Rossi Fusionsreaktor - ENDLOSE ENERGIE
Der Rossi Energiekatalysator (auch „E-cat" oder „Rossi energy amplifier") ist eine Erfindung des italienischen Geschäftsmanns und Erfinders Andrea Rossi zur Erzeugung von Wärme aus einer angeblichen „Kalte Fusion" von Nickel und Wasserstoff. Entsprechende „E-kat-Reaktoren" will Rossi im Laufe des Jahres 2011 auf den Markt bringen. Einige internationale Medien griffen eine öffentliche Vorführung des Rossi Energiekatalysators im Januar 2011 auf. Wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema sind bislang nicht bekannt geworden, ebenso sind wenige unabhängige Replikationsversuche nicht erfolgreich gewesen. Eine Rezeption seitens renommierter Physiker oder von Fachgesellschaften ist ausgeblieben. Vielmehr sind Veröffentlichungen aus einem Internetblog namens Journal of nuclear physics des Erfinders bekannt, sowie aus einer Zeitschrift namens Nuovo cimento, die 1989 einen Bericht über kalte-Fusions Versuche von Martin Fleischmann und Stanley Pons aus dem Jahre 1989 veröffentlichte.
Beachtung fanden die Behauptungen und Versuche in der italienischen Tagespresse (La Repubblica und Corriere della Sera) sowie Fox News Channel[1]. Auch die, der Sun Myung Moon und der Vereinigungskirche nahestehende konservative Washington Times berichtete, genauso wie der deutschsprachige Heise-Telepolis Blog[2].
Der Versuch des Erfinders Rossi, sein Prinzip patentieren zu lassen, scheiterte. Eine Unterstüzung für seine Bemühungen fand Rossi beim emeritierten italienischen Physiker Sergio Focardi der Universität Bologna. Die physikalische Fakultät dieser Universität erhielt von Rossi eine finanzielle Zuwendung und war bei der Durchführung einer öffentlichen Vorführung behilflich und beteiligte sich mit eigenen Messungen am Experiment. Aus dieser Zusammenarbeit haben sich bislang jedoch keine Veröffentlichungen ergeben.
The "Energy Catalyzer" is an apparatus built by Andrea Rossi[1], with support from his scientific consultant Sergio Focardi. It is claimed by the two that the device works like a reactor and transforms energy stored in the reactor fuel into heat by means of nuclear fusion of hydrogen and nickel.[2]
Behauptetes Funktionsprinzip
Nach Angaben des Erfinders Rossi sei ein von ihm konstruierter Prototyp seines Energiekatalysators in der Lage eine Wärmemenge im Bereich von etwa 12 kW (th.) über einen Zeitraum von mehreren Monaten freizusetzen, dies unter Vebrauch von Nickel und Wasserstoffgas. Im Inneren des auf einem Tisch Platz findenden „Reaktors" würde dabei nach anfänglicher elektrischer Aufheizung Nickelpulver in Anwesenheit von Wasserstoffgas auf eine dem Erfinder selbst unbekannte Weise und bei Anwesenheit eines geheimen Katalysators sich zu Kupfer umwandeln können, was zur Wärmeentwicklung führe. Auch wurde behauptet, dass der Prozess ionisierende Strahlung freisetze. Messungen der Universität Bologna konnten jedoch keine derartige Strahlung nachweisen.
Die im Jahr 2005 eingeführte Widom-Larsen-Theorie mit dem Titel "Theoretical Standard Model Rates of Proton to Neutron Conversions Near Metallic Hydride Surfaces" von den Forschern Allan Widom und Lewis Larsen spricht auch von einem Mechanismus der Gammastrahlen unterdrücken kann, allerdings soll es sich in diesem Fall nicht um Fusionsreaktionen handeln, sondern um schwache Wechselwirkungen.[3][4]
Auch Pam Mosier-Boss, Doktor der Analytischen Chemie am Space and Naval Warfare Systems Center in San Diego, Kalifornien berichtete von der Produktion hochenergetischer Teilchen. Hier wurden allerdings Deuterium, ein Isotop des Wasserstoffs, und das Metall Palladium genutzt.[5][3]
Das Prinzip des „E-cat" ähnelt dem bereits zuvor bekannten Prinzip des italienischen Biophysikers Francesco Piantelli, der dazu 2010 ein Patent erhielt.[6]
Piantelli wollte bei Hydrierungsvorgängen, bei denen er Nickel als Katalysator einsetzte, unerklärliche Wärmeentwicklungen festgestellt haben, worüber er publizierte.
Literatur und Presseartikel
- Focardi S., Habel R., and Piantelli F., „Anomalous Heat Production in Ni-H Systems," Nuovo Cimento, 1994, Vol. 107A, Seiten 163-167
- Franco, Foresta Martin, „Siena scopre l' energia pulita Fusione fredda all' italiana?," Corriere Della Sera. Artikel vom 19. Februar 1994
- http://bologna.repubblica.it/cronaca/2011/01/14/news/fusione_nucleare_a_freddo_a_bologna_ci_siamo_riusciti-11237521/ Ilaria Venturi: Fusione nucleare a freddo - „A Bologna ci siamo riusciti", „La Repubblica", 14. Januar 2011]
Weblinks
- Haiko Lietz: „Kalte Fusion in der Black Box? - Die Festkörperkernforschung überprüft einen möglicherweise revolutionären Durchbruch bei der Energieerzeugung". Telepolis, 23. März 2011
- private Webseite von Andrea Rossi
- „Journal of Nuclear Physics" Blog.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.foxnews.com/scitech/2011/01/24/italian-scientists-claim-cold-fusion-breakthrough/#ixzz1HFDdqNuC Clay Dillow: Italian Scientists Claim (Dubious) Cold Fusion Breakthrough, Fox News, 24. Januar 2011]
- ↑ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34400/1.html
- ↑ a b Matthias Gräbner: Die Kernfusion, die keine ist. Magazin Telepolis des Heise Verlags, 2. April 2007, abgerufen am 26. März 2011.
- ↑ Steven B. Krivit: Rossi and Focardi LENR Device: Probably Real, With Credit to Piantelli. New Energy Times Blog (Low-Energy Nuclear Reaction (LENSR) Research and next Generation Nuclear Power), 19. Januar 2011, abgerufen am 26. März 2011.
- ↑ 'Cold fusion' rebirth? Symposium explores low energy nuclear reactions. 29. März 2007, abgerufen am 26. März 2011.
- ↑ WO 2010058288 A1: method for producing energy and apparatus therefor
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