Die Jeanne dArc der aegyptischen Revolution
Die Jeanne dArc der ägyptischen Revolution
Hintergründe der Protestbewegung
Nur wenige erfuhren ihren Namen aus den westlichen Medien, obwohl sie
es war, die die aegyptische Revolution mit ihren Aufrufen initiierte.
Ihre Mittel: auf Youtube veroeffentlichte Videos und eine
Facebook-Seite. Und der unerschrockene Mut und die Konsequenz,
notfalls auch allein der brutalen Repression des Mubarak-Regimes
entgegenzutreten.
weiter / groeßeres Video (Videos nur online www.meta-info.de?lid=33666)
Die 26-jaehrige Asmaa Mahfouz erklaert, wie sie sich nach der
Selbstverbrennung von vier anderen Aegyptern zum Protest entschloss,
den sie ankuendigte, um allein auf dem Tahrir Platz mit einem
Transparent deutlich zu machen, dass die herrschenden Verhaeltnisse
nicht akzeptabel seien, in der Hoffnung, dass sich moeglicherweise
andere ihrer Aktion anschliessen koennten. Bis auf drei Unterstuetzer
kam niemand und kurz darauf trafen 3 bewaffnete Mannschaftswagen der
Spezialeinheiten zur Aufstandsbekaempfung ein.
In dem ersten Video, das sie darauf im Internet verbreitete, ruft sie
zur ersten groeßeren Demonstration am 25. Januar auf. Dieser Aufruf
erzeugte ein groeßeres Echo: Hunderttausende versammelten sich an
diesem Tag auf dem Platz der Befreiung.
Ihre Facebook-Seite fand innerhalb weniger Tage Tausende von
Anhaengern, die sich mobilisieren ließen und unterstuetzten.
Mahfouz gehoerte auch der Bewegung des 6.April an, die sich im
Fruehjahr 2008 darum bemuehte streikende Arbeiter zu unterstuetzen,
und hier fuer eine Facebook-Seite etablierten. Diese Gruppe stellte
dabei auch die Forderung nach Buergerrechten, Redefreiheit und
sozialer Gerechtigkeit. Auch diese von Ahmed Maher und Ahmed Salah
gegruendete Gruppe nutzte ausser Facebook Blogs und Twitter zur
Diskussion und Publizierung ihrer Inhalte und Positionen.
Ein weiterer Keim der Protestbewegung bildete sich um die Person von
Khaled Said.
Der 27-jaehrige Khaled Said lebte in Alexandria nachdem er in den USA
Informatik studiert hatte. Am 6.Juni des vergangenen Jahres hatte er
offenbar ein Video auf Youtube hochgeladen, das Polizisten nach der
Festnahme von Drogenschmugglern dabei zeigte, wie sie die Beute unter
sich aufteilten. Er bemerkte anschliessend, dass sein
Internetanschluss funktionsunfaehig war und begab sich in ein
Internetcafe. Dort trafen wenig spaeter einige Polizisten ein. Von dem
darauffolgenden Geschehen berichtet der Besitzer des Internetcafes,
dass Said von der Polizei, die ihn unter anderem mit dem Kopf auf eine
Marmortischplatte und gegen ein Eisentor schlugen, zu Tode gefoltert
wurde. Zwei Aerzte machten noch vergebliche Wiederbelebungsversuche,
waehrend die Polizisten weiterhin auf Said einschlugen.
Anschliessend wurde von der Polizei erklaert, er habe gesetzeswidrig
Waffen besessen, haette sich des Diebstahls schuldig gemacht und der
Verhaftung widersetzt. Sein Tod sei die Folge einer Erstickung durch
den Konsum von Haschisch gewesen, waehrend eine Anzahl von Zeugen
beobachtet hatten, wie er zu Tode gepruegelt worden war.
Sein Tod wurde anschliessend zum Anlass einer Demonstration am
25.6.2010, zu der auch der Politiker und Nobelpreistraeger El Baradei
aufgerufen hatte,
Darueberhinaus wurde eine Facebook-Seite zur Erinnerung an den Tod
Khaled Saids eingerichtet unter der Ueberschrift "We are all Khaled
Said" und durch einen Facebook-Benutzer namens El Shaheed. Die
englische Ausgabe zaehlt ueber 80.000 Anhaenger, die arabische Seite
kommt auf fast 800.000 (Stand am 14.2.2011).
Tatsaechlich handelte es sich bei dem Initiator der Seite um den
Google-Marketingmanager Wael Ghonim, wie sich herausstellte.
Ghonim erklaerte, ohne das Internet waere der Erfolg nicht denkbar
gewesen: eine sehr große Zahl der Beteiligten, auch die Organisatoren,
haetten den groeßten Teil ihrer Kommunikation und Organisation durch
das Internet realisiert. Viele von ihnen haetten ueberhaupt nicht in
persoenlichem Kontakt gestanden.
Ghonim erklaert allerdings auch, dass er nicht beabsichtigt,
Politiker zu werden, sondern sobald als moeglich wieder beruflich
taetig sein will.
Zur Funktion von Twitter erklaert die Userin Alyuka / jennedawn, die
den Thread / Hashtag "#jan25" initiierte, ueber den nahezu alle
wichtigen Informationen zum Geschehen ausgetauscht wurden, dass dieser
Informationsaustausch etwa in Tunesien zentral gewesen sei: da die
Medien erst in vollem Umfang berichteten, nachdem der Sturz des
Regimes bereits erfolgt war, haette nur so der Informationsstand der
Beteiligten, um sinnvoll zu interagieren, hergestellt werden koennen.
Quellen:
http://www.facebook.com/pages/Asmaa-mahfouz-asma-mhfwz/130598080338685
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=1JW3m8uwcL4
http://www.facebook.com/group.php?gid=9973986703
http://en.wikipedia.org/wiki/April_6_Youth_Movement
http://en.wikipedia.org/wiki/We_are_all_Khaled_Said
http://www.facebook.com/elshaheeed.co.uk
http://www.youtube.com/watch?v=LxJK6SxGCAw
http://www.facebook.com/alyouka
Fuer vollständige Info / Quellen / Bildmaterial / Videos usw. den
nachfolgenden angegebenen Link zum Beitrag aufrufen!
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