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09 Juni 2011

BND und CIA "haben in der Tat die RAF von Anfang an kontrolliert".

Musste Siegfried Buback sterben, da er dem wahren Terror und den Hintermännern im Staat (BRD & USA) zu nahe kam?

Buback nannte den DDR-Spion Günter Guillaume als einen Gegner seines Vaters. Dieser habe gegen Guillaume ermittelt und „sehr viel gewusst". (Der Zeitpunkt der Enttarnung war dem CIA wichtiger als Buback's Leben) Die Enttarnung Guillaumes sorgte für den Rücktritt des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt. Der Sohn des getöteten Generalbundesanwalts verwies zudem auf eine Akte der Stasi, laut der Verena Becker schon 1972 mit westlichen Geheimdiensten zusammengearbeitet habe. Dadurch ergäben sich Fragen von ungeheurer Wucht, so Buback.

Auch Ina Beckurts, die Witwe von Siemens-Vorstand Karl Heinz Beckurts (geboren 1930, gestorben 1986), vermutet ein Komplott hinter dem Tod ihres Mannes. Sie verlangt eine Intensivierung der Ermittlungen an den sechs ungeklärten Morden, die der RAF zugesprochen werden.

39. Verhandlungstag (26. Mai 2011) 

http://blog.zdf.de/3sat.Kulturtube/02vor-ort/stammheim-verena-becker-prozess/

Michael Bubacks Stammheim-Tagebuch
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/149795/index.html

Die Einsicht in Akten wird Michael Buback teilweise verwehrt. Die Verfassungsschutzakte über die Zusammenarbeit mit Verena Becker wurde Anfang 2008 ganz gesperrt, weil sie das Staatswohl gefährden könnte
http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/specials/120651/index.html


BND RAF CIA Agentin Verena Becker


Michael Buback schreibt:

Der Zeuge Jürgen G. sagt aus: Er sah am 4. und 5. April 1977 jeweils den Alfa Romeo, mit dem die Attentäter am 7. April 1977 flüchteten. Er erinnert sich noch heute an das Kennzeichen GER-AM 25. Als dieses Auto einige Tage nach dem Anschlag gefunden worden war, meldete er sich bei der Polizei. Im Präsidium seien ihm am 12. April 1977 Bilder von einem Grillfest gezeigt worden, auf denen er "fast sicher" Knut Folkerts als die einzelne Person im Alfa Romeo erkannt habe, so der Zeuge. Die Person im Auto sei allerdings im Gesicht schmaler gewesen als die Vergleichsperson. Bilder einzelner Tatverdächtiger seien ihm nicht vorgelegt worden, auch nicht bei einer zweiten Vernehmung am 16. April 1977. Mit einer größeren Gruppe von Zeugen war er Mitte Oktober 1977 nach Holland zur Gegenüberstellung mit Folkerts gefahren worden. Es sei keine Wahlgegenüberstellung gewesen. Die Zeugen konnten Folkerts – jeweils einzeln – durch einen Spiegel beobachten. In dem in Holland erstellten Protokoll sagte der Zeuge, er erkenne Folkerts als Fahrer des Alfa Romeo wieder, allerdings bestehe vom Äußeren her ein gewisser Unterschied.

Auf der Hin- und Rückfahrt habe er neben dem Tankstellenpächter gesessen, der kurz vor dem Anschlag zwei Motorradfahrer an seiner Tankstelle – etwa drei Kilometer vom Tatort entfernt – beobachtet hatte. Ich frage den Zeugen, ob er auf der Rückfahrt von Holland mit dem Tankstellenpächter über dessen Fazit aus der Gegenüberstellung gesprochen habe. Ja, antwortet er, das habe er. Der Tankstellenpächter habe ihm gesagt, dass er Knut Folkerts nicht als eine der beiden Personen auf dem Tatmotorrad erkannt habe. Dies stimmt mit dem überein, was der Tankstellenpächter einem anderen Zeugen gesagt haben soll, der auch mit in Holland war, aber es steht im eklatanten Widerspruch zu dem, was der Tankstellenpächter einige Wochen später, am 8. November 1977, der Karlsruher Polizei über den Soziusfahrer auf dem Tatmotorrad zu Protokoll gab: Er sei bezüglich des Soziusfahrers der Überzeugung, dass dieser mit dem ihm gegenübergestellten Knut Folkerts identisch sei – eine Aussage, die möglicherweise erhebliche Folgewirkungen hatte. In der Anklage des Generalbundesanwalts Rebmann gegen Folkerts heißt es zum Tatgeschehen am 7. April 1977, Knut Folkerts habe auf dem Rücksitz des von seinem Komplizen gelenkten Motorrads Marke Suzuki GS 750 Platz genommen.

"Bewegung 2. Juni"

Der zweite Zeuge ist Michael "Bommi" Baumann. Er soll im Oktober 2010 – nach einer Vernehmung in anderer Sache – auf die Frage eines Beamten des Landeskriminalamts Berlin nach Verena Beckers Verstrickung in den Mord an Generalbundesanwalt Buback erklärt haben, Frau Becker habe definitiv die tödlichen Schüsse abgegeben. Weiter soll er gesagt haben, Frau Becker sei schon damals, als sie beide in der "Bewegung 2. Juni" waren, "eiskalt" gewesen. Der Zeuge wundert sich, dass ein LKA-Beamter überhaupt einen solchen Vermerk aufgrund eines ein- bis zweiminütigen "Plausches" angefertigt habe. Er wendet sich nicht gegen die im Vermerk enthaltene Einschätzung "eiskalt", die er für zutreffend hält und damit begründet, dass Verena Becker ihm gegenüber die Idee eines Sprengstoffanschlags in Stuttgart befürwortet habe, bei dem Menschen zu Schaden hätten kommen können. Zur Karlsruher Täterschaft sagt Baumann aber, er könne dies doch gar nicht "definitiv" beurteilen, da er nicht dabei gewesen sei. Er sei allerdings davon überzeugt, dass Verena Becker in Karlsruhe geschossen habe. Er deutet an, dass Personen aus dem Umfeld des "2. Juni", zu denen er noch jetzt Kontakt hat, diese Ansicht teilen. Es sei doch merkwürdig, so der Zeuge, dass, wenn Personen die Karlsruher Tatwaffe bei sich haben, diese nicht wegen des Attentats angeklagt werden. Hier stimme etwas nicht. Auch wundere er sich, dass weder der Verfassungsschutz noch die RAF etwas über den Anschlag sagen.

Michael Baumann erzählt, wie er Verena Becker 1971 kennenlernte: Sie sei damals bei der "Schwarzen Hilfe" aktiv gewesen. Er habe sie vor knapp 40 Jahren zuletzt gesehen. Die Anschläge des "2. Juni" seien jeweils für die Nachtzeit geplant worden, um keine Menschenleben zu gefährden. Der Zeuge räumt ein, an der Bombe mitgebaut zu haben, die andere dann für den Sprengstoffanschlag auf den britischen Yachtclub in Gatow eingesetzt hätten. Durch einen Fehler sei die Bombe nicht nachts detoniert, sondern erst, nachdem sie ein Bootsbauer gefunden und in einen Schraubstock gespannt habe. Dabei wurde der Mann getötet. Baumann sagt, dies sei schlimm für ihn gewesen. Er wollte, dass der Vorfall öffentlich erklärt wird und man sich entschuldigt. Hierfür fand er keine Mehrheit. Daraufhin habe er sich von der Gruppe getrennt und im September 1972 Deutschland verlassen. Als Michael Baumann 1973 kurzzeitig nach Berlin zurück wollte, hätten DDR-Grenzbeamte bei seiner Einreise aus der Tschechoslowakei seinen gefälschten Pass bemerkt. Um nicht an die Westberliner Polizei ausgeliefert zu werden, habe er der Stasi Aussagen über Terroristen gemacht und auch eine kurze Passage über Verena Becker geschrieben. Er sei sechs Wochen lang in der DDR festgehalten und täglich verhört worden. Geld habe er für seine Aussagen nicht bekommen. Er wurde 1981 in London verhaftet und danach zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.


http://www.jurablogs.com/bild/80/die-mutmassungen-bommi-baumann.jpg

Michael Baumann weist auf einen wichtigen und klärungsbedürftigen Aspekt hin: Es wundere ihn, dass sich Verena Becker an den Verfassungsschutz gewandt habe. Wenn ein Inhaftierter Aussagen machen und Vergünstigungen erhalten wolle, sei die Staatsanwaltschaft der logische Ansprechpartner, nicht der Verfassungsschutz. Dass Verena Becker nicht den Weg zur Staatsanwaltschaft gewählt habe, deute darauf hin, dass sie bereits zuvor Kontakt zum Verfassungsschutz hatte oder sogar dessen Mitarbeiterin gewesen sei. Verfassungsschützer kämen nicht einfach so, sagt er. Warum das niemand begreife, fragt er in der Verhandlung. Der Verfassungsschutz sei näher bei ihnen gewesen als sie gedacht hätten, meint Michael Baumann im Rückblick. Er erinnert an Besuche des "ominösen Herrn Grünhagen" bei den Inhaftierten. In einem Interview hatte Baumann gesagt, er könne sich vorstellen, dass Verena Becker bereits während ihrer ersten Haft, also vor Februar 1975, "umgedreht" worden sei. Die Stasi habe über die Kontakte des Verfassungsschutzes zu den in Westberlin inhaftierten Terroristen genau Bescheid gewusst. Diese Bemerkung erinnert mich daran, dass die Verfahrensbeteiligten seit Monaten darauf warten, dass die bei Erich Mielke beschlagnahmten Akten über RAF-Angehörige dem Gericht vorgelegt werden. Darunter sollen allein 17 Akten sein, die Verena Becker betreffen.

Es erstaune und enttäusche ihn, sagt Michael Baumann, dass Verena Becker von der "Bewegung 2. Juni" zur RAF übergewechselt sei, nachdem Mitglieder des "2. Juni" sie durch die Entführung von Peter Lorenz freigepresst und dabei ihr eigenes Leben riskiert  hatten. Ein Grund für ihren Wechsel könne gewesen sein, dass sie bei der RAF die Chance sah, in die Führungsebene aufzusteigen.

Der Zeuge erwähnt noch, er habe sich mehrfach mit Wolfgang Pfaff getroffen, der Bundesanwalt in Karlsruhe war, bevor er Präsident des Brandenburgischen Verfassungsschutzes wurde. Das letzte dieser Treffen liege etwa 15 Jahre zurück.

Die RAF und der Geheimdienst

Rechtsanwalt Ulrich Endres fragt den Zeugen, ob ihm von RAF-Seite gedroht worden sei, wenn er jetzt Aussagen mache. Michael Baumann antwortet: "Die hassen mich sowieso." Ihm sei zu Ohren gekommen, dass man es nicht möchte, dass weiter nachgebohrt wird, ob jemand mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet habe. Das scheint mir nur zu gut verständlich. Ein Zusammenwirken von RAF-Terroristen mit dem Geheimdienst ist für beide Seiten kein Thema, über das man gerne spricht, Für die RAF dürfte das Thema besonders unangenehm sein, eine Art "Ursünde", wenn Terroristen mit dem Geheimdienst des Staates zusammengearbeitet haben, den sie nach außen hin als "Schweinestaat" bezeichnet und angeblich bekämpft haben.

Die Sache mit dem Verfassungsschutz interessiere ihn auch persönlich, sagt Michael Baumann. Es sei doch merkwürdig, dass ein Staatsdiener -  in dem Fall Peter Urbach – Waffen verteilt und bei Aktionen mitgemacht habe, wenn andererseits Mitglieder des "2. Juni" für dieselben Sachen in den Knast gehen.


http://www.cologne-info.de/fotos-aus-koeln/prominente-in-koeln/michael-buback/bilder-02/michael-buback-gr-0009.jpg

Michael Buback

Als sein Vater, Generalbundesanwalt Siegfried Buback, am 7. April 1977 in Karlsruhe von der RAF getötet wurde, war Michael Buback 32 Jahre alt. Im Rahmen der Diskussion über die vorzeitige Begnadigung Christian Klars im Jahre 2007 war Buback häufiger Gast in Fernseh-Diskussionsrunden und verfasste mehrere Artikel über das Thema RAF. Am 17. April 2007 veröffentlichte er einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem er schrieb, dass sich bei ihm das ehemalige RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock gemeldet habe. Dieser habe ihm glaubhaft versichert, dass weder Christian Klar noch Knut Folkerts oder Günter Sonnenberg die Schützen gewesen seien. Bereits 2001 gab sich nach einem Aufeinandertreffen Bubacks und Jürgen Trittins in der Talkshow Sabine Christiansen der Autor des Textes „Buback – Ein Nachruf", der bislang nur als Göttinger Mescalero bekannt war, zu erkennen. Die Ergebnisse eigener Ermittlungen zum Mord an seinem Vater veröffentlichte er 2008 in dem Buch Der zweite Tod meines Vaters. Eine erweiterte Ausgabe erscheint im Oktober 2009.


Siegfried Buback wurde bewusst vom BND gesteuert ermordet weil er als Anklage gegen irgendwen erhob oder seine Nase in etwas zu tief reinsteckte---- Was war das nochmal (Bitte im kommentar hinterlassen!)

http://info.kopp-verlag.de/data/image/Udo_Schulze/2010-07/RAFschweiz/Fahndungsplakat2.jpg

Auch Annelie Becker ist den "Klausens" zugeordnet, wiewohl für sie eine klare Registriernummer und ein Deckname nicht auffindbar sind. Ihre ältere Schwester Verena stellt sich derzeitig gegenüber dem Gericht in Stuttgart-Stammheim dem Verdacht, aktiv an dem Mord des Generalbundesanwaltes Siegfried Buback von 1977 beteiligt gewesen zu sein und Kontakte mit Geheimdiensten gehabt zu haben.

Laut Stasiakten war auch Schwester Annelie im Terrorismus aktiv, seit 1973 als 19-Jährige. In einem Kassiber von Ende 1975 wird der Stasi eine führende Rolle Annelies in der sogenannten "Haag-Mayer-Bande" deutlich. 1976 wurde sie in der BRD zur Festnahme ausgeschrieben.

Erwähnt werden interessanterweise auch "Observationen der (Annelie - R.I.) B. durch Westberliner Kriminalpolizei im Rahmen der Klärung des Mordanschlages auf den Generalbundesanwalt Buback" am 8.4.1977. Im Mai 1977 war auch sie nach Erkenntnissen der schwedischen Polizei an der Vorbereitung der dann verhinderten Entführung einer Ministerin dabei. Kurz danach, im Juni desselben Jahres sei sie über die Grenzkontrollstelle Herleshausen in die DDR eingereist. Am 4. März 1981 war sie bei der Besetzung des "Spiegel", am 21. März desselben Jahres bei der Besetzung des Schauspielhauses Frankfurt dabei. Bis 1983 unternahm sie viele Reisen in die DDR, zu Verwandten, wie es heißt. Ein Dossier der Abteilung XXII sieht Bedarf, den "Charakter" der "umfangreichen Verbindungen" von Mutter und Geschwistern in die DDR "zu klären".

Auch Annelie Becker war ab 1984, genau seit dem 19.11., unauffindbar. Ein Haftbefehl besteht gegen sie seit Ende desselben Jahres.


TP schreibt

Der Stasi-Bericht aus dem Bereich der Aufklärung vermutet ihre Beteiligung an dem Sprengstoffanschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau im Dezember 1985 und an der Ermordung des Industriellen Ernst Zimmermann im Februar 1985. Das sind nicht gerade geringfügige Verdächtigungen. Stasi-Akten weisen in der Regel eine sehr präzise Aufklärung auf.

Als ihre Schwester Verena bereits 9 Jahre im Gefängnis sitzt, nehmen sie Zielfahnder des BKA am 13.1.1986 in Hannover-Linden schließlich fest. Ihr Pass ist gefälscht. In Zeitungsartikeln, die man auch zwischen den Stasiakten findet, konnte man einen Tag darauf lesen: "Widerstandslos ließ sich Annelie Becker abführen. Die 31jährige war unbewaffnet - sie war die erste Frau aus den Reihen der RAF, die bei der Festnahme keine Waffe bei sich trug."

Kurz nach der Festnahme dementiert Alexander Prechtel, Pressesprecher von Siegfried Bubacks Nachfolger Kurt Rebmann und späterer Generalbundesanwalt, "entschieden" ihre Beteiligung an jüngsten Terroranschlägen. Auch über Annelie Becker sprachen seinerzeit die deutschen Zeitungen ("Nach Verhaftung von Terroristin Becker. Heiße Spur zum RAF-Kern"). Was nach der Verhaftung aus ihr geworden ist, wissen wir nicht. Ihr Name in den Akten ist durch die Sachbearbeiter der BStU gar meist geschwärzt. Wohl lebt sie heute mit Schwester Verena zusammen, doch ist sie so gut wie vergessen. Als ob unsichtbare Hände ihre Spur bis hinein in die Stasi-Akten verwischen sollten.

http://www.heise.de/tp/artikel/33/33604/33604_1.jpg

Verena Becker hatte bei ihrer Verhaftung am 3.5.1977 200 Ostmark in ihrer Hosentasche. So hält es das Gerichtsurteil gegen sie fest. Schon vor einem Jahr wurde nach Durchsicht von Stasi-Akten vom 2.2.1978 veröffentlicht, dass Verena Becker nach "zuverlässiger" Quelle von "westdeutschen Abwehrorganen" bereits seit 1972 kontrolliert wird: "Diese Informationen wurden durch Mitteilungen der HVA von 1973 und 1976 bestätigt." Akten aus dem Jahr 1979 führen vier verschiedene Decknamen für sie auf.

Dort lesen wir auch, dass nach "Angaben von Becker und Sonnenberg" die beiden am Tag ihrer Verhaftung eigentlich anderes vorhatten. Im Regierungsbezirk Unterfranken hatten sie -laut Stasiakten - eine Verabredung. Und dies mit niemand Geringerem als Carlos, Rolf Heissler, Christian Klar, Hans-Joachim Klein, Jörg Lang, Gabriele Rollnick, Inge Siepmann und Inge Viett, also hochkarätigen Bombenleuten des deutschen Terrorismus. Beunruhigend ist, wem Becker und Sonnenberg eigentlich diese höchst vertrauliche Mitteilung über ein mit Sicherheit sehr geheimes Treffen machten? Muss der Adressat dieser Mitteilung nicht ein enger Vertrauter sein? Ein Vertrauter aus einem Geheimdienst?

Eine weitere Akte bestätigt, wenn nicht eine eindeutig verpflichtende Agententätigkeit oder einen direkten Stasi-Kontakt, so aber doch zu mindestens ein deutliches frühes Interesse der Stasi an Verena Becker. Die ordnete der jungen Militanten im Jahr 1969 die Registriernummer XV/2928/69 zu. Klar ist jedenfalls, dass Verena Becker von Anfang an schon bei den Vororganisationen der "Bewegung 2. Juni" eine deutliche, die Militanz vorantreibende Rolle spielte. Wie ein infiltrierter Agent Provocateur.


30. Oktober 2007
Michael Buback: "Mein Vater war Geheimdienst im Weg"
Bei einer Veranstaltung zum 30. Jahrestag des Deutschen Herbstes sollte es in Bad Boll eigentlich um die Angehörigen der Opfer gehen. Doch dann holte Michael Buback, Sohn des RAF-Opfer Siegfried Buback, aus und beschuldigte die Geheimdienste, Mitschuld am Tod seines Vater zu sein....

...Buback droht mit Strafanzeige
Buback legte bei seiner Vermutung nach, dass der deutsche Geheimdienst in den Mord an seinem Vater verwickelt sein könnte. Auch die Witwe des 1986 ermordeten Siemens-Vorstands Karl Heinz Beckurts, äußerte unter der Hand erstmals einen ähnlichen Verdacht, den sie aber nicht genauer ausführen wollte.


Warum soll die Mordakte Buback geheim bleiben?

Wer die Geschichte der RAF nicht durch die Brille von Spiegelchefredakteur Stefan Aust anschaut, stellt fest, dass Agents Provocateurs in dieser Gruppe eine Schlüsselrolle spielen. Wer die Strategie der Spannung kennt, der versteht, dass höchste politische Kreise in der NATO selbst ein großes Interesse an der Eskalation von Gewalt hatten, für deren Opfer sie politische Gegner verantwortlich machen konnten, weil sie politische Gegner so nachhaltig diskreditieren konnten und vor deren Hintergrund sie eine ständige Verschärfung von Überwachungsgesetzen rechtfertigen konnten.

Mit den Anti-Terror-Gesetzen wurde es möglich, schwere Straftaten unaufgeklärt zu lassen, mit einem rechtsstaatlich aussehenden Prozedere der Öffentlichkeit durch das Einsperren irgendwelcher Menschen Sühne und Gerechtigkeit vorzugaukeln und die wirklichen Mörder ungestraft entkommen zu lassen. Das sind Voraussetzungen, auf denen False-Flag-Terror gedeihen kann.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und sein oberster Dienstherr Wolfgang Schäuble hätten den Verdacht, dass für den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback der Verfassungsschutz selbst mittels seiner mutmaßlichen Agentin Verena Becker verantwortlich ist, nun entkräften können, in dem sie die Akten des Verfassungsschutzes offen gelegt hätten.

Gründe dafür, dass das Bekanntwerden des Inhalts dieser Akten dem Wohl des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereiten würde, so wie es vom Gesetz im Falle der Sperrerklärung gefordert wird, sind nicht ersichtlich. Die RAF gibt es nicht mehr und Terroranschläge der RAF sind sicherlich im Falle der Aufklärung des Mordes an Siegfreid Buback nicht zu erwarten.

Das Bundesinnenministerum teilt jedoch folgendes mit:

    "Nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung aller Interessen hat sich das Bundesministerium des Innern entschieden, eine Sperrerklärung gemäß Paragraf 96 StPO abzugeben"

Genausogut hätte Wolfgang Schäuble erklären können, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz in den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback verstrickt ist. Das pfeifen jedoch die Spatzen ohnehin schon von den Dächern und so verwundert es auf den ersten Blick, dass das geheim gehalten werden soll. Strafrechtlich wird dabei sicher nichts gegen verantwortliche Politiker und Bürokraten herauskommen, denn der Mord lässt sich gut als Unfall darstellen. Was aber mag dann der Grund dafür sein, dass Wolfgang Schäuble die Umstände des Mordes geheim hält und so Spekulationen und Spott breiten Raum gibt?

Vielleicht möchte Wolfgang Schäuble einfach nur keinen Präzedenzfall für die Akteneinsicht schaffen. Denn während beim Mord an Siegfried Buback auch eine unbeabsichtigte Mittäterschaft des Verfassungsschutzes plausibel erscheint, erscheint eine unbeabsichtigte Tötung bei einem anderen wichtigen Vorkommnis in der Geschichte des deutschen Terrorismus Akten nicht plausibel. In der Todesnacht von Stammheim, zu der auch Akten zurückgehalten werden, deutet einiges darauf hin, dass es sich dabei um gezielten Mord handelt, der von höchsten politischen Stellen angeordnet wurde. Wenn das aus Akten des Bundesverfassungsschutzes hervorgehen sollte, dann würde das bedeuten, dass ehemalige Regierungsmitglieder und ihre sicherlich heute in besten Positionen sitzenden Mitglieder sich wegen Mordes an den Häftlingen vor Gericht verantworten müssten.

Dass die Regierung daran kein Interesse hat, erscheint nachvollziehbar.

Otto Schily : "RAF Terror war von der CIA inszeniert"
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=m30vYCjviUY

Die Journalistin Regine Igel hat für ihr Buch Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien italienische Justizakten gesichtet und Interviews mit Richtern und Staatsanwälten geführt. Sie vertritt die Auffassung, dass die RAF schon früher als von Wisnewski behauptet von Geheimdiensten unterwandert und instrumentalisiert worden sei, was im Fall der italienischen Roten Brigaden bewiesen sei.[12] Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt.[12][13] Die Tatsache, dass die Zusammenhänge zwischen der RAF und Geheimdiensten in Deutschland praktisch unbekannt seien und nie offiziell untersucht wurden, begründete Igel mit der gesetzlich festgelegten Weisungsgebundenheit der deutschen Staatsanwälte durch die Politik. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert.[12][14]

Die für die Morde an Ernst Zimmermann, Karl Heinz Beckurts, Gerold von Braunmühl, Alfred Herrhausen und Detlev Karsten Rohwedder verantwortlichen Täter wurden bis heute nicht zweifelsfrei identifiziert. Die einzigen in diesem Zusammenhang genannten Personen, Horst Ludwig Meyer und Wolfgang Grams, starben bei Verhaftungsversuchen.

30.11.2009
Herrhausen-Attentat
Zwanzig Jahre danach werden manche Fragen und Spuren immer unbequemer

...Das Rätsel um die Sprengladung: Erstmals kam am 30. November 1989 im hessischen Oberursel/Taunus bei dem Angriff auf die Wagenkolonne des Bankers ein Sprengsatz zur Verwendung, der von hochqualifizierten Spezialisten hergestellt worden sein musste. Nach Angaben des BKA wurde die Sprengladung mittels eines unterirdisch verlaufenden Kabels und einer Lichtschranke, die vom Spiegel eines auf der anderen Straßenseite abgestellten Fahrrades reflektiert wurde, gezündet. Zahlreiche Experten sind sich sicher: Die Bombe konnte nicht allein aus den Händen der deutschen Stadtguerilla stammen. Dabei müssen zumindest im Hintergrund Fachleute eines Militärs oder Geheimdienstes unterstützend tätig gewesen sein. Dort ist auch das dritte Rätsel um den Herrhausen-Anschlag angesiedelt, die Herkunft des Bekennerschreibens......

.....Rätselhaft bleiben auch bis heute die ominösen Sicherheitsleute: Entgegen der landläufigen Vorstellung, die Personenschützer Herrhausens seien BKA-Beamte oder andere Polizisten gewesen, soll es sich bei ihnen jedoch um Angehörige des Werkschutzes der Deutschen Bank gehandelt haben, da Herrhausen kein öffentliches Amt bekleidete und somit nicht von staatlichen Organen geschützt werden konnte. Bis heute wirft die Tatsache, dass das Fahrzeug der Personenschützer zwar vor dem Wagen Herrhausens die Lichtschranke passierte, aber nicht den Zünder der Sprengladung auslöste, drängende Fragen auf. Warum die Männer nach der Explosion Minuten warteten, bis sie zum völlig zerfetzten Herrhausen-Auto liefen, ebenfalls. Und noch mysteriöser erscheint das sich in Kreisen polizeilicher Sondereinheiten hartnäckig haltende Gerücht, wonach einer der Personenschützer kurz nach dem Attentat auf fragwürdige Art und Weise aus dem Leben schied.....
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31612/1.html

Und schließlich kam die Sprache auf Alfred Herrhausen. Edgar Most nahm auch hier kein Blatt vor den Mund, wohlwissend, daß die Morde an Herrhausen und Rohwedder die Chance auf eine erfolgreiche Wiedervereinigung vereitelt hatten: "Herrhausen wollte in New York eine Rede halten, wo er u.a. die Entschuldung Osteuropas gefordert hätte. Hier liegt das Motiv für seine Ermordung". Unter dieser Prämisse wird die These von der RAF als Mordkommando unglaubwürdig. Wer aber soll es dann gewesen sein? Most wies darauf hin, daß die "Geheimdienste eine Welt für sich sind, und in diesem Milieu werden solche Morde geplant".
Quelle: http://www.solidaritaet.com/neuesol/2005/8/most.htm
oder da:
http://www.arbeiterfotografie.com/politische-morde/index-1989-11-30-alfred-herrhausen.html
bzw. da: http://www.juergen-elsaesser.de/de/artikel/template_artikel.php?nr=822