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16 September 2009

GLADIO in der Tuerkei

Sogar Generale stehen vor Gericht

Auf der anderen Seite gehen die türkischen Strafverfolgungsorgane inzwischen auch gegen den berüchtigten .tiefen Staat. vor . jenes geheime und undurchdringliche Terrornetzwerk aus Militär, Sicherheitskräften und Bürokratie. Mutmaßliche Mitglieder des il-legalen Geheimbundes .Ergenekon. stehen inzwischen vor Gericht und müssen sich für Putschversuche, Attentate, Entführungen, Folterungen, Morde, illegalen Waffenbesitz und Infiltration von Armee und Polizei verantworten. Zu den inzwischen fast 150 Angeklagten gehören auch Generäle und pensionierte Angehörige des Generalstabs der türkischen Armee.

Gegen alle Behinderungsversuche der Armee kommen inzwischen auch türkische Staatsverbrechen der vergangenen zwei Jahrzehnte ans Licht der Öffentlichkeit. Im schmutzigen .Krieg gegen den Terror. sind Tausende kurdischer Dörfer zerstört, Zehn-tausende politisch mißliebiger Menschen umgebracht und vertrieben worden, Abertausende einfach verschwunden. Nun durchwühlen die Ermittler in Südostanatolien Felder, öffnen Felsspalten, durchsuchen Holzöfen und Brunnen . auf der Suche nach Überresten von Menschen, die den extralegalen Hinrichtungen von Todesschwadronen zum Opfer fielen. Die Türkei scheint erstmals bereit, sich mit ihrer jüngeren Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Mit dem Bruch von Tabus und finsteren Staatsgeheimnissen scheint eine starke gesell-schaftliche Blockade immer brüchiger zu werden. Selbst hohe türkische Offiziere und Generale, inzwischen längst pensioniert, halten seit geraumer Zeit das militärische und repressive Vorgehen in der Kurdenfrage, das sie selbst forciert hatten, für gescheitert und fordern einen Richtungswechsel.

Neue Rheinische Zeitung - 25.08.2009--nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14158

WAS NICHT GESAGT WIRD:

Ergenekon-Gladio hat Bomben gelegt und Beweise gefaelscht um der Oeffentlichkeit ISLAMISTEN als TAETER zu praesentiern.
DIES ZU BERICHTEN IST IN WESTLICHEN MEDIEN NICHT MOEGLICH, weil sonst 911, Bali, London 7/7, Madrid 3/11, Baghdad deMello usw hinterfragt werden.
Eine Heresie, wer outed, dass westliche Geheimdienste (CIA, Mossad, DIA, BND) "INSZENIERTEN TERRROR" (synthetischen Terror) begehen!


Südkurier - 09.09.2009 Istanbul unter Wasser--www.suedkurier.de/news/panorama/panorama/art410967,3934628

"Der Sturm brachte sogar den wichtigsten Strafprozess in der jüngeren türkischen Geschichte durcheinander. Das Verfahren gegen die mutmaßliche rechtsgerichtete Verschwörer-Bande Ergenekon, die den Sturz der Regierung in Ankara geplant haben soll, wurde unterbrochen und um eine Woche verschoben. Das Dach der Gerichtskantine stürzte ein."
Hurricane Erin? http://www.DrJudyWood.com ???

In--jungle-world.com/artikel/2009/34/37592.html lesen wir:

Im September beginnt in der Türkei die dritte Etappe im Prozess gegen die mutmaßlichen Verschwörer des nationalistischen Netzwerks Ergenekon. Dabei werden immer mehr Verflechtungen zwischen organisiertem Verbrechen, Militär und Politik in der Türkei bekannt.

Mit der kürzlich geschaffenen neuen juristischen Möglichkeit, amtierende Mitglieder der türkischen Streitkräfte vor einem zivilen Gericht anzuklagen, erreicht das Ergenekon-Verfahren jetzt eine neue Ebene. Am 5..August nahm das Gericht die dritte Anklageschrift an, die unter anderem einen ehemaligen Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrats, 13 derzeitige und ehemalige Angehörige des Militärs, Universitätsrektoren, den Vorsitzenden einer Metallarbeitergewerkschaft und eine Reihe weiterer prominenter Persönlichkeiten umfasst.

Mit der Annahme der Anklageschrift konkretisiert sich der Verdacht um verschiedene Attentatspläne etwa gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk, aber auch gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. In der Wohnung eines angeklagten Majors der Streitkräfte wurden Satellitenaufnahmen von der Wohnung Erdogans in Ankara und Be­schrei­bungen von dessen Lebensgewohnheiten mit weiteren Hinweisen auf ein geplantes Attentat gefunden. Nach der Zusammenlegung des bereits mit dem ersten Verfahren fusionierten zweiten Ergenekon-Prozesses mit dem dritten Verfahren am 6..August wirft die Staatsanwaltschaft jetzt insgesamt 108 Personen vor, dem Geheimbund Er­genekon anzugehören. Sie sollen mit einer Reihe politischer Anschläge den Sturz der Regierung Erdogan zum Ziel gehabt haben. Erreicht werden sollte dies durch die Schaffung eines politischen Klimas zugunsten eines Militärputsches.

==== POLITISCHES KLIMA??? EUPHEMISMUS FUER SYNTHETISCHER ISLAM TERROR!!! ====

Das dritte Verfahren wurde aufgrund neuer Er­mitt­lungs­ergebnisse und neuer gesetzlicher Grundlagen eingeleitet. »Ergenekon« ist nach einem tür­kischen Mythos eine von Bergen umgebene Hoch­ebene, in der sich die frühen Türken von Schlachten vor allem gegen das chinesische Reich erholt haben und zu neuer Größe herangereift sind. Die Symbolik des Mythos korrespondiert mit der Intention des heutigen Geheimbundes, die Türkei auch gegen eine gewählte Regierung mit allen Mitteln gegen innere und äußere Feinde zu schützen. Zu den Feinden zählte die Organisation neben Intellektuellen wie Pamuk und Politikern wie Erdogan auch die Europäische Union. So sollen die Kommandanten einzelner Sektoren der Streitkräfte 2004 für eine Intervention plädiert haben, um den Verlust der Insel Zypern im Rahmen der Verhandlungen mit der EU zu vermeiden. Auf­merk­samkeit fand in diesem Zusammenhang vor allem die Aufnahme der Aussage des 2004 amtierenden Generalstabschefs Hilmi Özkök in die Anklageschrift. Özkök sagte aus, er sei von verschiedenen Seiten auf Putschvorbereitungen hingewiesen worden, die Informationen seien jedoch zu unpräzise gewesen, um konkrete Maßnahmen einzuleiten. Unterschwellig suggeriert die Aussage, dass er als Oberbefehlshaber der Streit­kräfte damals fürchtete, durch einen Eingriff die Machtkämpfe innerhalb des Militärapparates eskalieren zu lassen. Dies zeigt auch die erheblichen Unstimmigkeiten innerhalb der militärischen Führung, die ebenfalls die Verflechtung von Angehörigen des Sicherheitsapparates mit Ergenekon plausibler machen.

Bereits seit Oktober 2008, als das Verfahren begann, wird die Türkei mit verwirrenden Verflechtungen konfrontiert. Bislang gehörten zu den Angeklagten unter anderen der ehemalige Kommandant der Gendarmerie, Sener Eruygur, und der pensionierte Kommandant Hursit Tolon. Veli Küçük, einst General der Gendarmerie, die für Grenz­schutz, aber auch für polizeiliche Aufgaben zuständig ist, war Kopf eines Wachdienstes zur »Sicherung« des Hafens Ambarli bei Istanbul. Von dort wird ein großer Teil der türkischen Im- und Exporte abgewickelt . ein monatliches Handelsvolumen von vier Milliarden Dollar im Export und doppelt so viele Einfuhren. Die Gendarmerie hatte bisher die Aufsicht über den Hafen, aber nach einer administrativen Neugliederung soll nun die Polizei die Aufgabe übernehmen. Die Gen­darmen wollen jedoch nicht gehen, nun soll der Innenminister entscheiden. Veli Küçük gilt auch als Gründer eines Nachrichtendienstes der Gendarmerie, der unter dem Kürzel Jitem (Nachrichtendienst und Anti-Terror-Einheit der Gendarmerie) bekannt ist. Es handelt sich um eine der be­rüchtigtsten Organisationen der Türkei, die es aber offiziell gar nicht gibt. Jitem soll unter anderem für »schmutzige« Aktionen gegen die kurdische PKK zuständig gewesen sein sowie über den Hafen Ambarli in großem Stil Schmuggel betrieben haben. Damit sollen die Unternehmungen der mutmaßlichen Ergenekon-Verschwörer . Mord­anschläge, Attentate, Desinformationskampagnen . finanziert worden sein.

In der dritten Anklageschrift werden nun noch weitere Verflechtungen angedeutet. Der türkische Historiker Yalç.n Küçük ist mit Veli Küçük zwar nicht verwandt, er soll ideologisch jedoch dessen Verbündeter und einer der Köpfe von Ergenekon sein. Yalç.n Küçük wurde vom kurdischen Fernseh­sender Med-TV bei Gesprächen mit dem 1999 durch eine Aktion des türkischen Geheimdienstes aus Kenia in die Türkei transportieren PKK-Führers Abdullah Öcalan gefilmt. Der Anklageschrift zufolge hatte Küçük die Aufgabe, sowohl die PKK auszuspionieren als auch deren Strategie zu beeinflussen. Auch Küçüks Verbindungen zu der Führung der linksradikalen Gruppierung Dev-Sol werden in der Anklageschrift erwähnt. Sie geht dem Verdacht nach, dass Ergenekon neben der tür­kischen Mafia auch andere Gruppierungen ins­trumentalisiert hat. Zu den Verdachtsmomenten gehören die Anstiftung zum Mord an dem Industriellen Özdemir Sabanci. Er wurde 1996 zusammen mit seiner Sekretärin, Nilgün Hasefe, und dem Chef der türkischen Toyota-Gruppe, Haluk Görgün, Opfer eines Attentats von Dev-Sol. Die Ermordung dieser wichtigen Köpfe des Saban­ci-Industrie-Imperiums löste damals einen Rückzug der Familie aus der Politik aus. Im Rahmen des Unternehmerverbandes Tüsiad hatte die Familie sich öffentlich für eine Demokratisierung ausgesprochen. Der Tüsiad selbst hatte etwa Studien zur Kurdenfrage in Auftrag gegeben und für eine Lösung plädiert. Gleichzeitig eskalierte damals der Kampf der so genannten Kontraguerilla, der vor allem von Jitem geführt wurde. Dazu gehörten die Inszenierung von Undercover-Attentaten, aber auch die gezielte Ermordung von kurdischen Politikern, etwa des beliebten Bürgermeisters von Diyarbakir, Vedat Aydin, im Jahr 1991.

Die Verflechtung von organisiertem Verbrechen, Militär und Politik ist im Kern der Hauptgegenstand des Ergenekon-Verfahrens. Unklar bleibt bis jetzt, inwieweit es im Rahmen des Prozesses auch zu politischen Abrechnungen kommt. Die Anklage von prominenten Journalisten wie Tuncay Özkan oder Ilhan Selçuk betrachten viele Türken mit Skepsis. Auch die derzeitigen positiven Entwicklungen hinsichtlich eines »Dialoges« mit der kurdischen Opposition werden durch Verhaftungen von Politikern der pro-kurdischen Partei für eine demokratische Gesellschaft überschattet. Die durch das Ergenekon-Verfahren zu Tage ge­förderten Verflechtungen machen jedoch auch sehr deutlich, wie sehr sie noch in der Lage sind, eine transparente politische Demokratisierung in der Türkei zu erschweren.


AUCH HIER WIRD FALSE FLAG TERROR *NICHT* ERWAEHNT, sonder nur "MIT ALLEN MITTELN" umschrieben!
Jungle World Nr. 34, 20. August 2009


2.1 «Ergenekon»
Alles begann im Juni 2007 mit dem Fund von Explosiva in einem Haus in Ümraniye
(Istanbul). Aber erst das Organisationsschema auf dem PC eines pensionierten Offi-
ziers machte «Ergenekon» (dem Mythos zufolge die Urheimat der Türken) zum be-
stimmenden Thema der Türkei. In erster Linie werden Ex-Generäle wie Veli Küçük,
Hur.it Tolon und .ener Eruygur beschuldigt, zusammen mit Politikern und Journalis-
ten Umsturzpläne gegen die Regierung der AKP geschmiedet zu haben. Die eigent-
liche Hauptfrage aber ist, ob mit «Ergenekon» ein wichtiger Bestandteil des «tiefen
Staates»4 identifiziert wurde und ob durch die Ermittlungen auch bislang ungeklärte
Morde und andere illegale Akte aufgeklärt werden können.
Unter Begriffen wie «Kontr-Guerilla», «Gladio» und «JITEM» müsste dabei bis in die
frühen 1970er-Jahren recherchiert werden.5 Einige Kommentatoren rechnen auch
die blutrünstige Organisation Hizbullah (nicht zu verwechseln mit der Hizbollah im
Libanon) zu einer Abteilung von «Ergenekon», während wiederum andere den Chef
der Kurdischen Arbeiterpartei PKK; Abdullah Öcalan, dazu rechnen. Dieser wiede-
rum bezichtigt all seine Kritiker, für «Ergenekon» zu arbeiten.6
Die augenblickliche Beweislage im Verfahren «Ergenekon» ist trotz einer 2500 Sei-
ten umfassenden Anklageschrift eher «schwach». Hüsnü Öndül, dem Vorsitzenden
des Menschenrechtsverein IHD zufolge hat die Staatsanwaltschaft z.B. keinen Be-
weis dafür angetreten, dass «Ergenekon» eine bewaffnete Bande im Stile von «Gla-
dio» ist, und ob die Hauptbeweise in Form von abgehörten Telefonaten ordentlich
zusammen getragen wurden, ist ebenfalls fraglich
SIEHEwww.fluechtlingshilfe.ch/herkunftslaender/europe/tuerkei/tuerkei-update/at_download/file

Verstrickungen zwischen türkischem Staat und Mafia
"... Ich küsse beide Wangen von Alaatin Çak.c. ..."

Die türkische Öffentlichkeit ist über das dichtes Beziehungs- und Nutzungsgeflecht in der Türkei zwischen Mafia, Militär, Regierung und dem Verwaltungsapparat schon durch einige Vorfälle informiert. Die Existenz eines solchen Krebsgeschwüres der Demokratie ist nicht mehr wegzureden. In den eigenen Verstrickungen gefangen, versuchen nun die Staatsoberen in öffentlichen TV-Diskussionen oder durch ihrer Sprachrohre in den Printmedien das Bewußtsein der Öffentlichkeit dahingehend zu manipulieren, daß der "Tiefer Staat" die direkten Interessen der Bevölkerung vertrete und somit eine "Tiefe Nation" sei. Nuri Günde., ehemaliger hoher Funktionsträger des türkischen Geheimdienstes MIT würdigt die Verdienste des Mafiapaten Alattin Çak.c. für das Vaterland und schickt ihm herzliche Grüße und Küsse mittels der türkischen Medien.

08.02.2007 - Der ehemalige Verantwortliche Leiter der MIT für Auslandsoperationen, hat gestern zum ersten Mal öffentlich in einer Diskussionsrunde "Warum" von Can Dündar beim TV-Sender NTV teilgenommen. Thema der gestrigen Runde war der "Tiefe Staat".


Nuri Günde., ehemaliger
MIT-Chef für Istanbul

In einem von Mehmet Eymür unterschriebenen Bericht des MIT wurde er zusammen mit Dündar K.l.ç und .ükrü Balc. erwähnt und mit illegalen Aktivitäten beschuldigt. In der gestrigen NTV-Sendung ist Günde. deswegen auch auf Auslandsaktionen des MIT eingegegangen. Mit diesem Bericht konfrontiert berichtete Günde. auch von den Jahren, in denen die armenische ASALA-Organisation regelrecht ein Jagdkampagne gegen türkische Diplomaten eröffnet hatte und es zu einer Welle von unzähligen Attentaten kam. Als Gegenmaßnahmen wurden illegale Operationen im Ausland beschlossen und durchgeführt. Eine dieser Operationen war das Bombenattentat auf das Genozidgedenkmal in Marseille, bei dem auch der per Haftbefehl gesuchte Mafiosi Abdullah Çatl. und seine Truppe teilnahmen. Kostenpunkt dieser Operation benannte Günde. auf 17 Millionen Türkische Lira.


Abdullah Çatl., staatlich geehrter Mafiosi

.In Marseille wurde ein Denkmal der Armenier errichtet, an dessen Eröffnung sogar der französische Präsident anwesend war ... An einem Ort, an den weder der türkische Staat, die türkische Polizei, noch das türkische Militär Zugriff hatten, haben solche Leute wie wir dort den Krieg erklärt. Ich selbst war nicht dabei, aber mein Team war dort. Kann man denn so etwas als Tiefer Staat bezeichnen ? Wenn solche Aktionen, begründet auf den nationalen Gefühlen meiner Landsleute durchgeführt werden, kann man das als eine Tat des Tiefen Staates bezeichnen?., erläutert Günde. in der Sendung die Tat.
Auf die Frage welche weitere Motiven noch die Teilnehmer dieser Aktion trieb, antwortete Günde. .Es waren entweder Nationalisten, oder sie wurden durch Motive wie Hass oder Abscheu getrieben, bei manchen waren es finanzielle Motive. Das Hass/Abscheu Motiv ist jedoch relativ, es kann sich mit der Zeit legen ....Neben dem (Hass/Abscheu) muß die Gelegenheit für die Verdecktheit der Operation geeignet sein, wenn nicht, wird das ganze so transparent wie ein Kürbis. Man muss eben auch Vorsicht achten, so dass der Staat nicht im Licht eines Terroristischen Staates erscheint..

Auf die Bemerkung, dass ausgerechnet bei einer staatlich gelenkten Operation Personen hinzugezogen, die gleichzeitig steckbrieflich durch Interpol wegen Schwerverbrechen gesucht, und dass diese Teilnehmer durch den Staat mit falschen Papieren und Waffen versorgt wurden, antwortete Günde. . Es waren nicht unsere Leute. Sie haben sich aus eigener Motivation, wegen des Bewusstseins ihres Türkentums an der Sache beteiligt. Es hat dort gebrannt, Jemand kommt mit vier Eimern Wasser zu Hilfe, wollen Sie ihm seine Beteiligung beim Löschen verbieten, weil er in der Türkei etwas auf dem Kerbholz hat ? Das hat mit Logik rein gar nichts zutun. Wenn sollten wir dorthin schicken ? Sie etwa ? Der Staat hatte beschlossen hierarchisch vorzugehen ... Vorneweg der Staatspräsident ... Am 6.November wird es ein Referendum geben. Bis dahin verstreichen die Tage ständig mit solcherlei Ansprachen. Wenn solche Bemühungen als Eingriffe des Tiefen Staates bezeichnet werden, sollen wir es auch so bezeichnen ? Ich tue es aber nicht..

Ferner positionierte sich Günde., dass früher manche Kräfte aus den Idealistenvereinen der national-faschistischen MHP dem Staate zu Hilfe gezogen wurden, diese jedoch die vom Staat zur Verfügung gestellte Hilfe zu eigenen Zwecken, nämlich zu Diensten der Schutzgeldmafia gebrauchten. Aus dem gleichen Grunde sei er auch stets gegen das entwickelte Dorfschützersystem im Südosten gewesen, .Entweder werden diese Elemente die Ihnen überlassenen Waffen verkaufen, oder aber zu ihren anderen Zielen nutzen..


Alaatin Çak.c., Mafiapate und staatlicher
Wasserträger

Das die Täter des Dink-Attentates sich Çatl. als Vorbild genommen haben, entgegnete er mit dem Beispiel von Mafiapaten Alaatin Çak.c. : .Als ich eines Tages bezüglich Çak.c. befragt wurde, sagte ich ´dass ich mit Figuren, die dem Staat schaden könnten niemals zusammengearbeitet hätte´, daraufhin habe ich einen Brief von Çak.c. aus der Haft bekommen; und falls er jetzt diese Sendung mitverfolgt, dann soll er wissen, dass ich seine beiden Wangen küsse, falls er dem Staat geholfen haben sollte. Dieses vorherige Statement von mir war sollte er nicht persönlich nehmen. Falls ich in der selben Position stecken sollte, und den Staat damit in Bedrängnis bringen sollte, würde ich mir ähnliche Statements über meine Person nicht zu Herzen nehmen und deshalb auch schweigen.. Günde. offenbarte auch, dass Çak.c. in seinem Brief seine Schwinden an Respekt gegenüber seine Person wegen des o.g. Statements zur Aussprache brachte.

Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde die folgenden Passagen des Berichtes von Kutlu Sava. zum Susurluk-Fall vorgelesen: .Der Staat konnte mit Cantürk nicht Herr werden. Während man erwartete, dass Cantürk dem Staate huldigte, sollte der namentlich Erwähnte eine neue Einrichtung gründen. Die türkischen Sicherheitskräfte entschlossen sich deshalb ihn beiseite zu schaffen und dieser Beschluss wurde dann vollstreckt..
Bezüglich diesem Teil des Berichtes äußerte sich Günde. : . Ich war Derjenige der Behçet Cantürk eingestellt hatte. Wir haben ihn in Erzurum erwischt, und bei Sadettin Tantan abgeliefert, wo er dann verhört wurde. Ja, er hatte Beziehungen. Aber was hatte dieser Mann angestellt? An welchen Aktionen war er beteiligt? Mit wieviel Heroin er wohl meine jungen türkischen Landsleute er wohl vergiftet haben muß, dass berücksichtigt Niemand. Trotzdem, ich war immer dagegen, dass bei Operationen im Inland die Ziele ermordet werden. Der Staat hat Gesetze und ist stark genug diese Gesetze anzuwenden, diese Leute zu verhaften, ins Gefängnis zu bringen; zu der Zeit gab es schon die Todesstrafe, und sie konnte auch vollstreckt werden. Aber nehmen wir doch mal an, dass Behçet Cantürk ermordet wurde. Die Baader- Meinhoff- Bande wurde sogar im Gefängnis ermordet, und kein einziger Deutscher hat das zur Aussprache gebracht, nicht mal eine einzige Zeile hat die deutsche Presse darüber verloren ... wie ich vorhin schon sagte, der Staat muss sich manchmal selber schützen..


Behçet Cantürk,
extralegal hingerichtet

Letztendlich wurde das Dink-Attentat noch einmal zur Aussprache gebracht und Günde. äußerte sich .Wir haben Auslandsoperationen durchgeführt. Aber wie stellen sie sich das vor ? Sie schicken Jemanden mit 180 Lira in der Tasche. Dieses operative Element setzt sich dann in eine Cafe und macht sich bemerkbar. Das machen nicht einmal Dummköpfe. So weit ich weis, sind diese Leute von einer Gruppe, die sich .Alperen. nennen. Manche bewerten die Politik der Partei, in der sie sich befinden, oder gar die Türkei-Islam-.Synthese, eben anders. Auf Grund dieser anderen Sichtweise, treten eben die führenden Köpfe solcher Gruppen vor, und beschließen, dass .dieser oder jener Mann muss hingerichtet werden muß.. Ich glaube nicht daran, dass sich hinter diesem Fall eine mächtige Organisation verbirgt. Ich stütze mich auf meine 50-jährigen Erfahrungen und sage deshalb, dass man nicht nach einen solchen Hintergrund suchen sollte..

Günde. wies auf eine ganze Reihe von laienhaften Vorgehen bei der Verhaftung der Täter hin, .Es ist wirklich laienhaft. Der zuständige Geheimdienstchef der Region hat die ganze Verantwortung auf sich genommen. Die andere Seite ist somit entschuldigt, und fühlt sich selbst auch so bestätigt, aber trotzdem gibt es Ungereimtheiten. Wenn man schon herausgefunden hatte, dass Ogün Samast einen Bus bestiegen hatte, dann lass doch auch Jemanden von Deinen Kräften in den Bus dazusteigen, für alle Fälle, dass er unterwegs aussteigen sollte. Der zweite Punkt ist, warum man in Samsun verhaftet ? Lass ihn doch nach Trabzon fahren, beschatte ihn 10 bis 15 Tage, finde heraus mit wem er sich unterhält und Kontakte pflegt. Somit hätte man alle Chancen ausgeräumt, dass später behauptet wird, der Tiefe Staat stecke hinter allem. Das ganze ist gegen alle Regeln von geheimdienstlichem Vorgehensweisen abgelaufen..

Auf die Frage, warum den Dink trotz so vieler Anhaltspunkte für einen Attentat nicht in den Genuss staatlichen Schutzes kam, antwortete Günde. .Darüber kann ich wirklich nicht sprechen. Auch wenn ich es wüsste, ich könnte es nicht sagen, weil es Verrat wäre. Das ganze sieht nach .Wenn er stirbt, dann stirbt er halt. aus. Aber es gibt bestimmt einen Türkischen Staatsbürger, der dazu mehr sagen kann....


Links zu Bezugsartikel:
http://www.milliyet.com.tr/2007/02/08/yazar/dundar.html

"Reis - Gladio'nun Türk Tetikçisi"
("Der Fürst - Der türkische Auftragskiller der GLADIO")
von Soner Yalç.n- Do.an Yurdakul

Über das Leben von Mafiosi Abdullah Çatl..

"Ergenekon - Devlet içinde Devlet"
von Can Dündar - Celal Kazdagli
("Ergenekon - Staat im Staat")

Vom Susurluk-Fall über die Organisation der GLADIO in der Türkei, über die Einbindung der faschistischen "Idealisten" in den Staat, über die Interna des Geheimdienstes, hin zu den Spezialbüros und ihren aussergesetzlichen Aktivitäten in Kurdistan, dem Attentat auf Özal ...

http://www.kurdmania.com/Forum-top-Sammelthread-Ergenekon-1243.html

Fikret Aslan/ Kemal Bozay
Graue Wölfe heulen wieder
Türkische Faschisten und ihre Vernetzung in der BRD
Mit einem Vorwort von von Ulla Jelpke, MdB, und Monika Morres

ISBN-10: 3-89771-004-8
ISBN-13: 978-3897710047
Ausstattung: br., 255 Seiten
Preis: 16.00 Euro

Ein umfassendes Grundlagenwerk zur Geschichte, den Aktivitäten und Zielen der faschistischen türkischen Bewegung und deren Machenschaften in der BRD.

Die faschistische türkische MHP (Partei der nationalistischen Bewegung) und ihre Jugendorganisation .Graue Wölfe. (Bozkurtlar) machen wieder von sich reden. Spätestens seit dem Brandanschlag von Solingen treten sie vermehrt öffentlich auf. In der Türkei werden sie schon seit längerer Zeit . verstärkt seit Anfang der 90er Jahre in Kurdistan . als Mitglieder der sogenannten Spezialeinheiten eingesetzt.
Parallel zu ihrer Entwicklung in der Türkei organisieren sie sich im Ausland, und hier vor allem in der BRD. Das dient nicht nur der finanziellen und logistischen Unterstützung, sondern auch der offiziellen Staatspolitik, die auf diese Weise regimekritische Menschen auch im Ausland verfolgen, bedrohen und ermorden (lassen) kann. Aus dieser Logistik heraus verstärken die .Grauen Wölfe. ihre Tätigkeiten auch in der BRD.
Das vorliegende Buch beschreibt die Entwicklung des türkischen Nationalismus von der jungtürkischen .Revolution. bis zum heutigen Tag. Es analysiert die Entstehungsbedingungen, und die Ziele der faschistischen türkischen Bewegung und beschreibt ihre Aktivitäten in der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist das Ziel der Autoren, das wahre Gesicht des türkischen Nationalismus aufzuzeigen, und allen Interessierten Informationen zu geben, die für den Widerstand gegen den Nationalismus und Faschismus unerläßlich sind.


aus dem Inhalt

Vorwort
von Ulla Jelpke, MdB, und Monika Morres
Einleitung
Die historischen Wurzeln der faschistischen Bewegung
in der Türkei
Der Niedergang des Osmanischen Reiches
Die jungtürkische »Revolution«
Der 1. Weltkrieg
Der türkische Befreiungskampf (1919-1922)
Die türkischen Kommunisten und der Befreiungskampf
Die Vernichtung des armenischen Volkes
Die Annexion Kurdistans
Die Republik Türkei
Die Ära Atatürk
Der II. Weltkrieg und die ideologische Herausbildung
des türkischen Faschismus
Die Nachkriegsperiode
Der Militärputsch von 1960 und die Reorganisierung
der türkischen Faschisten
Die Grauen Wölfe
Der Militärputsch von 1971 und das Erstarken
der Faschisten
1. und 2. Nationalistische Front-Regierung
Der Militärputsch von 1980 und die Übernahme
der Politik der MHP
Die türkische faschistische Bewegung und ihre Ideologie
ab 1990
Das Institut für türkische Normen
Die faschistische Bewegung und die
.Türkisch-islamische Synthese.
Die Ideologie der neofaschistischen MHP
Alte Ideologie . neues Image
Portrait: Alparslan Türkes
Der Tod von Türkes hat gezeigt, daß die Türkei
von Wölfen regiert wird
Die Auseinandersetzungen nach dem Tod von Türkes
Ein Wolf im Schafspelz: Portrait des neuen Oberwolfs
Devlet Bahceli
Die Konterguerilla-Republik
von Talat Turhan
Gladio und die internationale Dimension des Problems
Zur Situation in der Türkei
Der Spezialkrieg des türkischen Staates in Kurdistan
und die Rolle der MHP
von Serdar Çelik
Die Quellen des türkischen Rassismus
ÖHD und die Organisierung des türkischen Rassismus
Die MHP ist die paramilitärische Mordorganisation des
Staates
Der Militärputsch vom 12. September und die
zwangsweise .Beurlaubung. der MHP
Die Einigung der MHP mit dem Staat und ihre
Organisierung in Europa
Das Public-Relations-Amt (T.I.B.) und die MHP
Die Rolle der MHP in Kurdistan
Die MHP im Spezialkrieg
MHP als Koalitionspartner des Staates
Die Spezialeinheiten und die MHP
Die Sondereinheiten von Agar und die MHP
Die Auslandsaktivitäten der Konterguerilla und die MHP
Der Plan, die MHP in Kurdistan zu institutionalisieren
Faschistische Reaktionen auf die Verschleppung
des PKK-Chefs Öcalan
Bei den ersten Wahlen nach der Festnahme Öcalans
entscheiden sich türkische Wähler für extrem rechts und
national
Ankara ist vollauf zufrieden mit Öcalans neuer Marschroute
Der Türkische Staat, die Mafia und die Faschisten .
ein mörderisches Syndikat
Der Verkehrsunfall von Susurluk
Mesut Yilmaz . Der Pate in Mafia-Geschäften
Die .demokratischen. bürgerlichen Parteien und der
Nationalismus
Konservative Parteien
Die Sozialdemokratie
Parteien links von der Sozialdemokratie
Prokurdische Parteien
Ein Mörder- und Gruselparlament
Re-Islamisierungstendenzen in der Türkei
Die Politisierung des Islams und die .Wohlstandspartei.
(Refah Partisi; RP)
Die Aleviten als Aussenseiter
Türkische Faschisten in der Bundesrepublik
Neues Outfit der türkischen Faschisten in Deutschland
Deutschland . das neue Operationsfeld
des Türkischen Geheimdienstes (MIT)
Türkische Lobby in Deutschland
Türkische Medien: Hetze und Nationalismus
Chronologie der Gewalttaten türkischer Faschisten
in der BRD seit Anfang der 90er Jahre
Die Haltung der bundesrepublikanischen Behörden
zu türkischen Rechtsextremisten
Rechtsradikale Dachverbände aus der Türkei
Gründe für das Aufkommen des türkischen Nationalismus
und Rassismus in der Türkei und in Deutschland
Widerstand gegen den (türkischen) Rechtsradikalismus
Adressen türkischer Faschisten
Glossar
Anmerkungen

Die AutorInnen:

Fikret Aslan ist Mitarbeiter des Informationsbüro Türkei und Kurdistan e.V. und kandidierte bei den Bundestagswahlen für die PDS. Bei den Ausländerbeiratswahlen 1995 wurde er für die Liste für die Freiheit der Völker in den Beirat der Stadt Essen gewählt, trat jedoch nach kurzer Zeit aus Protest gegen die enge Zusammenarbeit der Stadt mit türkischen Rechtsradikalen zurück. Aslan schreibt für verschiedene linke Zeitschriften.

Kemal Bozay ist Mitarbeiter der Föderation der demokratischen Arbeitervereine aus der Türkei in der BRD e.V., schreibt für die Tageszeitung EMEK.

Talat Turhan war bis zu seinem Ausschluß 1964 General der türkischen Armee. Später wurde er festgenommen und mußte mit den Foltermethoden und der Konterguerilla Bekanntschaft machen. Talat Turhan ist heute in der Türkei der Experte in Sachen "Konterguerilla". Seine Erfahrungen und Nachforschungen veröffentlichte er in mehreren Büchern.

Sedar Celik arbeitet als Schriftsteller und Journalist in verschiedenen europäischen Staaten. Celik hat u.a. das Werk Türkische Konterguerilla . die Todesmaschinerie herausgegeben.


KULTURPRESSESCHAU
24.01.2008
Von Klaus Pokatzky

"Papst Benedikt XVI. hat scharfe Kritik an den Medien geübt."

Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, die eine Meldung des Evangelischen Pressedienstes, epd, wiedergibt.

"In seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum Weltmedientag warf er Rundfunk und Presse vor, die Menschenwürde zu missachten und die öffentliche Meinung zu manipulieren. Und ceterum censeo: Besonders das Fernsehen griff er an."

Das gedruckte Feuilleton hat da natürlich ein ganz anderes Niveau. Die schönste Überschrift ist in der SÜDDEUTSCHEN zu finden:

"Zack, knack, urks, ulps."

Das steht in dem Bericht über die Ausstellung in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main über sechs Jahrzehnte deutscher Comicgeschichte, womit solche mediokren Zeichengestalten wie "Fix und Foxi", "Falk" und "Sigurd" gemeint sind - und leider nicht das Schaffen der unvergesslichen Micky-Maus-Übersetzerin Erika Fuchs, die uns das Universum von Entenhausen ins Deutsche übersetzte und uns so schon im Kindergarten zum Lesen animierte. "Die ganze Brut einer eingedeutschten Federfauna transatlantischer Zeugung", nennt das Volker Breidecker in der SÜDDEUTSCHEN ohne die gebotene Ehrerbietung gegenüber Donald und Onkel Dagobert. Ächz, Stöhn, dem Redakteur ist nichts zu schwör.

"Viele türkische Intellektuelle realisieren erst jetzt, wie nah sie die ganze Zeit ihren potentiellen Mördern waren."

Das lesen wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG nach Aufsehen erregenden Verhaftungen von mutmaßlichen Mitgliedern eines Geheimbundes. "'Ergenekon' nennt sich der geheime Zirkel, zu dem neben einem bekannten Rechtsanwalt auch hohe Militärs gehören sollen", schreibt Karen Krüger in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN und nennt auch den Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk als einen derjenigen, "die nach dem Willen von 'Ergenekon' umgebracht werden sollen". Nur Pläne, spinnerte Ideen, zu denen auch ein Staatsstreich gehören soll? "Wenn es stimmt, was jetzt vermutet wird, dann hat der paramilitärische Bund aber schon getötet", schreibt Christiane Schlötzer in der SÜDDEUTSCHEN:

"Hrant Dink soll eines der Opfer sein, und auch der 2006 in Trabzon ermordete katholische Priester Andrea Santoro. Lauter ungeklärte Morde."

Und in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG meint Günter Seufert zu dem, was da hinten, weit, in der Türkei, aufeinander schlägt, die so gerne Mitglied der Europäischen Union würde:

"Der Kampf wird tief im Innern des Staates ausgetragen. Er wird nicht nur um Geld und Macht geführt, sondern auch um die Köpfe der Menschen, und seine Schauplätze sind Gerichte und Sicherheitsbehörden, die Ministerien und das Parlament."

Was geht eigentlich in den Köpfen von Gewaltfanatikern vor? "Es ist die Frage", lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN, "wie es denn möglich sei, dass 'ganz normale' Männer - oder gar: 'ganz normale Familienväter' - unvorstellbare Grausamkeiten begehen, sich an Massakern beteiligen, nicht nur andere Männer, sondern auch Frauen und Kinder töten, Menschen demütigen, foltern, im Namen der Wissenschaft zu Tode quälen". Das fragt sich Jan Philipp Reemtsma in einem Vortrag zur "Gewalt in der Moderne", den er in seinem Hamburger Institut für Sozialforschung gehalten hat, gekürzt wiedergegeben in der SÜDDEUTSCHEN. Und wir fragen uns das mit.

"Diese Frage treibt uns um. Dennoch ist es eine alberne Frage. Die Frage ist darum albern, weil die Antwort auf der Hand liegt: Wer denn sonst?"

Das ist noch leicht zu verstehen, Frauen sind zu solchen Scheußlichkeiten wohl tatsächlich nicht fähig. Doch schwerer zu verstehen ist, wie in der FRANKFURTER RUNDSCHAU die Frage beantwortet wird: wer sind eigentlich die Selbstmordattentäter, die die Welt in Angst und Schrecken versetzen? "Wir neigen dazu, uns Selbstmordattentäter als herzlose und blutdurstige Killer vorzustellen", schreibt Randall Collins, Professor für Soziologie an der University of Pennsylvania.

"Dabei sind die meisten Leute viel weniger gewaltbereit, als wir denken. Tatsächlich sind es die stillen, sanftmütigen Mitglieder der Mittelschicht, die die besten menschlichen Bomben abgeben. Und deswegen ist diese besondere Art der Massenvernichtungswaffe so schwer aufzuhalten."