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16 Juni 2009

Politische Morde - LESEN!

Robin Cook
Am 6.8.2005 beim Bergwandern unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen

Am 6. August 2005 kommt der 1946 geborene ehemalige Außenminister Großbritanniens und zuletzt scharfe Kritiker von Blairs Kriegspolitik, Robin Cook, bei einer Wanderung auf den Berg Ben Stack im Nordwesten Schottlands unter ungeklärten Umständen zu Tode. Knapp einen Monat zuvor - am Tag nach den Londoner Bombenanschlägen vom 7.7.2005, die Al Kaida zugeschrieben wurden, hatte er geäußert, Al Kaida sei ein CIA-Konstrukt.

Am 7.7.2005 wird die Welt Zeuge einer aufwendigen, brutalen Inszenierung im Herzen Londons. Es geht um die Auffrischung eines Feindbildes. In einer breit angelegten Medienkampagne wird Al Kaida für die Bombenanschläge verantwortlich gemacht. In dieser aufgeheizten Situation wagt der ehemalige Außenminister Robin Cook anzumerken, daß Al Kaida ein CIA-Konstrukt ist.

Eklatante Ungereimtheiten, aber keine kriminalistische Untersuchung

Am 6. August 2005 unternimmt Robin Cook eine Wanderung in den schottischen Bergen. Wer bei der Wanderung dabei war, ist unklar. Unbestritten ist lediglich, daß Robin Cook von seiner Frau Gaynor, mit der er seit 1998 verheiratet war, begleitet wurde. Wo genau sich der Vorgang, der als Zusammenbruch Robin Cooks bezeichnet wird und infolge dessen er gestürzt sein soll, zugetragen hat, ist unklar. Klar ist nur, daß es irgendwo auf dem Berg Ben Stack gewesen ist. Welche Verletzungen Robin Cook erlitten hat, ist unklar. Und unklar ist auch, ob die Cooks ein Mobiltelefon dabei hatten und wer versucht hat, Robin Cook wiederzubeleben. Klar scheint allerdings zu sein, daß es eine kriminalistische Untersuchung und damit die Suche nach einem Mörder nie gegeben hat.

Auszüge aus der Berichterstattung

ORF, 6.8.2006: "Der frühere britische Außenminister Robin Cook ist heute bei einer Bergtour in Schottland zusammengebrochen und per Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Zustand des Labour-Politikers sei 'ernst', berichtete der britische Fernsehsender Sky News. Der 59-jährige Cook habe gemeinsam mit einer Wandergruppe den Gipfel des Bergs Ben Stack nahe Sutherland in Schottland besteigen wollen." (news.orf.at)

Der 'Spiegel' schildert den Vorgang am 6.8.2005 wie folgt: "Cook starb fünf Minuten nach seiner Einlieferung in die Notaufnahme. [...] Der als begeisterter Wanderer bekannte Cook habe zusammen mit seiner Frau Gaynor und einigen Begleitern den Berg Ben Stack in Schottland besteigen wollen, teilte die Polizei mit. Kurz vor Erreichen des 721 Meter hohen Gipfels sei er zusammengebrochen. Seine Mitwanderer hätten die Küstenwache alarmiert, die Cook mit einem Helikopter in ein Krankenhaus nach Inverness gebracht habe. Nach Angaben der Klinik starb der Politiker gut anderthalb Stunden nach seinem Zusammenbruch. Er sei fünf Minuten zuvor in das Hospital eingeliefert worden." (spiegel.de)

BBC, 6.8.2005: "Vermutlich ist ihm gegen 14:20 Uhr schlecht geworden, als er mit seiner Frau Gaynor nahe des Gipfels des Ben Stack gewandert ist. [...] Es wird angenommen, daß Mr. Cook [...] das Krankenhaus um 16 Uhr erreichte, etwa 90 Minuten nach seinem Zusammenbruch, und fünf Minuten später für tot erklärt wurde." (news.bbc.co.uk)

Ben Stack - 721 Meter hoch - im Nordwesten Schottlands

BBC-Bildunterschrift: "Robin Cook was walking with wife Gaynor when he collapsed" (Robin Cook wanderte mit seiner Frau Gaynor, als er zusammenbrach)

'The Dog House', 6.8.2005: "Der ehemalige Außenminister Robin Cook befindet sich gemäß Berichten in ernstem Zustand im Krankenhaus, nachdem er anscheinend zusammengebrochen ist, als er mit Freunden durch die Highland-Berge wanderte." (thedoghouse.co.uk)

ORF, 7.8.2006: "Die Polizei vermutete, dass der Labour-Politiker einem Herzversagen erlag. Außerdem habe er sich beim Sturz nach dem Kollaps schwere Verletzungen zugezogen. [...] Der als begeisterter Wanderer bekannte Cook habe zusammen mit seiner Frau Gaynor und einigen Begleitern den Berg Ben Stack in Schottland besteigen wollen. Kurz vor Erreichen des 721 Meter hohen Gipfels sei er zusammengebrochen, so die Polizei. Seine Mitwanderer hätten die Küstenwache alarmiert. (orf.at)

'Sunday Mirror', 7.8.2005: "Robin Cooks Frau, die außer sich war, beobachtete während 35 qualvoller Minuten, wie ihrem sterbenden Mann nach dem dramatischen Zusammenbruch in den Schottischen Bergen Mund-zu-Mund-Beatmung gegeben wurde. Sie hielt einen Mit-Wanderer an, der vergebens darum kämpfte, das Leben ihres Mannes zu retten [...]. Es wird angenommen, daß Mr. Cook [...] während einer Bergwanderung mit Gaynor, 48, einen Herzanfall erlitten hat, der dazu führte, daß er stürzte und sich das Genick brach. Da weder er noch Gaynor ein Mobiltelefon hatten, schlug sie Alarm, indem sie eine vorbeikommende Gruppe von Wanderern rief. Einer wählte 999 auf einem Mobiltelefon um 14:23 Uhr. [...] Ein Hubschrauber der Küstenwache von Stornoway, Isle of Lewis, 120 Meilen entfernt, traf 20 Minuten später ein. Aber der Sikorsky-Hubschrauber konnte an der Stelle am Berg in 1500 Fuß Höhe nicht landen." Mr. Cook "war bewußtlos und hatte sich Kopfverletzungen zugezogen". (findarticles.com)

'The Sunday Times' am 7.8.2005: "Robin Cook. der ehemalige Außenminister, starb gestern, als er mit seiner Frau in den Scottish Highlands wanderte. Der Parlamentarier für Livingston wurde mit einem RAF-Hubschrauber vom Ben Stack im Nordwesten Sutherlands zum Raigmore-Hospital in Inverness geflogen, wo er um 16:05 Uhr für tot erklärt wurde. [Cook] war ein leidenschaftlicher Wanderer und machte Sommerurlaub mit seiner engeren Familie und Freunden [...]. Gaynor, seine zweite Frau, war an seiner Seite, als er bei nahezu perfektem Wetter nahe des Gipfels des 2365 Fuß hohen Berges zusammenbrach. Es wird angenommen, daß er einen Herzanfall erlitt und er in einem steilen und felsigen Gebiet gestürzt ist, wobei er sich Kopf- und Genick-Verletzungen zuzog. Gaynor alarmierte eine Gruppe von Wanderern, und um 14.20 Uhr wurde der Alarm abgesetzt [...] Um 14:34 Uhr startete der Hubschrauber der Stornoway Küstenwacht. Einer der Wanderer gab Cook eine halbe Stunde lang Herzmassage und versuchte, ihn wiederzubeleben, während er per Telefon von Ärzten Anweisungen erhielt. Der Hubschrauber traf um 15:01 Uhr ein [...]. Gaynor, 48, kehrte zu Fuß zum Fuß des Berges zurück, und wurde von der Polizei zum Krankenhaus gebracht." (timesonline.co.uk)

Der 'Observer' berichtet am 7.8.2005 wie folgt: "Der 59jährige Parlamentarier [...] wanderte mit seiner Frau Gaynor und Freunden nahe des Gipfels des Ben Stack [...]. Vergangene Nacht gab es unbestätigte Berichte, daß er einen Herzanfall erlitt, stürzte und sich dabei das Genick brach. Ein namentlich nicht genannter Freund, der mit dem Parlamentarier auf dem Berg war, versuchte 30 Minuten lang Cook Mund-zu-Mund-Beatmung zu geben, bevor ein Hubschrauber der Küstenwache eintraf." (observer.guardian.co.uk)

'Daily Mail' am 7.8.2005: "Gaynor Cook versuchte verzweifelt, ihren Mann wiederzubeleben, als er beim Wandern in den Schottischen Bergen zusammengebrochen und gestürzt war." Cook sei bei einer "Bergwanderung mit seiner Frau Gaynor" gestorben. "Eine außer sich geratene Gaynor hatte mehr als 40 Minuten damit zugebracht, ihren Mann wiederzubeleben, nachdem sie einen Mitwanderer um Hilfe gerufen hatte, der auf seinem Mobiltelefon 999 wählte. Rettungssanitäter gaben ihnen dann Instruktionen, wie sie die Not-Wiederbelebung an Mr. Cook, 59, durchzuführen hätten, während sie auf die Ankunft des Hubschraubers der Küstenwache warteten. Gaynor wurde dann zurückgelassen und ging ihren Weg den Berg hinunter, während ihr Mann ins Krankenhaus von Inverness geflogen wurde." (dailymail.co.uk)

'The Sun': "Gemäß des nördlichen Polizeibezirks war Mr. Cook, 59, mit seiner zweiten Frau Gaynor auf dem Ben Stack in Sutherland, als es ihm am Samstag um 14:23 Uhr schlecht wurde. Der Labour-Parlamentarier von Livingston, der in Edinburgh lebte, befand sich nahe des 2365 Fuß hohen Berggipfels. Mr. Cook scheint infolge eines Herzanfalls zusammengebrochen zu sein [...]. Es wurde auch berichtet, daß er sich beim Sturz nach seinem Zusammenbruch ernsthaft verletzt hat." (thesun.co.uk)

Im 'Mirror' ist am 8.8.2005 folgendes zu lesen: "Gaynor Cook sagte: 'Robin sagte nichts. Er war nur 10 Fuß von mir entfernt, als er plötzlich zusammenbrach.' 49 wilde Minuten kämpfte sie, um sein Leben in dem entfernten schottischen Berggelände zu retten, und weigerte sich aufzugeben - sogar 40 Minuten nachdem er aufhörte zu atmen. [...] Es wird angenommen, daß Mr. Cook, 59, einen Herzanfall hatte und 8 Fuß einen Grat hinunter gestürzt ist, wobei er sich möglicherweise das Genick gebrochen hat. Mrs. Cook, 48, kletterte hinunter und schrie nach Wanderern (screamed to walkers to raise the alarm), um Alarm zu schlagen. Ein Mann wählte 999 und half Mrs. Cook bei ihrem Kampf, das Leben ihres Mannes zu retten, während sie auf den Hubschrauber der Küstenwacht warteten."(www.mirror.co.uk)

'The Scotsman' am 8.8.2005: "Heather MacKintosh, 29, nahm den ersten Notruf [...] von einem Mann entgegen, der dem Paar in Nord-West-Sutherland auf dem Ben Stack begegnete. Sie sagte: 'Mrs. Cook war offensichtlich sehr aufgebracht [...].' Der erste Anruf kam um 14:23 Uhr von einem Mann, der sagte, Robin Cook habe am Ben Stack in einer Höhe von 1500 Fuß einen Herzanfall erlitten. [...] Miss MacKintosh sagte: 'Weder Mr. noch Mrs. Cook hatten ein Mobiltelefon. Ich weiß nicht, wer der Mann, der anrief, war - er gab seinen Namen nicht an. Aber er sagte, daß der Verletzte Robin Cook war.'" (thescotsman.scotsman.com)

'Evening News' am 8.8.2005: "Es wird angenommen, daß der Livingston-Parlamentarier infolge eines Herzanfalls zusammengebrochen ist und sich beim Sturz verletzte." Seine Frau habe berichtet: "Er sagte nichts. Er ist einfach zusammengebrochen. Er war 10 Fuß von mir entfernt:" (news.scotsman.com)

'The Times' am 8.8.2005: "[Cooks Frau] gab ihm nach dem Anfall Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage -- dann kam für sie der schreckliche, bekümmernde Abstieg. [...] Das Paar, beide leidenschaftliche Bergwanderer, hatten eine steile, felsige Passage nahe des 2365 Fuß hohen Gipfels des Ben Stack in Sutherland überwunden, als dem frühreren Außenminister, der Medikamente gegen hohen Blutdruck nahm, unwohl wurde. Das Paar hatte sich bei sonnigen Bedingungen auf den Weg gemacht, die Nordseite der 'gotischen Spitze' des Ben Stack zu besteigen [...], als Mr. Cook, 59, etwas erlitt, wovon angenommen wird, daß es ein Herzanfall war. Keiner der Cooks hatte ein Mobiltelefon bei sich. Aber die Hilfeschreie von Mrs. Cook wurden von einem Wanderer beantwortet, der gegen 14:23 Uhr den Rettungsdienst anrief. [...] Mrs. Cook, 48, und der Mann, dessen Name nicht genannt ist, gaben Mr. Cook unter den telefonischen Anweisungen des Ambulanz-Personals von Inverness Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Massage, bis die Retter mit einem Hubschrauber der Küstenwacht eintrafen." Nach Aussage des Mannes, der die Winde des Hubschraubers bediente, habe Cook "etwa 1000 Fuß unterhalb des [2365 Fuß hohen] Gipfels aufgehört zu atmen". (timesonline.co.uk)

'The Guardian' am 9.8.2005: "Robin Cook starb eher an Herzversagen infolge Bluthochdruck [hypertensive heart disease] als an seinen Verletzungen, die er beim Sturz während der Bergwanderung erlitten hatte. [...] Nach einer zweitägigen Autopsie am Raigmore-Hospital in Inverness wurde vom 'Crown Office' eine Erklärung veröffentlicht, die besagt: 'Der Staatsanwalt für Tain und Dornoch kann bestätigen, daß eine Autopsie nach dem Tod von Robin Cook (Member of Parliament) als Ursache für den Tod Herzversagen infolge Bluthochdruck [hypertensive heart disease] ermittelt hat.'" (politics.guardian.co.uk)

'The Scotsman' am 13.8.2005: "Bischof Holloway erzählte Trauernden, wie Mr. Cooks Sohn Christopher von seinem Vater, genau eine Stunde, bevor er starb, eine Textnachricht erhalten hatte. Der Text lautete: 'Bin oben auf Ben Stack, Blick auf Arkle und Foinaven ist wegen Dunst nicht zu sehen - Wetter schlecht. Wünschte, Du wärst hier.' (Am at top of Ben Stack, view of Arkle and Foinaven can't be seen for mist - weather foul. Wish you were here.) Bischof Holloway sagte, die Worte würden viel über Mr. Cook offenbaren. Er erläuterte: 'Er war auf dem Dach Schottlands, mit seiner Frau, die er verehrte. Er dachte an seine Söhne, die er von ganzem Herzen liebte. Er machte einen Scherz über das schottische Wetter [...]" (news.scotsman.com)

Wer also war bei der Bergtour dabei?

* Mr. Cook war gemeinsam mit einer Wandergruppe unterwegs (ORF, 6.8.2005)
* Mr. Cook hat mit seiner Frau und 'einigen Begleitern' den Berg besteigen wollen ('Spiegel', 6.8.2005)
* Mr. Cook ist mit Freunden gewandert ('The Dog House', 6.8.2005)
* Mr. Cook ist mit seiner Frau und 'Freunden' gewandert ('Observer', 7.8.2005)
* Mr. Cook wanderte mit seiner Frau ('Sunday Times', 7.8.2005)
* Mr. Cook hatte sich mit seiner Frau auf den Weg gemacht ('The Times', 8.8.2005)

Die Varianten reichen also von der Aussage, daß die Cooks allein gewandert sind, bis zu der Behauptung, es habe sich um eine Gruppe gehandelt.

Wo ist das passiert, was als Zusammenbruch von Mr. Cook bezeichnet wird?

* kurz vor Erreichen des 721 Meter hohen Gipfels ('Spiegel', 6.8.2005)
* nahe des Gipfels ('Observer', 7.8.2005)
* nahe des 2365 Fuß hohen Berggipfels ('The Sun')
* nahe des Gipfels des 2365 Fuß hohen Berges ('Sunday Times', 7.8.2005)
* etwa 1000 Fuß unterhalb des 2365 Fuß hohen Gipfels ('The Times', 8.8.2005)
* in 1500 Fuß Höhe ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
* auf einer Höhe von 1500 Fuß ('The Scotsman', 8.8.2005)

Die Varianten reichen also von knapp unterhalb des Gipfels bis knapp oberhalb der halben Berghöhe.

Wann soll was geschehen sein?

* Zusammenbruch: Vermutlich gegen 14:20 Uhr (BBC, 6.8.2005)
* Zusammenbruch: etwa 90 Minuten vor der Einlieferung ins Krankenhaus, also gegen 14:30 Uhr (BBC, 6.8.2005)
* Zusammenbruch: Nach Angaben der Klinik gut anderthalb Stunden vor seinem Tod [ca. 95 Minuten vor 16:05 Uhr, also ca. 14:30 Uhr] ('Spiegel', 6.8.2005)
* Notruf: 14:20 Uhr ('The Sunday Times', 7.8.2005)
* Notruf: 14:23 Uhr ('Sunday Mirror', 7.8.2005, 'The Times', 8.8.2005)
* Wiederbelebungsversuche: 30 Minuten lang [also bis mindestens 14:53 Uhr] ('Observer', 7.8.2005)
* Wiederbelebungsversuche: 35 Minuten lang [also bis mindestens 14:58 Uhr] ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
* Wiederbelebungsversuche: 40 Minuten lang [also bis mindestens 15:03 Uhr] ('Daily Mail', 7.8.2005)
* Wiederbelebungsversuche: 49 Minuten lang [also bis mindestens 15:12 Uhr] ('Mirror', 8.8.2005)
* Hubschrauberstart: 14:34 Uhr ('The Sunday Times' am 7.8.2005)
* Hubschrauberankunft am Berg: 20 Minuten nach dem Notruf [also um 14:43 Uhr] ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
* Hubschrauberankunft am Berg: 15:01 Uhr ('The Sunday Times', 7.8.2005)
* Ankunft am Krankenhaus in Inverness: 16:00 Uhr (BBC, 6.8.2005)
* Ankunft am Krankenhaus in Inverness: 5 Minuten vor seinem Tod [16:00 Uhr] ('Spiegel', 6.8.2005)
* Tod: fünf Minuten nach seiner Einlieferung in die Notaufnahme gestorben ('Spiegel', 6.8.2005)
* Tod: 16:05 Uhr für tot erklärt (BBC, 6.8.2005, 'The Sunday Times', 7.8.2005)
* Tod: eine Stunde nach dem Absetzen der Textnachricht an Sohn Christopher ('The Scotsman', 13.8.2005)

Die Zeitangaben können nicht alle gleichzeitig zutreffen. Welche Angaben zutreffen und welche nicht, bleibt unklar. Insbesondere für den Zeitpunkt dessen, was Zusammenbruch genannt wird, sowie für den Todeszeitpunkt gibt es keine zuverläßigen Angaben.

Wo hat sich Cooks Frau im Moment dessen, was als Zusammenbruch bezeichnet wird, aufgehalten?

* 10 Fuß (ca. 3 Meter) entfernt ('Mirror', 8.8.2005, 'Evening News', 8.8.2005)
* Sie war an seiner Seite, als er zusammenbrach ('Sunday Times', 7.8.2005)

Wenn die Angabe von 10 Fuß zutrifft, ist unklar, ob sie vor oder hinter ihrem Mann ging und so ihren Mann im Blick hatte oder nicht.

Von welchen Verletzungen wird berichtet?

* schwere Verletzungen infolge des Sturzes nach dem Kollaps (ORF-Meldung, 6.8.2005)
* ernsthafte Verletzungen ('The Sun')
* Kopfverletzungen ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
* Kopf- und Genick-Verletzungen infolge des Sturzes ('Sunday Times', 7.8.2005)
* Genickbruch infolge des Sturzes ('Observer', 7.8.2005, 'Sunday Mirror', 7.8.2005, 'Mirror', 8.8.2005)

In einer Vielzahl von Berichten ist von Verletzungen überhaupt nicht die Rede. In der Erklärung der Staatsanwaltschaft zur Todesursache werden die Verletzungen nicht erwähnt. Als Todesursache wird ausschließlich Herzversagen angegeben.

Wer hat versucht, Robin Cook wiederzubeleben?

* Einer der Freunde, die mit den Cooks auf dem Berg waren, hat versucht Mr. Cook wiederzubeleben ('Observer', 7.8.2005)
* Ein herbeigerufener Mann hat Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Massage betrieben ('The Times', 8.8.2005)
* Mrs. Cook hat mehr als 40 Minuten damit zugebracht, ihren Mann wiederzubeleben ('Daily Mail', 7.8.2005)
* Mrs. Cook, 48, und ein Mann, dessen Name nicht genannt ist, gaben Mr. Cook Mund-zu-Mund-Beatmung und Herz-Massage ('The Times', 8.8.2005)

Es ist also unklar, ob Cooks Frau allein, mit einem Freund oder einem Fremden zusammen oder ein Fremder allein, die Wiederbelebungsmaßnahmen unternommen hat.

Hatten die Cooks ein Mobiltelefon zur Verfügung?

* Keiner der Cooks hatte ein Mobiltelefon bei sich ('The Times', 8.8.2005)
* Weder Mr. Cook noch seine Frau Gaynor hatten ein Mobiltelefon ('Sunday Mirror', 7.8.2005)
* Mr. Cook hat per Mobiltelefon oben auf dem Berg eine Stunde vor seinem Tod eine Textnachricht an seinen Sohn Christopher abgesetzt ('The Scotsman', 13.8.2005)

Mr. Cook hat also gemäß 'The Scotsman' vom 13.8.2005 auf dem Berg einem seiner Söhne eine Textnachricht geschickt. Damit wäre die Behauptung, die Cooks hätten kein Mobiltelefon dabei gehabt, erheblich in Frage gestellt. Es handelt sich nur dann nicht um eine Falschinformation, wenn weitere Personen mitgewandert sind und Mr. Cook eins von deren Geräten benutzt hat. Die Textnachricht soll Mr. Cook eine Stunde vor seinem Tod abgeschickt haben. Diese Angabe ist kaum zu verifizieren, da nicht bekannt ist, wann genau der Tod eingetreten ist. Desweiteren steht die Angabe, Mr. Cook habe die Textnachricht oben auf dem Berg abgeschickt, der Angabe entgegen, er sei auf dem Weg zum Gipfel zusammengebrochen - in jedem Fall dann, wenn die Höhenangabe von 1500 Fuß bzw. 1000 Fuß unterhalb des Gipfels zutrifft. Wenn die Höhenangabe zutrifft und Mr. Cook die Textnachticht tatsächlich oben auf dem Berg abgeschickt hat, könnte er nur auf dem Weg nach unten zu Tode gekommen sein.

Kaum etwas kann als gesichert gelten

Diese Darstellungen enthalten also insgesamt in der Tat zahlreiche eklatante Widersprüche und Unklarheiten. Kaum eine Angabe kann als gesichert gelten. Sicher ist nur, daß ein großer Teil der Angaben eindeutig falsch sein müssen. Welche Angaben zutreffen und welche nicht, bliebe zu ermitteln. Trotzdem hat es offenbar keine kriminalistische Untersuchung gegeben, so daß die Ungereimtheiten nicht aufgeklärt sind. Und es kann nicht mit Sicherheit angenommen werden, daß es sich um einen natürlichen Tod handelt. Nicht auszuschließen ist, daß auf die ein oder andere Weise nachgeholfen worden ist und es sich damit um Mord handelt.

Robin Cooks familiäre Verhältnisse

Im August 1997 wurde Robin Cook nach 28 Ehejahren von seiner ersten Frau, der Ärztin Margaret K. Whitmore, geschieden. Aus dieser Ehe stammen die beiden Söhne Christopher und Peter. 1998 heiratet Robin Cook Gaynor Regan, seine frühere Sekretärin.

Robin Cooks störende Auffassungen und die Gefahr, daß er gefährliches Wissen preisgeben könnte

Robin Cook war Außenminister Großbritanniens seit Mai 1997. Am 8. Juni 2001 wurde er durch Premierminister Tony Blair gegen Jack Straw ausgewechselt. In der Folge war Robin Cook Fraktionsführer der Labour-Partei im britischen Unterhaus, bis er am 17. März 2003 aus Protest gegen den bevorstehenden Krieg gegen Irak zurücktrat. Er begründet diesen Schritt u.a. wie folgt: "Warum ist es ausgerechnet jetzt so dringend, militärische Gewalt einzusetzen, um im Irak Potenziale zu vernichten, die es dort bereits seit 20 Jahren gibt und zu deren Aufbau wir beigetragen haben? [...] Man sagt, der Irak hätte zwölf Jahre Zeit für die Abrüstung gehabt, und nun sei unsere Geduld erschöpft. Was ist das für ein Argument, wenn man bedenkt, dass die Resolution 242, die Israel aufruft, die besetzten Gebiete zu verlassen, bereits seit 30 Jahren besteht. Trotz der fortdauernden Weigerung Israels, sich an diese Resolution zu halten, gibt es offenbar gegenüber diesem Land keinerlei Ungeduld." (freitag.de)

Robin Cook blieb "der gefürchtetste Kritiker der Irakpolitik der Regierung [...]. So wetterte er gegen die aufgebauschten Informationen über die angeblichen irakischen Raketen mit chemischen und biologischen Sprengköpfen, verlangte eine öffentliche Untersuchung der 'Waffensaga' und wollte die Manipulation von Geheimdienstdossiers nicht ausschließen." Er "warf Blair [...] Täuschung vor und verwies auf seine Tagebucheintragungen, aus denen hervorging, dass der britische Premier Anfang März 2003, zwei Wochen vor Beginn des Irakkrieges, zugegeben habe, dass Saddam Hussein über keine einsatzfähigen Massenvernichtungswaffen verfüge." (Munzinger-Biografie)

Einen Tag nach den unaufgeklärten Bombenanschlägen am 7.7.2005 in London schreibt Robin Cook in einem Kommentar mit dem Titel 'Der Kampf gegen den Terrorismus kann nicht mit militärischen Mitteln gewonnen werden' in 'The Guardian' - an den G8-Gipfel gerichtet, der parallel im schottischen Gleneagles stattfindet: "Es wäre pervers, wenn der Fokus der G8, Armut Geschichte werden zu lassen, nun durch die gestrigen Bombenanschläge verdeckt würde. [...] Ein Krieg gegen die Armut in der Welt dürfte mehr für die Sicherheit des Westens bewirken als ein Krieg gegen den Terror." (guardian.co.uk)

London, 7.7.2005

Robin Cook erklärt Bin Laden und Al Kaida zu CIA-Konstrukten

Und er macht im Kommentar zu den Anschlägen vom 7.7.2005, die der Auffrischung des Feindbildes für die Führung des so genannten Krieges gegen den Terror dienen und für die deshalb in einer aufwendigen, breit angelegten Kampagne Bin Laden und Al Kaida verantwortlich gemacht werden, deutlich, daß Bin Laden und Al Kaida CIA-Konstrukte sind: "Bin Laden war [...] ein Produkt einer monumentalen Fehleinschätzung durch die westlichen Geheimdienste. Die ganzen 80er Jahre hindurch wurde er von der CIA mit Waffen ausgestattet und von den Saudis finanziert um einen heiligen Krieg gegen die russische Besatzung Afghanistan zu führen. Al Kaida, wörtlich 'die Datenbasis', war unrsprünglich eine Computer-Datei von Tausenden von Mujaheddin, die mit Hilfe der CIA rekrutiert und ausgebildet wurden, um die Russen zu besiegen." (guardian.co.uk) Daß Al Kaida auch heute noch ein CIA-Gebilde ist, sagt er nicht. Aber möglicherweise hatte er dieses Wissen.

'The Scotsman' überschreibt am 8.8.2005 den Artikel vom Tod Cooks mit 'Cook stand im Kabinett Browns [möglicher Blair-Nachfolger] für hohe Ämter bereit' (Cook was poised for high office in Brown cabinet) (thescotsman.scotsman.com) Und der 'Spiegel' führt aus: "Trotz des Zerwürfnisses mit Blair kandidierte Cook bei der Parlamentswahl im vergangenen Mai erneut und verteidigte seinen Wahlkreis in Schottland klar. [...] Beobachter sagten ihm Chancen auf eine Rückkehr in hohe Ämter voraus - spätestens wenn Blair den Posten des Premierministers [...] abtreten würde." (spiegel.de) Das ist durch seinen Tod in den schottischen Bergen unmöglich geworden.


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Politische Morde und Fälle, bei denen ein politischer Mord nicht auszuschliessen ist

Der Fall Jörg Haider: Unfall oder gezielte Tötung?
Am 11.10.2008 unter ungeklärten Umständen mit seinem Dienstwagen zu Tode gekommen

Am 11. Oktober 2008 kommt Jörg Haider, geboren 1950, amtierender Landeshauptmann von Kärnten/Österreich (entspricht dem Ministerpräsidentenamt in Deutschland), bei der Fahrt mit seinem Dienstwagen am Stadtrand von Klagenfurt unter ungeklärten Umständen zu Tode.

Rosentaler Straße am Stadtrand von Klagenfurt - mit dem (etwa an der Position X) von der Fahrbahn abgekommenen, schließlich quer über die Fahrbahn stehenden Autowrack (Markierung 0)

Jörg Haider nennt den Angriffskrieg, den die USA und ihre Koalition der Willigen gegen den Irak führen, 'Angriffskrieg' und den Überfall auf dieses Land einen 'Überfall' [1]. Das ist unter 'westlichen' Politikern ungewöhnlich. Jörg Haider nennt die für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Verantwortlichen, den US-Präsidenten George W. Bush und den britischen Premierminister Tony Blair zutreffend 'Kriegsverbrecher' [2]. Auch das ist unter regierenden 'westlichen' Politikern ungewöhnlich. Darauf angesprochen, dass der Eindruck entstehe, Saddam sei ihm lieber als Bush, sagt er in der österreichischen Fernsehsendung 'Zeit im Bild II': "Da fällt mir die Wahl wirklich schwer. Beide haben mit dem Völkerrecht auf Kriegsfuß gelebt, Menschenrechtsverletzungen begangen. Der eine hat das Glück, eine Weltmacht zu befehligen, daher die Macht, die Gesetze zu schreiben, während der andere ein schwacher Diktator gewesen ist." [3] Das ist eine Äußerung, die auch von einem Exponenten der Friedensbewegung stammen könnte.

Mehrfach stattet Jörg Haider den Spitzen von Ländern, die in der 'westlichen' Welt als 'Schurkenstaaten' gelten, Besuche ab. Er besucht den libyschen Staatschef Muammar Gaddafi. Drei Mal besucht er Saddam Hussein im Irak (ein bereits geplanter vierter Besuch 2003 kommt wegen des Kriegs nicht zustande). Dem Außenminister Saddams Husseins, Nadschi Sabri, bietet Haider Asyl in Kärnten an. [4]

Er nennt den Vorgang, der sich im Dezember 2003 im Irak abgespielt hat und als Festnahme des ehemaligen irakischen Machthabers Saddam Hussein bezeichnet wird, eine 'Schmierenkomödie der Amerikaner' und ein 'ziemliches Betrugsmanöver'. Er bezweifelt, dass die US-Truppen den echten Saddam gefasst haben. [5] In Erwägung zu ziehen, dass ein solcher Vorgang eine propagandistische Aktion sein könnte, ist in bestimmten Kreisen eher die Ausnahme. Auch darin unterscheidet sich Jörg Haider von der Mehrzahl der Politiker, die sich als verlängerter Arm der Machtzentren der 'westlichen' Welt betrachten. Jörg Haider nennt die Diktatur im Irak in einem Atemzug mit Ländern wie China und Israel [6]. Die brutale Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung durch Israel mit einem derart harten Wort zu charakterisieren, fällt aus dem Rahmen, sprengt den Konsens, der in der 'westlichen' Welt herrscht, und ruft wütende Reaktionen hervor. "Die Sucht nach Aufmerksamkeit, die kindische Lust am Radau treibt einen politisch und physisch rapide alternden Egomanen zu solchen Ausritten", schreibt die 'Süddeutsche Zeitung' [7]. Und die österreichische Außenministerin Benita Ferrero-Waldner erklärt, sie habe "absolut kein Verständnis" für den Vergleich von US-Präsident George W. Bush mit dem ehemaligen irakischen Diktator Saddam Hussein und den Vergleich von Israel mit Diktaturen: "Der Vergleich Haiders zwischen einem blutigen Diktator und demokratisch gewählten Präsidenten und Regierungen" sei für sie "völlig absurd." [8]

Dieser Jörg Haider, der sich der Steuerung durch die Machtzentren der 'westlichen' Welt entzieht, ist 2008 nach langjähriger Pause und Rückzug in die Landespolitik Kärntens wieder auf dem Weg in die österreichische Bundespolitik. Er erzielt bei den Nationalratswahlen im September mit seiner BZÖ ca. elf Prozent der Stimmen. Zusammen mit der FPÖ, von der Jörg Haider sich im Streit getrennt hatte, ist das ein Stimmenanteil von fast dreißig Prozent - vergleichbar den Ergebnissen von SPÖ und ÖVP. Doch am 08.10.2008 treffen sich Haider und FPÖ-Chef Strache zu einem persönlichen Gespräch und nähern sich wieder an [9]. In der Öffentlichkeit ist von einer möglichen Wiedervereinigung der beiden Parteien die Rede. Zwei bis drei Tage später ist Jörg Haider tot.

Mit diesen Ausführungen soll nicht gesagt sein, daß andere Äußerungen und Auffassungen Jörg Haiders akzeptabel sind. Was ihm ansonsten zur Last gelegt wird, ist hier nicht Gegenstand der Untersuchung. Es soll lediglich deutlich gemacht werden, was es für die Führer der 'westlichen' Welt bedeutet hätte, wenn Jörg Haider in der österreichischen Bundespolitik wieder eine Rolle gespielt hätte - im Extrem als Außenminister - ähnlich unvorstellbar, wie das bei Jürgen W. Möllemann in Deutschland der Fall gewesen wäre.

Die gewaltige Staubwolke

Jörg Haider stirbt infolge eines Geschehens, das sich am Samstag, dem 11. Oktober 2008, gegen 01:15 Uhr mit seinem Dienstwagen, einem VW Phaeton, einer mehr als zwei Tonnen schweren Luxuslimousine, bei Nebel auf der Rosentaler Straße im Süden der Stadt Klagenfurt an der Grenze zu Köttmannsdorf-Lambichl abgespielt hat, als er allein auf dem Weg nach Hause unterwegs ist. Sein Auto kommt von der Fahrbahn ab und bleibt nach ca. 200 Metern extrem zerstört quer zur Fahrbahn liegen.

Das Autowrack von der linken Seite - genau über dem Fahrersitz ein Loch im Dach des Wagens

Die Zerstörung konzentriert sich auf den Bereich, wo Jörg Haider sitzt. Die beiden Türen auf Fahrerseite sind nach außen gedrückt und auf die Fahrbahn geschleudert. Die rechte Seite und der hintere Teil des Wagens bleiben weitgehend unbehelligt.

Das Autowrack von der rechten Seite - vorne links auf der Fahrbahn die beiden herausgeschleuderten, fahrerseitigen Türen

Genau über dem Fahrersitz ist ein Loch im Wagendach. Die Verletzungen Jörg Haiders sind extrem - besonders im Kopf- und Brustbereich, sein linker Arm fast vollständig abgetrennt. Nach Aussagen der Staatsanwaltschaft ist die Todesursache ein Zusammenwirken mehrerer schwerster Verletzungen, von denen jede für sich tödlich gewesen wäre. [10] Das ist der Fall, obwohl das Auto mit einem ausgeklügelten System von Airbags einen extrem hohen Sicherheitsstandard bietet und Jörg Haider angeschnallt ist. Was hat trotzdem die extremen Verletzungen hervorgerufen?

Kurz vor diesem Geschehen hat Jörg Haider auf der stadtauswärts zweispurigen Straße ein anderes Auto überholt [11]. Die Fahrerin dieses Wagens ist die Zeugin, die den Vorgang der Polizei meldet. Die 'Kleine Zeitung' berichtet: "'Das Auto ist plötzlich in einer gewaltigen Staubwolke verschwunden', schildert später die Klagenfurterin völlig geschockt am Unfallort. Sie ist die Erste, die ihren Wagen hinter dem Wrack des Landeshauptmann-Autos stoppt. Und den Polizeinotruf wählt..." [12]

Was ist das für eine Staubwolke? Ein Unfall, wie er sich zugetragen haben soll, hüllt ein Auto normalerweise nicht in eine Staubwolke. Wenn die Aussage der Zeugin zutrifft, muß etwas Außergewöhnliches passiert sein. Es wird eingewendet, bei Nebel sei eine Staubwolke kaum von dem Nebel zu unterscheiden. Deshalb sei die Aussage der Zeugin unglaubwürdig. Dieser Einwand aber ist ungerechtfertigt. Genau über dem Ort, wo der Wagen Jörg Haiders liegen geblieben ist, befindet sich eine Straßenlaterne, und auch auf dem Stück davor ist die Straße beleuchtet. Und der Nebel ist nicht so dicht, daß er den Blick über eine relativ geringe Distanz besonders beeinträchtigen würde. Das ist einem Bild zu entnehmen, daß mit Tele-Optik aus relativ großer Entfernung aufgenommen ist.

Eine Staubwolke, in die der Wagen laut Aussage der Zeugin gehüllt gewesen ist, wäre durchaus zu erkennen gewesen

Eine Staubwolke wäre also deutlich zu erkennen - zumal wenn man sich vorstellt, daß die Scheinwerfer des Autos, das die Zeugin noch gerade rechtzeitig zum Halten gebracht haben muß, auf den Wagen Haiders gerichtet sind. Im 'Kurier' ist die Aussage der Zeugin etwas anders wiedergegeben: "Kurz nach dem Überholen sah ich eine Staubwolke und dann stand der Wagen auch schon quer über die Straße." [13] Demgemäß wäre die Staubwolke entstanden, bevor der Wagen als Wrack zum Stillstand gekommen ist. Es stellt sich die Frage: was kann ein Fahrzeug, während es sich bewegt, in eine Staubwolke hüllen?

Denkbar wäre eine Explosion, ausgelöst zum Beispiel durch einen auf dem Dach angebrachten Sprengkörper oder ein von einer Drohne abgefeuertes Geschoss, das sich im Moment, in dem es sein Ziel getroffen hat, dieses schwer verletzt und sich selbst weitgehend zerstört. Dieser Vorgang müßte stattgefunden haben, kurz bevor das Auto außer Kontrolle geraten ist. Der Wagen wäre für den Fall, daß dieses Szenario zutrifft, zu einem 'unlenkbaren Geschoß' geworden - wie es in einem Artikel heißt [14] - allerdings nicht, weil der Fahrer vergeblich versucht hätte, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen, sondern weil Jörg Haider zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschaltet und deshalb unfähig war, noch irgendwie auf seinen Wagen einzuwirken. Für diese Annahmen sprechen die fehlenden Bremsspuren, das Loch im Dach des Wagens genau über dem Fahrersitz, die Schwere der Verletzungen und auch die nach außen gedrückten, auf die Fahrbahn geschleuderten fahrerseitigen Türen.

Die Kollision mit dem Beton-Hindernis

In den Medien wird allerdings - teils unter Berufung auf Polizei und Staatsanwaltschaft - ein anderer Verlauf des Geschehens behauptet. Zum Beispiel lesen wir in einer Reuters-Meldung (11.10.2008, 08:54): der Wagen "prallte gegen einen Betonsockel". Und in einer DPA-Meldung (11.10.2008, 08:55) lesen wir, der Wagen habe "einen Betonpfeiler gerammt". Später ist zu lesen: der Wagen "prallte gegen den Betonpfosten eines Zauns" (AP, 11.10.2008, 17:34). Der Kölner 'Express' hat in einem einzigen Artikel gleich drei Formulierungen parat: Der Wagen "prallte gegen ein Beton-Fundament". Der Wagen "knallt frontal auf den Betonsockel eines Maschendraht-Zauns hinter einer Thujahecke". An der dritten Stelle ist von der "Wucht des Zusammenstoßes mit dem Betonsockel hinter einer Hecke" die Rede. [15]

Diese Darstellung kann nicht zutreffen. Aus den zur Verfügung stehenden Bildern ist zu entnehmen, daß das Beton-Hindernis, gegen den Haiders Wagen geprallt sein soll, nur etwa 10 cm hoch ist.

Der Wagen muß sich auf dem grasbewachsenen Seitenstreifen auf den mit Betonsockel, Zaun und Hecke umgebenen Vorgarten zubewegt haben (hinter der nach rechts führenden Asphaltfläche)

Der ca. 10 cm hohe Betonsockel (Marke N), gegen den der Wagen geprallt sein soll

Ein solches Hindernis kann ein Auto zwar zum Schleudern bringen. Es ist aber schier unmöglich, daß es dagegen prallt. Die Luxuslimousinse von Jörg Haider ist schließlich kein Spielzeugauto, das gegen ein Objekt von so geringer Höhe prallen könnte.

Zudem passen die Schäden am Auto nicht zu dem behaupteten Unfallgeschehen. Ein Aufprall auf ein 'Beton-Fundament' hätte den Kühlerbereich ganz anders verformt. Und auch eine Frontalkollision mit einem 'Betonpfosten' kann nicht stattgefunden haben. Der hätte, wenn er ausreichend massiv gewesen wäre, ähnlich gewirkt wie ein Baum, der sich in den Kühler drückt.

Auch die anderen angegebenen Hindernisse, mit denen der Wagen kollidiert ist oder kollidiert sein soll, sind als Ursache für die Zerstörungen kaum vorstellbar. Ein Hydrant, der angeblich gemäß einer Meldung sich unmittelbar hinter dem Betonsockel befunden haben soll und noch stärker eingewirkt haben soll als der Betonsockel [16], ist auf keinem Bild zu sehen, obwohl sonst fast alle Einzelheiten (auf einer Vielzahl von Bildern) erkennbar sind. Ein Hydrant wie auch der ca. 10 cm hohe Betonsockel, der Gartenzaun, die Hecke und die Verkehrsschilder sind Hindernisse, die einem so schweren Wagen, wie der VW Phaeton es ist, kaum den entstandenden Schaden zufügen können. Im Gegenteil: viele der erwähnten Hindernisse sind eher geeignet, den Wagen langsam abzubremsen.

Geschwindigkeit und Alkoholspiegel

Als Geschwindigkeit, mit der Jörg Haider gefahren sein soll, werden 142 km/h oder auch noch höhere Geschwindigkeiten angegeben [17,18,19]. Er soll 1,8 Promille Alkohol im Blut gehabt haben [20]. Dieser Wert wird allerdings erst vier Tage nach dem Geschehen in die Öffentlichkeit gebracht. Ob die Angaben hinsichtlich Geschwindigkeit und Alkoholspiegel zutreffen, ist schwer zu berurteilen. Es gibt Aussagen, die dagegen sprechen. Doch selbst wenn die Angaben zutreffend sein sollten, stellt sich die Frage, wodurch Alkoholspiegel und Geschwindigkeit hervorgerufen worden sind.

'Express' vom 13.10.2008, Seite 6

Gemäß 'Express' ist der Wagen bei Punkt 1 von der Fahrbahn abgekommen, soll bei Punkt 3 frontal gegen den (ca. 10 cm hohen) Betonsockel geknallt sein, und ist bei Punkt 5 mit diversen Beschädigungen als Wrack liegen geblieben

Diese Frage erübrigt sich auch nicht, wenn wir in Agentur-Meldungen lesen, der Wagen sei "völlig in Ordnung" [21] und "laut Staatsanwaltschaft nicht manipuliert" gewesen. "Jegliche Spekulation über andere Ursachen für den Unfall", so der Leiter der Klagenfurter Staatsanwaltschaft, Gottfried Kranz, sei "damit hinfällig". [22] Ob dieser Aussage Glauben zu schenken ist, ist fraglich. Zudem ist die Schlußfolgerung keineswegs zwingend. Selbst wenn der Wagen nicht manipuliert und völlig in Ordnung gewesen sein sollte, kann es sich - wie oben ausgeführt - um ein Attentat gehandelt haben.

Verschwörungstheorie

Wie in vergleichbaren Fällen üblich wird kritisches Hinterfragen der allgemein verbreiteten Darstellungen mit dem Vorwurf gekontert, es handele sich um Verschwörungstheorien. Abwegig sei es in Erwägung zu ziehen, daß es sich um ein Attentat gehandelt haben könnte, daß der israelische Geheimdienst etwas mit dem Geschehen zu tun haben könnte, daß jemand Haider etwas in ein Getränk geschüttet haben könnte [23] und daß die 'Delle' mit dem Loch im Autodach, die sich genau über den Fahrersitz befindet, Hinweis auf die 'wahre Ursache' für die tödlichen Verletzungen sein könnte [24].

Dennoch sei hier abschließend daran erinnert, was im Bereich der so genannten 'gezielten Tötungen' alles möglich ist und was Richard Perle, Berater des US-Verteidigungsministeriums, als Fähigkeit gewisser Mächte preist: "Wir können alles sehen, was sich bewegt. Und wir können alles zerstören, was wir sehen." [25]

Fußnoten:

[1] Äußerung von Jörg Haider am 16.12.2003 in der Sendung 'Zeit im Bild II' im Fernsehprogramm ORF 2 zum Krieg gegen den Irak: man solle nicht übersehen, "dass hier ein Land überfallen wurde von einem anderen Land, das gegen den Willen der Uno Krieg geführt hat, einen Angriffskrieg". Dabei sei es in erster Linie um die irakischen Ölquellen gegangen. "Im Vergleich mit anderen Diktatoren im Lebensraum bis China, Israel muss ich schon sagen, es fällt mir sehr schwer, hier graduelle Unterschiede zu erkennen." (spiegel-online, 17.12.2003)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278671,00.html

[2] AP-Meldung vom 12.10.2008
http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1185117.html

[3] Äußerung von Jörg Haider am 16.12.2003 in der Sendung 'Zeit im Bild II' im Fernsehprogramm ORF 2 (spiegel-online, 17.12.2003)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278671,00.html

[4] AP-Meldung vom 12.10.2008
http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1185117.html

[5] Äußerung von Jörg Haider am 16.12.2003 in der Sendung 'Zeit im Bild II' im Fernsehprogramm ORF 2 (spiegel-online, 17.12.2003)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278671,00.html

[6] Äußerung von Jörg Haider am 16.12.2003 in der Sendung 'Zeit im Bild II' im Fernsehprogramm ORF 2 (spiegel-online, 17.12.2003)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,278671,00.html

[7] 'Süddeutsche Zeitung', zitiert nach 'Die Presse' vom 01.09.2008
http://diepresse.com/home/politik/neuwahlen/wahlchat/411249/index.do?from=suche.intern.portal

[8] Pressemeldung des östereichischen Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten vom 17.12.2003 mit einer Stellungnahme der Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
http://www.bmeia.gv.at/aussenministerium/aktuelles/presseaussendungen/2003/joerg-haider.html

[9] AFP-Meldung vom 12.10.2008
http://www.dasjournal.net/news/126/ARTICLE/12466/2008-10-13.html

[10] 'Kleine Zeitung' am 13.10.2008, 06:58
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/haider/1575954/print.do

[11] ORF Kärnten 11.10.2008: "Nach Angaben der Polizei hatte Haider auf der Loiblpass-Bundesstraße einen Pkw überholt und sich danach auf der stadtauswärts zweispurigen Straße wieder am rechten Fahrstreifen eingeordnet. Wenig später geriet er aus unbekannter Ursache ins Schleudern."
http://kaernten.orf.at/stories/313977

[12] 'Kleine Zeitung' am 12.10.2008, 09:41
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/1577274/index.do

[13] 'Kurier' am 13.10.2008, 13:38
http://kurier.at/nachrichten/216528.php

[14] 'Kleine Zeitung' am 12.10.2008, 09:41: "Ein Rad der allradgetriebenen Limousine gerät rechts über den Asphaltrand auf das Grasbankett. Jörg Haider versucht zu korrigieren. Der Wagen kommt auf die grasbewachsene Böschung, dreht sich 360 Grad um die eigene Achse, wird zum unlenkbaren Geschoss."
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/1577274/index.do

[15] 'Express' vom 13.10.2008, Seite 6

[16] 'Kleine Zeitung' am 13.10.2008, 06:58: "Fest steht, dass nicht nur der Anprall des Wagens gegen den Betonsockel sondern vor allem auch die Kollision mit einem knapp dahinter stehenden Hydranten, der aus der Verankerung gerissen wurde, die letztlich todbringenden Überschläge ausgelöst hat."
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/haider/1575954/print.do

[17] 'Kurier' am 13.10.2008, 13:38: "Die Rekonstruierung der Geschwindigkeit erfolgte laut [Gottfried] Kranz [Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt] durch einen Experten des Autoherstellers in Kooperation mit dem Kfz-Sachverständigen"
http://kurier.at/nachrichten/216528.php

[18] 'Kleine Zeitung' am 13.10.2008, 06:58: "Gottfried Kranz [Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt]: 'Der Tacho ist bei 142 Stundenkilometern stehen geblieben'. Wie schnell Haider tatsächlich unterwegs war... ist nicht bekannt."
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/haider/1575954/print.do

[19] 'Krone': "Haider war zum Zeitpunkt seines Unfalls in der Nacht auf Samstag trotz Nebels mit vermutlich 170 Stundenkilometern unterwegs (bei 142 Stundenkilometern wurden die Airbags ausgelöst, wie die Untersuchung des Wagens ergab, was bedeutet, dass der Wagen schneller unterwegs gewesen sein muss), wie [Gottfried] Kranz [Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt] am Sonntag [12.10.2008] bekannt gab."
http://www.krone.at/krone/S32/object_id__117709/hxcms/index.html

[20] Meldungen der Nachrichtenagenturen DPA, AP, AFP und Reuters vom 15.10.2008, zwischen 14 und 15 Uhr

[21] AP-Meldung vom 12.10.2008, 14:33: laut APA war der Wagen "völlig in Ordnung". Gottfried Kranz, Leiter der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, sagte: "Jegliche Spekulation über andere Ursachen für den Unfall sind damit hinfällig."

[22] AP-Meldung vom 12.10.2008, 17:08: "Der Unfallwagen war laut Staatsanwaltschaft nicht manipuliert, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. 'Jegliche Spekulation über andere Ursachen für den Unfall sind damit hinfällig', sagte Kranz"

[23] 'Kurier' am 19.10.2008, 13:29
http://kurier.at/nachrichten/245603.php

[24] 'hagalil' am 11.10.2008
http://www.hagalil.com/01/de/Europa.php?itemid=2841

[25] Richard Perle, Berater des US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld am 04.02.2002 gemäß 'Frankfurter Rundschau.'

Weitere Artikel, die die Darstellung des Geschehens als Unfall in Frage stellen:

Gerhard Wisnewski: "Beobachtungen am Unfallort von Jörg H." und zahlreiche weitere Artikel
http://www.gerhard-wisnewski.de/Kopp.html

Andreas Hauss: "Null Verschwörung - Rasender Haider - Und besoffen war er auch..."
http://www.medienanalyse-international.de/rasenderhaider.html

Anhang

Nur wer "überzeugender Freund Israels und Partner der jüdischen Organisationen und der USA" ist, kann "international anerkannter Politiker werden".

Das sagt Peter Sichrovsky in einem Interview mit dem Springer-Blatt 'Die Welt' in einem Artikel vom 18. November 2002 mit dem Titel 'Haider betreibt an sich selbst eine systematische Demontage' in Zusammenhang mit der Frage: "Sie haben kürzlich auch gemeint, Haider habe sich vom Amerika-Freund zum Amerika-Feind gewandelt. Warum?"

Die vollständige - aufschlußreiche - Antwort von Peter Sichrovsky auf diese Frage lautet: "Das hat sehr viel zu tun mit seinem Versuch, sich mit seinen jüdischen Kritikern zu versöhnen. Er war 1998, 1999 in den USA, hat sich dort öffentlich entschuldigt für seine bekannten Sprüche. Ich habe ihn damals gewarnt, dass es mit einer Entschuldigung nicht getan sein werde. Das zeigt auch der unterschiedliche Werdegang Finis oder auch Joschka Fischers. Da besteht für mich ein gravierender Unterschied zu Haider. Alle drei kommen aus radikalen Ecken, waren zu Beginn antiisraelisch eingestellt. Fini und Fischer haben aber erkannt, dass die politische Karriere im eigenen Land nur über internationale Akzeptanz geht. Fini ist sofort nach Auschwitz gefahren, Fischer hat sich als überzeugender Freund Israels und Partner der jüdischen Organisationen und der USA angeboten. Nur dadurch konnten sie international anerkannte Politiker werden. Haider dagegen ist der international geächtete Provinzpolitiker geblieben, der nur durch Provokation Aufsehen erregen kann." (welt.de)

Wer ist dieser Peter Sichrovsky?

Bei Wikipedia ist zu lesen: "Peter Sichrovsky (* 5. September 1947 in Wien) ist ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und ehemaliger Politiker... Ab 1980 war er als Schriftsteller und Journalist, unter anderem bei Profil, Spiegel, Süddeutsche Zeitung und Stern tätig. Von 1988 bis 1991 war er Leiter der Ressorts Kultur und Außenpolitik der damals neu gegründeten Tageszeitung 'Der Standard'. Sichrovsky war von 1996 bis 2004 für die FPÖ Abgeordneter im Europäischen Parlament. Von 2000 bis 2002 war er daneben als Generalsekretär der FPÖ tätig. 2003 trat er aus der FPÖ aus und zog sich nach Ablauf seines Mandates aus der Politik zurück." (de.wikipedia.org)

In einem bei hagalil erschienenen Artikel vom 17.5.1999 erfahren wir: "Peter Sichrovsky, Enfant terrible der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde kandidiert erneut für Haiders FPÖ. Sichrovsky ist am zweiten Listenplatz für die Wahl der österreichischen Abgeordneten zum Europaparlament gereiht... Peter Sichrovsky - diplomierter Chemiker, Journalist, Buchautor und Europapolitiker mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten - wurde zuletzt in der ... Monatszeitschrift der IKG Wien 'Die Gemeinde' von IKG-Präsident Ariel Muzicant als 'Haiders Hofjude' bezeichnet... Ein Konflikt entzündete sich an Sichrovskys jüngstem Buch 'Der Antifa-Komplex', mit dem Sichrovsky ganz im Sinne der FPÖ Historisches verdreht und 'Antifaschisten' der Gegenwart attackiert..." (hagalil.com)

In der Londoner Zeitung 'The Times' erscheint am 2.6.2005 ein Artikel mit dem Titel 'Mossad bespitzelte österreichischen Rechts-Aussen'. Darin heißt es u.a.: "Der israelische Geheimdienst Mossad bespitzelte Jörg Haider, den österreichischen Rechts-Populisten, nutzte dabei einen seiner engsten Vertrauten, um Informationen über seine Kontakte zu arabischen Diktatoren zu sammeln. Peter Sichrovsky sagte, daß er fünf Jahre lang bis zum Rückzug aus der Politik im Jahr 2002 Mossad-Informant gewesen sei. 'Ich wollte Israel helfen und habe gewiß nichts Falsches getan', sagte Herr Sichrovsky, der Generalsekretär von Herrn Haiders Freiheitspartei und Mitglied des Europaparlaments war... 'Ich war gewiss kein James Bond', sagte Sichrovsky, jetzt ein Geschäftsmann, befaßt mit militärischer Kooperation zwischen Israel und China." (timesonline.co.uk)

Reaktionen

30.10.2008 - Andreas Hauß im Kopf seines Artikels, der sich mit dem Tod Haiders befaßt

Die Gruppe Arbeiterfotografie subsumiert diesen Artikel unter "Weitere Artikel, die die Darstellung des Geschehens als Unfall in Frage stellen:" Das ist schon wegen des Titels "Rasender Haider" unverständlich, aber auch und vor allem, weil wir hier die zunächst berechtigten Fragen zwar stellten, sie dann aber zufriedenstellend beantworten können. Auch mit den Spekulationen des Herrn Wisnewski haben wir hier nichts zu tun. Der Tod Haiders war ein Unfalltod eines unverantwortlich rasenden und zudem betrunkenen Politikers. Punkt.

(Quelle: medienanalyse-international.de/rasenderhaider.html)

(Anmerkung: Andreas Hauß bringt auf seiner website zunächst eine kritische Darstellung. Nach ein paar Tagen umgibt er diese Darstellung - die er bestehen läßt - mit Formulierungen, von denen nicht klar ist, ob sie ernst gemeint sind. Erst durch die Ergänzung der hier wiedergegebenen Passage mit der Bezugnahme auf 'Arbeiterfotografie' wird klar, daß er tatsächlich beabsichtigt, seine zunächst formulierte Auffassung in ihr Gegenteil zu verkehren.)

30.10.2008 17:14

Ich bin wirklich verwundert... Die "Rampemfunktion" der Böschung ist offensichtlich, und es hat den Haider wirklich saumässig blöd genau da erwischt, wo es tödlich ist. Vielleicht braucht Ihr für die räumlich-physische Vorstellung eine Zigarettenschachtel mit einem Punkt drauf: Lasst die mal über eine Rmpe fliegen, und links oben wird rechtsunten und past haargenau auf diese klitzekleine tödliche Mauerecke. Und danach erst ging es auf der linken seite und vorne weitergerutscht. Ihr habt Euch da - so wie Wisnewski - vrrannt. Pardon, so sehe ich das. Der ganze Kram bzgl. der Motive hilft da so wenig weiter wie bei Möllemann...

31.10.2008 07:38

Euer Text ist hervorragend! [Zu Andreas Hauß:] Bei solchen Aufklärungstrojanern bekomme ich regelmäßig Brechreiz... Mein erster Eindruck bei Haider bis heute: Sie haben es u.a. mit einer Drohne gemacht.

01.11.2008 15:08 - 'mabraton' in 'dasgelbeforum.de.org'

Dieser Jörg Haider, der sich der Steuerung durch die Machtzentren der 'westlichen' Welt entzieht, ist 2008 nach langjähriger Pause und Rückzug in die Landespolitik Kärntens wieder auf dem Weg in die österreichische Bundespolitik. Er erzielt bei den Nationalratswahlen im September mit seiner BZÖ ca. elf Prozent der Stimmen. Zusammen mit der FPÖ, von der Jörg Haider sich im Streit getrennt hatte, ist das ein Stimmenanteil von fast dreißig Prozent - vergleichbar den Ergebnissen von SPÖ und ÖVP. Doch am 08.10.2008 treffen sich Haider und FPÖ-Chef Strache zu einem persönlichen Gespräch und nähern sich wieder an [9]. In der Öffentlichkeit ist von einer möglichen Wiedervereinigung der beiden Parteien die Rede.

Er wäre sicher nicht unmittelbar in Regierungsverantwortung gekommen, aber er hätte erheblichen Einfluss gehabt, v.a. auf Österreichs Haltung zum Vertrag von Lissabon.

Wenn man sich ungeachtet des Unfallhergangs folgende Fragen stellt: Ist es wahrscheinlicher dass Jörg Haider

a) Trotz des Bekenntnisses jahrzehntelanger Lebensbegleiter, dass er so gut wie nie mehr als 1 Glas Alkohol trank, sich an diesem Abend innerhalb von ca. 50 Minuten die Kante gab und in den Tod raste. Dies auch vor dem Hintergrund eines unglaublichen politischen Comebacks und der Möglichkiet sein Lebenswerk fortzusetzen.

b) Dass er vor dem Hintergrund wachsender politischer Beliebtheit für, ich nenne es mal, die "neoliberale Rechte", ein massives Problem darstellte und beseitigt wurde.

Meine Antwort fällt glasklar auf b). So blöd, dass a) in Betracht kommt, ist kein langjähriger Politprofi wie Haider.

(Quelle: dasgelbeforum.de.org)

01.11.2008 18:17 - 'sensortimecom' in 'dasgelbeforum.de.org'

Der Link [auf diese Seite] liefert eine recht gute Zusammenfassung aller theoretischen Möglichkeiten eines Anschlags auf Haiders Auto. Es ist der bisher beste Link den ich kenne. Vor allem folgende Aussage, die ich hier schon mal in Erwägung gezogen habe: hier heißt es:

"Im 'Kurier' ist die Aussage der Zeugin etwas anders wiedergegeben: "Kurz nach dem Überholen sah ich eine Staubwolke und dann stand der Wagen auch schon quer über die Straße." [13] Demgemäß wäre die Staubwolke entstanden, bevor der Wagen als Wrack zum Stillstand gekommen ist. Es stellt sich die Frage: was kann ein Fahrzeug, während es sich bewegt, in eine Staubwolke hüllen? Denkbar wäre eine Explosion, ausgelöst zum Beispiel durch einen auf dem Dach angebrachten Sprengkörper oder ein von einer Drohne abgefeuertes Geschoss, das sich im Moment, in dem es sein Ziel getroffen hat, dieses schwer verletzt und sich selbst weitgehend zerstört. Dieser Vorgang müßte stattgefunden haben, kurz bevor das Auto außer Kontrolle geraten ist. Der Wagen wäre für den Fall, daß dieses Szenario zutrifft, zu einem 'unlenkbaren Geschoß' geworden - wie es in einem Artikel heißt [14] - allerdings nicht, weil der Fahrer vergeblich versucht hätte, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen, sondern weil Jörg Haider zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschaltet und deshalb unfähig war, noch irgendwie auf seinen Wagen einzuwirken. Für diese Annahmen sprechen die fehlenden Bremsspuren, das Loch im Dach des Wagens genau über dem Fahrersitz, die Schwere der Verletzungen und auch die nach außen gedrückten, auf die Fahrbahn geschleuderten fahrerseitigen Türen.

Genau darum geht es, und diese Möglichkeit sollte von den Experten ganz genau untersucht werden.

Was hat es mit dem Loch auf dem Dach auf sich? Wenn sich der Wagen nur gedreht und nicht überschlagen hat (letzte Annahme!), welcher Gegenstand hätte das Loch und das Zusammenquetschen des Fahrzeuges an der Fahrerseite verursacht? Wo ist dieser Gegenstand? Warum steckte er nicht im Auto neben dem zertrümmerten Körper Haiders? Ist dieser Gegenstand identifiziert worden?

Wenn sich aber der Wagen doch überschlagen hat (erstere Annahme!), und besagter Gegenstand bohrte sich von UNTEN (strassenseitig) in das Dach, warum ist dieser Gegenstand nicht nach dem Unfall NEBEN dem WAGEN gelegen? Warum hat er sich nicht in einer Weise rein gebohrt, dass er drinnen stecken geblieben ist? Wieder muss die Frage nach der Identifizierung dieses "Trumms" gestellt werden...

(Quelle: dasgelbeforum.de.org)

10.11.2008 10:34

Jörg Haider war anerkanntermaßen und ohne jeden Zweifel ein widerwärtiger Neonazi,... Antisemit und Ausländerhasser. Er ist bei einem selbstverschuldeten Unfall ums Leben gekommen: Auf einer Strecke mit Geschwindigkeitsbeschränkung bei 70 km/h hatte er mindestens 150 "Sachen" drauf, sturzbesoffen war er außerdem noch. Er ist mit Affenzahn mit dem rechten Vorderrad gegen einen Betonsockel gekracht, selbst die schwerste Karre dreht sich dann x-mal um die eigene Achse und zerbeult, wenn sie auf dieser Tour irgendwo anstößt. Ja. Und?

Was kann linke, kluge, sensible, kritische Zeitgenossen wie Euch bewegen, einem solchen Drecksack wie Haider auch nur eine Zeile mehr als unbedingt nötig hinterherzuschreiben? Seinen Unfall mit obskuren und/oder problematischen Zeugenaussagen (jeder Richter, jeder Staatsanwalt, jeder Kriminalpsychologe kann Euch erklären, wie verquaste Zeugenaussagen zustande kommen, warum, und wie sie zu bewerten sind) als ungeklärt und gar verdachterweckend geradezu zu mystifizieren, wie das in Eurem Beitrag geschieht, das halte ich für absolut unvertretbar und unbegreiflich.

Noch weniger verständlich ist mir die Aufreihung einiger, der Sache nach richtiger bzw. zutreffender Haider-Zitate... Wahr ist: Haider hat in einem Meer von bösartigen, widerwärtigen und verachtenswerten Tiraden und Quatschereien auch ein paar Tropfen Wahres vermittelt. Doch selbst diese paar Tropfen werden, von einer solchen Quelle und in einem so stinkenden Jauchstrom daherkommend, ebenfalls zu Jauche. In einem anderen Bild: Etliche zutreffende Sprüche und angemessene Aktivitäten stellen das tragende Fachwerk dar, das die Scheiße und das Stroh hält, aus denen der braune österreichische Haider-Politgebäudekomplex besteht. Es kommt doch nicht nur darauf an, dass eine Aussage richtig ist. Sondern auch darauf, wann, in welchem Zusammenhang, von wem und zu welchem Zweck sie gemacht wurde! Auch Hitler hat Richtiges gesagt und tun lassen (Autobahn gebaut, jaja). Na und? ...

Zur Beerdigung des Neonazi-Schweins Haider strömten mehr als 10 000 feierlich schwarz gewandete Trauergäste zusammen. Es gab ein Spalier von Polizisten in Uniform (die Beamten bildeten nicht nur einfach eine Absperrung, sondern ein Ehrenspalier). Militär war angetreten. Ein Zug Gebirgsschützen in Uniform schoss Ehrensalut. Der österreichische Bundeskanzler hielt eine ehrende Grabrede - de mortuis nil nisi bene, "natürlich"! Das ganze Zeromoniell, die gesamte obszöne Veranstaltung ein einziger riesiger politischer Heiligsprechungsvorgang. Mit zugehöriger und anschließender Legendenbildung. Eine an Geschmacklosigkeit, Rückgratlosigkeit und in der Fülle brauner Untertöne nicht mehr zu überbietende Ekelhaftigkeit...

Unser krummbeiniges österreichisches Nachbar- und Brudervolk hat bei der jüngsten Parlamentswahl fast zu 30 Prozent bräunlich-national gewählt. Darauf, und was sich aus einer solchen Lage an Perspektiven ergibt, habt Ihr kein Wort verschwendet, aber das Arschloch Haider - mögen ihn die Würmer fressen - mit ein paar ausgewählten Zitaten und Einzelhandlungen nachträglich gewürdigt...

11.11.2008 21:28

Ihr macht Euch im Fall Haider auf eine Motivsuche für eine erst darauf dann zu begründende Mord-These. Das nenne ich Verschwörungtheoretisierei. Einen rationalen, analytischen Prozess politischen Denkens im Zusammenhang mit der politischen Person Haider und seiner Partei erkenne ich nicht und halte dies... deshalb für einen unverständlichen und beeinträchtigenden Fehlgriff...

Noch zu der allgemeinen Frage der Bewertung von Zeugenaussagen. Das Hauptproblem damit, das werden Euch alle... Fachleute bestätigen, ist die menschliche Psyche, die eine objektive Wahrnehmung ebenso ausschließt, wie es keine objektive Wahrheit geben kann. Doch ganz ohne Exkurs ins Philosophische: Bei einem Unfall, das ist empirisch bestätigt, gibt es beispielsweise zu der Frage, ob das andere, flüchtige Fahrzeug rot, grün, blau oder weiß war, divergierende Zeugenaussagen, was dennoch keine Kritik an den Zeugen rechtfertigt, wohl aber zu äußerst zurückhaltender Bewertung und Verwendung ihrer Angaben zwingt. Ebenso gibt es bei der Zeugenschilderung von Tathergängen höchst unterschiedliche Darstellungen über Zeiten und darüber, in welcher Reihenfolge die Einzelaktionen standen. Zeugen entwickeln in unterschiedlicher Stärke Phantasien. Und das muss bei Ereignissen wie dem Haider-Tod natürlich berücksichtigt werden.

Ich stelle mir die Gegenfrage zu dem, was Ihr an dem Fall problematisiert habt: Wer hat ein Interesse daran, Haider zum Märtyrer zu machen und seinen als Unfall erklärten und auch als Unfall erklärbaren Tod zu mystifizieren?

12.11.2008 11:51

Hallo arbeiterfotografie, was habt Ihr gefressen, dass Ihr auf Eurer Internetseite so eine gequirrlte, verschwörungstheoretische scheiße veröffentlicht (http://www.arbeiterfotografie.com/politische-morde/index-2006-03-11-slobodan-milosevic.html). jetzt auch noch haider. kommt bitte einfach klar...

entschwörungstheoretische grüße.

12.11.2008 16:13

Haider ist in den Tod gerast, ein Motiv für einen Mord ist ebenso wenig erkennbar wie die konkret mögliche Tatausführung. Politische Morde sehen anders aus als die Todesfälle von Jörg Haider oder Jörg Hillinger.

12.11.08 23:20 Skandalöses Posting bez. Jörg Haider

liebe redaktion der arbeiterfotografie, wie ich bereits [telefonisch] mitgeteilt habe, bin ich gelinde gesagt schockiert auf einer vorgeblich linken internetseite eine dummheit wie die abstruse verschwörungstheorie zu jörg haiders tod zu lesen. 1,8 promille, mehr als 150kmh plus sms-eintippen reichen wohl nicht. bez. des ... versuchs, den mossad ins spiel zu bringen (was schon wenige tage danach von rechtsextremen mossad-mitgliedern kolportiert wurde). sie machen sich mit übelsten rechtsextremen weltweit gemein nur um ja angeblich schlecht recherchiert 'kritisch' zu hinterfragen. ich selber habe einiges wissen voraus, ich bin österreicherin und mit der figur jörg haider seit mehr als 20 jahren vertraut. ich kann absolut kein verständnis dafür aufbringen, dass man, nur um angeblich und offen gesagt auf kindische weise 'kritisch' zu sein, nicht einmal ansätzlich hinterfragt, warum und wer denn am tod schuld haben könnte. ich nehme grosse politische unreife, und so gar keine linken standpunkte wahr. tut mir leid. ganz nach dem motto der feind meines feindes ist mein freund, da entblödet man sich auch nicht, haiders ablehnung des irak-krieges zu zitieren, ohne auch nur minimal zu hinterfragen, warum er nähe zu den arabern suchte...

hier ein paar nützlich überlegungen, die sie sich gerne mal durchlesen können... Wenn du stirbst und es gibt keine Verschwörungstheorie dazu, dann hast du etwas falsch gemacht! Keine 24 Stunden ist es her, dass der Weiße-Kragen-Nazi Jörg Haider aus dem Leben schied, da tauchen in einem Blog schon die ersten verschwörungstheoretischen Gedanken auf. Bis das ganze in Echtzeit abgeht, ist es sicher nur eine Frage der Zeit!

Alle Ingredienzien für eine ordentliche VT sind vorhanden: zuallererst die beliebte 'cui bono?' Frage Verdachtsmomente zum Unfall, BEVOR überhaupt eine kriminaltechnische Untersuchung gemacht werden konnte: allein auf Grund der veröffentlichen Fotos (sicher an CSI geschult!) daraus resultierend die Konstruktion von 'Widersprüchen' die Geheimdienste, als deus ex machina, der alles und jedes wunschgemäß für einen VT-Paranoiker erklären kann eine angebliche Überwachung Haiders durch den Mossad - ohne die Nennung Israels geht.s nie ab, woraus dann im späteren Verlauf die üblichen antisemitischen Spitzen konstruiert werden ja auch die bösen Islamisten hatten was gegen ihn : Was jetzt liebe VTler? Mossad oder Islamisten? Beides geht nicht! - OK, bei eurem Grad der Verworrenheit schon. und am Schluss noch einmal: Cui bono? Könnte einer ja vergessen haben! Fazit: Wer etwas auf sich hält in diesen interessanten Tagen, der tritt bitte so ab, dass eine VT um sein Ende geschrieben wird, denn NUR dann war auch sein Leben interessant!

14.11.2008 02:46 Uhr - Thomas Immanuel Steinberg: Totalitäre Herrschaft

Ein Video (youtube.com) gewährt drei Minuten Einblick in die Fähigkeit der US-Amerikaner und Briten, jeden Menschen auf der Erdoberfläche von Nevada aus ferngesteuert zu ermorden.

Von Drohne abgefeuertes Geschoss trifft Motorrad und läßt eine 'Staubwolke' entstehen - "BBC Report on the RAF's Reaper Unmanned Aerial Vehicle" (youtube.com)

Was den politisch bewußten Erdenbürger darüber zu rätseln zwingt, wie wohl der eine oder andere Gegner des britisch-US-amerikanischen Imperialismus zu Tode gekommen sein mag: zum Beispiel der böse Finger Jörg Haider.

Und daß dann wohl auch gute Finger abgeschossen werden; oder ganze Hände. Und warum mancher halbwegs honorige Spitzenpolitiker plötzlich zum Arschloch mutiert. Schließlich noch: Warum sich Totschlagargumente einfängt, wer über merkwürdige Todesfälle auch nur rätselt.

(Quelle: steinbergrecherche.com)

14.11.2008 12:45 Uhr

Es ist sehr schwer, die analytische Trennschärfe der ARBEITERFOTOGRAFINNEN in der Debatte weiterzugeben. Immer tritt der automatische Reflex in der Linken auf Haiders rechtsradikal/fastfaschistische Herkunft in den Vordergrund und verschüttet den Ansatz zum Hinterfragen der mainstream-Erklärungen über Haiders Tod.

Wer unter ARBEITERFOTOGRAFIE, Haider sich durchgoggelt, der findet mittlerweile nicht wenig Beifall aus der Nazi-Ecke, mit dem der gesamte faschistische Giftkübel aus Haiders Mund linke und 'linke' Portale überschwemmen soll. Es ist eine Gratwanderung - mir scheints, eine notwendige...

Wer jetzt die Versuche behindert, die Wahrheit über die wirklichen Zusammenhänge bei Haider und bei Möllemann zu ermitteln, der trägt zu einer subkutanen, rechtsgestrickten Märthyrer-Legendenbildung bei. Ohne hier jetzt Gleichsetzungen vorzunehmen: wenn ich die Wahrheit über den Tod Horst Wessels, Erwin Rommels oder des SA-Führers Röhm ermitteln will und die offiziellen Darstellungen hinterfrage, bin ich noch lange nicht ihr Parteigänger.

15.11.2008 19:09 Uhr

exellenter Beitrag über den Tod von Jörg Haider

(Quelle: forum.infokrieg.tv)

17.11.2008 02:52 Uhr

sehr gute Arbeit! Lasst Euch nicht von ein paar Trotteln ins Bockshorn jagen. Dazu faellt mir ein Spruch ein, den ich letztens gelesen habe: "Just because you are uninformed, doesn't make me a wacko [Spinner]!"

Alles Beste aus Kalifornien

17.11.2008 15:52 Uhr

Eine Sache kommt mir zu kurz: Angeblich soll Haider ein oder zwei SMS geschrieben und auch eine empfangen haben. Wie soll das bei einem Promillespiegel von 1,8 und einer derartigen Geschwindigkeit möglich gewesen sein - okay, eine SMS gelesen vielleicht, aber eine SMS geschrieben???

Macht weiter so!

19.11.2008 - Schlußsätze in einer Bewertung von Volker Bräutigam auf der website von Andreas Hauß

Erzeugt wird eine verquaste 'Nachdenklichkeit', nicht kritisch-rationales Nachdenken. Das ist das Gegenteil von Aufklärungsarbeit. Es fördert politische Meinungs- und Willensbildung nicht, sondern manipuliert und lähmt sie.

(Quelle: medienanalyse-international.de)

19.11.2008 - Nachbetrachtung von Andreas Hauß zur Bewertung von Volker Bräutigam

Nachzutragen wäre noch, daß es bedauerlich ist, daß die Arbeiterfotografen nach Jahren noch nicht erkannt haben, dass auf MAi selten "fertige Artikel" mit einer "runden Meinung" erscheinen, sondern Dateien in Entstehung, die das Thema und seine bearbeitung abbilden, die Widersprüche und irrtümer dokumentieren, die anhand der Quellen die Arbeit und Überlegungen nachvollziehbar machen und zur eigenen Gedankenarbeit anregen sollen. Da steckt ein wwenig Ausbildung an Brecht darin, ein wenig Widerwille gegen glatte Darstellungen und gegen das Beharren auf Ein- und Ansichten. Speziell wenn diese unvollständig, und besonders, wenn sie falsch sind. Der Widerspruch, der gegensatz ist also immanent, nicht die Entwicklung der eigenen Ansicht zählt, sondern die Analyse (Medienanalyse) des Murkses der anderen. MAI-Dateien sind zugegeben deshalb auch nicht einfach zu konsumieren - aber sie bieten Material. Weil selber denken schlau macht. Der "rasende Haider" wurde als eigene Datei - also ausgelöst aus der /index1.html, nahezu unverändert gelassen, hatte also von Anbeginn (+-weniger Stunden) an die Wendung einbezogen, die sich durch die drei unteren Fotos ergab. Dass es sich somit eindeutig um einen Unfalltod eines rasenden Haiders handelte. Auch der Dateiname war nicht geändert worden - nicht gerade ein Hinweis auf "politischen Mord" als Vermutung. Unverständlich, wie man das mißverstehen kann. Selbst wenn man ein völlig konditionierter zeitungsleser wäre, der schlicht passiv Vorgesetztes verdaut in der üblichen und von MAI heftig attackierten Konsumentenhaltung des zurückgelehnten deutschen Michels. Die Diskussion des Unfallgeschehens war und ist mit dem "rasenden Haider" abgeschlossen, da wird nichts mehr nachgetragen, argumentiert, erwidert. Thema dieser Datei ist die Auseinandersetzung Bräutigams mit den Arbeiterfotografen, also der journalistische Crash mit Totalschaden.

Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.

(Quelle: medienanalyse-international.de)

19.11.2008 - Unsere Reaktion auf die Nachbetrachtung von Andreas Hauß

wir haben gesehen, daß Du einen Artikel von Volker Bräutigam veröffentlicht hast. Es freut uns, daß auf diese Weise die Debatte verbreitert wird, wenn wir auch - das läßt sich nicht leugnen - seine Auffassungen nicht nachvollziehen können.

Entscheidend ist für uns ein Satz, den Du in der Anmerkung als MAI-Editor formuliert hast: "MAI-Dateien sind ... nicht einfach zu konsumieren - aber sie bieten Material. Weil selber denken schlau macht." Und dafür sind wir Dir sehr dankbar. Denn es war Deine Seite, die dazu beigetragen hat, selber zu denken und zu recherchieren. Daß Du versuchst, Dich von unseren, auf Deiner Materialsammlung aufbauenden Betrachtungen zu distanzieren, bedauern wir. Wir können das aber gut verstehen. Denn es ist gelungen, Tabus und Denkverbote zu schaffen, die sogar in die kritische Intelligenz hineinwirken. Und diejenigen, die dabei sind, Tabus und Denkverbote aufzubrechen und die tatsächlichen Machtstrukturen sichtbar zu machen, werden stigmatisiert. Das ist eine bekannte Strategie. Zum geistig Verirrten gestempelt werden zu sollen, ist natürlich kein reiner Genuß.

19.11.2008 16:11 Uhr

Ich habe nicht die Absicht, mich in diese Angelegenheit zu vertiefen... Euch rate ich: Gebt doch einfach zu, dass Ihr Euch verrannt habt.

19.11.2008 16:16 Uhr

Im übrigen können sich die rechten über die unterstützung der arbeiterfotografie freuen, jörg haider zum märtyrer zu stilisieren.

19.11.2008 17:24 Uhr

Wir haben Wichtigeres zu tun. Vor allem Wichtigeres, als der neonazistischen Ecke auch noch einen Märtyrer untern Tannenbaum zu legen.

20.11.2008 14:37 Uhr - Antwort von Andreas Hauß auf unsere Reaktion (19.11.2008) auf seine Nachbetrachtung

Das nenne ich beharrlich.

Liebe Leute,

1. Es GIBT keine "Debatte". Weder bzgl. des Unfalls - da waren die Fakten klar noch bevor Ihr Eure datei aufsetztet. Noch bzgl. dieser eurer Datei. Sie ist Schrott, und das disktiert niemand, sondern wir alle sagen Euch nur, dass es so ist und wundern uns über Eure Uneinsichtigkeit.

2. "selber denken macht schlau". Ja, das stammt von mir, dazu stehe ich. Aber das Verb heißt "denken", nicht "phantasieren".

3. Bräutigam macht Euch sowas von deutlich auf die methodischen Fehler aufmerksam. Erst das Motiv oder die Interpretation zu definieren und dann die Fakten darauf hin zu untersuchen, it Schrott. Das gilt für die angeblichen "WTC-Sprengungen" wie für die Palästinakarte wie für den Haiderunfall. Quellenkritik, Selbstkritik, wirklich offene Untersuchung des jeweiligen Gegenstandes ist Eure Sache in diesen drei Fällen nicht. Gut, man kann sich irren. Ich irrte mich auch zwei tage bzgl. der nicht zu den Fotos passenden Unfallberichte. Aber dann korrigiert man sich doch als redlicher Informierer.

4. Und was schreibt Ihr da:

"..Tabus und Denkverbote zu schaffen, die sogar in die kritische Intelligenz hineinwirken. Und diejenigen, die dabei sind, Tabus und Denkverbote aufzubrechen ..."

Mal zur Info: ich setze mich seit jahren FÜR Tabus und egeln ein (nicht für Denkverbote) Siehe meine dateien /xenotransplantation.html oder alles, was ich zum Völkerrecht schrieb, meine 9/11strafanzeige.html usw.

Ich habe etwas gegen Verbrecher. Und als solche bezeichne ich Leute, die besoffen mit doppelter geschwindigkeit di eigenen Landeskinder gefährden. Ich halte viel von den Regeln nicht nur im Strassenverkehr. Tabus und regeln schützen die Schwachen. Auch die wahrheit ist Sache der Bevölkerungmehrheit.

Regeln brechen, sich rücksichtslos durchsetzen, gesetze brechen, Leute ermorden und Kriege veranlassen: das ist Sache der "Tabubrecher" - sihe den Bundesjoschka.

Aufklärung und Quatsch erzählen mag beides gegen die herrschenden gerichtet sein. In Bezug auf Nachhaltigkeit, Effektivität und Akzeptanz für weitere Informationen sind Quatsch, Verschwörungstheorien und Phantastereien höchst kontraproduktiv. Mich wurmt, die Seiten der "Arbeiterfotografie" nicht mehr al verlässliche gute Quelle nennen zu können. Das ist oberschade.

Sackgasen haben einen Vorteil, wenn man sich verrannt hat. Man weiss nach mehr oder minder langer zeit nicht nur, wo es nicht weitergeht, sondern auch, wo man wieder rauskommt. Nämlich da, wo man reinging. Zumal, wenn dort Gutmeinende laut, ganz laut rufen.

21.11.2008 08:51 Uhr - Kruzifix und Hakenkreuz - Mathias Bröckers in seinem Blog

Kaum war ich unlängst nach längerer Zeit mal wieder in Wien gelandet, da spult sich keine fünf Stunden später Landeshauptmann Jörg Haider an einem Betonpfosten auf - sturztrunken und mit 140 Sachen. "Ich sollte öfter nach Östereich kommen, vielleicht geht dann jedes Mal ein Nazi drauf", dachte ich mir. Wieder zu Hause dann, bei der Lektüre einiger emails und Webseiten, der Schock: das war gar kein Unfall und Haider eigentlich auch kein Nazi, sondern: Verschwörung! Finstere Mächte wollten dem Jörgi ans Leder und haben ihn deshalb verunfallt - wie auf den Fotos vom Tatort klar zu sehn (rote Pfeile !!!). Hallo???

OK, wer sich vornimmt, nach herumliegenden Euros Ausschau zu halten, wird über kurz oder lang garantiert einige finden. Und wer sich angewöhnt hat, Nachrichten und Zeitungsberichte zu hinterfragen, stößt sicher auch auf Falschmeldungen und Propaganda. Aber es liegt nicht an jeder Ecke ein Euro auf der Straße, wer das glaubt uns sein Leben danach ausrichtet ist einfach nur verrückt. Genausowenig ist natürlich auch jedes überraschende Ereignis nicht das Ergebnis planvoller Strippenzieher und dunkler Mächte. Dass jemand sich alkoholisiert und mit reichlich überhöhtem Tempo mit dem Auto überschlägt kommt ca. jedes Wochenende 2-3 mal vor. Deshalb haben auch Andreas Hauss und Volker Bräutigam völlig recht wenn sie fordern, sich mit dem Haiderunfall keine Sekunde länger zu beschäftigen - hier [medienanalyse-international.de]. Wer in die "Geheimnisse" Östereichs eintauchen will, etwa in die deprimierende Liaison von Kruzifix und Hakenkreuz in Kärnten und anderswo, sollte vielleicht eher den Büchner-Preisträger Josef Winkler oder Jellinek oder Bachmann lesen...

(Quelle: writersblog/broeckers)

21.11.2008 16:09 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

aaa ja! auf welchem Betonpfosten bitte schön? Oder war das ein unsichtbarer Hydrant? Hier ist es auf einmal in Ordnung, daß ein disziplinierter Wenigtrinker sich innerhalb einer Stunde mir nichts dir nichts 1.8 Promille antrinkt, daß ein Schwulenhasser auf einmal eine Schwulenkneipe aufsucht, daß ein gepanzertes Auto sich auf einer geraden Straße überschlagen soll und danach aussieht als ob ein Panzer draufgefahren wäre und das alles kurz nach dem er nach Jahren politischer Abstinenz wieder aufgetaucht ist und sofort Riesenerfolge gefeiert hat.

Was ist denn hier mit Ihrem investigativen Instinkt passiert Herr Bröckers? Eingeschlafen? Oder ist das nur die Angst, zu sehr politically incorrect zu sein?

(Quelle: writersblog/broeckers)

21.11.2008 17:23 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Ganz so schnell sollte man den Fall nicht ad acta legen. Von Haider kann man halten was man will, der Fall hat zumindest einige Unstimmigkeiten.

Zumal der Phaeton das sicherste Auto in seiner Klasse ist. Haben Sie die Fotos gesehen ? Das sah nicht aus wie auf gerader Straße überschlagen, dass sah aus wie mit einem 40 Tonner kollidiert.

Kurz vor dem Unfall hat Haider in einer ORF Sendung über die Banken gewettert, das ist sicher Zufall, aber politische Unfälle sind oft herbeigeführt.

Barschel, Möllemann, Haider

Dieses Gezeter zwischen Rechts und Links lenkt den Blick vom Wesentlichen ab ;)

(Quelle: writersblog/broeckers)

21.11.2008 20:19 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Kommt es auch so oft vor, dass man sich extra auf dem Weg zum 90. Geburtstag der Mutter macht nur um sich unterwegs innerhalb von 2-3 Stunden komplett mit Alkohol abzuschießen und der alten Dame damit den Freudentag zu versauen. Wohl kaum.

(Quelle: writersblog/broeckers)

22.11.2008 01:34 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Hallo Herr Bröckers, was Herr Haider war oder nicht, steht nicht zur Debatte. Fakt ist, dass zunächst davon gesprochen wurde, dass er nicht alkoholisiert war und auf einmal hatte er mehrere Promille intus. Dann die Löcher im Dach, die nach Einschußlöchern aussehen. Auf die Geschwindigkeit konnte man sich auch nicht recht einigen. Hierzu gibt es einen Film zu sehen "Fall Haider wirft noch immer Fragen auf!" auf VideoGold.de. Hier äußert sich Herr Haider auch kritisch zur Bankenmafia. Wenn man sich den Anschein gibt kritisch zu sein, dann sei man dies in jeden Fall, politsche Gesinnung hin oder her. Gerade dieser Aspekt, die Gesinnung, behindert einen klaren Blick für das Wesentliche.

(Quelle: writersblog/broeckers)

22.11.2008 11:53 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

"da spult sich keine fünf Stunden später Landeshauptmann Jörg Haider an einem Betonpfosten auf": hast du da auch ne bild dazu, den "Betonpfosten" würd ich doch gern sehen

"Dass jemand sich alkoholisiert und mit reichlich überhöhtem Tempo mit dem Auto überschlägt kommt ca. jedes Wochenende 2-3 mal vor": zeig doch mal die 2-3 unfälle bei der tragende "säulen" einfach abgeschert wird, die türen "rausfallen"...

auch schön zu sehen wie du immer noch im "links rechts" schema hängengeblieben bist

meinst du mit "NAZI" die nationalsozialisten aus den 30jahren? gute besserung und beste grüsse david

(Quelle: writersblog/broeckers)

22.11.2008 20:28 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Hallo Mathias, Dein Beitrag hat mich aber sehr enttäuscht von Dir. Man mag von Haider halten was man will. Trotz allem war er aber immer noch ein Mensch. So, wie Du muß man nicht über ihn schreiben.

(Quelle: writersblog/broeckers)

23.11.2008 10:24 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Toll, wirklich gelungen, Herr Bröckers. Wie demontiert man sich möglichst schnell? Genau so.

(Quelle: dasgelbeforum.de.org)

23.11.2008 17:28 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Als ich diesen Artikel am Erscheinungstag gelesen habe, hat er mich sehr irritiert. Eigentlich wollte ich umgehend einen entsprechenden Kommentar senden, habe mich aber zunaechst zurueckgehalten, weil ich dachte, ich haette die Botschaft noch nicht richtig verstanden. Aber auch nach dem zweiten Lesen frage ich mich: Spricht aus diesem Artikel nun Ideologie oder Satire und stammt er ueberhaupt aus Ihrer Tastatur?

Gleich vorweg: Ich bin und werde kein Anhaenger der politischen Ansichten des Joerg Haider, aber er ist eines nichtnatuerlichen, gewaltsamen Todes gestorben und die offiziellen Ermittlungsergebnisse haben mich nicht ueberzeugt und mit erheblichen Zweifeln zurueckgelassen. Nach wie vor stehen fuer mich Unfallopfer, -fahrzeug, -ort und -hergang nicht in einem plausiblen Zusammenhang.

Wenn man als investigativer Journalist dieses Thema nicht weiterverfolgen will, weil man fuerchtet, Erkenntnisse zu gewinnen, deren Veroeffentlichung Beifall aus der falschen Ecke einbringt, solte man das auch so kommunizieren.

Oder beginnt die Informationsrevolution jetzt ihre Kinder zu fressen?

Im uebrigen schliesse ich mich den kritischen Anmerkungen der Vorkommentatoren an.

(Quelle: writersblog/broeckers)

23.11.2008 22:39 Uhr - Reaktion auf Mathias Bröckers (21.11.2008 08:51 Uhr)

Tja, lieber Matthias; an der Reaktion Ihrer Leser kann man ablesen, dass es sich bei Ihrer Klientel eben doch nur um einfältige Verschwörungstheoretiker handelt, was aber auch zu erwarten war.

p.s. Einen Provinzpolitiker, zudem noch einen toten, als Nazi, der den Tod zurecht anheim gefallen wäre, zu beschimpfen, ist trotzdem unter aller Sau und ergibt einen Ahnung von Ihrem Menschenbild.

(Quelle: writersblog/broeckers)

25.11.2008 23:09 Uhr - eMail für das Gästebuch

Links und rechts sind Begriffe um jemandem den Weg zum Bahnhof zu erklären. Der politische Mord an einem demokratisch gewählten Volksvertreter sollte allen Bürgern, unabhängig von ihrer politischen Einstellung, Anlass sein aufzuwachen.

"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Sozialisten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialist.
Als sie die Juden einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

Martin Niemöller

27.11.2008 18:03 Uhr - Kommentar von Andreas von Bülow

Ihr habt eine sehr sorgfältige Arbeit geleistet. Es gibt viele Figuren auf den diversen Schachbrettern der Politik, und Haider ist zweifellos eine nicht unwichtige. Gleichgültig wo der Mann gestanden hat, die Frage ob sein Tod das Ergebnis einer verdeckten Operation gewesen sein könnte, ist von erheblicher Bedeutung. Ihr habt erst nach den denkbaren Motiven gesucht und dann die Fakten erörtert, um Euer Engagement zu erklären.

Wichtig ist für mich allein der Tatort und die weder vorher noch im nachhinein zu verfälschenden Beweismittel. Der Phaeton erinnert mich im Zustand der Totalzertrümmerung an bekannte Limousinen aus Beirut. An sich müßten Sachverständigengutachten den Hergang des Unfalls klären können. Ich sehe ebenso wie Ihr nirgendwo einen Gegenstand, der ein so schweres Fahrzeug zum Zusammenfalten hätte bringen können. Die Straße war gut ausgebaut, leicht zu durchfahren, bot keine großen Widerstände, kleine Böschungen und winzige Fundamente für Drahtzäune. Schleifspuren an der Karosserie müssten über die berührten Gegenstände aber auch über die einwirkende Gewalt Auskunft geben können. Das Loch im Dach ist mehr als merkwürdig, es müßte ja exakt mit einem der berührten Gegenstände korrespondieren, und an beiden müßten die Spuren einander entsprechend zu finden sein.

Also ich habe wieder einmal Hochachtung vor Eurer exakten Arbeit. Die sich mit Macht aufdrängenden Fragen für jedermann nachvollziehbar zu beantworten, wäre Sache der staatlichen Aufklärung. Sollte es daran fehlen, so werden zu Recht alternative Theorien zur Erkärung des Geschehens ansetzen. Und die fangen mit der Frage nach dem "Wem nutzt es" an. Eigentümlich wieder das hysterische Gefiepe der Kritiker, die um Aufklärung Bemühte sofort wieder mittels der sorgfältig preparierten Jauchegruben zum Verstummen bringen wollen. Cui Bono?

28.11.08 22:28

folgende hetzterei gegen euch... zur kenntnis: http://jungle-world.com/artikel/2008/47/30410.html

'Small Talk von Markus Ströhlein' in 'Jungle World' vom 20.11.2008 mit dem Titel 'Werden wir prüfen' und folgender Einleitung: "Auf seiner Internetseite hat der Verband Arbeiterfotografie, der sich auf die Tradition linker Arbeiterfoto­grafie beruft, in der Rubrik »Politische Morde« einen Text zu Jörg Haider veröffentlicht. In ihm wird spekuliert, dass Haider umgebracht worden sei, weil er gute Verbindungen zu Muammar Gaddafi und Saddam Hussein unterhalten und sich »der Steuerung durch die Machtzentren der .westlichen. Welt« entzogen habe. Ein Anhänger Haiders spricht mit dem Verband."

Ich wollte Ihnen meine Anerkennung wegen des mutigen Textes aussprechen. Der Wahrheitsfindung stehen heutzutage ja mächtige Interessen entgegen.

Wir versuchen schon relativ breit, uns Gedanken zu machen über Hintergründe und Zusammenhänge. Es ist schön, dass Sie das zu würdigen wissen.

Ich teile Ihre Vermutung. Das war Mord. Das hat ein bestimmter Geheimdienst schon häufiger gemacht.

Wir wissen natürlich nicht, wie es genau war. Wir sehen es aber als gerechtfertigt an, Überlegungen anzustellen, wie es gewesen sein könnte, einfach um den Horizont zu erweitern, der ansonsten in den Medien eingeschränkt ist.

Es gibt bestimmte Kreise, die solche Wahrheiten nicht hören wollen. Könnte man den Beitrag nachdrucken? Ich arbeite in einem politischen Kreis. Wir wollen eine Broschüre zusammenstellen zu den Methoden des Mossad und der zionistischen Lobby.

Was für eine Organisation ist das?

Wir sind eine freie Organisation, an keine Partei gebunden.

Am Telefon kann ich nicht sagen, ob wir einverstanden sind. Wir müssten da schon ein bisschen mehr wissen.

Wir sind schon patriotisch eingestellt. Aber wir haben politisch keine Scheuklappen. Ich kann Ihnen Material schicken.

Das können Sie machen. Wir beratschlagen dann. Sie hören gegebenenfalls von uns.

Das würde meine Kameraden freuen, wenn wir was machen könnten.

Ja gut, werden wir prüfen.

Anmerkung zum Angriff von 'rechts': Der Wortwechsel ist Ergebnis eines Täuschungsmanövers. Es handelt sich um ein Telefongespräch, das unter Vorspiegelung falscher Tatsachen ähnlich wie wiedergegeben geführt worden ist und mit dem der Versuch unternommen werden soll, den Gesprächspartner auf's Glatteis zu führen.

In der Artikel-Einleitung wird suggeriert, als sei der Anrufende als 'Anhänger Haiders' zu erkennen gewesen. Das ist falsch. Erst im Laufe des Gesprächs wird - nach mehrfachem Nachfragen - durch die Verwendung des Begriffs 'patriotisch' der Eindruck erzeugt, daß der Anrufende dem 'rechten' Lager angehört.

Erst mit der Veröffentlichung in der sich als 'links' tarnenden Zeitung 'Jungle World' wird klar, daß dies tatsächlich zutrifft, und es wird klar, daß 'links' nicht immer 'links' ist - und daß 'rechts' ist, was sich 'links' tarnt.

Politische Morde und Fälle, bei denen ein politischer Mord nicht auszuschliessen ist

Jürgen W. Möllemann
Am 5.6.2003 beim Fallschirmspringen unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen
(ins Netz gestellt am 15.6.2007 - zuletzt aktualisiert am 6.7.2007)


Am 5. Juni 2003 kam der 1945 in Augsburg geborene FDP-Politiker und Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft, Jürgen W. Möllemann, beim Fallschirmspringen ums Leben. Ob es sich dabei um Mord, Selbstmord oder Unfall gehandelt hat, ist nicht geklärt.

Mord wird ausgeklammert

Am 07.06.2003, zwei Tage nach seinem Tod, wird berichtet: "Nach dem tödlichen Absturz von Jürgen Möllemann ermittelt die Polizei 'nur noch in Richtung Selbstmord oder Unfall'. Eine Untersuchung ergab, dass Möllemanns Fallschirm nicht manipuliert wurde." (www.wdr.de) Mord wird nicht in Erwägung gezogen.

Am 09.07.2003 heißt es bestätigend: "Laut Abschlussbericht der Essener Staatsanwaltschaft war sein Tod entweder ein Selbstmord oder ein Unfall. [...] Die Essener Staatsanwaltschaft präsentierte am Mittwoch (09.07.03) in Recklinghausen die abschließenden Ermittlungsergebnisse. Und die bringen keine Gewissheit darüber, ob der FDP-Politiker verunglückt ist oder Selbstmord begangen hat. 'Dies bleibt offen', sagte Staatsanwalt Wolfgang Reinicke." (www.wdr.de) Die Möglichkeit des Mordes bleibt also auch einen Monat nach dem Geschehen ausgeklammert. Eine nachvollziehbare Erklärung, warum Mord nicht in Betracht kommen soll, wird nicht geliefert. Mord ist kein Thema.

Warum Mord nicht ausgeklammert werden kann

Mit welcher Sicherheit das geschieht, ist erstaunlich. Dabei war am 07.06.2003 berichtet worden: "Nach wie vor fehlten die Springerbrille und ein Teil des Fallschirms, sagte ein Sprecher der Kreispolizei Recklinghausen am Samstag auf ddp-Nachfrage." (DDP, 7.6.2003) "Die Polizei hatte am Samstag [7.6.2003] die Suche nach einem fehlenden Metallteil des Schirms aufgegeben. In der Nähe des Absturzortes am Flughafen Marl hatten Polizisten zuvor die Gegend nach dem Metallteil abgesucht. 'Wir haben alles durchkämmt und das Feld sogar mähen lassen', sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Recklinghausen. Es sei 'die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen' und deshalb chancenlos." (www.wdr.de) Es ist nicht nachvollziehbar, wie trotz des Umstandes, daß ein offensichtlich wesentliches Teil nicht gefunden werden konnte, die Variante Mord ins gedankliche Abseits befördert werden kann.

Jürgen Elsässer macht am 12.6.2003 in einem Artikel in der Tageszeitung 'junge Welt' auf einen weiteren Aspekt aufmerksam. Mit der Untersuchung des Geräts (Cypres), das im Normalfall den Reservefallschirm automatisch auslöst, war die GSG 9, eine Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes, betraut. "Am gestrigen Mittwoch [11.6.2003] erklärte der leitende Oberstaatsanwalt Wolfgang Reinicke, es sei 'nicht geklärt', ob der Cypres-Computer bei Möllemann aktiviert gewesen sei. Zunächst hatte es aber in der Presse geheißen: 'Augenzeugen berichten, das Instrument an Möllemanns Schirm sei angeschaltet gewesen.' Während des Fluges jedenfalls kann das System nicht abgeschaltet werden . Cypres befindet sich tief im Rucksack zwischen den Schulterblättern des Springers. Lag also doch eine Manipulation des Fallschirms durch Dritte vor? Die Möglichkeit dazu hat zumindest rein theoretisch bestanden. 'Der Reservefallschirm wird nicht vom Springer selbst gepackt, sondern von einem Experten', erklärte dazu Manfred Schallück, der Ausbilder des Fallschirmsportclubs Münster, in dem Möllemann Mitglied war." (www.jungewelt.de)

Desweiteren erinnert Jürgen Elsässer daran, daß am 16.8.2002 "bei einem Sprung in Lemwerder (Niedersachsen) Möllemanns Hauptfallschirm gerissen [war] . angeblich, so ein Verbandsfunktionär, weil der Politiker 'seinen Schirm falsch gepackt' habe". Und er erinnert daran, daß es 1999 im Fallschirmclub Münster schon einmal zu einem Mord gekommen war. "Eine Springerin stürzte in den Tod, nachdem sich ein Vereinsmitglied an ihrem Fallschirm zu schaffen gemacht hatte. Zunächst hatte es 'Spekulationen' gegeben, 'der Anschlag habe eigentlich dem nordrhein-westfälischen FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann gegolten', meldete die Rhein-Zeitung am 30. Mai 1999." (www.jungewelt.de)

Sogar die Bildzeitung greift diesen Fall auf und schreibt am 7.6.2003: "Seine Fallschirmausrüstung könnte - von wem auch immer - manipuliert gewesen sein. In Möllemanns Verein ('Fallschirmsportclub Münster') gab es vor vier Jahren einen aufsehen erregenden Fallschirm-Mord." Der Krankenschwester Andrea U. (31) sei der "Hauptschirm verdreht und die Sicherheitsautomatik für den Reserveschirm zerstort" worden.

Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki - so ist in einer DDP-Meldung vom 7.6.2003 zu lesen - halte einen Freitod von Möllemann für nahezu ausgeschlossen. Kubicki wörtlich: "Für einen Selbstmord gibt es keinen nachvollziehbaren Grund. Warum sollte er sich gerade jetzt umbringen? Er hat es im November [2002] nicht getan, als klar wurde, dass seine Karriere in der FDP zu Ende ist. Er hat es im März [2003] nicht getan, als er zum Parteiaustritt genötigt wurde." Und auf das am 5.6.2003 aufgenommene Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften sei Möllemann 'lange vorbereitet' gewesen. Und im 'Focus' vom 16.6.2003 äußert Kubicki in einem Interview über seinen Freund Möllemann: "In unseren damaligen Gesprächen [November 2002 und Februar 2003] erzählte er mir immer wieder, dass ihm jemand nach dem Leben trachtete und seine Stunde bald gekommen sei."

Wer als Mörder ausgeklammert wird

Wer im Falle des Mordes an Jürgen W. Möllemann diesen begangen haben könnte, wird in aller Regel nicht betrachtet. Verschiedentlich ist aber zu lesen, wer für den Mord mit Sicherheit nicht in Betracht gezogen werden darf.

'hagalil', eine Online-Zeitung zum Themenkomplex Judentum/Israel, verweist am 11.6.2003 Überlegungen, der Mossad könne im Spiel sein, in den Bereich des Undenkbaren: "Seit dem Tod überfluten Verschwörungstheorien das Internet. Nicht nur in rechten Publikationen wird auf eine Aktion des Mossad angespielt, nein auch in scheinbar linken Internet-Publikationen schleichen sich solche Theorien ein. [...] die ganze Sache [ist] ein 'Gottesgeschenk' für Verschwörungstheoretiker und Antisemiten jeglicher Couleur." (www.klick-nach-rechts.de)

Das lesen wir ähnlich auch bei Jürgen Elsässer. Er schreibt am 11.6.2003 in der Tageszeitung 'junge Welt': "Im Internet blühen Verschwörungstheorien, oft wird der israelische Geheimdienst Mossad als Drahtzieher ausgemacht. Der Jude ist schuld . das haben die Antisemiten schon immer gewußt. Auf diese Weise geraten inländische Vollblutarier als Tatverdächtige aus dem Blick." (www.jungewelt.de) Eine Begründung, warum die Möglichkeit, daß der israelische Geheimdienst mit einem Mord in Verbindung stehen könnte, ausgeschlossen sein soll, liefert Jürgen Elsässer damit nicht. Einen solchen Gedanken zu hegen, scheint er für antisemitisch zu halten. Warum, läßt er im unklaren.

Am 25.6.2003 stellt Jürgen Elsässer eine Verbindung zu Michel Friedman her, der infolge einer Affaire um Zwangsprostitution und Rauschgift von seinen Ämtern, u.a. von dem des stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland zurückgetreten ist. Elsässer bezeichnet dabei Möllemann - entgegen dessen eigener Bekundungen, insbesondere hinsichtlich 'unserer historischen Verantwortung Israel gegenüber' - als Feind Israels und schiebt wiederum den Mossad - wie am 11.6. ohne dies zu begründen - als Urheber des möglichen Mordes beiseite: "Ein Zusammenhang zwischen dem Tod von Möllemann und der Kampagne gegen Friedman ist bisher durch nichts belegt und auch als Hypothese nur dann plausibel, wenn man den Komplex Israel/Antisemitismus als Verbindungsglied annimmt. Aber Möllemann und Friedman waren nicht nur der bekannteste Feind und der bekannteste Freund Israels, sondern darüber hinaus auch noch Geschäftsmänner mit weit gefächerten Interessen, die sich nicht überkreuzten. Die Ausschaltung von Möllemann, so es denn überhaupt eine war, lag sicherlich für seine zwielichtigen Amigos in der Rüstungsbranche näher als für den Mossad, den die Antisemiten im Internet wieder einmal als Drahtzieher ausgemacht haben. Umgekehrt war die mediale Liquidierung Friedmans sicherlich für alle Möllemänner dieser Republik ein innerer Parteitag." (www.jungewelt.de)

Schon im Mai 2003 war in 'Konkret' zu lesen: "Antisemitisch ist schon die mehrfach wiederholte Behauptung, wer die israelische Regierung kritisiere, breche ein Tabu und müsse damit rechnen, wegen seiner 'abweichenden Meinung' verfolgt zu werden. Antisemitisch ist ferner die Wahnvorstellung, der Mossad habe gefürchtet, was in Deutschland niemand ahnte oder wünschte, nämlich daß Möllemann nach einem Wahlsieg der CDU und der FDP im Jahr 2002 der neue deutsche Außenminister werden könnte, und sich deshalb dessen Parteivorsitzenden [Westerwelle] vorgeknöpft."

Es ist die 'rechte' Szene, die die Behauptung herausstellt, der Mossad sei im Spiel, diese damit als 'rechtes' Gedankengut erscheinen läßt und so zu diskreditieren sucht - entsprechend einer häufig angewandten Strategie (es sei erinnert an den MI6-Agenten Adolf von Thadden, Gründungsmitglied der NPD und über Jahre ihr Vorsitzender, an das Agieren des Verfassungsschutzes in der NPD und an den funktionalen Akteur Horst Mahler). In der 'National-Zeitung' wird das oben erwähnte Focus-Zitat des schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionschef Kubicki "Er erzählte mir immer wieder, dass ihm jemand nach dem Leben trachtete und seine Stunde bald gekommen sei" aufgegriffen und mit dem Mossad in Verbindung gebracht. Möllemann habe "zuletzt Andeutungen gemacht, vom Mossad, dem israelischen Geheimdienst, bedroht zu werden", heißt es - das Zitat einleitend - obwohl der Mossad im zugrunde liegenden Focus-Interview gar nicht Thema ist. (www.national-zeitung.de) Das Zitat scheint auf diese Weise dermaßen diskreditiert, daß es sonst fast nirgends mehr zu finden ist. Eine Suche per 'Google' bringt nur ein einziges Ergebnis: das der 'National-Zeitung.

Welche 'Gefahren' von Möllemann ausgingen

Es stellt sich die Frage, warum der Mossad als Täter überhaupt thematisiert wird und wodurch die Stellungnahmen gegen eine Beteiligung des Mossad ausgelöst sind. Eine Antwort können Möllemanns eigene Veröffentlichungen geben. In seinem 2003 erschienenen Buch 'Klartext' geht es u.a. um die Möglichkeit, daß Möllemann in einer zukünftigen Bundesregierung der Posten des Außenministers zugesprochen werden könnte. In diesem Zusammenhang formuliert Möllemann in seinem Buch 'Klartext' den Satz: "Sharons Leute hatten sicherzustellen, dass es unter keinen Umständen dazu kommen würde."

Klartext - erschienen 2003

Warum ein Außenminsister Möllemann im Widerspruch zu den Interessen der USA und Israels gestanden hätte, ist ebenfalls aus seinem Buch zu entnehmen. Er stellt z.B. die Frage: "Ist das 'Böse' am Islam, dass er ausgerechnet dort verbreitet ist, wo die Öl- und Gasvorkommen liegen oder wo der Bau großer Pipelines geplant ist?" Er sieht den US-Präsidenten George W. Bush und den von ihm ausgerufenen 'Krieg gegen den Terror' in diesem Zusammenhang. Religion müsse "als Propaganda herhalten - wie in jedem Krieg, in dem Menschenleben für die vermeintlich höhere Sache eingesetzt werden." Ein Regierungspolitiker mit derartigen Positionen: nahezu undenkbar!

Auf Israel bezogen ist in 'Klartext' zu lesen, daß Möllemann der israelischen Regierung vorwirft, sie betreibe 'Staatsterror', "indem sie die des Terrorismus beschuldigten Palästinenser liquidiere, anstatt sie vor Gericht zu stellen." Möllemann bekennt sich zu unserer historischen Verantwortung gegenüber Israel. Das hindert ihn aber nicht zu sagen, was zu verurteilen ist. So sieht er im heutigen Israel einen Staat, "in dem Nichtjuden nicht gleichberechtigt sind [...] der im westlichen Sinne nicht mehr von der Herrschaft des Rechts und von Demokratie geprägt ist, sondern allenfalls von der demokratischen Diktatur der Mehrheit gegen Minderheiten [...] der alle Palästinenser vom Westufer des Jordans vertreibt, um dann ein jüdischer Gottesstaat zu sein." Und er merkt an: "Opfer sollten wir nie in Zahlen gegeneinander aufrechnen. Aber man sollte doch wissen, dass auf einen getöteten Israeli sechs Tote auf Seiten der Palästinenser kommen. Palästinenser verfügen nur über 20 Prozent der Wasservorräte. Nichtjuden haben keinen gleichen Bildungszugang."

Im Bundestagswahlkampf 2002 geht Jürgen Möllemann mit einem Aufsehen erregenden Faltblatt, das auch Israel zum Thema macht, an die Öffentlichkeit. Der Israel-bezogene Text aus dem Faltblatt lautet: "Jürgen W. Möllemann setzt sich seit langem beharrlich für eine friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes ein: Mit sicheren Grenzen für Israel und einem eigenen Staat für die Palästinenser. Israels Ministerpräsident Ariel Sharon lehnt einen eigenen Palästinenser-Staat ab. Seine Regierung schickt Panzer in Flüchtlingslager und missachtet Entscheidungen des UNO-Sicherheitsrates. Michel Friedman verteidigt das Vorgehen der Sharon-Regierung. Er versucht, Sharon-Kritiker Jürgen W. Möllemann als 'anti-israelisch' und 'antisemitisch' abzustempeln. Von diesen Attacken unbeeindruckt, wird sich Jürgen W. Möllemann auch weiterhin engagiert für eine Friedenslösung einsetzen, die beiden Seiten gerecht wird. Denn nur so kann die Gefahr eines Krieges im Nahen Osten gebannt werden, in den auch unser Land schnell hineingezogen werden könnte."

Faltblatt - im Bundestagswahlkampf 2002 in den Haushalten von Nordrhein-Westfalen verteilt

Möllemanns Vision: "Gemeinsam könnten Israel und Palästina ein großes geistiges und wirtschaftliches Vorbild für ganz Asien und Afrika sein - und für Europa." Möllemann fragt: "Was sind das für Kräfte, die mich [...] ausschalten wollen, weil sonst die 'Gefahr' wachsen könnte, dass sich Europa für zwei selbstständige Staaten Israel und Palästina nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten einsetzen würde?" (aus 'Klartext')

Der Mossad und der Druck auf den FDP-Vorsitzenden

Einen direkten Bezug zum Mossad stellt Möllemann in 'Klartext' mit einer Passage her, in der er beschreibt, wie der Mossad den FDP-Vorsitzenden Westerwelle unter Druck setzt. Westerwelle habe ihn ursprünglich in seiner Kritik an Sharon und Friedman unterstützt. Das habe sich nach dessen Rückkehr von einem offiziellen Besuch in Israel geändert. Dort habe man Westerwelle unter Druck gesetzt. Möllemann zitiert Westerwelle mit dem Satz "Herr Möllemann, Sie machen sich ja keine Vorstellung, was die mir da abverlangt haben. Sie glauben ja gar nicht, was die mir zugemutet haben." Ein Mann ohne Namen habe ihm beim langen Warten auf die Audienz bei Ariel Sharon in unmissverständlichen Worten knallhart gesagt, dass die israelische Regierung Möllemanns politischen Kopf verlange. "Wer war das?", habe Westerwelle später einen seiner kundigen Begleiter gefragt. Antwort: "Der Mossad!" Die Frage Möllemanns an seinen Parteifreund Westerwelle, womit man ihm gedroht habe, habe der nie beantwortet.

Eine Sendung, die den Gedanken an Mord ausschalten soll

Knapp vier Jahre nach Möllemanns Tod - am 23.4.2007 - wird von der ARD die Fernsehsendung 'Der Tag als Jürgen W. Möllemann in den Tod sprang' ausgestrahlt. Die Sendung ist darauf angelegt, auf Selbstmord zu orientieren. Überlegungen, die in Richtung Unfall und Mord weisen, kommen in der Sendung nicht vor. Alles, was die Zuschauer zu sehen und zu hören bekommen, soll nahelegen, daß der Tod Möllemanns Selbstmord war. Von daher ist die Sendung absolut einseitig und tendenziös.

ARD-Fernsehsendung - ausgestrahlt am 23.4.2007

Als Autoren der Sendung werden Georg M. Hafner und Kamil Taylan angegeben, als verantwortliche Redakteurin Esther Schapira. Esther Schapira, die unter der Chefredakteurin und späteren Herzl-Biografin Luc Jochimsen zum Hessischen Rundfunk kam, ist - zusammen mit Georg M. Hafner - Autorin einer Fernsehsendung, die von der israelischen Botschaft in Deutschland empfohlen wird und die Israel von der Schuld am Tod von Mohammed al-Dura, eines palästinensischen Kindes, freisprechen soll (ARD, 18.3.2002, 'Drei Kugeln und ein Totes Kind: Wer erschoss Mohammed al-Dura?' in der Sendereihe 'Das Rote Quadrat'). Esther Schapira und Georg M. Hafner wurden am 11.3.2007 vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet.

Der ARD-Möllemann-Sendung widmen sich die Star-Journalisten der deutschen Medienszene Henryk M. Broder und Hans Leyendecker höchstpersönlich - am Tag der Sendung, um für eine möglichst große Aufmerksamkeit zu sorgen. Beide lenken die Leser zu den Stereotypen 'Selbstmord' und 'Antisemitismus'.

Broder beim 'Spiegel': "Vier Jahre nach seinem Freitod zeigt die ARD heute einen Film über den FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann [...] Heute steht fest, dass Möllemanns Tod kein Unfall und keine Folge des Einwirkens Dritter, sondern Selbstmord war. [...] Georg M. Hafner und Kamil Taylan rekonstruieren [...] nicht nur die letzten Stunden im Leben des Politikers, den sogar seine Parteifreunde 'Quartalsirren' und 'intrigantes Schwein' schimpften, sie zeigen auch das Vorspiel zum tödlichen Finale." Broder zitiert den Historiker Fritz Goergen mit den Säzten: "Politik war sein Ziel, es war nicht so wichtig, wofür. Es gab kein einziges inhaltliches Ziel, wo er gesagt hätte: Da steckt mein Herzblut drin." Und: "Möllemann war nicht mehr und nicht weniger ein Antisemit als der deutsche Durchschnitt: latent antisemitisch." (www.spiegel.de)

Leyendecker in der 'Süddeutschen Zeitung': "Jürgen Möllemanns Freitod gilt als "unerledigter Großvorgang im Gepäck der FDP". [...] [Die] 45-minütige Dokumentation [...] ist kein Stoff für Verschwörungstheoretiker, aber sie liefert Hinweise auf die möglichen Motive, die den Freidemokraten so mutlos machten, dass er sich, ohne sich von Frau, Kindern, Freunden, Weggefährten zu verabschieden, einfach davonmachte. Möllemann hatte sich verrannt. Er hatte eine Million Euro, die er in der Schweiz heimlich gebunkert hatte und von deren Existenz seine Frau Carola nichts wusste, für die Finanzierung eines Flyers ausgegeben, der in Teilen antisemitisch war." (www.sueddeutsche.de)

Während die Staatsanwaltschaft noch die Variante Unfall offen gelassen hatte, sind sich die 'renommierten' Schreiber und Filmemacher der deutschen Medienlandschaft einig: Auch Unfall kommt nicht in Betracht - nur Selbstmord. Es stellt sich die Frage: worin besteht das spürbar große Interesse, den Gedanken an Unfall und insbesondere Mord zu eliminieren? Welche Befürchtungen verbinden sich mit dem Gedanken an Mord? Wer will uns aus welchem Grund mit aller Macht davon abbringen, in diese Richtung zu denken?

Die Bild-Zeitung schaltet sich ein

Am 29.6.2007 bringt 'Bild' einen groß aufgemachten Artikel über ein Video, das angeblich die Selbstmord-These belegt. Das Video zeige (mittels einer Aufnahme nach dem Todessturz), daß das Gerät, mit dem das automatische Öffnen des Reservefallschirms auslöst wird, ausgeschaltet gewesen sei.

In der Bild-Zeitung heißt es wörtlich: "Es muß Selbstmord gewesen sein! Nur diesen einen Rückschluss lässt ein Video zu, dass jetzt bekannt geworden ist. Dave L., einer der mitgesprungenen Fallschirm-Kameraden, filmte Möllemanns Todessprung mit einer Kamera. Das Video, dass auch Bestandteil der Ermittlungsakte war, liegt BILD vor. Es dauert 15 Minuten und 41 Sekunden [...] Einer der Fallschirmspringer nestelt an seinem Rücken, will das Notsystem kontrollieren: 'Es ist aus!' Ein anderer ruft: 'Film!' Die Kamera richtet sich auf das Gerät (das den Reserveschirm automatisch bei einer bestimmten Höhe auslöst) . 'alles klar, er hat es ausgelassen. Boah ...' Ein Kamerad: 'Deshalb hat der vorhin an der Theke so gekichert, als er das letzte Glas Wasser geholt hat.' Eine weitere Stimme: 'Der hat es ausgelassen ... Neeeein!' Den entsetzten Springern wird schlagartig klar, warum sich Möllemann im Clubraum des Sportflugplatzes noch ein Glas Wasser holen wollte: Bevor die Fallschirmspringer an Bord der Maschine gingen, hatten sie zur Sicherheit gegenseitig ihre 'Airtec'-Notsysteme kontrolliert. Möllemann entzog sich der Kontrolle. Sonst wäre ja aufgefallen, dass sein Notfallschirm deaktiviert war! Jetzt endlich, nach vier Jahren, findet die Akte Möllemann ihren Frieden." (Artikel mitsamt Video abrufbar unter www.bild.t-online.de)

'Bild' am 29.6.2007

"Möllemann - Todes-Video aufgetaucht"

'Bild' am 29.6.2007 - Seite 2

"Ein Amateur-Video beendet alle Spekulationen - Möllemanns Todes-Sprung war Selbstmord"

'Bild' am 29.6.2007 - Seite 2 - Ausschnitt mit Bild eines Rucksacks mit ausgeschalteter Lampe und dunklem Display

Bildunterschrift: "Kameraden untersuchten am Boden seinen Rucksack: Die rote Kontroll-Leuchte für den Notfallschirm ist aus - im Display rechts erscheint keine Anzeige"

Die 'taz' greift die Geschichte auf und schreibt auf ihrer website am Tag, an dem die Bildzeitung mit dem Möllemann-Artikel erscheint, folgendes: "Aus dem Video eines Team-Gefährten ergeben sich laut 'Bild' jedoch 'klare Hinweise', dass Möllemann sich selbst das Leben nahm. Die Schlüsselszene dafür ist laut 'Bild' die Reaktion von Möllemanns Fallschirmspringer-Kameraden am Schluss des Videos. Zu sehen ist der Rucksack des Toten mit dem nicht aktivierten Notsystem, das automatisch den Reserve-Fallschirm ausgelöst hätte. Die Kameraden Möllemanns diskutieren darüber, dass der FDP-Politiker vor dem Einsteigen in die Maschine auf dem Sportflugplatz Marl/Lohmühle in Nordrhein-Westfalen die gegenseitige Kontrolle dieses Notsystems ausgelassen habe, als er noch ein Glas Wasser trinken gegangen sei." (www.taz.de) Das ist exakt der Wortlaut einer DPA-Meldung vom gleichen Tag. Lediglich der Einstieg vor der zitierten Passage ist leicht verändert und auf die taz-Leserschaft zugeschnitten.

Zurück zum Bild-Artikel: Dort lesen wir von einem Dave L.. Was verbirgt sich hinter dieser Abkürzung? Bereits am 16.6.2003 ist im 'Focus' die Rede von dem Video, das vier Jahre später bei 'Bild' 'aufgetaucht': "Die Tragödie filmt Sprungkamerad Dave Littlewood."

'Bild' gibt mehrere Äußerungen wieder, die den Eindruck erwecken, als seien sie Zitate von 'Kameraden' an der Absturzstelle. Das Video - so wie es von 'Bild' auf deren website abrufbar ist, enthält diese Äußerungen bis auf eine ('alles klar, er hat es ausgelassen') aber nicht.

'Bild' behauptet: "Möllemann entzog sich der Kontrolle. Sonst wäre ja aufgefallen, dass sein Notfallschirm deaktiviert war!" Das widerspricht Augenzeugendarstellungen, wie sie am Tag des Todessturzes oder kurz danach veröffentlicht worden sind. Das 'Hamburger Abendblatt' gibt am 6.6.2003 einen Augenzeugen wie folgt wieder: "Wie alle anderen habe er vorschriftsmäßig alle Sicherheitssysteme am Fallschirm eingeschaltet." (www2.abendblatt.de) Und die 'FAZ' am 5.6.2003: "Der Zeuge berichtete unmittelbar nach dem tödlichen Sprung am Donnerstag, Möllemann sei am Mittag gemeinsam mit neun weiteren Fallschirmspringern auf dem Flugplatz Marl-Loemühle in ein Kleinflugzeug des Typs 'Pilatus Porter' gestiegen. 'Wie alle anderen hat er der Vorschrift entsprechend alle Sicherheitssysteme am Fallschirm eingeschaltet.'" (www.faz.net) Und an anderer Stelle im gleichen Artikel heißt es (gemäß einer Reuters-Meldung): "Der Notschirm sei nicht ausgelöst worden und ein automatisches Rettungssystem, das sich selbst bei Bewußtlosigkeit des Springers aktiviere, habe den Rettungsschirm nicht gezündet, berichtete der Zeuge weiter. 'Das Rettungssystem war aber vor dem Abflug eingeschaltet worden.'" (www.faz.net)

Damit bricht die Argumentation der Bildzeitung in sich zusammen. Selbst wenn das Video in allen Teilen echt ist, tatsächlich den Sprung Möllemanns wiedergibt, tatsächlich seinen und nicht einen anderen Rucksack zeigt oder in Teilen zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort aufgenommen ist, ist das Video somit keinerlei Beweis für die Selbstmord-These.

Die Argumentation der Bildzeitung:

* Das Video zeigt: das Notsystem war ausgeschaltet - nach dem Sprung
* Es wird suggeriert, daß das Notsystem auch vor dem Sprung ausgeschaltet war
* Es wird (im Widerspruch zu den zitierten Augenzeugen) behauptet, Möllemann habe sich vor dem Sprung der Kontrolle entzogen
* Über die angebliche Nicht-Kontrolle soll zusätzlich suggeriert werden, das Notsystem sei vor dem Sprung ausgeschaltet gewesen

Es wird also geschlossen: wenn das Notsystem nicht kontrolliert wurde (was zweifelhaft ist), war es ausgeschaltet. Diese Schlußfolgerung entbehrt jeder Grundlage. Und der generelle Schluß, daß wenn das Notsystem nach dem Sprung ausgeschaltet war, dies auch vor dem Sprung so gewesen sein muß, ist ebenso absolut unzulässig.

Wenn das Notsystem vor dem Sprung ein- und nach dem Sprung ausgeschaltet war und es für den Springer im angelegten Zustand nicht erreichbar war und damit von ihm selber nicht ausgeschaltet werden konnte, dann ist in jedem Fall zu berücksichtigen, daß das Ausschalten auf andere Weise herbeigeführt wurde: es kann sich durch einen Defekt selber ausgeschaltet haben. Es kann durch den Aufprall so beschädigt worden sein, daß die Stromzufuhr zum Display unterbrochen worden ist. Oder es kann durch einen Fremdeingriff ausgeschaltet worden sein. Dies kann während des Sprungs per Ferngesteuerung erfolgt sein oder durch Eingriff in die Software in der Weise, daß es sich während des Sprungs unter bestimmten Bedingungen selber ausgeschaltet hat. Es gibt keine Begründung dafür, derartige Gedanken auszuschließen. Im Gegenteil: sie liegen sehr nahe! Nochmal 'Bild' vom 7.6.2003: "Seine [Möllemanns] Fallschirmausrüstung könnte - von wem auch immer - manipuliert gewesen sein."

Eine weitere Frage: wo ist das Gerät zum automatischen Auslösen des Reserveschirms geblieben, das gemäß Video und 'Bild' unmittelbar nach dem Sturz noch vorhanden gewesen sein soll - wenn auch angeblich ausgeschaltet? Kurz nach Möllemanns Tod war berichtet worden, daß es zwei Tage nach dem Sturz noch nicht gefunden war. So heißt es z.B. in der 20-Uhr-Tagesschau vom 7.6.2003: "Zwei Tage nach dem Fallschirm-Absturz des früheren FDP-Politikers Möllemann, hat die Polizei die Untersuchung des Unfallortes beendet. Nach ihren Angaben fehlt weiter der Teil der Ausrüstung, der üblicherweise den Reservefallschirm auslöst." (www.tagesschau.de) Und in einer DDP-Meldung vom 7.6.2003 heißt es ähnlich: "...ein elektronisches Gerät, das üblicherweise den Reservefallschirm auslöst, konnte nicht gefunden werden." Wo war das Gerät nach dem Sturz? Wer hat es verschwinden lassen? Und welches Gerät ist von der GSG9 untersucht worden?


Weiterer Beitrag aus der Rubrik 'Politische Morde':
Yasir Arafat
Am 11.11.2004 unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen

Yasir Arafat
Am 11.11.2004 unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen

Am 11. November 2004 kommt der 1929 in Jerusalem geborene Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde und PLO-Vorsitzende, Yasir Arafat, in einem Pariser Krankenhaus unter ungeklärten Umständen zu Tode.

Grabstätte von Yasir Arafat in Rahmallah

Die ARD-Korrespondentin in Paris, Marion von Haaren, berichtet am 4.11.2004 in der 20-Uhr-Tagesschau live: "Ja, es war ein dramatischer Tag heute. Aber bis jetzt ist Yassir Arafat offiziell nicht für tot erklärt worden. Er liegt in einem tiefen Koma. Und die Ärzte haben ihn offenbar aufgegeben. Er spreche auf keinerlei Therapie mehr an. Eine Krankheitsursache konnte bis zur Stunde nicht festgestellt werden. 'Le Monde' berichtet aber in ihrer morgigen Ausgabe [5.11.2004] darüber, daß Yassir Arafat möglicherweise durch einen unbekannten Virus infiziert worden ist oder sogar vergiftet wurde..."

In 'Le Monde' vom 5.11.2004 heißt es wörtlich: "La difficulté à établir un diagnostic - ou à le rendre public, pour des raisons privées ou politiques - a relancé les rumeurs selon lesquelles le président de l'Autorité palestinienne serait victime soit d'une infection par un virus inconnu, soit d'un empoisonnement." (www.lemonde.fr)

Am 29.12.2006 veröffentlicht die palästinensische Online-Nachrichtenagentur 'Ma'an News Agency' eine Meldung mit dem Titel 'Israelischer Journalist deckt die Geheimnisse der Ermordung Arafats durch Ariel Sharon auf'. Der kürzlich verstorbene israelische, dem ehemaligen israelischen Premierminister Ariel Sharon nahestehende Autor Uri Dan habe in Frankreich ein Buch veröffentlicht, in dem er Sharon beschuldigt, Yassir Arafat mittels Vergiftung ermordet zu haben. Der Gesundheitszustand Arafats habe sich seit April 2004 zu verschlechtern begonnen - nach dem berühmten Telefonat zwischen Sharon und George W. Bush, in dem Bush Sharon grünes Licht gegeben habe, sich mit Arafat zu befassen, d.h. in dem Bush Sharon mitgeteilt habe, er sei nicht länger darauf verpflichtet, Arafat nicht zu liquidieren. (www.maannews.net)

In der Wochenendausgabe 30./31.12.2006 von 'counterpunch.org' erinnert Stephen Lendman an Sharons Prahlerei über die Beziehung zu Bush: "Wir haben den US-Präsidenten unter Kontrolle." Und er ergänzt: "Diese Enthüllung dürfte, sofern sie der Wahrheit entspricht, keine Überraschung darstellen. Alle israelischen Regierungen haben lange und beunruhigende Erfahrungen mit gezielten Tötungen in Israel und im Ausland gegen Personen, von denen bei Bedarf angenommen wird, daß sie eine Bedrohung für den jüdischen Staat darstellen." (www.counterpunch.org)


Slobodan Milosevic
Am 11.3.2006 im Nato-Gefängnis nahe Den Haag unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen

Am 11. März 2006 kommt der 1941 geborene, langjährige Präsident Serbiens und der Bundesrepublik Jugoslawien, Slobodan Milosevic, im Gefängnis von Scheveningen nahe Den Haag unter ungeklärten Umständen zu Tode.

Nato-Gefängnis in Scheveningen bei Den Haag, in dem im Nationalsozialismus holländische Widerstandskämpfer eingesperrt waren und in dem von 2001 bis zu seinem Tod Slobodan Milosevic in einer Einzelzelle inhaftiert war

Am 8.3.2006 schickt Slobodan Milosevic einen Brief an die russische Botschaft, der dort am 11.3.2006 eintrifft. Er enthält folgende Passage:

"Ich möchte Sie über Folgendes informieren: Ich glaube, die Beharrlichkeit, mit der die medizinische Behandlung in Rußland verweigert wurde, ist in erster Linie in der Befürchtung begründet, daß bei einer sorgfältigen Untersuchung entdeckt werden würde, daß aktive und mutwillige Schritte unternommen wurden, meine Gesundheit zu zerstören. Diese könnten vor russischen Spezialisten nicht verborgen werden. Um meine Anschuldigungen zu belegen, präsentiere ich Ihnen ein einfaches Beispiel, das Sie im Anhang finden. Dieses Dokument, das ich am 7. März erhalten habe, zeigt, daß am 12. Januar ein ausgesprochen starkes Medikament in meinem Blut gefunden wurde, das - wie sie selbst sagen - zur Behandlung von Tuberkulose und Lepra eingesetzt wird, obwohl ich selbst während dieser fünf Jahre in ihrem Gefängnis niemals irgendein Antibiotikum genommen habe. Während dieser gesamten Zeit habe ich außer einer Grippe nie irgendeine ansteckende Krankheit gehabt. Auch die Tatsache, daß die Ärzte zwei Monate gebraucht haben [um über den Befund zu informieren], ist nur mit Manipulation zu erklären. Die dafür Verantwortlichen können gewiß nicht meine Krankheit behandeln; ebensowenig wie diejenigen, gegen die ich mein Land in Kriegszeiten verteidigt habe und die ein Interesse daran haben, mich zum Schweigen zu bringen."

Ralph Hartmann über den Tod und den vorausgegangenen Schauprozeß

Ralph Hartmann, ehemaliger DDR-Botschafter in Belgrad, beginnt einen Artikel in der Zweiwochenschrift 'Ossietzky' vom 17.3.2006 mit folgendem Zitat: "Dieser Prozeß wird nicht beendet werden, denn sein Ende würde eine Niederlage des Haager Tribunals bedeuten. Serbien wird höchstwahrscheinlich eine schwarze Nachricht erhalten: daß Milosevic plötzlich verstorben ist, sagen wir an Herzschlag." Ralph Hartmann fährt dann fort: "Diese Voraussage, gemacht Mitte Januar 2005 vom ehemaligen Chef der jugoslawischen Verwaltung für militärische Sicherheit, General a. D. Aco Tomic, ist eingetroffen. Slobodan Milosevic, langjähriger Präsident Serbiens und Jugoslawiens, ist am Morgen des 11. März tot in seiner drei mal fünf Meter großen Einzelzelle im Scheveninger Gefängnis nahe Den Haag aufgefunden worden. Noch am Vortag hatte er seinem Rechtsberater Zdenko Tomanovic gesagt, daß man ihn vergiften wolle, worüber der Berater umgehend das holländische Justizministerium, die Polizei und die russische Botschaft mit einem handschriftlichen Brief Milosevics an Außenminister Lawrow informierte. Die vom Gericht angeordnete Obduktion - der Wunsch der Angehörigen sie in Moskau durchzuführen, wurde abgelehnt - ergab, daß er an einem Herzinfarkt verstarb."

Ralph Hartmann weiter: "Das als Schauprozeß vor dem sogenannten Jugoslawientribunal begonnene und aufgrund des Fiaskos der Anklage nahezu zum Geheimprozeß mutierte Gerichtsverfahren gegen Milosevic kann nicht abgeschlossen werden. Die Chefanklägerin Carla del Ponte und mit ihr der von der NATO initiierte, finanzierte und personell ausgestattete Gerichtshof sind einer Niederlage im 'Prozeß aller Prozesse', wie sie diesen anfangs selbst genannt hatten, entgangen. So können die Hintermänner des Tribunals in Washington, Berlin und London mit Stolz und Genugtuung auf das Erreichte zurückblicken. Angeklagt haben sie Milosevic am 27. Mai 1999, während des Aggressionskrieges gegen Jugoslawien, wenige Tage nach der Raketenattacke auf das Dragisa-Misovic-Krankenhaus in Belgrad und drei Tage vor dem Terrorangriff auf die Morava-Brücke in Varvarin. Entführt nach den Den Haag haben sie ihn unter Bruch der jugoslawischen Verfassung und internationaler Rechtsnormen am 28. Juni 2001 in einer Nacht- und Nebelaktion, organisiert im engen Zusammenspiel zwischen der NATO, ihren Geheimdiensten und der mit ihrer Hilfe an die Macht gelangten Regierung in Belgrad unter Zoran Djindjic. Am 12. Februar 2002 schließlich ließen sie ihn in den ersten Gerichtssaal des Tribunals am Churchillplatz Nr. 1 führen. Dort begann der Prozeß der Aggressoren gegen den Präsidenten des überfallenen Staates.

Vier lange Jahre haben die Ankläger nichts unversucht gelassen, Milosevic der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kosovo, Kroatien und Bosnien, dort sogar des Völkermords, zu überführen. Kein einziger der 300 Zeugen, die Frau del Ponte und ihr riesiger Stab an mehr als 250 Verhandlungstagen aufboten, konnte die Anklage stützen. In den vom sich selbst verteidigenden Expräsidenten souverän geführten Kreuzverhören - sie werden in die Rechtsgeschichte eingehen - brachen alle Anschuldigungen trotz fortgesetzter Hilfestellungen der Richter zusammen. Nicht selten wurden aus Zeugen der Anklage, zu denen makabrerweise die für die barbarische Kriegsführung gegen Jugoslawien verantwortlichen NATO-Generäle Wesley Clark und Klaus Naumann gehörten, unfreiwillig Zeugen der Verteidigung.

Der Prozeß drohte für seine Initiatoren zu einem Debakel zu werden, und selbst in den USA erhoben sich einflußreiche Stimmen, das Haager 'Frankenstein-Monster' zu begraben und die Chefanklägerin in die Wüste zu schicken. In ihrer Not schreckten die Gegner Milosevics auch nicht davor zurück, mit ständigen prozessualen Schikanen und mit der Verweigerung erforderlicher medizinischer Behandlung durch Belgrader Ärzte die ohnehin schon angeschlagene Gesundheit des Angeklagten zu untergraben und durch eine Hexenjagd auf seine nächsten Angehörigen, die ihn jahrelang nicht einmal besuchen durften, zusätzlichen psychischen Druck auf ihn auszuüben. Sie haben ihn nicht in die Knie zwingen können, aber seiner von zahlreichen Spezialisten bestätigten lebensgefährlichen Erkrankung haben sie nach Kräften nachgeholfen. Sie verweigerten ihm selbst die Medizin, die ihm jugoslawische Ärzte verordnet hatten, und mißachteten die Warnung eines Ärztekonsiliums, daß er jederzeit einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden könnte.

Den letzten Stoß versetzten sie ihm kürzlich mit der Ablehnung seines Antrages, sich wegen seiner akuten Leiden - schwere Beschädigung einer Herzkammer und extrem hoher Blutdruck von 230 zu 130 - am weltbekannten Moskauer Bakuljew-Zentrum von russischen Herzspezialisten behandeln zu lassen. Obwohl sie ihn lange Zeit in dem Glauben ließen, daß seinem Ersuchen stattgegeben wird, und obwohl die russische Regierung schriftliche Garantien für seine Rückführung nach Den Haag gegeben hatte, blieb das Tribunal seinem Ruf treu, ein gefügiges Organ der NATO zu sein. Milosevic hatte neben der so dringend notwendigen Behandlung insgeheim auch ein Wiedersehen mit seiner Frau Mira erhofft. Sein wacher Verstand verkraftete, wie die weitere Befragung seiner überzeugenden Entlastungszeugen zeigte, auch diesen Schlag, sein geschwächtes Herz aber offenbar nicht.

Nun hat die NATO sieben Jahre nach dem Überfall auf Jugoslawien endlich auch dessen damaligen Präsidenten zur Strecke gebracht. In Belgrad sprechen die Medien nicht ohne Grund von Mord. Die deutschen dagegen schütten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, noch einmal Kübel von Schmutz über den "Belgrader Unhold", den "Schlächter vom Balkan" aus und wiederholen die Lügen von seinem angeblichen nationalistischen Feldzug für ein "Großserbien", die im Prozeß längst widerlegt wurden. Sein eigentliches, in den Augen der NATO unverzeihliches 'Verbrechen' - sein Eintreten für die Erhaltung der jugoslawischen Föderation, gegen das Diktat der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds - verschweigen sie. Nicht wenige Politiker und Kommentatoren feiern den Tod von Slobodan Milosevic trotz heuchlerischer Betroffenheitsbekundungen wie einen Sieg. Doch es ist ein Pyrrhussieg. Die Geschichte wird es zeigen."

Sarah Flounders zur Frage, wie Rifampicin in Milosevics Körper gelangte

Sarah Flounders, Co-Direktorin des International Action Center, New York, geht in einer Stellungnahme vom 23.3.2006 der Frage nach, woher das Antibiotikum Rifampicin, das in Milosevic Blut gefunden wurde, stammt:

"Das Gefängnis Scheveningen ist eine Hochsicherheitseinrichtung. Milosevic und die anderen angeklagten Gefangenen sind in einem speziellen Gefängnistrakt innerhalb der Haftanstalt untergebracht. Diese Abteilung erstreckt sich über vier Stockwerke mit jeweils 12 Zellen. Sie wird von besonderen UN-Wärtern beaufsichtigt. Überall sind Kameras. Jeder Augenblick der Gefangenen wird beobachtet und kontrolliert. Als der Präsident in seine Zelle verbracht wurde, blieb das Licht zuerst 24 Stunden am Tag an, und jede Bewegung wurde verfolgt.

Inzwischen behaupten die niederländischen Behörden, dass Milosevic ein seltenes, schwer zu beschaffendes Antibiotikum [Rifampicin] nahm, das zur Behandlung von Lepra und Tuberkulose eingesetzt wird und das die einzigartige Fähigkeit hat, die Wirkung der Medikamente, die er zur Kontrolle seines Bluthochdrucks nahm, herabzusetzen. Wie ist dieses Medikament namens Rifampicin in Milosevics Körper gelangt? Er befand sich als Gefangener in einem Hochsicherheitsgefängnis unter dreifachem Verschluss in einem Spezialtrakt innerhalb einer Haftanstalt, die früher von den Nazis benutzt wurde, um holländische Widerstandskämpfer zu inhaftieren.

Als das Rifampicin am 12. Januar diesen Jahres in Milosevics Blut gefunden wurde, hielt das ICTY den Bericht über die Blutprobe geheim, selbst vor Milosevic und seinen Ärzten, die darüber Beschwerde führten, dass etwas bedrohlich Falsches die Gesundheit des Angeklagten angriff. Derweil Milosevic, sein Verteidigungskomitee und die ihn unterstützenden Anwälte Auskunft über seine Gesundheit verlangten, saßen die ICTY-Beamten auf diesem Bericht. Warum haben die für Milosevics Gesundheit verantwortlichen ICTY-Beamten, wenn sie denn wirklich geglaubten, er schmuggele schädliche Arzneimittel in das Gefängnis, diesen Bericht nicht viel eher veröffentlicht?

[...] Das ICTY hat Milosevic beschuldigt, er habe sich insgeheim selbst mit Medikamenten behandelt und vermieden, die verordneten Arzneimittel zu nehmen. Auf diese Anschuldigung antwortete Milosevic selbst am 1. September 2004 im Gerichtssaal: .Sie kennen wahrscheinlich die Praxis in Ihrer eigenen Haftanstalt nicht. Ich nehme meine Mittel in Gegenwart der Wärter ein. Sie werden mir ausgehändigt. Ich nehme sie in Gegenwarte des Wärters, und der Wärter trägt in ein Buch ein, wann genau ich diese Mittel eingenommen habe."

[...] Nun soll die Welt glauben gemacht werden, dass Milosevic für seinen eigenen Tod verantwortlich ist. Dabei geht es um ein so unglaublich kompliziertes Szenario, eine so ausgetüftelte Selbstmordgeschichte, die so unwahrscheinlich ist wie die gegen ihn erhobenen Anklagen. Die käuflichen und bezahlten Großmedien akzeptieren und propagieren die Geschichte seines Todes in derselben unterwürfigen Art, wie sie die Existenz dieses illegalen Gerichts und die Rechtfertigung für die Zerstörung Jugoslawiens akzeptiert haben."

Die Rolle des Toxikologen Donald Uges

Am 15.3.2006 schreibt Rainer Rupp in der Tageszeitung 'junge Welt' vom 15.3.2006 über eine "Stellungnahme des 'unabhängigen' holländischen Toxikologen Donald Uges, der sich über die Geschicklichkeit 'wunderte', mit der Jugoslawiens Expräsident Slobodan Milosevic verbotene Medikamente in seine Zelle in einem Hochsicherheitsgefängnis geschmuggelt habe, um sich durch die Zerstörung seiner Gesundheit 'eine Fahrkarte nach Moskau' zu erselbstmorden."

'Spiegel Online' hatte am 13.3.2006 darüber wie folgt geschrieben: "Uges hatte eigenen Angaben zufolge vor zwei Wochen eine Blutprobe Milosevics analysiert und darin ein bei Tuberkulose und Lepra angewendetes Antibiotikum nachgewiesen. 'Er hat Rifampicin eingenommen, ein Medikament, das die Wirkung von Mitteln gegen Bluthochdruck aufhebt', sagte Uges. Medikamente gegen Bluthochdruck bekam Milosevic auf ärztliche Verordnung. 'Ich bin sicher, dass er das Medikament selbst einnahm, weil er eine einfache Fahrt nach Moskau wollte', sagte der Toxikologe weiter."(www.spiegel.de)

In einem Schreiben an den Gerichtstoxikologen Professor Dr. Donald Uges vom 14. März 2006 formuliert John Jefferies, Irische Sektion des Internationalen Komitees für die Verteidigung von Slobodan Milosevic (ICDSM):

"Ich sehe mich genötigt, Ihnen zu schreiben in Anbetracht der Äußerungen, mit denen Sie in den internationalen Medien zitiert werden, darunter den Medien meines Landes, der Republik Irland, Äußerungen, die sich auf Ihre toxikologische Untersuchung der Leiche von Slobodan Milosevic beziehen. [...]

Die Medienberichte, auf die ich mich beziehe, behaupten, Sie hätten erklärt, dass Herr Milosevic absichtlich Medikamente zur Behandlung von Tuberkulose und Lepra in der Absicht eingenommen haben könnte, die Wirkung der ihm zur Behandlung seines Bluthochdrucks und seiner Herzschwäche zu konterkarieren. Wenn diese Bemerkungen richtig wiedergegeben worden sind, ist dies ganz bestimmt ein Fall, wo Sie Ihre Rolle als Gerichtstoxikologe bei weitem überschritten haben. Soweit ich verstanden habe, haben Sie eine Blutprobe von Präsident Milosevic lediglich untersucht, und sind auch nur gebeten worden, diese zu untersuchen. Ihre Rolle bestand also darin, herauszufinden, welche natürlichen oder sonstigen Giftstoffe in seinem Blut vorhanden sind. Wie Sie dann aber feststellen konnten, auf welche Weise solche Giftstoffe in die Blutprobe von Herrn Milosevic gelangt sind, ist eindeutig eine andere Sache. Sind Sie plötzlich Detektiv geworden statt Toxikologe?

Wenn Sie nur die Blutprobe von Herrn Milosevic untersucht haben, wie können Sie dann mit scheinbarer Sicherheit erklären, dass Herr Milosevic absichtlich nicht verordnete Medikamente genommen hat, um sich selbst krank zu machen, und damit seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen, zur Behandlung nach Moskau überführt zu werden, und sich vermutlich jener Gerichtsbarkeit zu entziehen. Es ist schier unglaublich, dass Sie als angesehener und weltbekannter Professor der analytischen Biochemie eine solche Erklärung abgeben konnten. Wie konnten Sie wissen, ob er dies absichtlich eingenommen hat oder ob er dies vermischt mit verordneten Medikamenten ohne sein Wissen verabreicht bekommen hat?

Ich muss Ihnen in aller Deutlichkeit sagen, dass Ihre Erklärung, ob zutreffend wiedergegeben oder nicht, von den Medien weltweit an prominenter Stelle aufgegriffen worden und zweifellos dazu benutzt worden ist, den Behauptungen der Feinde von Herrn Milosevic Glaubwürdigkeit zu verschaffen und die Behauptungen seines Anwalts und seiner Familie zusammen mit denen des russischen Außenministeriums, dass Herr Milosevic vergiftet wurde, zu diskreditieren. Ihre Bemerkungen wurden benutzt, um ihn als einen Selbstvergifter darzustellen, der seinen eigenen Tod riskierte, um Krankheit vorzutäuschen und sich der 'Gerechtigkeit' zu entziehen.

Vielleicht sind Sie von den internationalen Medien schrecklich falsch zitiert worden. Sollte dies der Fall sein, müssten Sie ihre Haltung sicher klären, um einen unbeschädigten Ruf als bekannter Toxikologe zu bewahren anstelle der Reputation eines voreingenommenen Mediziners, der seine Position benutzt, um in die politischen Arena abzuschweifen und dem Haufen Lügen gegen Herrn Milosevic eine weitere hinzuzufügen."


Uwe Barschel
Am 11.10.1987 unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen

Am 11. Oktober 1987 kommt der 1944 in Glienicke bei Berlin geborene Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, in einem Hotelzimmer in Genf unter ungeklärten Umständen zu Tode.

'Geheimakte Mossad' von Victor Ostrovsky

1994 erscheint das Buch 'Geheimakte Mossad' des ehemaligen Mossad-Agenten Victor Ostrovsky. Darin wird ausführlich beschrieben, wie der Mossad Uwe Barschel ermordet hat.

'Geheimakte Mossad' von Victor Ostrovsky - erschienen 1994 (hier die deutsche Taschenbuchausgabe von 1996)

Zunächst sei Barschel über einen speziell präparierten Wein in den Zustand der Ohnmacht versetzt worden. Das Weitere sei dann wie folgt abgelaufen:

"Barschel lag auf dem Boden rechts neben dem Bett. Er war offenbar ohnmächtig geworden und aus dem Bett gefallen. Das Team zog ein Plastiktuch über das Bett und legte den Bewußtlosen darauf, mit den Beinen zum Kopfende, damit die nächsten Schritte einfacher wären. Ein zusammengerolltes Handtuch wurde ihm unter den Nacken gelegt, als ob er eine Mund-zu-Mund-Beatmung bekommen sollte. Fünf Leute befanden sich zu dem Zeitpunkt im Raum. Vier kümmerten sich um das Opfer, und einer füllte die Badewanne mit Wasser und Eis; das Geräusch würde jedes andere übertönen. Ein langer, gut geölter Gummischlauch wurde dem schlafenden Mann in den Hals geschoben, langsam und vorsichtig, um ihn nicht zu ersticken. Einer schob den Schlauch, während ihn die anderen Männer für den Fall einer plötzlichen Konvulsion festhielten. Sie alle hatten so etwas schon vorher gemacht. Sobald der Schlauch den Magen erreicht hatte, brachten sie am oberen Schlauchende einen kleinen Trichter an, durch den sie nun verschiedene Pillen einführten, dazu ab und zu etwas Wasser, damit sie auch tatsächlich den Magen erreichten. Danach wurden dem Mann die Hosen heruntergezogen. Zwei Männer hielten seine Beine hoch, und ein Dritter führte ihm rektal Zäpfchen mit einem starken Sedativ und einem fiebererzeugenden Mittel ein. Die Hosen wurden ihm wieder hochgezogen, und die Leute warteten auf die Wirkung der Medikamente; sie legten ihm ein Thermometer auf die Stirn, um seine Temperatur zu beobachten. Nach einer Stunde hatte er hohes Fieber bekommen. Er wurde dann in das Eisbad gelegt. Der Schock rief starke Körperzuckungen hervor. Der plötzliche Temperaturwechsel im Verein mit der Wirkung der Medikamente erzeugte so etwas, was wie eine Herzattacke aussah. Nach ein paar Minuten stellte das Team fest, daß er wirklich tot war..."

Victor Ostrovsky schildert auch, was zu dem Mord führte: Barschel war im Zusammenspiel von BND, Verfassungsschutz und Mossad in die 'Operation Hannibal', ein Waffengeschäft Israels an den Iran, das über Schleswig-Holstein laufen sollte, eingeweiht worden, habe sich aber geweigert mitzuspielen. Daraufhin habe man sich der Mitarbeit eines Oppositionspolitikers versichert. "Der Oppositionspolitiker, der keine Chance sah, die Wahl zu gewinnen, war zu jedem Versprechen bereit." Ähnlich wie im Fall Waldheim, sei dann eine Rufmordkampagne gegen Barschel eingefädelt worden. Aber auch der in die Enge getriebene Barschel sei nicht bereit gewesen, sich kaufen zu lassen - habe sich geweigert, sich gegen Geld mit seinem Sturz abzufinden.

'Der Doppelmord an Uwe Barschel' von Wolfram Baentsch

2006 erscheint das Buch 'Der Doppelmord an Uwe Barschel' von Wolfram Baentsch. Es schildert den zweifachen Mord an Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Uwe Barschel, den physischen Mord am 11.10.1987 in Genf und den insbesondere vom 'Spiegel' betriebenen Rufmord.

'Der Doppelmord an Uwe Barschel' von Wolfram Baentsch - erschienen 2006

Am 2.10.2006 führt 'netzeitung.de' ein Interview mit Wolfram Baentsch. Der einleitende Satz lautet: "Uwe Barschel musste sterben, weil er von einem Waffengeschäft zwischen Israel und dem Iran erfahren hatte." Wolfram Baentsch erläutert dann: "Israel und die USA hatten ein gemeinsames Interesse daran, den Krieg zwischen Iran und Irak mit Waffen zu füttern. Je länger und verlustreicher er würde, desto besser. Gleichzeitig hatten sie natürlich ein Interesse daran, nicht selbst als die Förderer dieses Krieges in Erscheinung zu treten. Seit langem ist ja bekannt, dass Saddam Hussein lange Zeit von Amerika mit Waffen beliefert worden ist. Hätte man nicht nun auch den Iran mit Waffen versorgt, wäre der Krieg schnell zu Ende gewesen. Diese Aufgabe übernahm Israel und brauchte dazu Deutschland als Vorposten. Die Waffen wurden in Lastwagen über Italien nach Deutschland transportiert, zunächst nach Hamburg und dann nach Schleswig-Holstein." 'netzeitung.de': "Uwe Barschel... musste sterben, weil er zu einem untragbaren Risiko für die Geheimdienste [BND, Mossad und CIA] geworden war. Sein Tod habe den gleichen Hintergrund wie der Mord an Olof Palme." (www.netzeitung.de)

'Titel, Thesen, Temperamente' über das Buch von Wolfram Baentsch

Am 22.10.2006 strahlt die ARD die Fernsehsendung 'Titel, Thesen, Temperamente' (www3.mdr.de) aus. Einer der Beiträge der Sendung befaßt sich mit dem Buch von Wolfram Baentsch. Darin bleiben die mit dem Krieg zwischen Irak und und Iran (1980-88) in Zusammenhang stehenden Vorgänge komplett unerwähnt. Nach dem Rufmord an Uwe Barschel folgt mit dieser Sendung der Rufmord an Wolfram Baentsch. Dies geschieht insbesondere, indem 'Titel, Thesen, Temperamente' die offensichtlich falsche Behauptung aufstellt: "Ein schlüssiges Mordmotiv kann Baentsch nicht nennen" und indem sie das von den Genfer Justizbehörden 1993 in Auftrag gegebene chemisch-toxikologische Gutachten (www.herbig.net) des Schweizer Wissenschaftlers Prof. Dr. Hans Brandenberger mit keinem Wort erwähnt. Auch dieser Aspekt hätte sich - wie das Interview mit netzeitung.de zeigt - in großer Klarheit formulieren lassen: "Barschel ist von mehreren Personen ermordet worden, das war nicht einer alleine. Dieser Mord lässt sich auf verschiedene Arten beweisen. Die Beweise aber, und das ist das erschreckende, sind zwar erbracht worden und sie liegen auch vor, durften aber nie veröffentlicht werden. So hat zum Beispiel der Zürcher Toxikologe Professor Brandenberger in einem Gutachten akribisch nachgewiesen, dass das tödliche Gift Barschel erst verabfolgt worden ist, als er schon bewusstlos war. Er hat es also gar nicht selbst aufnehmen können." (www.netzeitung.de)

Report München: Es war Mord - Der Barschel-Ermittler nennt Details

Am 10.9.2007, 21.45 Uhr bringt 'Report München' im ARD-Fernsehprogramm einen Beitrag zum Tod von Uwe Barschel. Dazu heißt es: "Bei einer vorurteilsfreien Betrachtung des Tatortes hätte man darauf kommen müssen, dass es Mord war", urteilt heute Ex-Chefermittler Heinrich Wille, Leitender Oberstaatsanwalt in Lübeck, exklusiv gegenüber Report München. Damit lichten sich die Nebel um den mysteriösen Todesfall Uwe Barschel. Er wurde im Oktober vor fast zwanzig Jahren tot in einer Badewanne des Genfer Hotels Beau Rivage gefunden. Selbstmord scheidet für Wille inzwischen völlig aus, "dafür hat man während der ganzen Ermittlungen nicht einen Hinweis bekommen". Dagegen zeige "die Spurenbeseitigung, die allerdings nicht lückenlos gelang, dass daran nur ein Mörder Interesse gehabt haben kann", erklärte Wille im Report-Interview. Dass die Killer von einem "Sicherheitsunternehmen" beauftragt wurden, schließt Ermittler Wille nicht aus, "denn die Geheimdienste, die ein Interesse am Tod von Uwe Barschel hatten, mussten nicht Tatausführende gewesen sein".

Alfred Herrhausen
Am 30.11.1989 durch Unbekannte ermordet

Am 30. November 1989 wird der 1930 in Essen geborene Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, in seinem Wohnort Bad Homburg ermordet. Die Täter sind unbekannt.

Grabstätte von Alfred Herrhausen in Bad Homburg

Auf seltsame Weise greifen alle Sicherungsmaßnahmen ins Leere: Fahndungskonzept, Personenschutz, gepanzertes Fahrzeug, Erste-Hilfe-Maßnahmen des Begleitkommandos; über die Medien wird verbreitet (bereits eine halbe Stunde nach dem Mord ist dies klar), das Attentat sei von der 'Rote Armee Fraktion' (RAF) verübt, der Generalbundesanwalt erklärt, er wisse definitiv, wer die Täter sind.

Alfred Herrhausen geht 1952 zur Ruhrgas AG, 1955 zu VEW, 1969 zur Deutschen Bank, wird dort 1971 Vorstandsmitglied, 1985 neben F.W. Christians einer der beiden Vorstandssprecher, 1988 nach Ausscheiden von F.W. Christians alleiniger Vorstandssprecher, erreicht 1988 bezogen auf den Gesamtkonzern ein Geschäftsvolumen von 309 Milliarden DM.

Er besitzt neun Auftsichtsratsmandate, als Aufsichtsratsvorsitzender bei Daimler-Benz managt er die Fusion mit den Rüstungsbetrieben MBB, kauft die 'Banca d'America e d'Italia' in Italien, die 'Banco Commercial Transatlantico' in Spanien, gründet Auslandsstützpunkte in Frankreich, England, Japan und den USA.

Er schlägt 1987 bei der Jahrestagung von Weltbank und IWF vor, über einen Schuldenerlaß für besonders verschuldete Länder der Dritten Welt nachzudenken. Britische, japanische und US-Banker wie auch die deutsche Konkurrenz sind entsetzt. Die Deutsche Bank wäre für den Fall des Schuldenerlasses weitgehend abgesichert, für die Banken der USA wäre es der Ruin. "Nimm den nächsten Hubschrauber und verlasse Washington, du wirst hier abgeschossen", schildert er selbst später sein Empfinden nach seiner Rede.

Er äußert 1989 die Absicht, zwecks Einflußnahme auf die neu entstehenden osteuropäischen Staaten, eine 'Europäische Entwicklungsbank' zu gründen, gerät damit in Konkurrenz zur US-Wirtschaft.

Er bringt am 27. November 1989 die Übernahme der britischen Investmentbank Morgan Grenfell zum Abschluß (Kaufpreis: 2,7 Milliarden DM), dringt damit in das internationale Investmentgeschäft ein, das von japanischen und vor allem von US-Banken beherrscht ist.

CIA-Direktor William Webster erklärt im September 1989: "Wirtschaftsfragen sind bereits ein Schlüsselbereich unserer Außenpolitik und unserer Aufgaben bezüglich der nationalen Sicherheit... Dazu gehören die Schulden der Dritten Welt, Handelsungleichgewichte und rasante technologische Entwicklungen."

Quellen:

Munzinger Archiv

Gerhard Wisnewski/Wolfgang Landgraeber/Ekkehard Sieker, Das RAF-Phantom - Wozu Politik und Wirtschaft Terroristen brauchen, Knaur 1993, Seite 96ff

Hörfunkfeature 'Wir wissen definitiv, wer die Täter waren' - Das Attentat auf Alfred Herrhausen - Rekonstruktion einer Irreführung, Koproduktion DLF/SFB/SR/WDR, gesendet von WDR5 am 18.2.1997, Autor: Paul Kohl, Verantwortlicher Redakteur: Ansgar Skriver