Uwe Barschel Mord
Gerhard Wisnewski schriebt dazu:
Was Sie da unten rechts sehen, ist ein Bild des toten Uwe Barschel aus dem Buch "Der Doppelmord an Uwe Barschel", (siehe unten) das ich Ihnen schon früher vorgestellt habe und Ihnen nochmals wärmstens empfehlen möchte. Es handelt sich um einen Doku-Krimi ohnegleichen, der Ihnen einen tiefen Blick in die Eingeweide dieses Staates ermöglicht. Danach wird allerdings nichts mehr sein wie vorher - und das ist keine Übertreibung. Auch für mich barg es noch jede Menge Überraschungen, die selbst über mein Vorstellungsvermögen hinausgingen - und das ist ja in den letzten Jahren ziemlich ausgedehnt worden.
Der "Stern-Barschel" ohne sichtbare Verletzungen. | Der Barschel in der Gerichtsmedizin mit Verletzungen. |
Worauf ich hinaus will: Ich habe mir dieses Bild angeschaut und dabei fielen mir die Bilder des toten Ex-Ministerpräsidenten Barschel in der Badewanne wieder ein, die damals, 1987, im Stern veröffentlicht worden waren. Ich kramte in meinen Archiven und fand ein Heft, in dem sich der Stern seiner besten Ausgaben rühmte: "50 Jahre das Beste vom Stern". Darunter zählten die Blattmacher und Verbreiter der gefälschten Hitler-Tagebücher auch die Bilder des angeblich durch Suizid gestorbenen Barschel, gefunden in einer Badewanne des Hotels Beau Rivage in Genf von ihren wackeren Reportern. Aber waren diese Reporter etwa noch wackerer als bisher angenommen? Möglicherweise haben wir ihr Engagement vor Ort unterschätzt, ja, möglicherweise ist es mit dem Begriff "Fotografieren" nur unzureichend beschrieben worden. Denn auch ihre Bilder zeigen das Gesicht des Uwe Barschel - aber ohne Verletzungen. Wie ist das möglich??
Ich habe das Bild aus dem Stern mal auf den Scanner gelegt. Zunächst mal fällt auf: Das Bild ist in Schwarz-Weiß. Warum? Sollten die Reporter wirklich keinen Farbfilm eingelegt haben? Kaum zu glauben. Natürlich war es 1987 bereits üblich, mit Farbe zu arbeiten. Oder mit beidem. Das Foto von Barschels Ankunft am Vortag am Flughafen ist zum Beispiel in Farbe. Auf einem Schwarz-Weiß-Foto fallen andererseits Barschels rötliche bis blutige Hautveränderungen im Gesicht weniger auf. Auf einem Farbfilm wären sie kaum verborgen geblieben. Interpretation der Verletzungsspuren
Zweitens: Das Schwarz-Weiß-Bild ist ein wenig dunkel. Ich habe es aufgehellt und dann gedreht, damit es sich besser mit dem Obduktionsbild vergleichen läßt. Und wissen Sie was? Tatsächlich überhaupt keine Verletzungen sichtbar! Die verletzte rechte Gesichtsseite wird sogar fast ganz von Barschels mit einem Handtuch umwickelter Hand verdeckt. Sollte er das freundlicherweise selbst gemacht haben? Das ist fraglich. Denn ein Zimmermädchen, das die Leiche schon früher als die Fotografen sah, fand Barschel ganz anders vor, nämlich komplett unter Wasser. Daß ihre Aussage stimmt, erkennt man daran, daß die Haare des Toten auf dem Stern-Foto naß sind. Also war er noch vor kurzem unter Wasser. Erst auf den Stern-Bildern befindet sich sein Kopf über Wasser - mit dem Handtuch vor der rechten Gesichtsseite. Die Haare wirken außerdem zurückgekämmt - wie hat Barschel das gemacht? Hat er sich posthum selbst aus dem Wasser gehoben? Und hat sich der tote Barschel anschließend noch selbst gekämmt? Barschels Gesichtsausdruck auf dem Stern-Foto entspricht einem tiefen Koma oder Rausch, und das macht ja auch Sinn. Denn unbekannte Killer hatten ihm in gewissen zeitlichen Abständen durch einen oder mehrere Tuben Betäubungsmittel verabreicht - so ähnlich wie bei einer Hinrichtung. Wolfram Baentsch hat das lückenlos bewiesen. Die waagerechten, fast wie mit dem Lineal gezogenen Schrammen quer über Kinn und Stirn von Uwe Barschel könnten auf eine Fixierung des Kopfes mit einer Art medizinischem Instrument hindeuten. So hätte man ihm auch den Mund öffnen können: indem die Stirn fxiert wird und das Kinn nach unten gedrückt wird. Der Schorf unterhalb des linken Nasenlochs könnte eine Stelle markieren, an der ein Tubus in die Nase eingeführt wurde.
Der Ausdruck des tiefen Rausches ist auf dem Obduktionsfoto einer fast friedlichen Entspanntheit gewichen, was an den weiteren muskulären Vorgängen in einer Leiche liegen mag.
Was mich noch immer umtreibt: Was haben die Stern-Reporter am Tatort gemacht? Warum haben Sie einen Schwarz-Weiß-Film benutzt - oder hat der Stern ein Farbfoto nur in SW veröffentlicht? Warum sitzt Barschel mit dem Kopf und seinen nassen Haaren über Wasser? Haben die Stern-Leute Barschel für das Foto etwa zurechtdrapiert?
Wenn man jedoch das Buch von Victor Ostrovsky "Geheimakte Mossad" durchliest, dann wird dort exakt beschreiben wie und warum Herr Barschel gestorben WORDEN ist.
Das solche Dinge nicht in die Öffentlichkeit gelangen liegt einfach daran, dass unsere "tolle" Demokratie machen und lassen kann was sie möchte, die meisten Menschen können sich einfach nicht vorstellen, dass ein Staat (vorallem ein westlich-demokratischer) so etwas tun könnte.
Das einfachste wäre es mal den ganz normalen Menschenverstand zu benutzen und einfach mal die Frau von Barschel fragen.
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Eine weitere Tatsache, die mir erst durch die Lektüre des Thrillers von Wolfram Baentsch bewußt wurde, ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert. Die Staatsanwaltschaften eines Bundeslandes sind zwar gehalten Ermittlungen bei Straftaten in die Wege zu leiten und zu führen, ihrerseits aber streng durch ihre Justizminister weisungsgebunden. Im Fall Barschel winken die Machthaber in Kiel ab; kein öffentliches Interesse, kein Mord. Angeblich war das Budget zu knapp, den Zeugen Victor Ostrowsky in Kanada befragen zu lassen. Auch das erste Attentat auf Barschel, der durch eine zu hohe Antenne herbeigeführte Flugzeugabsturz, wurde nicht aufgeklärt, die Täter nicht ermittelt. Genaugenommen war dies sogar ein Fall für Generalbundesanwalt Rebmann, denn daß die innere Sicherheit bedroht war, ist offenkundig. |
Barschel wuchs gemeinsam mit seinen Geschwistern bei seinen Großeltern in Börnsen bei Hamburg auf. Dort lebten sie in einer Barackenanlage für Flüchtlinge. Die Mutter war als Näherin tätig und überließ so die Erziehung ihren Eltern. Barschels Vater war im Krieg gefallen. Uwe Barschel wurde von seinen Lehrern als auffällig ruhig und ernst beschrieben.
Während seiner Schullaufbahn am Otto-Hahn-Gymnasium in Geesthacht, strebte er als 17-Jähriger das Amt des Schulsprechers an. Seinen Mitbewerber soll er als Homosexuellen verleumdet haben. Beweise dafür gibt es keine. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sah darin jedoch eine Kontinuität zu späteren Vorwürfen. Kritiker verurteilen dies als konstruierten Vorwurf. Als Schulsprecher lud Barschel den Großadmiral Karl Dönitz in die Schule ein und sorgte damit für einen politischen Skandal.
Nach dem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Geesthacht – er wohnte damals in Börnsen – begann Barschel 1964 das Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Politologie und Pädagogik in Kiel. Das Studium der Rechtswissenschaften schloss er 1968 mit dem ersten und 1971 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen ab. 1970 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Theoretische Möglichkeiten und Grenzen der Strafrechtspolitik einer politischen Partei und 1971 die Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit Die Stellung des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein unter besonderer Berücksichtigung der Lehre von der Gewaltenteilung. Seit 1971 war er als Rechtsanwalt zugelassen. 1969–1970 war er als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Kiel tätig. 1971 wurde er Gerichtsassessor, im Anschluss daran arbeitete er als Rechtsanwalt und Notar.
Darüber hinaus war Barschel im Vorstand der Hermann-Ehlers-Stiftung tätig, er fungierte als Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg und er war Landesvorsitzender des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Barschel veröffentlichte neben seiner politischen Tätigkeit zahlreiche Schriften zum öffentlichen Recht und zur politischen Wissenschaft. So zählen unter anderem die folgenden Titel zu seinem Werk: Kommentar zur Landessatzung für Schleswig-Holstein (1976) und Die Staatsqualität der deutschen Länder (1981).
Aus der am 7. Juli 1973 mit Freya von Bismarck (* 3. März 1947 in Reinbek) in Aumühle geschlossenen Ehe gingen vier Kinder hervor.
Barschel war seit 1960 Mitglied der Jungen Union und seit 1962 auch der CDU. Von 1967 bis 1971 war er Landesvorsitzender der Jungen Union in Schleswig-Holstein. 1969 wurde er Stellvertretender Landesvorsitzender der CDU. Von 1973 bis 1981 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Herzogtum Lauenburg.
Von 1970 bis 1974 war er Mitglied im Kreistag des Kreises Herzogtum Lauenburg. Bis zum Jahr 1972 war er zugleich Kreisrat.
Von 1971 bis zu seinem Tode war Barschel Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. In der Zeit von 1971 bis 1973 war Barschel als Parlamentarischer Vertreter des Kultusministers und Regierungsbeauftragter für Jugend und Sport tätig. Hier war er von 1973 bis 1979 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.
Am 1. Januar 1979 wurde er von Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg zum Finanzminister ernannt. Nach der Landtagswahl im Frühjahr 1979 übernahm er am 1. Juli 1979 das Amt des Innenministers des Landes Schleswig-Holstein. Im Jahr 1979 übernahm Barschel die Vertretung Schleswig-Holsteins im Bundesrat. Ein Jahr darauf saß er als Abgeordneter in der Nordatlantischen Versammlung. Es folgte in den Jahren 1981 und 1982 der Vorsitz der Innenministerkonferenz. Im Anschluss daran leitete er 1982/83 als Vorsitzender die Ministerkonferenz.
Nachdem Gerhard Stoltenberg am 4. Oktober 1982 zum Bundesminister der Finanzen in der von Bundeskanzler Helmut Kohl geleiteten Bundesregierung ernannt worden war, wurde Barschel am 14. Oktober 1982 als sein Nachfolger zum Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein gewählt.
Bei den Landtagswahlen 1983 konnte die CDU unter seiner Führung mit 49 Prozent der Stimmen die absolute Mandatsmehrheit verteidigen, obwohl die SPD auf 43,7 Prozent zulegte.
1985 war Barschel Gründungsmitglied und Mitinitiator des seit 1986 jährlich stattfindenden, über die Landesgrenzen hinaus beachteten Schleswig-Holstein Musik Festivals, bei dessen Gründungsveranstaltung der Politiker an der Aufführung des Karneval der Tiere von Saint-Saëns neben den Musikern um Hauptinitiator Justus Frantz selbst als Erzähler mitwirkte.
Am 31. Mai 1987, kurz vor Beginn des Wahlkampfs für die Landtagswahl 1987, überlebte Barschel einen Flugzeugabsturz auf dem Flughafen Lübeck-Blankensee nur knapp.
Flugzeugbrand auf dem Flugplatz Lübeck-Blankensee |
In der Nacht vom 31.05. auf den 01.06.1987 |
Beim Absturz eines Flugzeuges, in dem sich Ministerpräsident Uwe Barschel befand, sind auf dem Lübecker Flughafen Blankensee die Piloten ums Leben gekommen. Barschel, der sich nach dem Aufschlagen der Cessna 501 selber aus der brennenden Maschine befreien konnte, erlitt einen Kreuzbeinbruch, Prellungen und Blutergüsse. Der den Politiker begleitende Sicherheitsbeamte wurde lebensgefährlich verletzt. |
Der zweimotorige Charterjet der Travel Air (Düsseldorf) kam aus Bonn. Dort war Barschel mit Bundeskanzler Helmut Kohl zusammengekommen. Als die Maschine am Sonntag gegen 23 Uhr beim Landeanflug in Blankensee einen Funkmast streifte und auf den Boden aufschlug, bevor sie blitzartig in Flammen aufging, herrschte nach Auskunft der Flugleitung gute Sicht. Es sei unerklärlich, warum die Maschine so tief flog, hieß es. Blankensee sei trotz der Nähe zur Grenze problemlos anzufliegen. Barschel und der schwerverletzte Sicherheitsbeamte Bernd Hansen waren nach Absturz des Flugzeuges in die Unfallklinik der Medizinischen Universität gebracht worden. Nach Angeben der Kieler Regierung geht es dem Ministerpräsidenten den „Umständen entsprechen gut“. |
Der Geschäftsführer der Flughafen Lübeck GmbH, Harry Kleinschmidt: „ Es grenzt an ein Wunder, dass Barschel überlebte.“ Auch Landeswirtschaftsminister Manfred Biermann, der Barschel im Krankenhaus besuchte, meinte, es sei „wie ein Wunder“, dass Barschel, der wenige Meter von dem Flugzeug entfernt im Gras gerettet werden konnte, „nahezu unverletzt überlebt hat“. Baldige Genesung wünschten der Oppositionschef im Kieler Landtag, Björn Engholm (SPD), und seine Frau Barbara dem verletzten Barschel. |
nach Lübeck zurückkehrte. Pilot und Co-Pilotin überleben den Absturz nicht.
Geheimakte Mossad
Viktor Ostrovsky führt in diesem Band die Geschichte aus dem Band "Der Mossad" fort. Ostrovsky, ein ehemaliger Mossadagent beschreibt hier die Entstehung seines Enthüllungsbuches und seine konsekutive Flucht, sowie verschiedene Mossadaktionen.
Unter anderem beschreibt er en detail in Kapitel 25 die Ermordung von Uwe Barschel am 11.10.1987. Uwe Barschel hatte in seiner Funktion als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein nicht dem Transport von israelische Waffen an Iran (Iran befand sich im Krieg mit dem Irak) über Kieler Boden zugestimmt. Es wurde deshalb eine Bespitzelungsaffäre gegen den Gegenkanditaten vor den Landtagswahlen vom Mossad vorgetäuscht. Zu diesem Zweck wurde der Medienreferent Barschels (Reiner Pfeiffer), der aufgrund eines früheren Deliktes gegen eine Prostituierte erpressbar war, angeworben. Am 12.9.1987, ein Tag vor der Landtagswahl, veröffentlicht der Spiegel die angebliche Spitzelaffäre. Dies führte zu deutlichen Verlusten der CDU. Nach gelungenem Komplott und deutlichem Wahlverlust beabsichtigte Barschel vor dem Untersuchungsauschuß des Landtages am 12.10.1987 über die israelischen Waffentransporte auszusagen. Aus diesem Grund wurde er in das Genfer Hotel Beau Rivage gelockt und nachdem er sich dort nicht bestechen ließ, ermordet.
Obwohl das Buch 1996 erschien, gilt der Fall weiterhin als ungeklärt Offizielle Version des Landes Schleswig-Holstein - Bild
Bei der Landtagswahl 12.9.1987 errang die CDU/FDP-Koalition 37 Mandate vor der SPD mit 36 Mandaten. Erst eine langanhaltende Medienkampagne (fortgesetzte Wiederholungen der Ehrenbezeugung "Ich gebe mein Ehrenwort") führte am 25.9.1987 zum Rücktritt Uwe Barschels. Im Abschlußbericht des Untersuchungsauschusses vom 3.2.1988 werden dem inzwischen verstorbenen Barschel schwere Verfehlungen im Wahlkampf gegen Engholm und Machtmißbrauch vorgeworfen. In den Neuwahlen vom 8.5.1988 erlangte die SPD daraufhin das erste mal nach 1950 in Schleswig-Holstein die Regierungsgewalt.
Weitere Evidenz für die Richtigkeit der gemachten Angaben findet sich im Band Im Namen des Staates von Andreas von Bülow und in Tod in Genf von Armand Mergen.
Auch weiterhin werden anscheinend aus Israel Rüstungsgüter über Schleswig-Holstein in den Iran transportiert. Spiegel, 29.8.02
Geplante BuchveröffentlichungGlobeStaatsanwälte streiten im Fall Barschel
Dieter Hanisch -- 24.06.2007 17:04 Uhr
Der Tod Barschels wird im Herbst 20 Jahre zurückliegen. Das nördlichste Bundesland erlebte dadurch eine bis dahin ungekannte Politaffäre. Bespitzelungen des politischen Gegners SPD im Landtagswahlkampf, ein gebrochenes Ehrenwort, der Rücktritt als Ministerpräsident – die alles mündete im ersten landespolitischen Machtwechsel von einer CDU- hin zu einer SPD-Regierung zwischen Nord- und Ostsee seit 1950. Der Tod Barschels, dessen Leiche Stern-Reporter in seinem Zimmer im Genfer Hotel Beau Rivage fanden, blieb umstritten. Mord oder Selbstmord? Die Ermittlungen blieben beim Suizid stecken. Die Mordthese, die auch Wille als Chefermittler verfolgte, konnte bis 1998 nicht erhärtet werden. Dann ordnete Generalstaatsanwalt Rex die Einstellung der Ermittlungen an.
Oberstaatsanwalt Wille möchte jetzt die Akte 705 Js 33247/87 publizistisch wieder öffnen. Sie umfasst 69 Bände mit etwa 14 000 Seiten. Wille ist ein Vertrauter der Familie Barschel und Befürworter der Mordtheorie – das macht ihn durchaus angreifbar. Der „Spiegel“ möchte Wille als Buchautor und ist sich darüber mit dem Juristen seit Ende 2006 einig, der daraufhin seinem Vorgesetzten einen Antrag für eine genehmigungspflichtige Nebentätigkeit vorlegte. Dieser lehnte das Ersuchen ab, Wille legte Widerspruch ein und wandte sich an den Justizminister Uwe Döring (SPD), der sich für nicht zuständig erklärte. Nun lehnte Rex auch Willes Widerspruch ab.
In der Begründung dazu heißt es: „Wenn mit Hinweis auf das Grundrecht der freien Meinungsäußerung die private Vermarktung dienstlichen Wissens gestattet würde, könnte jeder Staatsanwalt seine interessanten Fälle in den Medien gewinnbringend verwerten. Die Bürger des Landes können erwarten, dass ein gut bezahlter Beamter sein dienstliches Wissen nicht noch einmal zu Geld macht.“ Dem hält Wille entgegen, dass Sachbuchautoren verglichen mit dem Aufwand keine Reichtümer anhäufen. Eine Befangenheit verneint er: „Aus den historischen Gegebenheiten muss ich nicht befürchten, dienstlich noch einmal mit dem Fall befasst zu werden.“ Er sieht bei diesem Thema ein öffentliches Interesse an einer Veröffentlichung und verweist auf Klaus Pflieger, den Generalstaatsanwalt in Stuttgart, der zur RAF und zur Schleyer-Entführung publizieren durfte.
Biographie
Nach dem Abitur in Geesthacht begann Barschel 1964 ein Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Politologie und Pädagogik in Kiel, welches er 1968 mit dem ersten und 1971 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Schon 1970 erfolgte die Promotion zum Dr. jur. und 1971 die Promotion zum Dr. phil. Seit 1971 war er als Rechtsanwalt zugelassen.Seit 1962 war Barschel Mitglied der CDU, seit 1971 war Uwe Barschel Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. Am 1. Januar 1979 wird er unter Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg Finanzminister, am 1. Juli 1979 Innenminister. Als Gerhard Stoltenberg am 4. Oktober 1982 Bundesfinanzminister wurde, übernahm Barschel ab dem 14. Oktober 1982 das Amt des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein.
Am 31. Mai 1987, mitten im Landtagswahlkampf, überlebte Barschel als einziger einen Flugzeugabsturz bei Lübeck nur knapp. Schon vor dem Wahltermin, dem 13. September 1987, wurde bekannt, dass "Der Spiegel" in seiner am Montag nach der Wahl erscheinenden Ausgabe berichten werde, dass Barschel eine Verleumdungskampagne gegen seinen Herausforderer Björn Engholm initiiert habe. Diese wird heute auch als Barschel-Affäre bezeichnet (siehe unten).
Die CDU verlor bei dieser Wahl ihre absolute Mehrheit und wurde mit 42,6 % der Stimmen nur noch zweitstärkste Kraft hinter der SPD, die 45,2 % der Stimmen erzielen konnte.
Wegen der ungeklärten Affäre und wegen eines Patts im Landtag (CDU, FDP contra SPD, SSW) gestalteten sich die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und FDP äußerst schwierig. Barschel trat daraufhin am 2. Oktober 1987 als Ministerpräsident zurück. Die Landesregierung wird daraufhin kommissarisch von seinem bisherigen Stellvertreter Henning Schwarz geleitet.
Am 11. Oktober 1987 wurde Uwe Barschel von zwei Stern-Reportern tot im Hotel "Beau Rivage" in Genf aufgefunden, wobei die Hintergründe bis heute im Dunkeln liegen und bis heute strittig ist, ob es sich um Mord, Selbsttötung oder einen Unfall handelte.
Barschel-Pfeiffer-Affäre
Am 13. September 1987, einen Tag vor der Wahl, wurde bekannt dass Der Spiegel am Montag nach der Wahl einen Bericht über die Verleumdungskampagne gegen Barschels Konkurrenten Björn Engholm veröffentlichen wollte. Als Quelle hierfür diente dem Spiegel Barschels Medienreferent Reiner Pfeiffer, der selbst schon wegen Verleumdung vorbestraft war.Die CDU verlor bei der Landtagswahl ihre absolute Mehrheit und erzielte mit 42,6% weniger Stimmen als die SPD mit 45,2%.
Laut Pfeiffers Aussage habe Barschel ihn damit beauftragt Björn Engholm zu bespitzeln um so belastendes Material gegen ihn zu finden. Pfeiffer sollte zudem eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung gegen Björn Engholm gemacht haben und sollte ein Telefonabhörgerät beschaffen und in Barschels Telefon installieren, damit man dies der SPD in die Schuhe schieben könnte.
Am 18. September 1987 dementierte Barschel die Vorwürfe: "Über diese Ihnen gleich vorzulegenden Eidesstattlichen Versicherungen hinaus gebe Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind"
Die Koalitionsverhandlungen waren von dem Skandal überschattet. Die FDP gab an mit der CDU, nicht aber mit Barschel, zu verhandeln. Barschel trat daraufhin am 2. Oktober vom Amt des Ministerpräsidenten zurück. 9 Tage später, am 11. Oktober, wurde Barschel nach einem Flucht-Urlaub" auf Gran Canaria Tod in Genf aufgefunden.
Der Todesfall
Am 11. Oktober fanden zwei Stern-Reporter den mit Medikamenten vergifteten Uwe Barschel tot in der Badewanne des Hotels "Beau Rivage" (Zimmer 317) auf. Sie sollten aber erst zwei Stunden nach dem Auffinden die Polizei verständigen. Auch gab es bei der Obduktion und Ermittlung der Schweizer Behörden diverse Pannen.Angeblich wollte Barschel sich mit dem Agenten Roloff zu treffen, um Beweis eines Komplotts gegen Barschel aufzudecken. Vorher soll es ein Treffen zwischen ihm und Adnan Kashoggi, einem CIA/Mossad-Partner, Großwaffenhändler und Bekannter Shimon Peres' gegeben haben.
Die Ermittlungen verliefen ins leere, man konnte weder widerlegen das es sich um einen Selbstmord handelte noch um einen Mord, auch wenn einige Indizien für letzteres Sprechen, z.B. ein Schuhabdruck der nicht zugeordnet werden konnte.
1995 versuchte Barschels Familie mit der Lübecker Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen gegen Unbekannt zu starten, wobei die Ermittlungen vor allem auf Spuren ausgerichtet wurde die zu dem MfS oder einem anderem Geheimdienst führten. Diese Ermittlungen wurden 1998 ergebnislos auf Weisung der Generalstaatsanwaltschaft von Schleswig eingestellt, Oberstaatsanwalt Heinrich Wille schloss einen Mord aber nicht aus.
Kurz vor Abschluss seiner Arbeit, starb der Schweizer Detektiv, welcher von der Familie Barschels eingesetzt wurde, an einem Herzinfarkt. Dessen Akten wurden weder der Öffentlichkeit noch der deutschen Staatsanwaltschaft übermittelt.
Die Stern-Reporter
Der Stern-Redakteur kannte - woher ist unbekannt - Ort und Zeit der Ankunft Barschels in Genf. Als er um 12 Uhr anrief, nahm niemand ab, also machte er sich direkt auf den Weg. Um 12:45 Uhr machte er ein Foto der Leiche, um 14 Uhr verständigte er die Polizei. Es fand keine Überprüfung statt, was der Reporter solange gemacht hatte. Eine Spurensicherung fand nur sehr eingeschränkt statt.
Da die Presse scheinbar in den Skandal verwickelt zu sein scheint (Der Spiegel brachte Barschel-Pfeiffer-Affäre und Der Stern sorgte für die vermeintliche „Aufklärung“ des Selbstmord/Mordfalles) wird ihr in diesem Fall oft wenig glauben geschenkt.
Der „Medikamenten-Cocktail“
Barschel soll während seiner Karriere als Politiker schwer medikamentenabhängig, etwa von Tavor(„Lorazepam n-mg“), geworden sein.In Kombination mit anderen Medikamenten, welches ebenfalls in Barschels Blut gefunden wurde, soll dessen Wirkung erheblich verstärkt werden. Die Folgen die eine weitere Kombination mit Alkohol (z.B. Rotwein) hat sind nicht absehbar.
Laut einigen Quellen waren nicht mehr alle Medikamente, die man in Barschels Blut fand, im Handel erhältlich.
BND-Verdacht
Ein Verdacht fiel auf den BND als bekannt wurde dass dieser zur Zeit des Todes von Barschel einen Agenten im selben Hotel hatte. Der Agent Werner Mauss gab selbst zu in der entsprechenden Nacht im Hotel „Beau Rivage“ auf der Rückreise aus Südamerika gewesen zu sein, doch erfuhr er laut Eigenaussage erst am nächsten Tag von dem Mord.
Verbindungen zum MfS?
Barschel war ein- bis dreimal in Kavelsdorf, einem Umschlaglager des MfS für Waffen, und achtmal in diversen Biotopen der DDR gewesen. Einmal machte er eine vierwöchige Kur in Marienbad (Tschechoslowakei).
Victor Ostrovskys Mossad-These
Victor Ostrovsky, ein im kanadischen Exil lebender ehemaliger Agent des Mossad, stellte die Behauptung auf das Barschel im Rahmen einer geheimdienstlichen Operation getötet wurde.Laut Ostrovsky wickelte der Mossad in den 1980 Waffengeschäfte mit dem Iran ab (vgl. Iran-Contra-Affäre). Diese Waffengeschäfte liefen über Deutschland (mit Unterstützung des BND) und Dänemark ab, als es aber zu Problemen am Dänischen Hafen kam wurden die Transportwege nach Schleswig-Holstein verlagert und Uwe Barschel eingeweiht. Barschel lehnte dies ab, worauf man versuchte seine nächste Amtzeit als Ministerpräsident mit der inszenierten Barschel-Pfeiffer-Affäre zu verhindern. Dieser Versuch hatte Erfolg doch Barschel drohte nun damit an die Öffentlichkeit zu gehen, was man mit seinem Mord verhinderte.
Laut Ostovsky wurden 5 tödliche Medikamente mittels einer Magensonde in Barschels Körper eingeführt.
Interessant in dem Zusammenhang ist das Ostrovsky auch über Flugsimulatoren in Schleswig-Holstein schreibt. In den Flugsimulatoren sollen der Mossad Piloten ausgebildet haben. Da ist der Weg zu Mohamed Atta und den Anschlägen vom 11._September nicht mehr weit.
Bilderberger These
Ein Jahr vor dem Vorfall war Björn Engholm bei den Bilderbergern eingeladen. Vermutlich war er der 'Wunschkandidat' dieser Clique für die Landtagswahl. Auffällig ist auch, daß Pfeiffer trotz Privatdedektiven keinen einzigen Anhaltspunkt für eine Verleumdung Engholms findet. Es sieht so aus, als arbeitete dieser oft als zwielichtig beschriebene Charakter für die andere Seite. Dafür spricht auch, dass die SPD-Führung nicht zugeben wollte frühzeitig von der Beschattung durch Privatdedektive gewusst zu haben - am Ende hätte man zugeben müssen informiert worden zu sein. Eventuell gab es sie garnicht in dem behaupteten Ausmaß.Doch warum musste Barschel dann sterben? Ich denke die Sache ist ausser Kontrolle geraten wegen dem plötzlichen Medieninteresse und wegen der Erklärungsnot in die beide Seiten (SPD und CDU) durch die Finanzierung der ganzen Aktion gerieten.
Die Sache wurde ihnen 'zu heiß' und immer mehr Politiker und selbsternannte Insider liefen zum Spiegel oder zum Stern... Barschel konnte dem ganzen Druck nicht standhalten und es bestand die Gefahr dass er Hintermänner aus dem Bilderberger-Umfeld ausplaudert, wenn er was von dem Fake ahnt oder in Erfahrung bringen konnte. Oder es käme zu Ermittlungen gegen Pfeiffer, die unliebsame Tatsachen ans Licht bringen. Der Tot von Barschel hat dem ganzen Treiben schnell ein Ende gesetzt.
Möglich auch, daß er von Anfang an als Opfer eingeplant war. Aber ich denke er ist einfach zu einem Unsicherheitsfaktor geworden. Vielleicht wollte er sich nicht geschlagen geben (obwohl Mauss vernünftig mit ihm reden wollte) oder er ging auf Peiffer los. Peiffer scheint jedenfalls gute Gründe zu haben nicht die Wahrheit zu sagen. Er ist allem Anschein nach ein sehr sicherer Kandidat der Bilderberger...
Dass ausgerechnet Stern-Reporter zugegen waren überrascht auch nicht direkt: die Chefetagen aus dem Hause Springer sind bei jedem Bilderbergertreffen mit dabei.
Schubladenaffäre
Eine der politischen Spätfolgen der Barschel-Affäre war die so genannte Schubladenaffäre.1993 wurde bekannt das der schleswig-holsteinischen Sozialministers Günther Jansen (SPD) etwa 40000 Mark in zwei Raten an Reiner Pfeiffer, denjenigen der auch belastend gegen Barschel ausgesagt hatte, gezahlt hatte. CDU-Politiker witterten sofort ein Komplott der SPD, doch Jansen bestritt dass das Geld eine Bezahlung für die Aussage Pfeiffers war.
Pfeiffer hatte nach der Barschel-Affäre bei keiner Zeitung mehr eine Anstellung gefunden. Laut Jansens Aussage hatte er das Geld von verschiedenen Politikern als Unterstützung für den so finanziell geschwächten Pfeiffer gesammelt und es in seiner Schublade (Name) aufbewahrt und es Pfeiffer in Briefumschlägen übergeben.
Jansens Aussage Entstand unter dem Eindruck, dass Pfeiffers Lebensgefährtin die Zahlungen in einem Sterninterview bekannt machte.
Die CDU trieb die Einsetzung eine Untersuchungsausschusses voran, der Pfeiffers Aussage nicht widerlegen konnte, allerdings stellte sich heraus das die Spitze der schleswig-holsteinischen SPD schon vor der Landtagswahl wusste das Björn Engholm bespitzelt wurde und schon über Gegenmaßnahmen beriet. Dies widersprach der Aussage die diese vor dem Untersuchungsausschuss zur Barschel-Affäre gemacht hatten und führte so zum Rücktritt Björn Engholms vom Posten des Ministerpräsidenten und seinen Ämter bei der SPD.
Uwe Barschel ein Freimaurer?
Quelle: luebeck-kunterbunt.deAls der damalige Bischof von Holstein und Lübeck die Trauerpredigt für den in Genf verstorbenen Dr. Uwe Barschel hielt -damals ging man allgemein noch von Selbstmord und nicht von Mord aus -wunderte sich doch der eine oder andere über gewisse Formulierungen, wie beispielsweise "die brennende Scham", die ob dieses Dramas nicht nur empfunden und gepredigt, sondern auch medienweit transportiert wurde. Nur für die Eingeweihten und eine Handvoll wissender Profaner wurde die Signalsprache verständlich, der sich beispielsweise auch der Altbundeskanzler Kohl vor einer Horde handverlesener Logenbrüder in Hamburg bediente, als er seine kriminellen Handlungen damit rechtfertigte, die, "die guten Willens seien, würden ihn schon verstehen". In diese Richtung gehende Spekulationen fanden neue Nahrung, als Joachim Siegerist die 5. Auflage von "Das Testament des Uwe Barschel" publizierte.
Siegerist war hoher journalistischer Mitarbeiter im Axel Springer-Verlag und ist heute noch Vorsitzender der 'Deutschen Konservativen'.
Der Freimaurer Wolfgang Bittner zitiert aus einem nachträglich in die 5. Auflage praktizierten Einschub: "Uwe Barschel, der als junger Mann von einem großen Förderer in die Freimaurerbewegung gelotst wurde, wollte sich von diesem in Waffengeschäfte verwickelten Kreis vermutlich befreien. Nicht nur das -er wollte 'auspacken', 'Die ganze Bande in die Luft jagen'. Dabei sprach er sogar von einer 'politischen Mafia' ... Es ist Tatsache, dass alle Mitglieder in der Familie Barschel bereits wenige Tage nach dem Tode Barschels von mehreren Seiten den Hinweis erhielten: Uwe Barschel ist von den Freimaurern umgebracht worden. Es war eine klassische und rituelle Hinrichtung ..."
Zitat
Mathias Bröckers: "Das Barschel-Rätsel ist nicht nur 'Waterkantgate', sondern auch das JFK-Attentat im Deutschland-Format."