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31 Mai 2011

Benjamin Netanyahoo in USA - APPLAUS ZWANG

ISRAEL KANZLER REDE VOR USA PARLAMENT


Bibi und die Jojos

von Uri Avnery 28.05.2011

ES WAR alles ziemlich ekelhaft.

Sie waren dort, die Mitglieder der höchsten Legislative der größten
Supermacht der Welt und sprangen auf und nieder wie so viele Jojos,
applaudierten alle paar Minuten oder Sekunden wild zu den
unverschämtesten Lügen und Verdrehungen von Binjamin Netanyahu.

Es war schlimmer als im syrischen Parlament während einer Rede von
Bashar Assad, wo jeder, der nicht applaudierte, sich im Gefängnis
wiederfindet. Oder in Stalins Oberstem Sowjet: wenn man nicht genügend
Respekt zeigte, konnte das den Tod bedeuten.

Was die amerikanischen Senatoren und Kongressmänner fürchteten, war
ein Schicksal, das schlimmer als der Tod wäre. Jeder, der sitzen blieb
oder nicht begeistert genug applaudierte, konnte von der Kamera
eingefangen werden – und das bedeutete: politischer Selbstmord. Es
genügte, dass ein einziger Kongressmann aufstand und applaudierte, und
alle anderen folgten seinem Beispiel. Wer würde es gewagt haben, dies
nicht zu tun?

Die Ansicht dieser Hunderte von Parlamentariern, die aufsprangen und
wieder und wieder und noch einmal zusammen mit dem Führer
applaudieren, der dies gnädigerweise mit einer Handbewegung erwiderte,
erinnerte an andere Regime. Nur war es dieses Mal nicht der lokale
Diktator, der diese Verherrlichung abnötigte, sondern ein
ausländischer.

Der deprimierendste Teil war, dass es kein einziges Kongressmitglied
gab – Republikaner oder Demokrat – der es wagte, zu widerstehen. Als
ich, ein neun Jahre alter Junge in Deutschland war, wagte ich, meinen
Arm nicht zu heben, als alle meine Schulkameraden zum Hitlergruss den
Arm hoben und das Horst-Wessel-Lied sangen. Gibt es denn keinen in
Washington DC, der dieses bisschen Mut aufbringt? Ist Washington
wirklich IOT – israelisch besetztes Gebiet – wie die Antisemiten
behaupten?

Vor vielen Jahren besuchte ich den Senat und wurde den führenden
Senatoren vorgestellt. Ich war zu tiefst schockiert. Nachdem ich mit
großem Respekt vor dem Senat der USA aufgewachsen war, dem Land von
Jefferson und Lincoln, stand ich vor einem Haufen aufgeblasener
Trottel, viele von ihnen Idioten, die nicht die leiseste Ahnung von
dem hatten, über das sie sprachen. Mir wurde gesagt, dass es ihre
Assistenten seien, die die Dinge wirklich verstünden.

WAS HAT also der große Mann diesem erlesenen Publikum gesagt?

Es war eine ausgezeichnete Rede, die alle Standardtricks der
Professionellen anwandte – die dramatische Pause, der erhobene Finger,
die kleinen geistreichen Bemerkungen, wegen der Wirkung wiederholte
Sätze. Kein großer Redner, auf jeden Fall kein Winston Churchill, aber
gut genug für diese Zuhörer und diese Gelegenheit.

Aber die Botschaft konnte mit einem Wort zusammengefasst werden: NEIN.

Nach ihrem katastrophalen Debakel 1967 trafen sich die Führer der
arabischen Welt in Khartum und nahmen die berühmten Drei Neins an.
NEIN zur Anerkennung Israels. NEIN zu Verhandlungen mit Israel, NEIN
zum Frieden mit Israel. Es war genau das, was sich Israels Führung
wünschte. Sie konnten glücklich ihrem Geschäft nachgehen, die
Besatzung etablieren und die Siedlungen bauen.

Jetzt hatte Netanyahu sein Khartum. NEIN zur Rückkehr zu den
1967er-Grenzen. NEIN zur palästinensische Hauptstadt in Ost-Jerusalem.
NEIN auch zu einer symbolischen Rückkehr von einigen Flüchtlingen.
NEIN zum militärischen Rückzug vom Jordanufer. Das bedeutet, dass der
zukünftige palästinensische Staat vollkommen von Israels Armee
umzingelt sein würde. NEIN zu Verhandlungen mit einer
palästinensischen Regierung, die von Hamas „unterstützt" wird, selbst
dann, wenn keine Hamas-Mitglieder in der Regierung sein würden. Und so
weiter – NEIN. NEIN. NEIN.

Das Ziel ist klar: sicher zu stellen, dass kein palästinensischer
Führer jemals von Verhandlungen träumen kann, selbst bei einem
unwahrscheinlichen Fall, dass er für eine andere Bedingung bereit
wäre: Israel als „Nationalstaat des jüdischen Volkes" anzuerkennen –
was die Dutzenden jüdischer Senatoren und Kongressleute einschließt,
die die ersten beim Hoch- und Runterspringen waren - wie so viele
Marionetten.

Netanyahu als auch seine Komplizen und politischen Bettgenossen sind
entschlossen, mit allen Mitteln die Errichtung eines palästinensischen
Staates zu verhindern. Dies beginnt nicht mit der Politik der
gegenwärtigen Regierung – es ist ein Ziel, das tief in der
zionistischen Ideologie und Praxis liegt. Die Gründer der Bewegung
legten den Kurs fest; David Ben-Gurion handelte 1948 danach, um dies
in geheimer Absprache mit König Abdallah von Jordanien zu erfüllen.
Netanyahu fügt nur gerade seinen kleinen Teil bei.

„Kein palästinensischer Staat" bedeutet keinen Frieden, weder jetzt
noch später. Alles andere ist Quatsch. All die frommen Sprüche über
das Glücklichsein unserer Kinder, Wohlstand für die Palästinenser,
Frieden mit der ganzen arabischen Welt, eine glänzende Zukunft für
alle, sind genau das – nämlich Quatsch. Wenigstens einige der Zuhörer
müssten das bemerkt haben – selbst bei all dem Springen.

NETANYAHU SPUCKTE in Obamas Gesicht. Die Republikaner unter den
Zuhörern müssen sich darüber gefreut haben. Vielleicht auch einige
Demokraten.

Es kann vermutet werden, dass Obama sich nicht freute. Was wird er jetzt tun?

Es gibt einen jüdischen Witz über einen hungrigen Kerl, der ein
Gasthaus betrat und lautstark Essen forderte. Sonst würde er das tun,
was sein Vater getan habe. Der ängstliche Gastwirt gab ihm zu essen,
und am Ende fragte er zaghaft: „Aber was hat dein Vater getan?" Er
schluckte den letzten Bissen herunter und antwortete: „Er ging hungrig
ins Bett."

Es besteht die gute Chance, dass Obama dasselbe tun wird. Er wird
behaupten, dass die Spucke auf seiner Backe Regenwasser sei. Sein
Versprechen , eine Anerkennung des Staates Palästina durch die
UN-Vollversammlung zu verhindern, beraubt ihn seines wichtigsten
Druckmittels gegenüber Netanyahu.

Irgendjemand in Washington scheint die Idee zu haben, Obama solle nach
Jerusalem kommen und in der Knesset eine Rede zu halten. Es würde eine
direkte Vergeltung sein – Obama würde mit der israelischen
Öffentlichkeit über den Kopf des Ministerpräsidenten hinweg reden, so
wie Netanyahu sich gerade an die amerikanische Öffentlichkeit über den
Kopf des Präsidenten hinweg gewandt hatte.

Es würde ein aufregendes Ereignis sein. Als früheres Mitglied der
Knesset würde ich eingeladen werden. Aber ich würde nicht dazu raten.
Ich schlug es vor einem Jahr vor. Heute würde ich es nicht mehr tun.

Der offensichtliche Präzedenzfall ist Anwar Sadats historische Rede in
der Knesset. Aber das kann man wirklich nicht vergleichen. Ägypten und
Israel waren offiziell noch miteinander im Kriegszustand. In die
Hauptstadt des Feindes zu gehen, war ohne Präzedenz, um so mehr als
nur vier Jahre nach einer blutigen Schlacht vergangen waren. Es war
ein Akt, der Israel erschütterte und mit einem Schlag einen ganzen
Haufen von Vorstellungen löschte und die Gemüter für Neues öffnete.
Keiner von uns wird jemals den Moment vergessen, als die Tür des
Flugzeuges sich öffnete und er da war – stattlich und ernst – der
Führer des Feindes.

Als ich später einmal Sadat bei ihm zu Hause interviewte, erzählte ich
ihm: „Ich wohne in der Hauptstraße von Tel Aviv. Als Sie aus dem
Flugzeug kamen, warf ich einen Blick aus dem Fenster. Nichts bewegte
sich auf der Straße außer einer Katze – und auch sie suchte
wahrscheinlich nach einem Fernseher."

Ein Besuch Obamas würde ganz anders sein. Natürlich würde er höflich
empfangen werden – zwar ohne das zwanghafte Aufspringen und Klatschen
– wenn auch wahrscheinlich von Knessetmitgliedern der extremen Rechten
durch Zwischenrufe gestört. Aber das würde alles sein.

Sadats Besuch war etwas Einzigartiges. Ein Besuch von Obama wäre etwas
ganz anderes. Er würde die israelische öffentliche Meinung nicht
erschüttern, es sei denn, er käme mit einem konkreten Aktionsplan –
einem detaillierten Friedensplan mit einem detaillierten Zeitplan,
unterstützt von klarer Entschlossenheit, das auch durchzusetzen, egal
wie hoch die politischen Kosten sein würden.

Noch eine nette Rede, die wunderbar formuliert ist, genügt nicht. Nach
der Redenflut der letzten Woche reicht es erst einmal. Reden können
bedeutsam sein, wenn sie Handlungen begleiteten, sie sind aber kein
Ersatz für Handlungen. Churchills Reden halfen, die Geschichte
gestalten – aber nur weil sie historische Taten reflektierten. Ohne
die Schlacht um England, ohne die in der Normandie und El-Alamein
hätten diese Reden lächerlich geklungen.

Nun, wo alle Wege zum Frieden blockiert sind, bleibt nur ein
Aktionskurs: die Anerkennung des Staates Palästina durch die Vereinten
Nationen, verbunden mit gewaltfreien Massenaktionen des
palästinensischen Volkes gegen die Besatzung. Die israelischen
Friedenskräfte werden dabei auch ihre Rolle spielen, weil das
Schicksal Israels genau wie das Schicksal Palästinas vom Frieden
abhängt.

Sicher werden die USA versuchen, dies zu blockieren, und der Kongress
wird auf und ab springen. Aber der israelisch-palästinensische
Frühling ist auf dem Weg.

Uri Avnery

Uri Avnery ist Gründer der Bewegung Gush Shalom. Der Publizist und
langjährige Knesset-Abgeordnete Avnery, 1923 in Beckum geboren und
1933 nach Palästina ausgewandert, gehört seit Jahrzehnten zu den
profiliertesten Gestalten der israelischen Politik.

26 Mai 2011

Bundeswehr RAUS AUS SCHULEN


Afghanische Zivilisten ermorden im US-Amerikanischen Auftrag...

Mord und Verstümmelungen...   und Pro Gewalt (FORCE im AUSLAND)
Propaganda in Schulen...  nein Danke


Es ist ein einmaliger Vorgang: Das Robert-Blum-Gymnasium in Schöneberg hat sich zur "Schule ohne Militär" erklärt. Jugendoffiziere der Bundeswehr dürfen nicht mehr in den Unterricht eingeladen werden, was an vielen Schulen etwa im Rahmen des Politikunterrichts üblich ist. Werbung für Praktika oder Ausbildungsgänge bei der Bundeswehr sind am Robert-Blum-Gymnasium künftig ebenso untersagt wie Veranstaltungen mit eigens geschulten Beratungsoffizieren. Die Schulkonferenz habe dies mit sieben zu eins Stimmen beschlossen, bestätigte Schulleiter Bernd Fiehn.

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Nun geht die Bundeswehr in die argumentative Gegenoffensive: "Das Bundesministerium der Verteidigung ist von der rigorosen Haltung der Schulkonferenz des Robert-Blum-Gymnasiums überrascht, eine Zusammenarbeit mit der Bundeswehr im Bildungsbereich abzulehnen", sagte ein Sprecher des Ministeriums gestern der Berliner Zeitung. "Dies verwundert umso mehr, als dass die Bundeswehr eine Institution mit Verfassungsrang ist und die in ihr dienenden Soldaten auf die Verfassung vereidigt sind." Dass Jugendoffiziere im Unterricht nicht mehr zur Wort kommen sollen, sei auch eine vergebene Chance in der politischen Bildung, kritisierte der Ministeriumssprecher. "Unterricht muss kontrovers sein, damit sich Schülerinnen und Schüler ein eigenes, argumentativ herleitbares Urteil bilden können."

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Zudem stellten Schüler häufig Fragen zum Berufsfeld von Soldaten. Er verwies darauf, dass die Senatsschulverwaltung selbst erklärt habe, der Einsatz von Jugendoffizieren erfolge auf der Grundlage der Rahmenlehrpläne für gesellschaftswissenschaftliche Fächer.

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Die Bundeswehr hat nach der Aussetzung der Wehrpflicht einen besonderen Bedarf an Freiwilligen. Jugendoffiziere besuchten in den vergangenen vier Jahren mehr als ein Drittel aller Berliner Schulen. Der Landeslehrerausschuss selbst hat dies zuletzt ebenfalls kritisiert, der Lehrerausschuss im Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat sogar weitere Schulen dazu aufgerufen, dem Beispiel des Robert-Blum-Gymnasiums zu folgen.

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Die Lehrer und Eltern dort begründen ihren Beschluss damit, dass das "vermeintliche Lösen von Konflikten mit militärischer Gewalt unseren Erziehungsidealen widerspricht". Schon jetzt schicke die Bundeswehr unaufgefordert Werbematerialien an Schulen. Nach der Abschaffung der Wehrpflicht rechne man mit noch stärkeren Aktivitäten der Bundeswehr an Schulen.

25 Mai 2011

Das erste käufliche Großserien-Elektroauto

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Das erste käufliche Großserien-Elektroauto, der Mitsubishi i-MiEV, ist so erfolgreich, dass er mit Peugeot iON und Citroen C-Zero schon vor dem Verkaufsstart zwei annähernd baugleiche Brüder bekam. Doch dieser Erfolg beantwortet nicht die entscheidende Frage: Lohnt sich der Kauf eines Mitsubishi i-MiEV für Umwelt und Geldbeutel?

Der Mitsubishi i-MiEV ist als erstes Elektroauto eines etablierten Herstellers allein auf dem deutschen Markt. Klar, es gibt noch den amerikanischen Tesla-Roadster. Doch mit einem Preis von über 100.000 Euro sowie seiner zweisitzigen Auslegung kann er kein Verkaufschlager sein.

Wer das erste Mal vor einem Mitsubishi i-MiEV steht, wird überrascht sein. Entwickelt wurde er für den japanischen Markt. Im überfüllten japanischen Stadtverkehr gibt es für City-Vehikel eine eigene Fahrzeugklasse. Diese Klasse heißt Kei-Car, reduziert die erlaubte Breite der Autos aber auf maximal 1,48 Meter. Dadurch ist der Mitsubishi i-MiEV als Kei-Car in der Realität viel zierlicher, als er auf Fotos wirkt.

Ein vergleichsweise hoher und schmaler Kleinwagen ist der Mitsubishi i-MiEV  also. Und er belebt ein fast vergessenes Antriebskonzept wieder, welches einst der VW Käfer bekannt machte. Neben dem Smart und Porsche 911 ist der Mitsubishi i-MiEV das einzige Auto in Heckmotor-Bauweise. Ebenfalls werden bei ihm die Hinterräder angetrieben.

Das kann aber nicht alles an Innovationen im Mitsubishi i-MiEV gewesen sein. Das Kürzel i-MiEV steht für „Mitsubishi innovative Electric Vehicle", also Mitsubishis innovatives Elektroauto. Um es kurz zu machen: Das Auto an und für sich ist so innovativ wie ein Brötchen. Der Mitsubishi i-MiEV ist ein viertüriger Kleinwagen mit allem, was man so braucht. Komfort und Verarbeitung gehen in Ordnung.

Dem Tester wird natürlich der geringe Geräuschpegel des i-MiEV aufallen. Die Hartplastik-Atmosphäre im Innenraum muss man akzeptieren wie das wenig innovative Außendesign des Mitsubishi i-MiEV. Die Ausstattung des Mitsubishi i-MiEV ist mit Klimaanlage, sechs Airbags, CD-Radio, ESP und elektrischen Fensterhebern gut. Nichts Besonderes, aber keineswegs schlecht. Für vergleichbare Kleinwagen zahlt man meist um 10.000 Euro, jedoch hängt am Mitsubishi i-MiEV ein ganz anderes Preisschild: happige 34.390 Euro stehen da drauf.

Der von Mitsubishi angepriesene innovative Fortschritt sowie der spürbare Mehrwert müssen also in der Technik stecken. Und tatsächlich gibt sich Mitsubishi mit dem i-MiEV keine Blöße. Der Wendekreis ist seinem Einsatzgebiet entsprechend mit neun Metern winzig. Zum Starten des Mitsubishi i-MiEV dreht man den Zündschlüssel einfach nach rechts, bis ein aktustisches Signal die Startbereitschaft signalisiert. Das Auto fährt sich für seine 67 PS erstaunlich munter, was am Drehmoment von 180 Newtonmetern liegt. Und das Drehmoment ist für den Durchzug entscheidend, nicht die PS. Leise sirrend setzt sich der Mitsubishi i-MiEV in Bewegung, ein Druck auf das Gas genügt (Automatik serienmäßig), und der Stadtfloh wirft sich mitsamt Besatzung engagiert ins Rennen.


Allein: Das ist bei jedem Elektroauto so. Da hat der Mitsubishi i-MiEV keine Alleinstellung. Elektromotoren haben die Eigenschaft, ihr ganzes Drehmoment ab der ersten Umdrehung bereitzustellen, was für diese angenehme Munterkeit sorgt. Auch kleine Elektroautos wie der i-MiEV wirken daher wesentlich stärker motorisiert als sie es tatsächlich sind.

Das geht so lange gut, bis man auf die Autobahn kommt. Erstens ist der Mitsubishi i-MiEV auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h begrenzt. Das würde nicht weiter stören, wenn es in dem Auto nicht schon unter 100 km/h durch die Windgeräusche so laut werden würde. Vom E-Motor hört man jedoch nichts.

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Mitsubishi i-MiEV, Peugeot iON, Citroen C-Zero - lohnen sich die ersten Elektroautos?

Mitsubishi i-MiEV umklappbare RücksitzeNach dem europäischen Fahrzyklus (Messwerte nach NEFZ ECE R101) beträgt die Reichweite des Mitsubishi i-MiEV 150 Kilometer. Tatsächlich bleibt davon bei engagierter Fahrweise nicht so viel übrig. Beim technisch identischen Schwestermodell Peugeot iON ist der Hersteller ziemlich offenherzig. Die Franzosen geben zu: Fährt man schnell, mit Licht und lässt die serienmäßige Klimaanlage laufen, können es auch nur 75 Kilometer Reichweite sein.

Das muss man einem Stadtwagen wie dem Mitsubishi i-MiEV nicht vorwerfen, im Gegensatz zu allen anderen Kleinwagen sind gelegentliche Autobahnfahrten über 100 Kilometer Entfernung damit aber ausgeschlossen. An einer normalen Steckdose braucht der Mitsubishi i-MiEV sechs Stunden bis der Akku voll ist. An einer der - seltenen - Schnelladestation für Elektroautos schrumpft diese Zeit auf 30 Minuten, dann ist der Akku zu 80% geladen.

So richtig viel Innovatives war bislang im Mitsubishi i-MiEV nicht zu entdecken, deshalb ein Blick auf die Kosten. Und tatsächlich: Der Mitsubishi i-MiEV lässt den Kunden an der Stromtankstelle frohlocken. "Einmal voll, bitte" kostet bei ihm konkurrenzlos günstige zwei Euro. Selbst sehr sparsame Kleinwagen benötigen in der Realität vier bis fünf Liter Diesel oder Benzin. Um auf die maximale Reichweite des Mitsubishi i-MiEV von 150 Kilometern zu kommen, brauchen sie ungefähr 7,5 Liter des Sprits. Das wiederum entspricht über zehn Euro.

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Mitsubishi i-MiEV InnenraumDoch das ist nur die halbe Wahrheit. Für den Mehrpreis des Mitsubishi i-MiEV gegenüber einem herkömmlichen Kleinwagen von 25.000 Euro kann man bei einem Spritpreis von 1,50 Euro immerhin 16.666 Liter Benzin oder Diesel kaufen. Mit dem man bei einem Verbrauch von 5 Litern 333.333 Kilometer weit kommt.

Bei der Umweltverträglichkeit von Elektroautos wie dem Mitsubishi i-MiEV verweisen die Hersteller, die Stromkonzerne sowie die Politiker gerne darauf, dass man diese am besten mit Ökostrom betreiben solle. Denn die Stromproduktion in alten Kraftwerken hat einen schlechten Wirkungsgrad sowie einen hohen CO2-Ausstoß. Der ADAC schätzte in einer früheren Untersuchung die bessere Umweltverträglichlkeit des Elektro-Smarts gegenüber seinem herkömmlichen Bruder auf lediglich 25%. Steigt aus irgend einem Grund der CO2-Ausstoß des deutschen Kraftwerksparks, sind Elektroautos wie der Mitsubishi i-MiEV weniger umweltfreundlich als benzingetriebene Fahrzeuge.

Doch man muss es gar nicht kompliziert machen, denn das Argument "Ökostrom macht Elektroautos umweltfreundlich" trägt schon aus einem einfachen Grund nicht: Würde man mit dem Ökostrom im gesamten Stromix nur noch die Elektroautos betreiben, würden alle anderen Stromverbraucher wie Beleuchtung oder Computer um genau diesen Betrag mit "schmutzigerem" Strom betrieben. Das Argument würde nur Sinn machen, wenn man zu jedem Mitsubishi i-MiEV eine Solaranlage dazubekäme, die mindestens den Energieverbrauch des Autos erzeugt. Der zusätzliche Strom, den der Mitsubishi i-MiEV verbraucht, kommt nicht aus Erneuerbaren Energien. Denn diese werden sowieso vorrangig ins Stromnetz eingespeist.

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Der Mitsubishi i-MiEV kostet 34.390 Euro, zusätzlich gibt es verschiedene Leasing-Angebote. Ähnliche Preise stehen für den Citroen C-Zero in den Preislisten. Eine Ausnahme bildet nur der dritte im Bunde, der Peugeot iON. Ihn kann man nur leasen. Die Leasingrate beträgt 499 Euro im Monat, Mindestlaufzeit fünf Jahre. Das sind dann rund 30.000 Euro Leasinggebühr. In dem Paket sind jedoch Wartung sowie eine fünfjährige Garantie für Antrieb und Batterie enthalten.



Fazit

Der i-MiEV ist ein gut gemachter Kleinwagen für vier Personen. Wer ein alltagstaugliches Elektroauto für den Stadtverkehr sucht, ist mit ihm sicher gut bedient.

Seine Mängel liegen beim Preis/Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Kleinwagen sowie in der eingeschränkten Umweltfreundlichkeit. Doch das betrifft alle Elektroautos - für den deutschen Strommix kann der i-MiEV nun wirklich nichts. 


 


Der Mitsubishi i-MiEV

ist ein Elektro-Kleinstwagen (K-Car) des japanischen Autoherstellers Mitsubishi Motors auf Basis des 2006 eingeführten Mitsubishi i. Mit identischer Technik werden die Schwestermodelle Citroën C-ZERO und Peugeot iOn angeboten.

Am 5. Juni 2009 begann die Serienproduktion dieses Fahrzeugs in Japan. Im August und September 2009 fand eine Deutschlandtour mit drei Rechtslenker-Fahrzeugen statt. In einigen Regionen wurden die Elektrofahrzeuge der Öffentlichkeit, Journalisten und Unternehmen vorgestellt.

Seit Dezember 2010 ist der Mitsubishi i-MiEV auf dem europäischen Markt erhältlich. In Deutschland wird der i-MiEV zu einem Preis von 34.990 Euro zuzüglich Überführungskosten angeboten.[5]Im Dezember 2010 gab es in Deutschland 11 Neuzulassungen.[6]

Auf dem Genfer Automobilsalon 2009 wurden neben dem „i-MiEV SPORT AIR" der „i-MiEV Prototype" vorgestellt. Dies ist ein extra für die europäischen Ansprüche konzipiertes Konzeptfahrzeug.

http://allworldcars.com/wordpress/wp-content/uploads/2009/01/mitsubishi_i_miev_1.jpg


Motor

Alleiniger Antrieb des i-MiEV ist ein Permanentmagnet-Synchronmotor mit einer Leistung von 47 kW (67 PS) und einem Drehmoment von 180 Nm, der unter dem Kofferraum angeordnet ist. Ein ursprünglich angekündigter Radnabenmotor wurde wieder verworfen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert etwa 15,9 sec.

Akkumulator

Der im Boden des Fahrzeugs untergebrachte 200 kg schwere Lithium-Ionen-Akkumulator mit 88 Zellen zu jeweils 50 Amperestunden kann über eine gewöhnliche 230-V-Steckdose in ca. 6 Stunden aufgeladen werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den Akku mittels einer spezifischen DC-Schnellladestation an 400 V Dreiphasenwechselstrom („Drehstrom") mit ca. 50 kW Leistung in 30 Minuten zu 80 % aufzuladen. Der Energieinhalt (gespeicherte Arbeit) des Li-Akku beträgt 16 kWh; er kostet momentan 14.000 $, bei späterer Massenproduktion 800 bis 1200 $.

Der i-MiEV hat mit dem 16-kWh-Akku eine maximale Reichweite von 150 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 130 km/h.

Aufbau

Eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft für einen heutigen Kleinwagen ist, dass der Mitsubishi i-MIEV eine selbsttragende Aluminium-Skelettkarosserie besitzt.

Für den europäischen Markt wird die Spur vorn um 95, hinten um 135 mm verbreitert; die Gesamtbreite beträgt damit 1475 mm. Die Überhänge vorn und hinten werden zum Insassen- und Fußgängerschutz um insgesamt 55 mm verlängert, was zu einer Gesamtlänge von 3475 mm führt.


17 Mai 2011

Bernard Leitaer - finanzcrash kommt

http://schweinehaus.de/wp-content/uploads/2011/03/derscheintruegt.jpg
1000 euro schein  one thousand euro banknote

Der Schein trügt


MUSS MAN GESEHN HABEN!!!

http://www.phoenix.de/content/der_schein_truegt/374543

Bezahlt man eine Rechnung, veranlasst eine Überweisung oder zahlt Zinsen, scheint Geld eine einfache Funktion zu haben. Aber der Schein trügt.

Nur etwa zwei Prozent der Billionen Dollar, die die Finanzmärkte täglich virtuell um den Erdball pumpen, werden zum Austausch von Waren- oder Dienstleistungen benutzt. Wozu der Rest dient, dringt kaum ins öffentliche Bewusstsein. Man fragt sich, woher die Milliarden kommen, wenn man von immer unvorstellbareren staatlichen Stützungskrediten für Banken und Industriekonzerne hört. Während die kleinen Leute mit Zins und Zinseszins ihre Kredite abstottern und Angst haben, ihr Geld könnte plötzlich nichts mehr wert sein, pokern die Reichen und Mächtigen weiter um Milliardenbeträge, von denen nicht klar ist, wodurch sie eigentlich gedeckt sind. Dokumentarfilmer Claus Strigel unternimmt für "Der Schein trügt" eine Forschungsreise in die Welt des Geldes. Die folgenreichste Erfindung der Menschheit erweist sich dabei als ebenso genial wie zerstörerisch: Ob Kartoffeln, Häuser, Waffen, Sex oder Krankenpflege, für Geld kann man alles kaufen - außer Verantwortungsbewusstsein und Liebe. Der Finanzexperte, Währungshändler und Geldforscher Bernard Lietaer erzählt unter anderem, wie mit der Einführung von Geld der Jahrtausende alte Gemeinschaftssinn einer afrikanischen Stammesgesellschaft zerstört wurde. Was weder Kriege, noch Religionen oder kulturelle Einflüsse vermochten - Geld hat es in weniger als zehn Jahren geschafft.

Mit: Bernard Lietaer, Jochen Hörisch, Warren Buffet, Paul Singer, Joaquin de Melo, The Naked Cowboy, Alexis Eisenhofer, Gerhard Spannbauer, Bodo Schäfer , uva.

Die Crew: Julia Furch, Waldemar Hauschild, Wolfgang Neumann, Zoltan Ravasz, Oliver Bromme, Marcus Gruber, Anita Cosic, Katharina Woll, Carolin von Fritsch, Natalia Kukielko, Christian Deutschmann, Jürgen Pertack, Michael Sänger, Joachim Bauer, Eva Behrmann, Gabi Fischer, Werner Eckl

Redaktion Renate Stegmüller,   Eine DENKmal-film Produktion BR, fff, 3sat


HINTERGRUND MUSS LESEN

Seite 11:

http://www.neweconomictheory.org/files/Journal%20Future%20Studies%20final.pdf


http://www.welt.de/multimedia/archive/00768/chiemgauer_DW_Wirts_768678p.jpg

Regionale Währungen und private Kreditplattformen erfreuen sich in der Krise zunehmender Beliebtheit. WELT ONLINE stellt erfolgreiche Projekte wie die Chiemgauer Währung vor. Einige Menschen gehen noch einen Schritt weiter und wollen ganz auf ein Bezahlmittel verzichten.

Warum brechen die meisten Geldsysteme nach 70 Jahren zusammen? Diese Frage stellte sich Christian Gelleri aus Rosenheim nicht erst in den vergangenen Tagen oder Wochen. Schon 2003, als von einer Finanzkrise noch niemand sprach, trieb den Waldorf-Pädagogen dieses Thema um. Er startete ein Schülerprojekt: die Einführung einer eigenen Währung. Heute, sechs Jahre später, ist der "Chiemgauer" eines der erfolgreichsten regionalen Zahlungsmittel. Gelleri hat den Lehrerjob an den Nagel gehängt. Er kümmert sich hauptamtlich um die Verbreitung des Geldes.

In vielen anderen Landstrichen gibt es ähnliche Regionalwährungen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Stärkeren Zulauf finden aber auch Kreditplattformen im Internet, auf denen sich Privatpersonen gegenseitig Geld leihen. Daneben existieren auch noch Tauschringe, wo Ware gegen Ware den Besitzer wechselt – ohne Bezahlsystem, ohne Girokonto. Die parallele Geldwelt gewinnt Anhänger.

"Mir gefällt Smava, da ich es für eine gute Idee halte, den Menschen mehr Unabhängigkeit von Banken und Sparkassen zu ermöglichen", schreibt ein 40-Jähriger aus Niedersachsen auf der Internetseite der Kreditplattform. Smava bringt wie die Tauschbörse Ebay Menschen zusammen, die dringend einen Kredit brauchen, und solche, die gern etwas Geld anlegen wollen – zu Zinssätzen bis zu 15 Prozent.

So bittet derzeit ein Mann aus Nordrhein-Westfalen um 9750 Euro, um seinen nassen Keller zu sanieren. Ein anderer möchte einen Kredit in Höhe von 4000 Euro für die Erstkommunion. Ein Dritter wurde vor wenigen Tagen schon fündig. Er brauchte 1000 Euro für ein neues Kameraobjektiv, um seinem Hobby, der "Pferdefotografie", nachgehen zu können, wie er schreibt. Eine 56-jährige Niedersächsin, die sich hinter dem Namen "Biggy2000" versteckt, hat ihm das Geld gegeben - gegen 11,4 Prozent Zins, Laufzeit drei Jahre.

"Das Volumen der von uns vermittelten Kredite erhöht sich zurzeit monatlich um bis zu 30 Prozent", sagt Smava-Geschäftsführer Alexander Artopé. Seit dem Start vor zwei Jahren haben 1300 Menschen Geld erhalten, im Schnitt rund 5000 Euro. Insgesamt 7,4 Millionen Euro wechselten den Besitzer - nur vorübergehend natürlich. "99 Prozent haben ihr Geld vollständig wiedergesehen", sagt Artopé. Den kompletten Einsatz hat bei Smava noch niemand verloren. Fällt ein Kredit aus, teilen sich Anleger den Verlust. Keine Risikobegrenzung gibt es beim Konkurrenten Auxmoney. "Will einer 5000 Euro an Kredit vergeben, sollte er bei uns das Geld in 100 Projekte zu je 50 Euro investieren", rät Auxmoney-Mitarbeiter Philip Kamp.

Grundsätzlich gehören Einkommensnachweis und Schufa-Auskunft bei Kreditplattformen dazu. Je mehr Informationen der Kreditsuchende von sich preisgibt, desto eher kann er auf Geldgeber hoffen. Dabei suchen im Internet längst nicht mehr nur Menschen Hilfe, die bei ihrer Bank abgeblitzt sind. "Seit Jahresanfang hat die Zahl der Kreditsuchenden mit guter Bonität massiv zugenommen", sagt Kamp

Einigen Menschen ähneln selbst die Kreditplattformen noch zu sehr einer Bank. Sie gehen einen Schritt weiter und versuchen ein Leben ganz ohne Geld. Zumindest ist dies das Ziel sogenannter Tauschkreise oder Tauschringe. Sie wollen eine "neue Kultur des Gebens und Nehmens" aufbauen. Soziale Netze und Nachbarschaften fördern, unabhängig vom Geld- und Arbeitsmarkt sein - so ein Positionspapier.

In der Praxis besitzt jedes Mitglied ein Tauschkonto, das von einer Zentrale verwaltet wird. Erbringt ein Mitglied eine Leistung, so erhält es dafür Guthaben auf seinem Konto, das es dann gegen andere Leistungen eintauschen kann. Die Angebote umfassen meist Arbeiten wie Kinderbetreuung, Nachhilfeunterricht oder Reparaturen.

"Der Erfolg dieser Initiativen ist recht begrenzt", sagt Helena Schmidt, die sich im vergangenen Jahr in einer Diplomarbeit an der Rheinischen Fachhochschule Köln mit derartigen Projekten befasst hat. Die gravierende Schwäche sei gerade in der Gründungsphase der Mangel an Transaktionen. Wachsen die Projekte, werde es zunehmend schwierig, Angebot und Nachfrage noch zu koordinieren.

Diese Probleme versuchen Regionalwährungen wie der Chiemgauer auszuschalten, indem sie eigenes Geld ausgeben. Damit ist ein echter Markt möglich, eine zwischengeschaltete Tauschzentrale nicht notwendig. Worin liegt dann allerdings noch der Reiz, mit eigenem Geld statt mit dem Euro zu bezahlen? Christian Gelleri sieht die Regionalwährungen nicht nur als Protest gegen das bestehende Finanzsystem, sondern auch als Gegenbewegung zur Globalisierung: "Unser Ziel ist es, den regionalen Wirtschaftskreislauf zu stärken." Jedes Jahr exportiere Deutschland über eine Million Tonnen Schweinefleisch ins Ausland und gleichzeitig importiere es fast die gleiche Menge. Ein "solcher Unsinn" müsse verhindert werden.

Rund 3000 Mitglieder hat der Verein schon, der den Chiemgauer verwaltet. 600 Unternehmen machen mit und akzeptieren die Parallelwährung als Zahlungsmittel. Einige zahlen sogar einen Teil des Gehalts an ihre Mitarbeiter in Chiemgauern. 313.000 Chiemgauer sind derzeit in Umlauf, die Banknoten sind ausgestattet mit diversen Sicherheitsmerkmalen, um sie fälschungssicher zu machen. Das Geld kann bei den regionalen Genossenschaftsbanken und den Sparkassen sogar eins zu eins in Euro umgetauscht werden, allerdings wird dann eine Gebühr von fünf Prozent fällig. Und ein zweiter Mechanismus ist beim Chiemgauer gewöhnungsbedürftig: Wer Geld länger als 30 Tage auf einem Chiemgauer-Konto liegen lässt, muss einen Negativzins bezahlen, das Ersparte verliert also dann an Wert.

Hintergrund dafür ist eine ideologische Komponente, die fast allen Regionalwährungen gemein ist. Der Geldtheoretiker Silvio Gesell nannte in seinen Schriften zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts den Entzug von Geld aus dem Kreislauf als einen wesentlichen Mangel des bestehenden Systems. Das Horten von Geld verursache letztlich Blasen und Krisen. Zu beseitigen sei dies durch einen Negativzins. Dadurch werde sichergestellt, dass das Geld im Kreislauf verbleibe und produktiv eingesetzt werde. Wie man so beispielsweise Eigenkapital für einen Hauskauf sammeln soll, beantwortet die Theorie allerdings nicht.

Die Nutzer des Chiemgauers haben ein ganz anderes Interesse: "Die meisten Firmen machen mit, weil sie sich dadurch zusätzliche Kunden erhoffen", sagt Gelleri. Der Anreiz für die Privatpersonen liegt zusätzlich darin, dass ein Teil der Gebühren für den Euro-Umtausch Förderprojekten zufließt.

Diplomandin Helena Schmidt stellte fest, dass die Parallelwährungen ihren Zweck erfüllen. "Das Ziel, die durch die Konkurrenz der globalen Märkte geschwächten klein- und mittelständischen Unternehmen zu unterstützen, wird erreicht." Und vielleicht wirkt eine Bündelung der Kräfte künftig zusätzlich. Immerhin können auf Smava inzwischen auch Kredite in Chiemgauern vergeben werden.

11 Mai 2011

Kündigung durch Selbstmord - Orange Arte Docu? Wo?


"management by terror"
nach der Privatisierung 2004


http://www.rfi.fr/actude/images/118/france_telecom_24evictime_29092009_200.jpg

massive restructuring -- shed employees .. drive them to resign, suicide or whatever is a cost-free way to get rid of them.

Angestellte werden DURCH MOBBING und TERROR in den Wahnsinn getrieben um sie billig loszuwerden


http://www.arte.tv/de/suche/3448936.html


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/selbstmordserie-selbstverbrennung-bei-france-telecom-1.1089322


Neuer Selbstmord erschüttert France Télécom

Paris (dpa) - Die aufsehenerregende Selbstmordserie unter Mitarbeitern des französischen Telekomriesen France Télécom hat einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht. Am Dienstag verbrannte sich ein Beschäftigter auf dem Parkplatz einer Unternehmensniederlassung bei Bordeaux

Für den 57 Jahre alten Mann sei jede Hilfe zu spät gekommen, teilte das Unternehmen am Mittag mit. Über die möglichen Hintergründe der Selbsttötung in Mérignac gab es von France Télécom zunächst keine Angaben. Ein Gewerkschaftssprecher sagte, die Tat zeige, dass bei dem Unternehmen mit rund 100 000 Mitarbeiten noch lange nicht alles in Ordnung sei.

Arbeitnehmervertreter hatten Selbstmorde bereits in der Vergangenheit wiederholt als Ergebnis unmenschlicher Arbeitsbedingungen und des Programms "time to move" zum schnellen Stellenwechsel gewertet. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern zudem 22 000 Jobs gestrichen.

Bei dem Telekomriesen mit der Hauptmarke Orange haben sich nach Gewerkschaftsangaben seit 2008 mehr als 60 Beschäftigte das Leben genommen. Ein Anfang des Jahres 2010 veröffentlichter Untersuchungsbericht erhob schwere Vorwürfe gegen die mittlerweile abgelöste Konzernspitze. Darin war unter anderem von Mobbing die Rede. Auf Warnungen von Gewerkschaften, Betriebsärzten und Krankenkassen sei völlig unzureichend reagiert worden.



Die Suizidserie bei France Telecom setzt sich auf schreckliche Art fort: Ein Angestellter des französischen Telekommunikationskonzerns verbrannte sich in der Nähe von Bordeaux selbst.

Die aufsehenerregende Selbstmordserie unter Mitarbeitern des französischen Telekomriesen France Télécom hat einen neuen dramatischen Höhepunkt erreicht.

Am Dienstag verbrannte sich ein Beschäftigter auf dem Parkplatz einer Unternehmensniederlassung bei Bordeaux. Für den 57 Jahre alten Mann sei jede Hilfe zu spät gekommen, teilte das Unternehmen mit.

Über die möglichen Hintergründe der Selbsttötung in Mérignac gab es von France Télécom zunächst keine Angaben. Ein Gewerkschaftssprecher sagte, die Tat zeige, dass bei dem Unternehmen mit circa 100.000 Mitarbeiten noch lange nicht alles in Ordnung sei.

Arbeitnehmervertreter hatten Selbstmorde bereits in der Vergangenheit wiederholt als Ergebnis unmenschlicher Arbeitsbedingungen und des Programms time to move zum schnellen Stellenwechsel gewertet.

In den vergangenen Jahren hatte der Konzern zudem 22.000 Jobs gestrichen. Bei dem Telekomriesen mit der Hauptmarke Orange haben sich nach Gewerkschaftsangaben seit 2008 mehr als 60 Beschäftigte das Leben genommen.

Ein Anfang des Jahres 2010 veröffentlichter Untersuchungsbericht erhob schwere Vorwürfe gegen die mittlerweile abgelöste Konzernspitze. Darin war unter anderem von Mobbing die Rede. Auf Warnungen von Gewerkschaften, Betriebsärzten und Krankenkassen sei völlig unzureichend reagiert worden.

Orange is the key brand of France Telecom, one of the world's leading....

Frankreich: Selbstmorde bei France Telecom

Wegen anhaltender Selbstmorde bei France Telecom hat die Geschäftsleitung jetzt neue Sozialvereinbarungen mit den Mitarbeitern getroffen.


Der Kommunikationsriese "France Télécom" war in den beiden zurückliegenden Jahren wegen mehrerer Mitarbeiter-Selbstmorde in die Schlagzeilen geraten. Und auch jetzt wieder haben sich in den vergangenen Wochen fünf Beschäftigte das Leben genommen. Das Unternehmen will jetzt mit seinen Angestellten eine Art Vereinbarung treffen. Sie soll helfen, am Arbeitsplatz wieder ein Klima von Menschlichkeit zu installieren. Zahllosen Beschäftigten machen die Ereignisse noch immer schwer zu schaffen. Eine Reportage von Laurent Rossignol.


Die Gewerkschaften machen für die Selbstmordserie den rasanten Konzernumbau durch harte Managementmethoden verantwortlich. Viele Beschäftigte seien versetzt worden und müssten bis binnen kurzer Zeit an neue Arbeitsabläufe anpassen. Rund 65 Prozent der Belegschaft sind noch Beamte. France Télécom ist der wichtigste Internet-Betreiber in Frankreich und drittstärkster Mobilnetzanbieter Europas.


http://www.taz.de/uploads/hp_taz_img/xl/france_telecom_f.jpg

"War er freundlich?" Kaum hat der Techniker von France Télécom sein Werkzeug eingepackt und den Ort seiner Intervention verlassen, kommt schon die telefonische Nachfrage beim Kunden. Dabei steht nicht etwa die Qualität der Reparatur im Mittelpunkt. Sondern das Benehmen des Technikers.

Kontrolle ist Alltag im sechstgrößten französischen Unternehmen. Die 102.000 Beschäftigten von France Télécom werden - auf der Baustelle, bei der Telefonberatung und beim Vertragsgespräch am Schalter der Boutique - vielfach überwacht. Mal hören ihre direkten Vorgesetzten, die "Manager", mit. Mal rufen Subunternehmen bei den Kunden an und kontrollieren mit "Zufriedenheitsumfragen" eine Arbeit, von der sie nicht das Geringste verstehen.

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Nur wenn sich die Kunden "sehr" zufrieden zeigen, gibt es Prämien für die Beschäftigten. Andernfalls riskieren sie Kritik und Einträge in ihre Personalakten. Sämtliche Ergebnisse der Beschäftigten - die Internet-Abonnements und Handys, die sie verkaufen, die Reklamationen, die sie erhalten haben, sowie ihre Umgangsformen - werden erfasst. Wie in der Schule veröffentlichen die Manager die besten und schlechtesten Umsätze ihrer Mitarbeiter in Aushängen.

Gewerkschaft beklagt "strategisches Mobbing"

Gewerkschaften, Arbeitsmediziner und Psychiater prangern schon seit Jahren das "Klima von Angst und Stress" in dem Unternehmen an. Sie sprechen von "strategischem Mobbing" und von "Entmündigung". Aber die große Öffentlichkeit erfährt erst jetzt davon. Durch eine tragische Serie: 25 Beschäftigte von France Télécom haben sich in den vergangenen anderthalb Jahren das Leben genommen. Weitere haben eine Selbsttötung versucht. Manche haben ihre Geste schriftlich begründet. Es sind posthume Anklageschriften gegen ihr Unternehmen.

"Der einzige Grund ist die Arbeit", schreibt ein 51-jähriger Techniker von France Télécom Marseille im Juli in seinem Abschiedsbrief: "Der permanente Druck, die Überlastung, die fehlende Weiterbildung, die Desorganisation und das Management mit dem Terror." Wenig später springt in Paris eine 32-Jährige vor den Augen ihrer Kollegen aus dem Bürofenster in den Tod. Zuvor hat sie von der Umorganisation ihrer Dienststelle erfahren. Anfang September rammt sich in Troyes während einer Abteilungssitzung ein Techniker ein Messer in den Bauch.

Sprung aus dem Bürofenster

Er überlebt. Und erklärt im Krankenhaus, dass er seine zwangsweise Versetzung nicht ertragen hat. Ende September wirft sich ein 51-jähriger Callcenter-Mitarbeiter von einer Brücke auf die Autobahn A41 bei Annecy. "Leiden am Arbeitsplatz", begründet er seinen Selbstmord schriftlich. Im nationalen Vergleich sind die Zahlen nicht überraschend. Mit durchschnittlich 16 Selbstmorden pro 100.000 Einwohnern und Jahr steht Frankreich an zweiter Stelle in der europäischen Statistik - gleich nach Finnland. Ungewöhnlich sind jedoch Alter und Tätigkeit der Opfer bei France Télécom: Gewöhnlich sind Selbstmörder in Frankreich entweder jugendlich oder arbeitslos. Oder beides.

Die Leitung von France Télécom betrachtet die Selbstmorde lange als privates Problem ihrer Beschäftigten. Noch im September spricht Unternehmenschef Didier Lombard bei einer Pressekonferenz leichtfertig von einer "Selbstmordmode". Seine Bemerkung löst eine Welle der Empörung in dem Unternehmen aus. Einen Selbstmord später empfangen Kollegen des Toten den zu Beileidsbekundungen herbeigeeilten Unternehmenschef mit Pfiffen und dem Ruf: "Mörder". Dann kam eine Mahnung der Arbeitsinspektion in Paris hinzu. Arbeitsinspektorin Sylvie Catal drohte der Unternehmensleitung rechtliche Schritte an, falls sie nicht umgehend "Maßnahmen gegen das Selbstmordrisiko im Unternehmen" ergreife.

Mea Culpa des Bosses Lombard

Anfang Oktober legt der 67-jährige France-Télécom-Chef Lombard ein öffentliches Mea Culpa ab: "Ich habe das Leiden nicht ernst genug genommen." Noch wenige Monate zuvor hatte er angedroht, dass es mit der "Muschelsuche" - als Synonym für den Schlendrian bei der Arbeit - bei France Télécom endgültig vorbei sei. Nun gibt er die entgegengesetzte Parole von der "Entfaltung im Beruf" aus: "Ich will nicht mehr akzeptieren, dass gewisse Beschäftigte gestresst zur Arbeit kommen."

Die französische Wirtschaftsministerin weist jede "direkte Einmischung" in das Unternehmen weit von sich. Aber mit 26,7 Prozent der Anteile ist der Staat weiterhin Hauptaktionär. Während der letzten Wochen hat Ministern Christine Lagarde den Unternehmenschef mehrfach zum Rapport über die Selbstmordserie vorgeladen. Zugleich verlangt sie "Stressverhandlungen" in sämtlichen großen Unternehmen des Landes. Bis spätestens Februar sollen sich die Direktionen und Gewerkschaften zusammensetzen, um über Angst und Stress am Arbeitsplatz zu beraten. Denn vor France Télécom hat es auch bei den Autoherstellern Peugeot und Renault und bei dem Energiekonzern EDF Selbstmordserien gegeben.

Bei France Télécom arbeitet der Chef Lombard an einer Kurskorrektur. Er gibt eine externe Untersuchung über die Ursachen des Stress in Auftrag. Er stimmt den seit Jahren von den Gewerkschaften verlangten Verhandlungen zu. Er setzt die Zwangsversetzungen im Dreijahresrhythmus bis Ende Dezember aus. Und er lehnt zwar seinen eigenen - von der Opposition geforderten - Rücktritt ab. Opfert aber den zweitwichtigsten Mann an Bord.

Als Nachfolger engagiert er Stéphane Richard, den ehemaligen Kabinettchef der Wirschaftsministerin. Der geschasste Spitzenmanager Pierre-Louis Wenes war 2002 als "Cost-Killer" engagiert worden. Er sollte für France Télécom 3,5 Milliarden Euro einsparen und die Belegschaft reduzieren. Beides ist ihm gelungen. Mit dem Programm "Next" führte Wenes neue Managementmethoden ein. Und strich - allein in den vergangenen drei Jahren - 22.000 Arbeitsplätze.

"Menschen sind keine Maschinen" steht auf dem Transparent, das die lächelnde junge Frau trägt. Sie demonstriert vor dem Sitz des französischen Unternehmerverbandes Medef. Bei France Télécom hat sie die modernen Managementmethoden am eigenen Leib erlebt. Sie war technische Beraterin in einer Pariser Boutique von France Télécom. Sie verdiente 1.700 Euro - "plus Prämien, falls die Kunden zufrieden waren". Und geriet vor zweieinhalb Jahren in Konflikt mit ihrem Manager. "Er hat mir nie berufliche Fehler oder Verspätungen vorgeworfen", sagt sie: "Er hat mich einfach gemobbt. Und ich habe es mir nicht gefallen lassen."

Mal habe sie einem Kunden am Ende eines Gespräches nicht "Danke" gesagt. Mal sei sie im Ton "zu schnippisch" gewesen. Alles kam in ihre Personalakte. "Es war einfach kindisch", sagt Cécile, die jetzt vor einem Arbeitsgericht mit dem Unternehmen streitet. Die meisten Kollegen in der Boutique sahen dem Treiben untätig zu. "Niemand wollte zum Gegner des Managers werden", erklärt Cécile. Und fügt hinzu: "Wäre ich fragiler, hätte ich es nicht überlebt. Schließlich wohne ich in einer sechsten Etage."

"Niederlage gegen den Liberalismus"

Die Soziologin Danièle Linhart, die für das 2000 von zwei Gewerkschaften gegründete "Stress-Observatorium" von France Télécom arbeitet, spricht von einer "permanenten Unsicherheit" sowie von der "Fixierung schier unerreichbarer Ziele". Beides sei typisch in Unternehmen, die starker Konkurrenz ausgesetzt sind, sich schnell modernisieren und eine kurzfristige Rentabilität anstreben. Willy Pelletier, ebenfalls Soziologe und zugleich Chef der linken Pariser "Fondation Copernicus", stellt bitter fest: "Die Leute zahlen mit ihrem Leben für unsere Niederlagen gegen den Liberalismus. Es ist ein Wirtschaftskrieg. Der Kampfschauplatz ist das Innere von Unternehmen."

Und der auf Arbeitsmedizin spezialisierte Psychiater Christophe Dejours diagnostiziert eine "tiefe Verschlechterung des Miteinanderlebens im Betrieb". Das habe zu einer Sinnkrise geführt. Dejours: "Wenn Arbeit Sinn macht, dann als Qualität von gut erledigten Aufgaben. Nach den Regeln des Metiers."

Bei France Télécom haben sich sämtliche Regeln in den vergangenen zwei Jahrzehnten radikal verändert. Nachdem das staatliche Monopol für Telefon und Post - "PTT" - 1990 in verschiedene Teile zerlegt worden ist, folgte Mitte der 90er-Jahre die Kapitalöffnung, dann der Börsengang und der Konkurrenzkampf gegen zahlreiche andere Télécom-Anbieter. Die Zahl der Beschäftigten ist bei France Télécom seit den 90er-Jahren um ein Drittel reduziert worden. Der frühere Beamtenstatus ist eine aussterbende Gattung geworden.

4,1 Milliarden Gewinn

In den Boutiquen und Callcentern der neuen France Télécom sollen Leute zusammenarbeiten, von denen die Älteren noch Beamtenstatus haben, und die Jüngeren sich mit den verschiedensten Formen von prekären Arbeitsverträgen arrangieren müssen: von befristet bis zu Teilzeit. Dem Unternehmen geht es dabei nicht schlecht. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete France Télécom 4,1 Milliarden Euro Gewinn.

Seit dem Mea Culpa von Unternehmenschef Lombard haben sich die Zungen der France-Télécom-Beschäftigten gelöst, meint CGT-Gewerkschafter Alain de Lecolle: "Die Stimmung ist besser geworden." Kürzlich stellten alle Gewerkschaften jedoch gemeinsam fest, die Direktion sei immer noch nicht zu der nötigen Transparenz und Umorganisation der Arbeit bereit.

Von einem Ende der Krise kann derweil gar nicht die Rede sein. Erst am vergangenen Donnerstag nahm sich ein 48-jähriger Ingenieur in Lannion in der Bretagne das Leben. In seinem Abschiedsbrief beschreibt er seine Enttäuschung über eine verpasste Beförderung. Und einen Tag später versuchte eine Kundenberaterin in Dijon sich mit Gas zu vergiften.

ES GiBT EINE GEHEIME KONZERN-STRATEGIE, die Mitarbeiter zu dransalieren um Personal abzubauen!!?

Bitte, wer noch mehr infos über den VORSÄTZLICH herbeigeführten Terror hat, bitte hier einen Kommentar hinterlassen. So erfahren mehr Arbeiter über diese Praxis einiger Arbeitgeber.