GAZA HILFE news
Published by junge Welt
Wednesday, 26 May 2010
Karin Leukefeld
Schiffe sollen Freitag Palästinenser erreichen
Schriftsteller Mankell beteiligt sich an Solidaritätsaktion
Rund 600 Passagiere aus 50 Ländern sind seit dem Wochenende mit acht Schiffen unterwegs, um tonnenweise Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Doch die Fahrt der »Freiheitsflotte« der internationalen Kampagne »Free Gaza« verzögert sich. Die Schiffe werden wohl erst am Freitag vor der palästinensischen Küste eintreffen. »Die (israelische) Marine soll sich bereits intensiv auf unser Kommen vorbereiten, um uns den Zugang nach Gaza zu versperren«, schreiben der emeritierte Völkerrechtsprofessor Norman Paech und Matthias Jochheim, Vertreter der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), in einem gemeinsamen Internettagebuch. Beide gehören zu einer kleinen Gruppe aus Deutschland, die an der Schiffsreise nach Gaza teilnimmt.
Im Team der schwedischen Organisation »Ship to Gaza« reist auch der Schriftsteller Henning Mankell mit. Er sehe »erschreckend viele Parallelen« zwischen Südafrika unter der Apartheid und dem Konflikt im Mittleren Osten. »Solidarität«, so Mankell in einem Interview, »bedeutet handeln, nicht nur Worte.« Für ihn sei es »eine Selbstverständlichkeit«, den Einwohnern von Gaza zu zeigen, daß sie nicht vergessen sind. Seit 2007 wird der Gazastreifen von Israel abgeriegelt, nach dem Krieg 2008/2009 verhinderte Israel auch die Lieferung notwendiger Baumaterialien.
»Wünscht uns alles Gute!« Dieser Bitte von »Free Gaza« auf der Internetseite www.witnessgaza.com ist u.a. der UN-Beauftragte für die Menschenrechte der Palästinenser in den besetzten Gebieten, Richard Falk, nachgekommen. Er bringt seine »größte Bewunderung« für die »mutigen Bürger der Welt« zum Ausdruck, die gegen die »verbrecherische Blockade« vorgehen. »Nicht Regierungen oder die Vereinten Nationen« hätten bisher etwas gegen die Blockade unternommen, »sondern Menschen mit Verantwortungsgefühl«. John Ging, Leiter der UN-Hilfe für palästinensische Flüchtlinge erklärt, es sei Zeit, daß »die internationale Gemeinschaft Hilfe auf dem Seeweg (für Gaza) unterstützt, so wie sie es in Haiti getan hat«.
Die israelische Friedensorganisation »Gush Shalom« fordert derweil ihre Regierung auf, die Schiffe mit der humanitären Hilfe passieren zu lassen. Es sei Zeit, »die Belagerung aufzuheben und den Einwohnern von Gaza den Kontakt mit dem Rest der Welt zu ermöglichen«.
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