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24 Mai 2007

Helmut Kohl - korrupte Marionette

http://www.spreeblick.com/2007/05/04/die-erfinder-von-helmut-kohl/

Die Erfinder von Helmut Kohl



Auch wenn ich ihn nachts um drei anrufe, muß er springen!

Fritz Ries über Helmut Kohl (Zitat aus dem ManagerMagazin)

Selbst unter CDU-Wählern dürfte Helmut Kohl nicht als charismatisch gegolten haben. Zu schwer die Zunge, zu eintönig die Reden, zu grobschlächtig die Gestalt. Wie hat er es trotz dieser Handicaps geschafft, eine im Nachkriegsdeutschland beispiellose Karriere zu machen? Nun, die Erfindung Helmut Kohls war das Werk gewiefter Strategen.

Man könnte sagen, dass Dr. Fritz Ries sich während der Nazi-Herrschaft so verhalten hat, dass auch Günther Oettinger ihm attestieren würde, ein Nazi gewesen zu sein. 1933 trat er in die NSDAP ein, machte ein Vermögen dadurch, dass er arisierte jüdische Betriebe übernahm und lagerte Teile seiner Produktion schließlich nach Auschwitz aus.
Obwohl im Saarland geboren, wurde er nach dem Krieg als Vertriebener entschädigt.

An dieser Stelle wäre es üblich, auf den betreffenden Wikipedia-Artikel zu verlinken. Aber ausgerechnet zu dem Eintrag „Fritz Ries“ tobt ein wüster Streit. Den Administratoren ist die Faktenlage nicht sicher genug, die Gegenseite wittert eine Nazi-Verschwörung.
Tatsächlich ist die Recherche zu Fritz Ries ein freudloses Unterfangen. Der einzige Mensch, der sich je mit Fritz Ries beschäftigt zu haben scheint, ist der Autor Bernt Engelmann. Und der ist professioneller Linker. Also eine vergiftete Quelle, aus der der unbedarfte Blogger seine Daten schöpft?

Bernt Engelmann wurde von Ries verklagt. Natürlich, möchte man sagen, wer wird heutzutage nicht verklagt? Engelmann gewann diesen Rechtsstreit 40:2. Zwei Behauptungen konnte er nicht beweisen, 40 sind gerichtsfest. Nicht gerichtsfest genug für die Wikipedia-Administratoren, aber sicher genug für mich. Sollte ein Leser der Vater oder die Mutter von Fritz Ries sein und bessere und härtere Fakten haben, dann möge er es jetzt sagen oder für immer schweigen. Ansonsten fahre ich nun fort.

Fritz Ries war nicht nur ein mutiger Mann (er war Duellant im letzten Pistolen-Duell auf deutschem Boden, sein Adjutant war Hanns-Martin Schleyer, zu ihm später mehr), ein großer Unternehmer (die Sklavenarbeiter in Auschwitz - zwischen 3000 und 5000 Frauen, die, wenn sie nicht mehr arbeiten konnten, ins Gas geschickt wurden, sicherten ihm utopische Gewinnspannen), ein geschickter Anwalt seiner selbst (er wurde von den Siegermächten als Mitläufer eingestuft und galt somit als unbelastet) - er hatte auch ein gutes Auge für politische Talente.

Seine ärgsten Feinde würden Helmut Kohl nicht unterstellen, er habe sich hochgeschlafen - seine Qualitäten waren nicht erotischer Natur, eher im Gegenteil. Ries und besonders Schleyer (der der Leibfuchs von Ries während ihrer gemeinsamen Zeit in der schlagenden Verbindung Suevia Heidelberg war und später im Aufsichtsrat von Ries’ Konzern, der PEGULAN-Werke AG, saß) schätzten an Kohl die absolute Rücksichtslosigkeit, die ihn schon in jungen Jahren auszeichnete. War Ries auch durchaus befremdet davon, dass Kohl sich durch das gänzliche Fehlen von Manieren auszeichnete, so hielt Schleyer gerade dies für eine wichtige Tugend.

Laß man, Fritz, wenn er werden soll, was wir uns ausgedacht haben, kann er gar nicht rücksichtslos genug sein!

Hanns-Martin Schleyer über Helmut Kohl

Allerdings bemängelte Schleyer die bescheidenen intellektuellen Qualitäten Kohls. Auch seine Führungsschwäche weckte Zweifel. Für einen begeisterten Nazi, wie Schleyer einer war, ein schwerer Charakterfehler.

Kohl musste also ein Kopf zur Seite gestellt werden.
Das war die Geburtsstunde des Tandems Kohl/Biedenkopf.

Kurt Biedenkopf, in zweiter Ehe mit einer Tochter von Fritz Ries verheiratet (mit der zusammen er dann Jahrzehnte später bei IKEA zu gierig war und deshalb zurücktreten musste von seinem Amt als sächsischer Ministerpräsident, was mich unwillkürlich daran denken lässt, dass Al Capone wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste und nicht wegen anderer Taten. Ich weiß aber nicht, warum ich jetzt daran denken muss, vielleicht wegen der 100 000 DM, die Biedenkopf von Ries unter der Hand erhielt. Aber das kann es nicht sein, denn die 100 000 DM erhielt Biedenkopf schließlich wegen anwaltlicher Beratung seines Schwiegervaters in Spe) wäre es wert, ein eigenes Blog aufzumachen, das sich nur mit ihm beschäftigt, aber hier bekommt er nicht mehr einen einzigen Satz, denn hier geht es um Helmut Kohl.

Warum nun haben Ries und Schleyer Helmut Kohl in diesem Maße gefördert? Hatten sie im Alter ein Herz für die Ideale des christlich-demokratischen Wertekanons entdeckt?

Das muss der Fantasie des Betrachters überlassen bleiben. Um diese Fantasie etwas anzuheizen, zwei Fakten, die man nebeneinander stellen kann. Oder man kann sie verknüpfen, das ist wohl letztlich dem politischen Geschmack überlassen.

Auf der einen Seite hat man einen jungen Politiker, der 20 Jahre lang von einem Unternehmer protegiert wird. Auf der anderen Seite hat man einen Unternehmer, dessen Konzern in eine wirtschaftliche Schräglage geriet und der von dem mittlerweile zum Ministerpräsidenten aufgestiegenen Politiker eine Landesbürgschaft in Millionenhöhe erhält.

Tja.

Helmut Kohl räumte im Rahmen der Parteispendenaffäre übrigens ein, bei Ries in den 70er Jahren „gelegentlich“ im Flugzeug gesessen zu haben.

Also im Prinzip keine große Sache. Ein junger Mann lässt sich fördern, ein verantwortungsvoller Politiker stützt einen in die Knie gegangenen Konzern. Und konnte Kohl denn ahnen, was Ries für eine Vergangenheit hatte? Engelmann legt sich in dieser Hinsicht fest:

Kohl wußte Bescheid über die skrupellosen »Arisierungen« des »Kondom-Königs« Ries, dessen Beziehungen zur Gestapo und über dessen Raubzüge in Polen. Er war darüber im Bilde, daß sich Ries bei und in Auschwitz bereichert und Tausende von Arbeitssklavinnen für sich hatte schuften lassen. Desgleichen wußte er, daß die Entschädigungen für angebliche »Vertreibungsschäden« seines Gönners erschwindelt waren.

Ich mag an dieser Stelle gar nicht urteilen. Ich weiß nicht, was man denkt, wenn einem ein enger Freund die Verantwortung für Gräueltaten gesteht. Ich weiß nur, was mein ehemaliger Vermieter, ein Konservativer reinstens Wassers, der deutscher Botschafter in Ungarn war, über den ihm bekannten Helmut Kohl gesagt hat: „Helmut Kohl ist infam.“

Auch das hartnäckigste Unkraut vergeht irgendwann oder es schießt sich, wie bei Ries geschehen, eine Kugel in den Kopf.

Kohl aber war mittlerweile eine größere politische Figur und konnte auf einen Regionalfürsten wie Ries gut verzichten. Er hatte jetzt noch mächtigere Freunde.

Zum Beispiel Friedrich Karl Flick, dessen Vater schon Brüning und von Papen auf der Gehaltsliste hatte und der für den nächsten deutschen Kanzler nach von Papen sogar noch etwas tiefer in die Tasche griff.
Aber die Beziehung zwischen Kohl und Flick ist eine andere Geschichte.

Wie immer, wenn man sich in einen Sumpf begibt, bleibt man irgendwann stecken. Hinter jeder der aufgeführten Personen verbergen sich unglaubliche Geschichten, Geschichten von Ausbeutung, von Menschenverachtung, ja sogar von Massakern. Keine dieser Geschichten hatte politische Konsequenzen, keine dieser Geschichten hatte strafrechtliche oder auch nur zivilrechtliche Konsequenzen. Es wäre manchmal nicht ganz schlecht, wenn es eine höhere Instanz gäbe.

So bleibt nur die Hoffnung, dass man, wenn man an Helmut Kohl denkt, auch einen Gedanken hinüberschweifen lässt nach Auschwitz, wo immer noch so viele Pfade der deutschen Geschichte hinführen, dass man versucht ist, zu kotzen.

Lesehinweise:

Bernt Engelmann: Das ABC des großen Geldes
Bernt Engelmann: Großes Bundesverdienstkreuz

51 Kommentare zu “Die Erfinder von Helmut Kohl”

  1. Nett. Bekannt. Nur leider trifft es heute niemanden mehr. Was ist mit Holtzbrink und INSM. Was mit Siemens, Brokat und INSM. Was ist mit Mohn/Bertelsmann.

    Die toten Feinde von gestern zu schlagen, ist keine Kunst. Die quicklebendigen von heute anzugreifen, eine Tugend.

    04.05.2007 16:38
    1
  2. Malte, ein Ritterschlag! In einem direkten, und nur indem, Vergleich erscheint die jetzige Post-RAF-Debatte, zynischer als der Typ, der im New Yorker Hafen die Freiheitsstatue aufgestellt hat. (Frei nach George Bernard Shaw)

    04.05.2007 16:49
    2
  3. Bitter. Und umso bitterer, dass man sich mit grosser Wahrscheinlichkeit noch in tausenden weiteren, aehnlich stinkenden Suempfen aalen koennte, verfolgte man die Wege eines Grossteils der heutigen Entscheider aus Politik und Industrie zurueck. Ob in Deutschland oder im Rest der Welt. ..

    04.05.2007 17:14
    3
  4. in malte steckt ja ein kleiner upton sinclair und will raus.
    gut das es menschen gibt die solchen themen die rechtlich leider notwendige zurückhaltung angedeihen lassen können.

    mir geht beim thema repräsentative plutokratie immer eine jahresproduktion solinger stahlwaren in der tasche auf und zwar nicht zum äpfel schälen.

    der einschlägige liebermann ist einfach schon zu abgedroschen um anwendung zu finden.

    04.05.2007 17:44
    4
  5. [ Manueller Trackback ]

    …noch ein Kommentar zum Thema “christlich”-demokratisch (von Andreas Malessa):

    CDU

    Wörtlich: Christlich Demokratische Union. Deutsche Partei, die auf der Grundlage des Evangeliums Politik betreibt. Nämlich Arme nährt, Gefangene besucht, Obdachlose aufnimmt, die Schöpfung bewahrt, Mächtige vom Thron stürzt, dafür Niedrige erhöht, Hungernde beschenkt und Reiche leer ausgehen lässt (Lukas 1,51-53; Matthäus 25,35-36).

    04.05.2007 17:47
    5
  6. […] ernsthaft zu verabscheuen, schreibt Malte bei Spreeblick. Falls ihrs noch nicht getan habt: LEST ES. Von Batz am 4, 5, 2007 um 18:12 in NetMondo […]

    04.05.2007 18:19
    6
  7. […] Warum man Helmut Kohl, den Menschen ohne politische und historische Bildung immer noch für den »Zumindest hat er die Einheit gebracht«-Kanzler halten (er soll von diesen Menschen übrigens heute noch Dankesbriefe erhalten, das muss man sich mal vorstellen), fernab jeglicher Parteienpräferenz verabscheuen muss: Die Erfinder von Helmut Kohl. […]

    04.05.2007 18:57
    7
  8. Danke, Malte.

    04.05.2007 19:31
    8
  9. Wer von Euch währe wohl Heute ein Mitglied in der NSDAP - Jeder der eine Karriere im Kopf hat - Aus der Rückschau zu Urteilen ist Flach - aber wer ganz Hoch will braucht etwas im Keller - Eine Laiche - wer die nicht nicht hat ist nicht erpressbar - und schafft es deshalb nie.

    Was die intelligent doofen von der RAF noch in der Presse suchen das verstehe wer will - da lese ich eher den Unabomber!

    04.05.2007 19:47
    9
  10. Danke Malte (für einen bewegenden Text und nicht so sehr dafür, dass ich jetzt wieder Tage damit beschäftigt bin, die verlinkten Quellen zu studieren ;o).

    @ winfried aus chemnitz

    Ach so einfach ist das. Wer was in der Birne hat, war Nazi. Wer dumm ist, war bei der RAF. Welch bestechende Logik, weist sie doch auf ein Denken hin, dass über Jahre hinweg in den Köpfen mancher vermutet, aber nie zu Tage gefördert werden konnte.
    Sag mal: Ist das jetzt eigentlich dein Ernst?

    Du magst ja Recht haben, dass Menschen so zu Ruhm und Ehre und natürlich Kohle in einer verseuchten Zeit gelangt sind. Aber dafür haben sie Schuld auf sich geladen. Schuld an den schlimmsten Verbrechen die in der Geschichte unserer Menschheit je begangen wurden. Und sie haben Dummheit bewiesen, unendliche Dummheit, weil sie Menschen folgten, die unser Land in einen Krieg führten, der unser Land in Schutt und Asche legte. Mal abgesehen von den vielen Toten.

    Und überdies spricht man nicht immer nur davon, dass Menschen “einfach nur Mitglied” waren, sondern dass sie begeistert von einer solch kaputten Politik waren, die sie unsere Freunde und Nachbarn zu Opfern Ihrer eigenen Landsmänner machte.

    Bist du dir wirklich sicher, dass du in den Männern die der NSDAP angehörten Intelligenz nachsagen willst? Denn das wäre schade, weil du den Dümmsten unter den Dummen noch im Nachhinein eine Legitimation für Ihre Dummheit liefern würdest.

    04.05.2007 21:04
    10
  11. danke malte. beim quellenlesen sitze ich auch schon die ganze zeit so da wie die dame da oben.

    huch. hab mich gerade schon dabei erwischt, wie ich auf winfrieds argumentation eingehen wollte…

    04.05.2007 21:23
    11
  12. @ heidrun

    Heh.. wenn ich deine Aussage so lese, dann glaub ich fast, dass man heutzutage verrückt ist, wenn man gegen Argumente, wie die von winfried, angeht. Habe mich im Nachhinein, nachdem ich geposted habe, gefragt ob das überhaupt einen Sinn hat.
    Denn die Diskussionen in dieser Richtung verlaufen ja doch immer und immer wieder auf die selbe Art und Weise und enden wie sie begannen. ;-(

    04.05.2007 21:26
    12
  13. […] Spreeblick » Blog Archive » Die Erfinder von Helmut Kohl Da habt ihr euren Demokraten! (tags: Kohl Schleyer Nazi Politik Demokratie) […]

    04.05.2007 21:33
    13
  14. Lieber Winfried aus Chemnitz

    Es ist ziemlich traurig anzusehen daß tatsächlich immer mehr Menschen es für aufgeklärt und progressiv halten, die deutsche Erbschuld zu leugnen und unter dem Vorwand der Unvoreingenommenheit oder des Pazifismus ihrem schlecht verhohlenem Antisemitismus frönen. Schließlich haben die ungestraft davongekommenen Eliten der Diktatur die Bundesrepublik wieder aufgebaut. Das macht mich sehr traurig…

    Aber “Laiche”,das ist wirklich lustig!

    04.05.2007 22:21
    14
  15. Frau Merkel ist übrigens Kohls politische Ziehtochter.

    04.05.2007 22:45
    15
  16. Ich wusste schon immer, dass Kohl keine gute Erfindung war.

    04.05.2007 22:48
    16
  17. anonym – Frau Merkel hat ihre eigene Herkunft und Vergangenheit, und distanziert sich teilweise auffallend deutlich von Kohl (z.B. Thema Friedensnobelpreis). Sicher hat sie auch ihre Leichen im Keller (wie jeder), aber ich würde sie nicht aufgrund anderer Leute Leichen beurteilen.

    04.05.2007 23:32
    17
  18. Weißt Du, ob es noch mehr zu dem Gerichtsurteil gibt? Also, was da genau drinstand?

    Noch schwieriger als die Tatsache, daß Engelmann selbst als IM geführt wurde, finde ich, daß er sich auf Informationen der HVA stützt. Diese hat an anderer Stelle gezielt mit Falschinformationen in die westdeutsche Debatte eingegriffen.

    Ich traue Helmut Kohl da jede Schlechtigkeit zu — das hat er sowohl in der Flick-Affäre als auch in der Spendenaffäre bewiesen. Es wäre aber gut zu wissen, welche Informationen vertrauenswürdig sind und welche nicht.

    Insofern würde mich der Inhalt des Gerichtsurteils sehr interessieren.

    04.05.2007 23:40
    18
  19. @12 Thor

    Was du für traurig hältst ist gar nicht traurig. Denn ich kann nichts leugnen was es nicht gibt - “Die” “Erbschuld” - Schulden sind immer Einlösbar sonst sind es keine Schulden!

    Im Gegenteil - Schuld generiert nichts Gutes sondern dessen Gegenteil.

    Was du als Vorwand unterstellst - Pazifismus - ist eine Unterstellung Deinerseits - ich wette das du Pazifismus nicht in deinem Herzen trägst!

    Ich lasse mir auch keinen Kunstwörtlichen Antisemitismus vorwerfen von Leuten die die Augen kneifen wenn sie Denken könnten - im Gegenteil der Vorwurf trifft ist eine Meinungstotmache - das machen die kleinen linken Faschisti als auch gut bezahlte Schreibheinis - ich weis was Meinungsfreiheit ist - du schwätzt darüber - du hast Angst das die Leute Silvio Gesell verstehen - du fürchtest Dich vor der Tatsache!

    Deine Nonsenbehauptung das die Eliten im Auftrag der Amerikaner das Land wieder aufgebaut haben - ist Richtig - im Osten waren es die Blöden - war auch nicht Besser.

    Lieber Thor von Nirgendwo - wenn ich ich Dich als eine geistige Laiche
    betrachte - dann gebe ich dir sogar noch Gelegenheit über das Fehlerchen zu lachen - na und - dafür stimmt der Inhalt von Blog - die Klugen merken das - wer Inhaltslose Steine wirft - ist für mich der Depp und nicht der - der Rechtschreibfehler macht - da gibt es Leute die sind sogar Legastiniker - sind übrigens oft besonders Kreativ.

    Du kannst deinem Schuldkult frönen - nachdem die christlich Jüdische - Erbsünde gerade vergessen wurde - Das aber die Opfer gerade zu Tätern werden - vor unseren Augen - wirst du sicherlich Leugnen.

    Ich werde meinem Kind keine Schuld aufladen - mag ich dann in deinen Auge ein schlechter Vater sein. Ach Gottchen nee’!

    04.05.2007 23:44
    19
  20. MalteMalteMalteMalte!

    04.05.2007 23:55
    20
  21. @ 9 Patrick

    Wer was in der Birne hat und in schlechten Systemen hoch will - der wird immer dabei schmutzig - ja - das ist keine Theorie - das ist Praxis!

    War auch in der DDR so - und wenn die Taschen dann schon voller Dreck sind - das ist die Leiche - dann machen die Leute weiter -so ist das!

    Ja die Intelligenz waren die Wähler von Herrn H - ganz besonders - denn es geht nicht um Intelligenz sondern um Egoismus - man erinnere an die Ärzteschaft.

    Die Dialektiker waren übrigens immer die Schlimmsten.

    Ich verteidige nicht die Masse der Mitläufer und Ignoranten - aber schön wenn man glaubt der moralisch Richtige zu sein wenn man nur Moralisiert.

    Ich weis wie viele mich einst Verraten haben - ich habe seit dieser Zeit keine Illusionen dazu mehr. Täusche dich nicht zu sehr!

    Außerdem gibt es zu diesem Thema gute Soziologische Experimente - !

    04.05.2007 23:55
    21
  22. “Wer was in der Birne hat und in schlechten Systemen hoch will - der wird immer dabei schmutzig - ja - das ist keine Theorie - das ist Praxis!”

    Diese pauschalisierte Aussage halte ich für Blödsinn, weil du damit zum Ausdruck bringst, dass nur Dumme Menschen noch Moral im Auge behalten, was ich für Blödsinn halte.

    “Wer was in der Birne hat und in schlechten Systemen hoch will - der wird immer dabei schmutzig - ja - das ist keine Theorie - das ist Praxis!”

    Ja, es stimmt. Menschen, die zum Mitläufer geboren sind, vielleicht - vielleicht aber auch nicht - etwas in der Birne haben und Karriere machen wollen, dazu noch ein bißchen skrupellos sind, ziehen immer mit. Aber lass dir eins gesagt sein:
    Man muss nicht intelligent sein um den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Im Gegenteil, das ist der Weg der Blinden und der Tauben (im übertragenen und nicht im wörtlichen Sinne).

    Auf den restlichen Unsinn geh ich erst gar nicht ein.

    05.05.2007 09:19
    22
  23. “Auf den restlichen Unsinn geh’ ich erst gar nicht ein.”
    Ich kann der Argumentation Winfrieds inhaltlich gar nicht folgen. Es ist mir egal, als wie inhaltsleer diese Kritik bewertet wird, aber der Text ist so kaum noch zu erfassen.

    Danke, Malte, für die Hintergrundinformationen. Ich wurde in die “Ära Kohl” hineingeboren, hatte aber selbst 1998 als Elfjähriger noch kein politisches Interesse entwickelt. Ohne Texte wie diese würde ich mich vermutlich noch seltener mit solchen Themen auseinandersetzen.

    05.05.2007 12:15
    23
  24. @ 20 Patrick

    ” … zum Mitläufer geboren” - so so - du bist wohl ein Auserwählter?

    Das glauben übrigens fast Alle!

    Wer nicht “Eingehen will” der kann es vielleicht auch gar nicht - Du gehörst somit zur Mehrheit der Ignoranten - der perfekte Mitläufer also!

    Ende!

    05.05.2007 12:20
    24
  25. winfried, das hat mit Auserwählter nichts zu tun. Denn man kann sein Leben selbst in die Hand nehmen. Aber mitlaufen, immer nur Anschluss suchen und machen was auf keinen Widerstand stößt ist die einfachste der menschlichen Fähigkeiten, die wir bereits bei unserer Geburt mit uns bringen.

    Und ich gehöre eben gerade nicht zu den Ignoranten. DU bist ignorant, weil du ernsthaft als Verteidiger von Mördern auftrittst, als Verteidiger für Mörder - ob sie nun selbst an der Waffe standen, oder ob sie durch ihr Reden und ihr Geld unterstützend gewirkt haben, spielt doch wirklich keine Rolle. Sie sind Mörder, weil die Politik, die Menschen, die sie unterstützt haben Hunderttausende von Menschen auf dem Gewissen haben. Aber klar, nachdem Hitler weg vom Fenster war, waren all diese Menschen rehabilitiert. Sie haben ja nur, weil sie Angst hatten.
    Weil es Feiglinge waren. Feige sein ist aber nicht intelligent. Denn nicht wer feige ist, ist intelligent, genau wie nicht jeder der mutig ist dumm ist, sondern dumm ist wer Dummes tut. Sie waren es die Dummes taten. Und du verteidigst sie.

    05.05.2007 12:31
    25
  26. Als der Außenminister Fischer einmal seine Leiche vergaß - zeigte die Bildzeitung ein getürktes Bild - Fischer mit Schlagstock - die zogen das dann ein Paar Tage später zurück - die “Pazifistenpartei” führte Deutschland anschließend in einen Angriffskrieg!

    So brauchte man die echten Bilder nicht verbrennen!

    Die Politiker die ganz hoch kommen - haben die Leichen im Keller sonst kommen sie nicht ganz hoch - die Amerikaner haben das nach dem Krieg mit den “Altnazis” vorgeführt.

    Deshalb werden wir einen Bundeskanzler nie selbst wählen!

    Wer nicht merkt das die Leute andere Interessen vertreten und nicht die des Landes - dem ist auch nicht mehr zu helfen.

    In wenigen Fällen sind die Leichen dann sogar noch Falsch - man denke an den “schwulen” General.

    05.05.2007 12:31
    26
  27. @ stralau
    genaueres zum gerichtsurteil sollte sich in späteren auflagen des buches “großes verdienstkreuz” finden. nagel mich da bitte nicht fest.

    05.05.2007 12:49
    27
  28. ### Denn man kann sein Leben selbst in die Hand nehmen.###

    Zu einem kleineren Teil als du denkst aber im Prinzip gehe ich da mit.

    ###ist die einfachste der menschlichen Fähigkeiten, die wir bereits bei unserer Geburt mit uns bringen.###

    Stimmt und ist Effektiv.

    ###Und ich gehöre eben gerade nicht zu den Ignoranten.###

    Ich auch nicht!

    ###weil du ernsthaft als Verteidiger von Mördern auftrittst, als Verteidiger für Mörder - ob sie nun selbst an der Waffe standen, oder ob sie durch ihr Reden und ihr Geld unterstützend gewirkt haben, spielt doch wirklich keine Rolle.###

    Ich verteidige keine Mörder - bitte belege das oder nimm es zurück - mich interessieren die Ursachen - also wie funktioniert das Spiel das aus meist friedlichen Menschen Mördern macht. Da gibt es nicht die Guten und die Schlechten oder die Dummen und die Schlauen. Ich will nicht das wir uns schmierig Überheben um dann zu spät zu bemerken das man gerade zu einem Mörder geworden ist. Es geht auch nicht nur um Feiglinge sondern um die - die solche Quasi Herstellen - die Ursache ist die Angst und die Angst ist die Quelle des Bösen - Wer Dir Angst macht ist Böse - eine starke Verkürzung aber nicht ganz Unwahr.

    Es spielt aber eine große Rolle - das Geld - Herr H wurde massiv unterstützt aus dem Ausland - von seinen eigenen Leuten.

    ###Sie sind Mörder, weil die Politik, die Menschen, die sie unterstützt haben Hunderttausende von Menschen auf dem Gewissen haben.###

    Ja doch aber man betrachte bitte auch das System!

    ###Aber klar, nachdem Hitler weg vom Fenster war, waren all diese Menschen rehabilitiert.###

    Ja doch - weil es so gewollt war von den Besatzern.

    ###Sie haben ja nur, weil sie Angst hatten.###

    Da hatten sie auch Recht - ich weis im Gegensatz zu Dir wie es sich anfühlt wenn der Staat dich durch den Wolf dreht - ich kenne die Diktatur - ich rede nicht aus dem Kopf.

    ###Weil es Feiglinge waren. Feige sein ist aber nicht intelligent.###

    Oh welch gewagtes Wort - glaubst Du wirklich das eine Frau Merkel eine Systemkritikerin in der DDR war? Du kamst einfach nie zum Studium - so einfach war das - Punkt!

    ###Denn nicht wer feige ist, ist intelligent, genau wie nicht jeder der mutig ist dumm ist, sondern dumm ist wer Dummes tut. Sie waren es die Dummes taten.###

    Feige Menschen können Dumm sein oder Inteligent.
    Mutige können Intelligent sein aber meist nicht in dem Moment wo sie ihren Mut beweisen. Ich schätze aber den Mut - der hat viel mit meinem Leben zu tun!

    ###Und du verteidigst sie.###

    Nein mach ich nicht denn es waren immer meine schärfsten Feinde aber ich wehre mich gegen moralisierende Überheblichkeit. Wer ist auf die Straße gegangen weil unsere Freunde - Morden - Foltern - Konzentrationslager bauen - die paar Leute - in einer Zeit wo es fast nichts kostet!

    05.05.2007 12:58
    28
  29. Neologismen, wie sie einem nur Samstagmorgen einfallen Worte, wie man sie am Samstagmorgen schön beim Kaffee hören darf:
    Assoziationskettenmassaker

    05.05.2007 13:41
    29
  30. Seit ich den Post gestern gelesen habe, grübele ich, wie ich ihn kommentieren soll. Wie verpacke ich den Apllaus für die (von mir nicht überprüfte, muss man ja sagen) Zusammenfassung? Wie die Übelkeit darüber, dass es mir auch ohne diese Zusammenfassung doch schon klar war und ist? Den Zynismus, der dem dem Revoluzzer sagt: ändert eh nix, an der Macht sind immer die gleichen, mit den gleichen Methoden, mit den gleichen Zielen? Die Hoffnung, weil nicht alle nur blind folgen, die Vergangenheit ruhen lassen, das Vergessen nahezu zur Disziplin erheben?

    Ach, fuck: Danke, Malte.

    05.05.2007 18:17
    30
  31. gehaltserhöhung für malte, jetzt!

    05.05.2007 21:45
    31
  32. Das Thema ist schon recht alt. Gibt es einen Bezug zur Gegenwart?

    Alte Nazis werden von führenden Politikern in Widerstandskämpfer umgelogen.
    Rechte Schulungszentren werden toleriert.
    Das Erbe der 68er wird von bestimmten Politikerkreisen massiv bekämpft.
    Die Rechte der Bürger werden unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung ausgehöhlt.
    Pro Tag verhungern vier Mal so viele Menschen, wie es Opfer des Terrorismus im Jahr gibt (Irak eingeschlossen, sonst wären es zwanzig Mal so viele Menschen).
    Geschichtsklitterung wird durch Klagen mit der Begründung von Persönlichkeitsrechten erleichtert.
    Durch Hartz IV und Ein-Euro-Jobber gibt es wieder moderne Sklaven - entstanden auf Druck der gleichen Kreise, die sich vor geraumer Zeit an Zwangsarbeitern bedient haben.
    Deutsche Soldaten ziehen wieder in den Krieg.

    Aber das ist nur eine düstere Illusion. In Wirklichkeit haben wir ein JobWunder, WirtschaftsWunder, SommerMärchen, die Sonne scheint und Angela versteht sich blendend mit George.

    06.05.2007 00:39
    32
  33. ich schließe mich vielen an, danke Malte.
    Ich denke, jeder zieht seine eigenen Lehren aus dem Text.
    Die spannende Frage wäre allerdings, ob man Macht auch anders, nicht schmutzig erhalten kann, viel Macht, meine ich.

    Ich denke nein.

    06.05.2007 01:53
    33
  34. “### Denn man kann sein Leben selbst in die Hand nehmen.###
    Zu einem kleineren Teil als du denkst aber im Prinzip gehe ich da mit.”

    Nee, das siehst du falsch. ICH weiß ganz gut, wo die Stolperfallen liegen, auf die man selbst keinen Einfluß hat. Ich habe all zu viele davon übersehen und bin drüber gefallen. Und habe auf vieles den Einfluß verloren. Und trotzdem bin ich der Meinung, dass man die grundsätzliche Richtung selbst festlegen kann.
    Und zumindest kann ich von mir behaupten, nie blind hinter den falschen Menschen aus den falschen Motiven her gerannt zu sein.

    “###ist die einfachste der menschlichen Fähigkeiten, die wir bereits bei unserer Geburt mit uns bringen.###
    Stimmt und ist Effektiv.”

    Da widerspreche ich gar nicht. Sie ist zu Teilen sogar notwendig (denn sie ist dafür verantwortlich, dass wir erst einmal Mitläufer unserer Eltern sind, was mangels eigener Erfahrungen, eigener Meinung, Verbalisierungsmöglichkeiten und Behauptungsmöglichkeit sicherlich erst mal richtig ist). Aber ich denke nicht, dass Intelligenz dazu gehört.

    “###weil du ernsthaft als Verteidiger von Mördern auftrittst, als Verteidiger für Mörder - ob sie nun selbst an der Waffe standen, oder ob sie durch ihr Reden und ihr Geld unterstützend gewirkt haben, spielt doch wirklich keine Rolle.###
    Ich verteidige keine Mörder - bitte belege das oder nimm es zurück - mich interessieren die Ursachen - also wie funktioniert das Spiel das aus meist friedlichen Menschen Mördern macht.”

    Nun, wie soll ich deine ganze Argumentation bitte sonst verstehen?
    Ja, mich interessiert die Frage, warum friedliche Menschen zu Mördern werden auch. Aber deine ganze Argumentation läuft auf etwas anderes raus. Nämlich, dass du den Menschen, die an und für sich nur Opfer ihrer Instinkte sind, eine Intelligenz zu sprichst, die ihnen nicht gerecht wird. Und Motive zum Mörder zu werden, gibt es viele. Da wäre der Überlebensinstinkt, der sicherlich auf die Nazi-Mitläufer zutrifft. Aber wie gesagt, es ist nur ein Instinkt und hat mit Intelligenz nichts zu tun. Da wäre der Instinkt sich gegen Unterdrückung zur Wehr zu setzen, oder für seine Rechte einzutreten, der aber nur bei wenigen Menschen wirklich vorhanden und ausgeprägt ist. Solche Instinkte machen auch nicht intelligent, begründen dann aber die andere Seite. Den Widerstand. Die Wenigen die nicht mit rannten. Intelligent sind diese Menschen aber deshalb, weil sie wissen und wussten, dass Massenmord nicht richtig, nicht unterstützenswert ist.

    “Da gibt es nicht die Guten und die Schlechten oder die Dummen und die Schlauen.”

    Ja, das stimmt. Aber genau das versuchst du mir doch vorzumachen. Deine Worte sagen mir: Die von der RAF waren dumm und die Nazi-Mitläufer schlau. Yuchhee, wir haben den Stein der Weisen gefunden!

    “Ich will nicht das wir uns schmierig Überheben um dann zu spät zu bemerken das man gerade zu einem Mörder geworden ist. Es geht auch nicht nur um Feiglinge sondern um die - die solche Quasi Herstellen - die Ursache ist die Angst und die Angst ist die Quelle des Bösen - Wer Dir Angst macht ist Böse - eine starke Verkürzung aber nicht ganz Unwahr.”

    Soweit stimme ich dir zu.

    “###Sie sind Mörder, weil die Politik, die Menschen, die sie unterstützt haben Hunderttausende von Menschen auf dem Gewissen haben.###

    Ja doch aber man betrachte bitte auch das System!”

    Nein, das betrachte man nicht. Denn es macht es nicht besser!
    Natürlich erklärt es das Verhalten. Ich erkläre auch nicht, dass ich es nicht nachvollziehen kann. Aber ich behaupte, dass es das falsche Verhalten ist.
    Geradezu bestialisch, weil von Urinstinkten geprägt, statt sich mit unserer Aufgeklärtheit, unserem Vorsprung vor den Tieren, dem Falschen entgegen zu stellen und den Widerstand zu bilden. Es ist wie bei der RAF. Ich bin in den letzten Wochen immer als einer aufgetreten, der versuchte die Menschen davon zu überzeugen, dass die Taten der RAF in gewisser Weise verständlich waren. Und trotzdem rechtfertige ich ihre Taten nicht, weil sie trotz eventueller guter Motive nicht richtig sind. Egal, in welchem System.

    “###Aber klar, nachdem Hitler weg vom Fenster war, waren all diese Menschen rehabilitiert.###

    Ja doch - weil es so gewollt war von den Besatzern.”

    Klar, aber ändert nichts an der Tatsache, dass genau diese Situation falsch war.
    Es führte dazu, dass auch Menschen in Amt und Würde gelangten, die nicht nur mit rannten, sondern auch begeistert von dem Schmach waren. Und genau diese Frage stellt sich nämlich für alle so genannten Mitläufer: Waren sie wirklich nur Mitläufer oder gefiel ihnen das System? Wobei es hier trotzdem um moralische Aspekte und nicht um Intelligenz geht.

    “###Sie haben ja nur, weil sie Angst hatten.###
    Da hatten sie auch Recht - ich weis im Gegensatz zu Dir wie es sich anfühlt wenn der Staat dich durch den Wolf dreht - ich kenne die Diktatur - ich rede nicht aus dem Kopf.”

    Es tut mir leid für dich, wenn du die Erfahrung gemacht hast. Aber es ändert nichts. Ich habe in meinem Leben auch oft genug Erfahrung mit Menschen gemacht, die mir nicht wohlgesonnen waren, habe Prügel eingesteckt und fortwährendes Mobbing. Und trotzdem lief ich nicht zu diesen Menschen über und trotzdem bediente ich mich nicht plötzlich ihrer Methoden um genauso zu werden wie sie.
    Weil es falsch ist und man auch wenn man Angst hat - und die hatte ich mehr als genug - man immer noch die Wahl hat.

    “###Weil es Feiglinge waren. Feige sein ist aber nicht intelligent.###
    Oh welch gewagtes Wort - glaubst Du wirklich das eine Frau Merkel eine Systemkritikerin in der DDR war? Du kamst einfach nie zum Studium - so einfach war das - Punkt!”

    Na und? Dann kam man halt nicht zum Studium. Oder man hat es sich erkämpft,
    aber man kann wenigstens noch in den Spiegel blicken! Davon abgesehen ist es noch was anderes, ob man sich einfach passiv verhält, oder ob man sich begeistert der Stasi anschließt. Ob man sich zum Werkzeug einer Diktatur umbiegen lässt und Todesurteile für ein Regime spricht, oder sich einfach nur unauffällig verhält und hoffend wartet, bis es vorüber ist. Letzteres ist nicht weniger feige, aber zumindest spricht es für die Moral dieser Menschen.

    ###Denn nicht wer feige ist, ist intelligent, genau wie nicht jeder der mutig ist dumm ist, sondern dumm ist wer Dummes tut. Sie waren es die Dummes taten.###

    Feige Menschen können Dumm sein oder Inteligent.
    Mutige können Intelligent sein aber meist nicht in dem Moment wo sie ihren Mut beweisen. Ich schätze aber den Mut - der hat viel mit meinem Leben zu tun!

    “###Und du verteidigst sie.###

    Nein mach ich nicht denn es waren immer meine schärfsten Feinde aber ich wehre mich gegen moralisierende Überheblichkeit. Wer ist auf die Straße gegangen weil unsere Freunde - Morden - Foltern - Konzentrationslager bauen - die paar Leute - in einer Zeit wo es fast nichts kostet!”

    Es kommt aber so rüber. Und ich bin auch nicht moralisierend überheblich. Ich klage die Mitläufer nicht einmal an, aber mir entgeht jeglicher Respekt an ihnen. Ich kann keinen Respekt für sie aufbringen, weil sie ihn sich nicht verdient haben! Sie verdienen es nicht, weil sie sich haben Instrumentalisieren lassen. Anklagen tu ich aber die, die mir daher kommen mit irgendwelchen Argumenten, die diese Menschen plötzlich im positiven Licht stehen lässt. Nicht, dass sie feige waren. Nein, sie sollen auch noch intelligent gewesen sein. Oder sogar entschiedene Gegner! Und *das* ist inakzeptabel.

    06.05.2007 13:02
    34
  35. @ Patrick

    Ich glaube Dir menschlich gesehen aber das Du nicht verstehen kannst das es es eine Logik dafür gibt die nur aus dem Geldwesen selbst verstanden werden kann
    und der Rest eine übliche Routine ist. Wir sind nicht gefeit dagegen und das Spiel läuft nach dem gleichen Muster. Weg von der Moral und hin zum Systemblick - passt zu Spreeblick.

    06.05.2007 14:09
    35
  36. Sehr anregender und gut geschriebener Artikel, der keinen Zweifel an Kohls niederträchtiger Art lässt, die aber auch schon zu Regierungszeiten weithin bekannt waren, trotzdem ist er ja bekanntlich immer wieder gewählt worden.
    Die Deutschen wählen sich halt immer den/die KanzlerIn, den sie verdienen!
    Wie steht es eigentlich mit der Integrität der derzeitigen führenden PolitikerInnen? Die Nazizeit ist ja nun schon ein wenig rum, auch wenn die guten alten RAFler sie dankenswerter Weise immer mal wieder aufwärmen helfen, nicht zu vergessen Guido Knopp mit seinen enervierenden Dritte Reich-Dokus.

    06.05.2007 16:16
    36
  37. […] Spreeblick: Die Erfinder von Helmut Kohl An astonishingly well researched and informative article on Spreeblick. Wow. Who could have suspected that anyone else still knows of Engelmann. (tags: weblog spreeblick kohl politics) […]

    06.05.2007 21:25
    37
  38. […] muss sich heute mit größen wie Helmut Kohl messen, auch wenn jener in seinen jungen Jahren von einschlägigen Nazigrößen protegiert wurde, die ja bekanntlich ganz klitzeklitzekleine haben, auch wenn sie heute Tarnkappen und andere […]

    06.05.2007 22:18
    38
  39. Mich wundert immer, daß sich Leute wundern, daß man auch vor Xing schon Netzwerke aufzubauen in der Lage war. Hättet Ihr gern Politiker, die ganz und gar beziehungslos durch den Reinraum schweben, damit Ihr ihnen einwandfreie Moralzeugnisse ausstellen könnt?

    Es ist die Bürde eines jeden Menschen, daß er schuldhaft in seine eigene Vergangenheit verstrickt ist. Auf uns selbst bezogen streiten wir das ja gern ab, aber mit Blick auf “die da oben” führen wir diese triviale Erkenntnis gern als schönste Standarte unserer Entrüstungskultur ins Feld.

    07.05.2007 11:33
    40
  40. daniel, hier gehts gar nicht um “netzwerke” an sich, hier gehts um menschen, für die eine nazi-vergangenheit und millionen, die durch sklavenhaltung verdient wurden, nur ein kleiner fauxpas sind.
    ich würde mir sicher von einigen leuten helfen lassen, wenn ich eine karriere im auge hätte, das ist ja auch normal, aber von solchen menschen sollte man mit einem halbwegs gesunden moralverständnis doch abstand nehmen. ein sex- oder ikea-skandal kann einen politiker schon mal zu fall bringen, da wird die moralische vorbildfunktion gerne mal strapaziert.
    der artikel hat mich persönlich auch dazu gebracht, mich über mich selbst zu schämen, soviel zur entrüstungskultur.

    07.05.2007 11:47
    41
  41. “Mich wundert immer, daß sich Leute wundern, daß man auch vor Xing schon Netzwerke aufzubauen in der Lage war.”

    Es wundert sich garniemand darüber, dass Netzwerke schon aufgebaut werden konnten, bevor es Xing gab. Bitte noch einmal lesen, was hier so geschrieben wurde.

    “Hättet Ihr gern Politiker, die ganz und gar beziehungslos durch den Reinraum schweben, damit Ihr ihnen einwandfreie Moralzeugnisse ausstellen könnt?”

    Nein.

    “Es ist die Bürde eines jeden Menschen, daß er schuldhaft in seine eigene Vergangenheit verstrickt ist. Auf uns selbst bezogen streiten wir das ja gern ab, aber mit Blick auf “die da oben” führen wir diese triviale Erkenntnis gern als schönste Standarte unserer Entrüstungskultur ins Feld.”

    Nee, wir streiten nichts auf uns selbst bezogen ab. Natürlich nutze ich Netzwerke, wenn es mir möglich ist, zu meinen eigenen Zwecken. Daran an sich finde ich auch nichts verwerfliches. Verwerflich ist aber wenn man dabei entweder seine eigenen Moralvorstellungen aufgibt oder aber die Netzwerke nutzt um allgemein gültige Moralvorstellungen über Bord zu werfen, mit Füßen zu treten und zu ignorieren.

    Davon abgesehen ist der Blick auf “die da oben” durchaus gerechtfertigt. Schließlich haben die Menschen da oben nicht nur eine besondere Pflicht, sondern auch besondere Privilegien, die ihnen zuteil werden, weil wir ihnen das Recht dazu durch unsere Wahlen eingeräumt haben. Sie sind, was sie sind, weil wir sie dahin gewählt haben. Also haben sie, verdammt noch mal, auch Werte und Moralvorstellungen zu vertreten, die für die, die sie gewählt haben, akzeptabel sind. Tun sie das nicht, ist es unser gutes Recht das anzuprangern. Und zum Teufel mit all dem menschlichen Verständnis. Wenn ich für Politiker menschliches Verständnis aufbringen muss, statt zu erwarten, dass Sie einfach machen wofür ich sie gewählt habe, wofür ich sie (durch meine Steuern) bezahle, dann sollten wir vielleicht darüber nachdenken ob wir mit der Volksvertreter-Nummer wirklich richtig fahren, oder ob wir unsere Demokratie nicht anders realisieren sollten.

    07.05.2007 12:19
    42

  42. Vorgestern ist auf dieser Seite der Kommentar "Nachrichten von gestern" zu den Stasi-Vorwürfen der Welt gegen Günter Wallraff erschienen. Darin heißt es, dass die Stasi "Dokumente über die Nazi-Vergangenheit von Westpolitikern fälschte - berühmt wurde etwa die Legende, dass Heinrich Lübke KZs entworfen hatte". Das ist so nicht richtig. Die Stasi hat zwar in der Tat versucht, belastende Dokumente gegen Lübke zu lancieren - doch es ist keineswegs eine Legende, dass Lübke am Bau von KZs beteiligt war.
    Lübke war Bauleiter in Peenemünde, wo die Nazis unter anderem verschleppte Arbeiter aus dem Osten und KZ-Häftlinge zwangen, unter unmenschlichen Bedingungen an der Produktion der V2-Rakete mitzuwirken. Heinrich Lübke arbeitete als oberster Bauleiter in Peenemünde und verantwortete von 1943 bis 1945 den Einsatz von KZ-Häftlingen. Außerdem wurden unter seiner Leitung in Neu-Stassfurt Baracken errichtet, in denen später KZ-Gefangene lebten. Daher stammt der Begriff vom KZ-Bauleiter Lübke. Exakt nachgewiesen hat all dies der Historiker Jens-Christian Wagner 2001 in dem Buch "Produktion des Todes - Das KZ Mittelbau-Dora".
    Die Stasi versuchte in den 60ern mit dem Material aus Neu-Stassfurt eine Kampagne gegen den CDU-Politiker anzuzetteln, der damals Bundespräsident im Staat des Klassenfeindes war. Weil in den Akten von KZ nicht die Rede war, fälschte die Stasi zwei Aktendeckel, schrieb "Konzentrationslager" darauf, damit auch begriffsstutzige Westjournalisten merkten, worum es ging.
    Als der Schwindel ruchbar wurde, brach die Kampagne zusammen. Damals entstand offenbar die Version, dass die Stasi Lübke fälschlicherweise eine Nazivergangenheit angedichtet hatte. Die Stasi hatte echte Dokumente gefakt - und damit das Gerücht befördert, dass Lübke Opfer kommunistischer Machenschaften geworden war.
    Diese Geschichte zeigt, wie die Stasi versuchte, Journalisten im Westen zu instrumentalisieren - und wie ineffektiv sie dabei war. Vor allem aber zeigt sie, wie schwer es im konkreten Fall sein konnte, die Wahrheit über die Nazizeit zu ergründen, die zu einem ideologischen Kampfinstrument im Kalten Krieg geworden war.
    In deutschen Zeitungen wird der Begriff "KZ-Baumeister Lübke" heute manchmal in Anführungsstrichen gesetzt, offenbar um Distanz zu dem Versuch der DDR zu markieren, Lübke zu denunzieren. Doch die amateurhafte Stasi-Fälschung ist nur die Randepisode: Die Hauptgeschichte handelt von der Kontinuität der NS-Eliten in der Bundesrepublik nach 1945. SR