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19 April 2010

Banken ruinieren zu wenig - mehr Macht - weniger Demokratie und Solidaritaet

US-Spitzenbanker: Banken brauchen mehr Einfluss auf Politik zurück

Die Banken haben nach der Auffassung eines US-Spitzenbankers zu wenig Einfluss auf die Politik. "Wir hätten sehr gerne einen Platz am Tisch", sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon der deutschen "Welt am Sonntag".

"Am Ende des Tages wollen sowohl die Politiker als auch die Banken das tun, was gut für ihr Land und das System ist", sagte Dimon. "In manchen Fällen fehlt uns aber, denke ich, die Möglichkeit, den Politikern unsere Standpunkte mitzuteilen und sie mit den richtigen Fakten zu versorgen."

Dimon gilt als ausgesprochener Kritiker der von der US-Regierung geplanten Bankenregulierung. Do wirft er Präsident Barack Obama vor, dieser plane eine Strafsteuer für Banken. "Wenn die Gewinne zu stark fallen, dann wird Kapital woanders hinziehen, wo es mehr zu verdienen gibt", drohte Dimon in dem Interview. "Es ist die Frage, ob die Regulierer das wollen."

Gegen "Too big to fail"

Dimon sprach sich auch dafür aus zu verhindern, dass der Kollaps einer einzigen Bank künftig das Finanzsystem gefährden könne. "Too big to fail - das darf es nicht mehr geben", sagte er. "Dass ein Geldhaus kollabiert, ist ja an sich nichts Schlimmes, sondern gehört zur Marktwirtschaft. Die Pleite darf nur nicht das ganze System ins Wanken bringen."

Stiglitz: Megabanken zerschlagen

Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz warnt wiederum vor der Übermacht großer Banken. "Megabanken, die man angeblich nicht pleitegehen lassen darf, sollte man zerschlagen", rät der US-Ökonom.

Mitten in der Debatte über eine globale Bankenabgabe zur Vorsorge für künftige Finanzkrisen kritisiert der Wissenschaftler "quasi insolvenzgeschützte Institute". Diese seien ohnehin zu groß, als dass sie effizient geführt werden könnten, schreibt er in seinem morgen auf Deutsch erscheinenden Buch "Im freien Fall".

Die Banken sollten dazu gezwungen werden, zum "langweiligen" herkömmlichen Bankgeschäft zurückzukehren und riskante Aktivitäten auszugliedern. Eine derartige Zerschlagung könne ein langwieriger Prozess sein, und es könnte politischen Widerstand geben, schreibt Stiglitz, der 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde.