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16 Juli 2008

USA NeoCons - CIA steuert Deutschland



Germany - Made in USA (1/5)


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Die Möglichkeiten, die Geschichte und die Methoden der alliierten Infiltration des vor 50 Jahren gegründeten deutschen Weststaates zu verifizieren, verbessern sich stetig. Der Grund hierfür liegt nicht in einer offeneren Informationspolitik der BRD-Medien, sondern ergibt sich daraus, daß Geheimhaltungsfristen, die für entsprechende Dokumente in den Staaten der früheren Alliierten verfügt wurden, auslaufen und ehedem streng geheimes Material zugänglich wird.

Für die Desinformazija in den deutschen Medien steht angesichts dessen naturgemäß nicht einfach sachliche Auswertung solcher Funde auf dem Programm, die TV-Redakteure treiben andere Beweggründe um, wenn sie sich mit der Thematik der US-gesteuerten Verknechtung der Deutschen beschäftigen.

Üblich ist es, sich als deutscher Systemjournalist wie stets möglichst auf die Seite der "Befreier" zu stellen und das seit langem eingelullte Publikum nun auch hinsichtlich der Methoden des jetzt besser nachvollziehbaren .Aufbaus der deutschen Demokratie" zum Applaudieren zu bringen, ganz so, wie man andernorts Indios gelb-weiße Fähnchen in die Hände drückt, damit sie sich beim Papst für die Conquista bedanken können. In diesem Sinne strahlte der Westdeutsche Rundfunk am 26. Mai 1999 unter dem netten Titel .Germany made in USA" eine Dokumentation aus, die jetzt freigegebenes Material der National Archives der USA zur politisch-kulturellen Infiltration Nachkriegs-Westdeutschlands offenlegte und dazu damals höchst einflußreiche Personen befragte, die die entsprechenden Aktionen maßgeblich steuerten. Zieht man den unvermeidlichen Zungenschlag der Dokumentation ab, verbleiben außergewöhnlich aufschlußreiche Tatsachen und Äußerungen, die im folgenden wiedergegeben werden sollen.

Als Hauptakteur für die Maßnahmen, mit denen der amerikanische Geheimdienst die dauerhafte Einflußnahme der USA auf die Verhältnisse in Westdeutschland nach dem Krieg ins Werk setzte, wird der Anfang der 50er Jahre bei der CIA verantwortliche Abteilungschef für Internationale Organisationen Thomas W. Braden vorgestellt. Er war in den entscheidenden Jahren maßgeblich für geheime CIA-Operationen in Deutschland zuständig. Angesprochen auf die von ihm gesteuerte Einflußnahme in Deutschland, bekennt er als Pensionär inzwischen freimütig: .Ich bin froh, daß die CIA unmoralisch war" und verweist bei diesem Bekenntnis insbesondere auf Geldzahlungen an deutsche Politiker aller Lager, an Geldzahlungen, die verpflichten.

Den Anfang nimmt das Unternehmen, im westlichen Restdeutschland den politischen und geistigen Einfluß Amerikas CIA-inspiriert einzupflanzen, in der Wall Street. Dort sitzt der Anwalt Frank Wiesner, der zum Chef einer streng geheimen Abteilung innerhalb der CIA ernannt wird, zuständig für verdeckte psychologische Operationen in Europa, nachdem bereits einem Kollegen, dem ehemaligen Wall-Street-Anwalt John McCloy 1949 wenige Wochen nach Gründung der BRD das Amt des Hochkommissars der USA in Deutschland übertragen worden war. 1952 läuft dann der psychologische Operationsplan für Deutschland an, Deckname .Pocket Book". Die Koordination der psychologischen Kriegsführung des Kalten Krieges, in die die Pläne mit Deutschland bis zu einem gewissen Ausmaß eingebettet sind, liegt in Washington. Das für die Ausführung innerhalb der CIA zuständige Office of Policy erhält die damals nicht eben geringfügige Ausstattung von 100 Mio. US-Dollar.

McCloys Aufgabe war übergeordnet. Nach dem Autor einer kürzlich erschienenen Biographie McCloys, die Einzelheiten bisher unbekannter verdeckter Operationen der CIA in Deutschland enthalten soll (Kai Bird, The Chairman), war McCloy aufgetragen worden, einen lebensfähigen deutschen Staat aufzubauen, die Teilung aufrechtzuerhalten, die BRD in die NATO zu integrieren und .Deutschland als Abbild Amerikas zu errichten". Zur Veranschaulichung, wie der US-Geheimdienst vorzugehen hatte, zeigte die Sendung eine jetzt freigegebene, streng geheime Dienstanweisung der US-Regierung an die CIA vom Juni 1953, in der es u. a. heißt: .Falls ratsam, bilden Sie Untergrundbewegungen aus Abtrünnigen, um Organisationen zu spalten, die feindliche Ideologien verbreiten, ehe sich diese zu einer Bedrohung... entwickeln." Diese Ausrichtung hatte zur Folge, daß auch nicht immer beabsichtigte Folgewirkungen eintraten. Anfang der 50er Jahre sollen verdeckte Operationen des US-Geheimdienstes zu beinahe fatalen Fehlern geführt haben wie im Falle der ,League of Young Germans', einer in Guerilla-Taktik ausgebildeten, mit Gewehren ausgerüsteten und amerikanisch finanzierten Organisation. Von diesem speziellen Unternehmen, das vom militärischen Geheimdienst der USA initiiert war, wußte McCloy nach heutigen Erkenntnissen wohl nicht in Einzelheiten. Der Geheimdienst rekrutierte junge .rechtsextreme" Deutsche, die eine Untergrundorganisation aufbauen sollten, die u. a. bei einem damals für möglich gehaltenen Eindringen der Sowjets Sabotageakte verüben sollte. Unglücklicherwiese erstellte diese Hilfsorganisation der Amerikaner auch eine Liste von SPD-Mitgliedern und eine Schwarze Liste von Politikern dieser Partei, die bei einem Sowjeteinmarsch liquidiert werden sollten, weil man ihnen zutraute, sich mit den Sowjets zu verbünden.

Um im Rahmen der 'Reeducation' die Deutschen von preußisch-deutschen Relikten zu befreien, wurde die USIA (United States Information Agency) in Stellung gebracht, die im US-Strategieplan für .öffentliche Diplomatie" zuständig war. Ihre Aufgabe bestand darin, Amerika als Vorbild für die deutsche Zukunft zu präsentieren. Dem diente die Einrichtung der Amerika-Häuser, die seinerzeit größte Wirkung in der Massenbeeinflussung besaßen. Ein auch hierfür abgestellter, führender Infiltrant der Kultur war Hans Tuch, der 1938 als Jugendlicher mit der Familie Deutschland Richtung USA verlassen hatte und nach der Besetzung als Tom Tuc zurückkehrte. Langjährig hatte er u. a. die Intendanz der Voice of America (Auslandssender der USA) inne. Tuc(h) zeigt sich noch heute tief befriedigt über den Umstand, daß es ihm vergönnt war, .belastete" deutsche Künstler (z. B. den Dirigenten Wilhelm Furtwängler) in ihrem Wirken durch andere Größen zu ersetzen, die sich im Dunstkreis der CIA wohlfühlten, wie György (.Georg") Solti, ein Sir, den mit Tuc auch persönliche Freundschaft verband und der sich den Deutschen versöhnlich zeigte. Eine sehr bedeutende Rolle bestätigt Tuc auch der US-gesteuerten Errichtung des Soziologischen Instituts an der Universität Frankfurt und dem Einsatz von Horkheimer, Adorno und Theo Wilder.

Erwähnenswert bei der amerikanischen Kulturoffensive ist gleichfalls die Gründung des .Kongresses für kulturelle Freiheit" im Juni 1950, die laut dem CIA-Abteilungsleiter Braden von Anfang an und während ihres ganzen Aufbaus CIA-finanziert war. Organisiert von dem Amerikaner polnisch-jüdischer Herkunft Melvin J. Lasky (*1920), diente diese wichtige und dauernde Institution als .neues Forum der demokratischen, nichtkommunistischen Linken". Parallel lief die Herausgabe der seinerzeit als Kulturereignis gefeierten, scharf antikommunistischen Zeitschrift Der Monat - Internationale Zeitschrift für Politik und geistiges Leben durch Lasky. Er ließ darin Linke, .Rechte", Liberale und Konservative zu Wort kommen. Lasky räumt heute ein, daß bereits hinter der Gründung der Zeitschrift die Überlegung stand, die Intellektuellen und Wortführer Westdeutschlands zu gewinnen, um Neutralitätsbestrebungen wirksam zu verhindern. Der Pluralismus, mit dem Der Monat (Auflage 30 000) aufwartete, hatte allerdings einen Paten: die Zeitschrift war wie das gleichfalls von Lasky in London herausgegebene Periodikum Encounter nach jetzt allgemeinem Bekenntnis der Beteiligten CIA-finanziert. Über die dunkle Geldquelle sickerte bereits in den 60er Jahren etwas durch, was damals zwar nicht bewiesen werden konnte, dem Renommee des Blattes nach Laskys Einschätzung aber nicht guttat.

Die Politik gegenüber Nachkriegsdeutschland wurde nach Darstellung der Sendung entgegen allgemeiner Annahme nicht vom US-Außenministerium bestimmt oder abgestimmt, sondern weitgehend höchst indirekt durch die amerikanischen Gewerkschaftsverbände AFL (American Federation of Labour) und CIO abgewickelt - also private, nichtstaatliche Institutionen -, hinter denen die CIA und Tom Braden standen. Erreicht werden sollte in einem ersten Schritt die Kontrolle über die deutsche Arbeiterschaft, die nach dem Krieg zu 40 % gewerkschaftlich organisiert war und nach amerikanischen Erkenntnissen einen hohen Anteil an Kommunisten aufwies. In einem zweiten Schritt sollte dann eine weitergehende Einflußnahme auf Personen und die weiteren gesamtpolitischen Verhältnisse erfolgen. Ex-CIA-Abteilungsleiter Braden: .Wir nutzten die (Gewerkschafts-) Komitees, die sie (die amerikanischen Gewerkschaftsfunktionäre gemeinsam mit deutschen Funktionären) errichtet hatten, um unseren Einfluß auszubauen... Dafür stellten wir reichlich Geld zur Verfügung."

Der Geheimbund zwischen CIA und den US-Gewerkschaften ist maßgeblich mit dem Wirken des Gewerkschaftsführers und .Superagenten" Jay Lovestone (Sohn eines polnischen Rabbis namens Liebstein) verbunden, der sich vom Chef der Kommunistischen Partei der USA in den 20er Jahren zu einem fanatischen Antikommunisten der 40er Jahre entwickelt hatte. Er war der Top-Verbindungsmann nach Deutschland, sein Führungsoffizier Tom Braden. Lovestone unterstützte mit vielen Aktivitäten und viel Geld den Aufbau einer .freien Gewerkschaftsbewegung" in Deutschland. Anfang der 50er Jahre hatte er viele persönliche Kontakte mit deutschen Gewerkschaftsfunktionären, Verbindungen, die gut dokumentiert sind und jetzt offenliegen. Über Lovestones Rolle berichtete in der Sendung der Churchill- und Roosevelt-Biograph Ted Morgan, der Lovestones Wirken in einer neu erschienenen Biographie nachgegangen ist (Ted Morgan, A Covert Life: Jay Lovestone Communist, Anti-Communist, and Spymaster, Verlag Random House, 416 S., geb., ISBN 0679444009, US-$ 29,95).

Der Führungsoffizier Braden teilt heute mit, Lovestone seien von der CIA anfangs 200 000, später 1 Mio. US-Dollar pro Jahr für seine Aktivitäten zur Verfügung gestellt worden. Damit ließ sich einiges anfangen: die National Archives enthalten einwandfreie Verwendungsnachweise in Form von Briefwechseln, die z. B. Zuwendungen an die Gewerkschaft ÖTV oder an die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands dokumentieren. Benötigten deutsche Gewerkschaftsstellen ein Auto, ging es um die Kostenübernahme für die Anmietung eines Büros oder Gehalt für eine Sekretärin, war Lovestone behilflich. Braden stolz: .Die CIA konnte damals nach Belieben handeln und Geld ausgeben. Unser Geheimdienst war einer der ersten multinationalen Konzerne." Auch Verlagshäuser in Deutschland wurden finanziell gefördert, .interessante Veröffentlichungen gesponsert".

Durch Dokumente nachgewiesen ist nun auch der vielfältige Einfluß der CIA in die Spitzen der deutschen Politik. Lovestone unterstützte konservative Politiker, hatte Einfluß auf die SPD-Führung und direkt auf die Besetzung des DGB-Vorstandes. Beispielhaft belegt wurde dies in der Sendung mit Material über den Vorgang der Berufung eines DGB-Vorstandsmitglieds in den 50er Jahren. Das verlief so: Am 5. November 1956 traf sich Lovestones engster Mitarbeiter Irving Brown im Washingtoner Hay-Adams-Hotel mit dem für Internationale Beziehungen zuständigen SPD-Vorstandsmitglied Fritz Heine. Vier Tage später meldet Heine aus Deutschland schriftlich Vollzug: der SPD-Politiker Willi Richter ist nach Absprache mit den Amerikanern als DGB-Vorstandsmitglied installiert. Willy Brandt selbst war Geldempfänger der CIA, was Ex-Abteilungsleiter Braden ausdrücklich bestätigt (es gibt Briefe von Brandt zu diesen Vorgängen, die in den National Archives jetzt eingesehen werden können, aber jeder deutsche Politiker .mit demokratischen Absichten" habe Unterstützung erhalten können.

Geld der CIA floß auch, als 1952 als Auftakt für die europäische Einbindung Deutschlands im Bundestag die Ratifizierung des 1951 abgeschlossenen Vertrages über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl -EGKS- (der auf einem Plan des französischen Außenministers Schuman beruhte) anstand. Abgeordnete wurden geschmiert, die Öffentlichkeit hintergründig positiv eingestimmt. Ein damals streng geheimer Rechenschaftsbericht der CIA vom 1. August 1952 gibt Auskunft: .CIA also influenced the successful ratification of the Schuman Plan by the Bundestag and its popular acceptance by the West German people." Ex-CIA-Abteilungsleiter Braden hierzu: .So ist sie, die CIA! Waren deutsche Politiker, die für den Schuman-Plan stimmen sollten, in Geldnöten, sollten sie es von der CIA bekommen."

Das Fazit des für die geheimen CIA-Operationen zuständigen Mannes, Thomas W. Braden, im Jahr 1999: "Jeder, der damals für die CIA gearbeitet hat und heute auf Deutschland blickt, kann stolz sein, mitgeholfen zu haben ..."

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Georg Fechter

1998 (Taschenbuchausgabe 2000) erschien aus deutscher Feder ein Buch, das sich teilweise der hier beschriebenen Thematik widmet:

Andreas von Bülow, Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste. 636 S. - Taschenbuch, ISBN 3492230504, Piper Verlag, 2000


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Hier noch mehr aus der gleichen Feder:

und das sich kurz so beschreiben läßt: Nach den Erfahrungen und Erkenntnissen des ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten von Bülow, früherer Verteidigungsstaatssekretär und Bundesminister, Mitglied der Parlamentarischen Kommission zur Kontrolle der Geheimdienste, wird die BRD von Anfang an durch US-Geheimdienste und einheimische Helfer jeder Art "verdeckt gesteuert" (S. 500). Aber auch die anderen Länder Europas unterlägen einer "Umklammerung und Durchdringung als Vasallen" (S. 500), ihre Lenker blieben bisher eine "Pudelhorde" (S. 502). Einer, der es wissen muß, bringt auch Nachweise und Einschätzungen zum Thema (ferngesteuerter) Rechtsextremismus in der BRD vor, die in den BRD-Medien strikt nicht zur Sprache kommen.


Zitate von Bülow:

"Verdeckter Kampf: Fortsetzung der Politik im Nichtkrieg

... Auf das geistige Leben [der BRD] wurde in vielfältiger Form Einfluß genommen. So soll nach amerikanischen Berichten zum Beispiel der Springer Verlag in den frühen fünfziger Jahren aus den Händen der CIA sieben Millionen Dollar zum Aufbau seines Medienimperiums in Deutschland erhalten haben. Der Verlag bestreitet die Behauptung, doch dem kommt im Bereich von Geheimdienstmanipulationen keine wahrheitsfindende Bedeutung zu. Man kann wohl davon ausgehen, daß mit den CIA-Geldern nicht zuletzt das Kampfblatt Bild-Zeitung zur Beeinflussung der deutschen Massen auf den Markt geworfen werden konnte. Die Konfrontation der Springerpresse Ende der sechziger Jahre namentlich in Westberlin, hatte mit der bedingungslosen Unterstützung des korrupten Schah-Regimes im Iran und der aufwiegelnden Berichterstattung über die Auseinandersetzung mit den aufmüpfigen Studenten einen nicht geringen Anteil an der Eskalation von Gewalt in Westdeutschland, ohne daß damit die Verantwortung der Gewalttäter selbst verharmlost werden sollte. Mit Sicherheit sind weitere Zeitungsverlage aus den Händen der CIA mit Zuwendungen bedacht worden. Dies gilt auch für Journalisten und Buchautoren. ... Wie überhaupt die öffentliche Meinung der gesamten westlichen Welt kontinuierlich nicht nur durch eine alarmistisch überhöhte und oft die Fakten verfälschende Darstellung der sowjetischen Gefahr manipuliert wurde, sondern auch durch die Finanzierung einer Unzahl von Zeitschriften, Kongressen, Emigrantenpublikationen, bezahlten Radio- und Fernsehsendungen, großzügig bedachten Journalisten und Autoren, die die CIA-Sicht der Dinge durchsetzen und kritische Stimmen eher zum Schweigen bringen konnten.

Die Mittel wurden und werden aus den Fonds der Partnerdienste in den befreundeten Ländern ergänzt, die sich die Verbindung zu den Medien ebenfalls einiges kosten lassen und sei es nur in der Form der Bitte um Mitarbeit bei Publikationen, um Schulung der Mitarbeiter oder die Nutzung von Journalisten als informelle Mitarbeiter im In- und Ausland.

Hinzu kam die Einwirkung auf Politiker über direkte und indirekte Geldzuweisungen in nahezu allen Ländern Europas, aber auch Japans. Um Politiker im entscheidenden Augenblick in der Hand zu haben und erpressen zu können, wurden Bestechungen insbesondere über Rüstungsbeschaffungen organisiert. Die Lockheed-Skandale der fünfziger und sechziger Jahre in Japan wie in Europa mögen Anwendungsfälle unter vielen gewesen sein.

Die Finanzierungswege der breit und ohne Rücksicht auf die Souveränitätsrechte der betroffenen Völker angelegten Aktivitäten der CIA bleiben in der Regel im Dunkel der von Strafverfolgung freigestellten Geheimdienstwelt.

[Zitat von S. 410 f. der Taschenbuchausgabe, ohne Anmerkungen]

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Rechtsterrorismus in der frühen Bundesrepublik und die CIA

In der Bundesrepublik gab es unter Führung des Bundesnachrichtendienstes eine Einrichtung, die wie in allen anderen NATO-Staaten auch als Stay-behind-Organisation bezeichnet wurde. Diese militärisch und geheimdienstlich geschulten Kräfte sollten sich bei einem Einmarsch der sowjetischen Armee überrollen lassen und aus und in dem besetzten Land Nachrichten übermitteln, Sabotageaktionen durchführen, Fluchtwege organisieren und die Rückeroberung vorbereiten helfen. Sie unterstanden dem NATO-Oberkommando in Brüssel und übten national wie international ihre Aufgaben fiir den Ernstfall. Verdeckte Lager an Waffen und sonstigem Material sollten in Kriegszeiten das Überleben sichern. Auch diese Organisation soll erst 1990 letztlich nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und aus Anlaß der Diskussionen in Italien, Belgien und Frankreich aufgelöst worden sein.

Daneben betrieb und unterstützte die CIA zumindest in den fünfziger Jahren auch in der Bundesrepublik Organisationen, die der nazistischen und rechtsradikalen Szene zuzuordnen waren. Es war der hessische Ministerpräsident Zinn, der sich 1952 öffentlich darüber beschwerte, daß der rechtsradikale Bund Deutscher Jugend von der CIA mit Kadern aus alten Nazis und SS-Veteranen aufgebaut, finanziert und unterstützt werde, daß er seine Übungen unter anderem im Odenwald abhalte und daß man Listen von gegebenenfalls zu ermordenden oder unschädlich zu machenden linken Politikern, nicht zuletzt sozialdemokratischen Oberbürgermeistern und Abgeordneten, gefunden habe. Der bayerische Ministerpräsident meldete ähnliche Umtriebe in seinem Land mit Waffen aus amerikanischen Beständen. Dergleichen geschah in Schleswig-Holstein. Der Skandal beschäftigte die deutsche Öffentlichkeit, führte zu Debatten im hessischen Landtag und im Deutschen Bundestag und zur Versicherung der amerikanischen Dienststellen, man habe die geförderte Organisation inzwischen aufgelöst. Die Strafverfolgung der deutschen Teilnehmer der Terrororganisation hatte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe an sich gezogen, wo sie an mangelndem Diensteifer scheiterte, letztlich vor allem deshalb, weil die rechtsterroristische Vereinigung nicht nur die Unterstützung der CIA, sondern auch amtlicher Stellen in Bonn, im Kanzleramt, im Gesamtdeutschen Ministerium, im Innenministerium und beim stellvertretenden Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, einem Vertrauten des BND-Chefs Gehlen, gefunden hatte. Den Präsidenten des Verfassungsschutzes Otto John hatte man in Unwissenheit gehalten.
Die amerikanischen Gelder liefen über Firmen wie Coca-Cola, Jan Reemtsma, Bosch und Sarotti. Die rechtsradikale Vereinigung bot zahlreichen ehemaligen SS-Angehörigen eine gut bezahlte, vollamtliche Stelle, verfügte über Dienstwaffen und begann gegen alle denkbaren Institutionen einschließlich der Landesämter für Verfassungsschutz in den verschiedenen Bundesländern wegen angeblicher Linkslastigkeit zu ermitteln. Auf der Liste der im Ernstfall auszuschaltenden, das heißt umzulegenden Persönlichkeiten standen die Namen mehrerer sozialdemokratischer Minister und Oberbürgermeister, samt und sonders über jeden Verdacht erhaben, mit Kommunisten je gemeinsame Sache machen zu wollen..."

[Zitate von S. 359 ff. der Taschenbuchausgabe, ohne Anmerkungen]

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Was haben Heinrich Böll, Carola Stern, Gerd Ruge und Theo Sommer mit der CIA zu tun?
Über die staatliche Steuerung von Kunst und Medien durch eine 'kriminelle Vereinigung' - Betrachtung zur Dokumentation 'Benutzt und gesteuert - Künstler im Netz der CIA' von Hans-Rüdiger Minow, ausgestrahlt am 29.11.2006 bei 'arte'

"Die deutsche, die europäische und die internationale Öffentlichkeit, sie alle sind über Jahrzehnte getäuscht worden. Was wie der staatsferne Streit um Politik und Kultur aussah, war staatlich gesteuert." Mit diesen Worten faßt Hans-Rüdiger Minow, Autor der arte-Dokumentation, im Rahmen einer Pressevorführung am 23.11.2006 die Kernaussage treffend zusammen.

Es ist Sonntag, der 3. Dezember 2006: morgens in WDR2 werden wir informiert über ein Cart-Rennen in Kerpen und einen Weihnachtsmarkt in Celle. Und wir hören Musik des anglo-amerikanischen Sprachraums. Passagen aus 'Canto General' von Pablo Neruda in der Vertonung von Mikis Theodorakis hören wir hier nicht. An anderen Tagen werden wir im WDR-Morgenmagazin konfrontiert mit dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, als ginge es dabei nicht um eine Beteiligung an einem völkerrechtswidrigen Raubüberfall auf ein strategisch wichtiges Land. Die Fernseh- und Kinoprogramme sind vollgestopft mit Produktionen aus Hollywood. Als links geltende Zeitschriften wie 'Konkret', 'Jungle World' und 'Blätter für deutsche und internationale Politik' sind mit Positionen der USA-Israel-Lobby, mit so genannten antideutschen Positionen durchsetzt. Die Chefredakteure von 'Spiegel' und 'Zeit', Stefan Aust und Josef Joffe, schreiben und äußern sich, als wären sie Agenten der USA. Dem Journalisten Gerhard Wisnewski, der im WDR-Fernsehen die Aufklärung des Falles 9/11 betrieben hatte, erteilt der WDR Beschäftigungsverbot. WDR-Morgenmagazin-Moderator Helmut Rehmsen moderiert im WDR-Fernsehen eine Sendung zur Diffamierung Gerhard Wisnewskis. Gefährliche Systemkritiker verschwinden zu früh von der Bühne der politisch-kulturellen Auseinandersetzung. Die in Zusammenhang mit 9/11 von der "radikalsten faschistischen Verleugnung des amerikanischen Rechtssystems" sprechende US-Schriftstellerin Susan Sontag, der deutsche Schriftsteller Bernd Engelmann und der Chilene Pablo Neruda sterben an Krebs. Der von der CIA observierte Musiker John Lennon und die an einem Enthüllungsbuch arbeitende 'Grüne' Petra Kelly finden einen gewaltsamen Tod.

Die arte-Dokumentation 'Benutzt und gesteuert - Künstler im Netz der CIA' spart den Bereich von Politik und Medien weitgehend aus. Aber sie ist ein Schlüssel zum Verständnis wesentlicher Zusammenhänge in Kunst und Kultur - übertragbar auf Medien und darüber hinaus.

Nachfolgend ein Extrakt aus der arte-Dokumentation und damit in Zusammenhang stehenden Veröffentlichungen, insbesondere aus denen bei german-foreign-policy.com - ergänzt um Informationen aus öffentlich zugänglichen, als neutral geltenden Quellen.

Personen im CIA-Netz

* Joseph Caspar Witsch (nach Tod von Gustav Kiepenheuer am 6.4.1949 und Ausbootung von dessen Frau Noa Inhaber des Verlages 'Kiepenheuer und Witsch', Böll- und Silone-Herausgeber, führender Kopf der Kölner Nebenstelle der CIA-Organisation 'Kongress für kulturelle Freiheit', nationalsozialistischer Kulturfunktionär, Mitglied der SA)

* Berend von Nottbeck (tätig in der Kölner Nebenstelle der CIA-Organisation 'Kongress für kulturelle Freiheit', Herausgeber von Schriften eines 'Publizistischen Zentrums für die Einheit Deutschlands', SS-Untersturmführer, Agent der NS-Auslandsspionage im Reichssicherheitshauptamt RSHA)

* Ignazio Silone (italienischer Schriftsteller, verlegt durch 'Kiepenheuer und Witsch', langjähriger Spitzel von Mussolinis Geheimpolizei OVRA, ab 1956 Herausgeber der CIA-Zeitschrift 'Tempo Presente')

* Dr. Otto Wesemann (tätig in der Kölner Nebenstelle der CIA-Organisation 'Kongress für kulturelle Freiheit', 1960-68 Gründungsintendant der Deutschen Welle, SPD-Mitlgied, namentlich identisch mit dem früheren Gestapo-Lockspitzel und Leiter des Wirtschaftsressorts bei der Goebbels-Zeitschrift 'Das Reich')

* Klaus Piper (Piper Verlag)

* Heinrich Böll (Schriftsteller, verlegt durch 'Kiepenheuer und Witsch', Sympatisant für 'Dissidenten' wie Alexander Solschenizyn und Wolf Biermann, Autor der CIA-Zeitschrift 'Der Monat', Mitglied der CIA-Gründung 'Komitee der Verleger und Schriftsteller für europäische Zusammenarbeit')

* Carola Stern (tatsächlicher Name: Erika Assmuss, politische Lektorin bei 'Kiepenheuer und Witsch', zeitweise Freundin von Heinrich Böll, WDR-Journalistin, WDR-Personalrätin, US-Agentin in der DDR, 1961 Mitbegründerin der Deutschen Sektion von Amnesty International, 1974 Carl-von-Ossietzky-Medaille, 2001 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland)

* Gerd Ruge (1964-1969 ARD-Chefkorrespondent in den USA, 1961 Mitbegründer der Deutschen Sektion von Amnesty International, 1972 Bundesverdienstkreuz)

* Klaus Harpprecht (ZDF-Chefkorrespondent in den USA, ab 1954 Kommentator beim RIAS, ab 1967 Herausgeber der CIA-Zeitschrift 'Der Monat', ab 1969 dessen geschäftsführender Redakteur, 1972-74 Berater von Bundeskanzler Willy Brandt für Internationale Fragen, besonders USA, Westeuropa und Israel, dessen Redenschreiber, 1977/1978 Chefredakteur der Zeitschrift 'GEO')

* Raymond Aron (französischer Soziologe und Philosoph, Herausgeber der CIA-Zeitschrift 'Preuves')

* Denis de Rougemont (Schweizer Schriftsteller und Kulturphilosoph, 1942-43 Chefredakteur der franz. Ausgabe der 'Stimme Amerikas', 1950 Gründer des Europäischen Kulturzentrums (Centre Européen de la Culture) in Genf, 1951-66 Präsident des Exekutivkomitees der CIA-Organisation 'Kongress für kulturelle Freiheit', ab 1963 Professor am Institut für europäische Studien in Genf)

* Theo Sommer (Schüler von Henry Kissinger, Präsidiumsmitglied des Londoner 'Internationalen Instituts für Strategische Studien', Mitglied der Atlantik-Brücke, ab 1958 politischer Redakteur der 'Zeit', ab 1973 deren Chefredakteur, seit 1983 deren Mitherausgeber)

* Jürgen Rühle (1956-62 Lektor bei 'Kiepenheuer und Witsch', Mitarbeit bei 'Der Monat', 'Das Parlament', 'Die Welt', 'Die Zeit', 'Der Spiegel', BBC, 'Soviet Survey' London, 'Forum' Wien, 'Problems of Communism' Washington, ab 1963 Leiter der Ost-West-Redaktion beim WDR-Fernsehen)

* Francois Bondy (Schweizer Journalist und Schriftsteller, ab 1947 Redakteur der 'Weltwoche', 1951 Gründung der CIA-Zeitschrift 'Preuves' in Paris, bis 1969 deren Publikationsdirektor)

* Arthur Koestler (englischer Schriftsteller, Äußerung beim Kongress für kulturelle Freiheit in Berlin: "Die Intellektuellen des Westens haben ihre Defensivpositionen verlassen. Freunde! Die Freiheit hat die Offensive ergriffen.")

* Melvin Lasky (US-amerikanischer Publizist, führende Position in der CIA-Organisation 'Kongress für kulturelle Freiheit', 1948 Gründer der CIA-Zeitschrift 'Der Monat', bis 1962 deren Herausgeber, Herausgeber des 1953 gegründeten englischen CIA-Magazins 'Encounter')

* Shepard Stone (ab 1935 zweiter Chefredakteur der Sonntagsausgabe der 'New York Times', ab 1950 Leiter des Amtes für öffentliche Angelegenheiten und Informationswesen beim amerikanischen Hochkommissar in Deutschland, ab 1953 Mitglied im Stab der 'Ford Foundation', 1968-73 Präsident der CIA-Organisation 'Kongress für die kulturelle Freiheit' in Paris, 1974 Gründungsdirektor des Berliner Aspen-Instituts, Ehrenbürger Berlins, Träger des Bundesverdienstkreuzes)

* Michael Josselson (Führende Position in der CIA-Organisation 'Kongress für kulturelle Freiheit', Zusammenarbeit mit deutschen Frontorganisationen wie der 'Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit')

* Tom Braden (CIA-Führungsoffizier des 'Kongresses für kulturelle Freiheit')

* Direktor des Berliner Kaiser-Friedrich-Museums

* Direktor des Londoner Institute of Contemporary Art

* Direktor des Pariser Musée Nationale d'Art Moderne

* Personen im Umkreis des 'Spiegel'

* Personen im Umkreis des 'Stern'

(Tarn-)Organisationen der CIA

* Kongress für kulturelle Freiheit (Hauptsitz Paris, Nebenstellen in allen westeuropäischen Ländern, in der BRD in Köln, West-Berlin, Frankfurt am Main, München und Hamburg)
* Centre Européen de la Culture (Schweiz)
* Writers' and Publishers' Committee for European Cooperation - Komitee der Verleger und Schriftsteller für europäische Zusammenarbeit (1956/57 von der CIA gegründet, Mitlgied: Heinrich Böll)
* Stiftung des Europäischen Hilfswerks für Intellektuelle (ab 1966, Sitz Genf, als Ehrenmitglied geführt: Heinrich Böll, Ziel: subversive Tätigkeit in Osteuropa)
* CIA-Stabsstelle Berlin (Flughafen Tempelhof, hier beschäftigt der US-Geheimdienstapparat mehrere tausend Mitarbeiter)
* Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (betreibt Spionage, ist als terroristische Vereinigung für viele Gewalttaten verantwortlich

Vom CIA-Netzwerk betriebene Operationen

* verdeckte, weltweite Meinungsbildung
* Steuerung von Großorganisationen wie Gewerkschaften und Parteien durch Agenten (Egon Bahr 1996: "Alle Bundeskanzler von Konrad Adenauer bis Helmut Kohl waren IM der CIA."
* Unterhalten hochrangiger Beziehungen zu Redaktionen sämtlicher großer Fernsehanstalten und Printmedien
* Finanzierung von Publikationen
* Finanzielle Unterstützung ausgewählter Personen
* Gewinnung von Intellektuellen und Künstlern für den Einsatz an der US-Kulturfront
* Rekrutierung von Agenten
* Förderung des abstrakten Expressionismus
* Förderung atonaler Musik
* Produktion von Propagandafilmen 'für die Freiheit' (u.a. verfälschende Verfilmung von George Orwells '1984' als anti-kommunistisches Fanal)
* Einschleusen von Propagandamaterial in den Osten
* Einschleusung gefälschter Literatur in die sowjetisch besetzte Zone (DDR)
* Anschläge gegen die Sozial- und Wirtschaftsstruktur der DDR
* Heranzüchten von 'Dissidenten' in Polen, Sowjetunion und DDR
* Herausbilden einer intellektuellen transatlantischen Gemeinde

Publikationen der CIA und deren Umfeld

* Der Monat (Literatur-Zeitschrift in West-Deutschland, 1966 aufgekauft von der 'Zeit')
* Preuves (Frankreich)
* Encounter (England)
* Tempo Presente (Italien)
* Forum (Österreich)
* Literaturzeitschrift L76 (herausgegeben von Günter Grass, Heinrich Böll und Carola Stern, versteht sich u.a. als Forum für 'Verfemte' des 'Prager Frühlings')

In die CIA-Finanzierung eingebundene Organisationen

* Friedrich-Ebert Stiftung
* Bank für Gemeinwirtschaft
* Ford-Stiftung (USA)
* Chase Manhattan Bank/Zweigstelle Basel
* Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

Vom CIA-Netzwerk bekämpfte Personen

* Pablo Neruda
* Thomas Mann (bezeichnet den Antikommunismus als Grundtorheit unserer Epoche)
* Jean-Paul Sartre
* Simon de Beauvoir

Funktionen des Verlegers Joseph C. Witsch (Schlüsselfigur geheimdienstlicher Kultur-Operationen in der Bundesrepublik)

* Kontakt mit der Pariser CIA-Kulturzentrale
* Ankoppelung des von ihm betreuten Kreises deutscher Intellektueller an das Bundesministerium des Innern (BMI) und andere Stellen
* Vermittlung von Berichten Heinrich Bölls über dessen Reisen nach Polen an das Außenministerium

Günter Grass resümiert: "Mittlerweile.. ist ja wohl auch dem letzten... deutlich geworden, daß dieser CIA eine kriminelle Vereinigung ist. Das teilt er mit vielen Geheimdiensten. Und wir haben heute als Deutsche alle Mühe, uns von der Praxis, von der kriminellen Praxis, möglichst fernzuhalten."

Auf die Frage: "Ihre Dokumentation endet in den 1970er Jahren. Endet zu diesem Zeitpunkt auch die Agententätigkeit in den deutschen Medien?" antwortet der Autor Hans-Rüdiger Minow: "Das zu glauben wäre naiv... man hat neue Überzeugungstäter gefunden."

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Vom Netzwerk des Kongresses für Kulturelle Freiheit (CCF) führt eine direkte Linie zu den Neocons: Irving Kristol ("Godfather" der Neocons, Mitarbeiter des AEI und Vater von William Kristol; in den 50er Jahren Chefredakteur der Londoner CCF-Zeitschrift CCF-Zeitschrift "Encounter") und Norman Podhoretz (Kriegshetzer, Berater von Rudolph Giuliani, langjähriger Herausgeber des "Commentary" und Schwiegervater von Elliott Abrams) waren bereits damals dabei.

zu Norman Podhoretz siehe auch
http://www.aussenpolitikforum.net/viewtopic.php?p=17766&highlight=podhoretz#17766


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Norman Podhoretz ist neokonservatives Urgestein. Gemeinsam mit Irving Kristol, dessen Frau Gertrude Himmelfarb und seiner eigenen Frau Midge Decter ist Norman Podhoretz der bedeutendste lebende Vertreter der ersten Generation jener Gruppe von ehemals linken und linksliberalen Intellektuellen, die seit den siebziger Jahren als Neokonservative (Neocons) die Politik und das Geistesleben der USA verändert haben (die im Dezember 2006 verstorbene Jeane Kirkpatrick hatte auch dazugehört). Podhoretz hatte 1981 in einer Rede vor der Konrad-Adenauer-Stiftung über Irving Kristol und sich selbst gesagt: "Irving wird...weitgehend als der Gott-Vater der Neokonservatismus-Bewegung angesehen. Gottvater wie in der Mafia, nicht im religiösen Sinne. Mir scheint ich bin dadurch der Consigiere, der Ratgeber."

Norman Podhoretz stammt aus kleinen Verhältnissen und wurde 1930 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Er besuchte die Columbia University und das Jüdische Theologische Seminar und und hielt sich von 1951 bis 1953 in England an der Universität Cambridge auf. Für die Jahre 1953 bis 1955 ist er in einem Lebenslauf als .Enlisted Officer in Army Security Agency. (2) aufgeführt. Von 1955 bis 1958 arbeitete er für die Redaktion des vom American Jewish Committee herausgegebenen Meinungsmagazins .Commentary.. Der .Commentary. vertritt die säkulare Variante des Zionismus , stand, was die Fragen Israels angeht, zunächst der israelischen Sozialdemokratie nahe und vertritt als neokonservatives Blatt seit einigen Jahrzehnten (bis zur Gegenwart) die Positionen des Likud. Von 1959 bis 1960 war Podhoretz Chefredakteur des Blattes Lookong Glass Library. Von 1960 bis 1995 prägte er als Chefredakteur des .Commentary. die politische Linie dieses Blattes, das eines der einflussreichsten Meinungsmagazine der USA wurde und das von Podhoretz in den siebziger Jahren zum inoffiziellen theoretischen Organ des Neokonservatismus gemacht wurde. Während der Reagan-Ära war Podhoretz von 1981 bis 1987 Vorsitzender des Beirats der United States Informations Agency (USIA) (der zentralen Behörde für die offizielle US-Auslandspropaganda; der RIAS . .eine freie Stimme der freien Welt. . war ein Teil der USIA). Seit 1995 ist er Editor-at-Large (eine Art Ehrenchefredakteur) beim .Commentary. und Mitarbeiter beim neokonservativen Think Tank Hudson Institute. Podhoretz gehört auch dem einflussreichen Council on Foreign Relations (CFR) an. Norman Podhoretz ist seit 1956 mit der Publizistin Midge Decter verheiratet. Andere Mitglieder des Podhoretz-Decter-Clans sind auch politisch aktiv: Elliott Abrams (seit 1980 Schwiegersohn von Midge Decter und Stiefschwiegersohn von Norman Podhoretz) ist im Nationalen Sicherheitsrat bei US-Präsident George W. Bush Nahost- und Demokratieexperte, Podhoretz. Sohn John Podhoretz gehörte 1995 geminsam mit Irving Kristols Sohn William Kristol zu den Begründern des neokonservativen Zentralorgans .Weekly Standard. (Verleger: Rupert Murdoch) , ist Kolumnist bei der .New York Post. (Boulevardblatt im Besitz von Rupert Murdoch), und Kommentator beim Nachrichten-Fernsehkanal Fox News ( auch .Bush TV. genannt; im Besitz von Rupert Murdoch).


Der .Commentary. war in der Nachkriegszeit Teil des transatlantischen Netzwerks (mit CIA-Hintergrund) der nichtkommunistischen linken Intellegenz. Im Rahmen dieses Netzwerks (zu dem in Deutschland die von Melvin Lasky herausgegebene Zeitschrift .Der Monat. gehörte) gab es zahlreiche personelle Querverbindungen zwischen der .Partisan Review. (einer ex-trotzkistischen Intellektuellenzeitschrift, die sich dem Kamof gegen das .Reich des Bösen. an der Moskwa und der Propaganda für dekadente [ .avantgardistische. ] Kunst verschrieben hatte), dem sozialdemokratischen .New Leader., dem .Kongreß für kulturelle Freiheit. (CCF), privaten Stiftungen und europäischen Sozialdemokraten. Das Netzwerk sollte prosowjetischen, antiamerikanischen und neutralistischen Stimmungen entgegenwirken und die westliche .Wertegemeinschaft. propagieren. Podhoretz sympathisierte politisch mit der Socialist Party (der amerikanischen Mitgliedsorganisation der Sozialistischen Internationale). Das Weltbild des jungen Podhoretz war stark von der .Partisan Review. (PR) geprägt . .Intellectually. Politically, socially, PR was my world. (Podhoretz über Podhoretz). Podhoretz. hauptsächliches Interesse galt bis Mitte der sechziger Jahre der Literaturkritik.
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Zum CCF und der Rolle der "New York intellectuals" auch:

The New York Intellectuals and the invention of neoconservatism
by Denis Boneau*
http://www.voltairenet.org/article30052.html

In den achtziger Jahren gab es eine verkleinerte Neuausgabe des CCF - das Committee for the Free World (CFW) mit Midge Decter (neokonservative Publizistin, Mitunterzeichnerin der Prinzipienerklärung des PNAC, Frau von Norman Podhoretz, Schwiegermutter von Elliott Abrams, Biographin Donald Rumsfelds)) als Direktorin und Donald Rumsfeld als Präsidenten.
http://rightweb.irc-online.org/gw/1587.html

Zum CFW auch ein Kapitel aus den Erinnerungen von Midge Decter
http://www.hoover.org/publications/digest/4484181.html

zur amerikanischen Einflussnahme (über die US-Gewerkschaften) auf SPD und DGB findet man hier einiges
KONSENSKAPITALISMUS und SOZIALDEMOKRATIE Die Westernisierung von SPD und DGB 2003
von Julia Angste

Originally presented as the author's thesis (doctoral) - Eberhard-Karls-Universität, Tübingen, 2000.

http://ecx.images-amazon.com/images/I/316BH0XC0PL._AA240_.jpg

Seite 156
Der Kontaktmann zwischen AFL und CIA wiederum war Jay Lovestone. .Irving Brown ran around Europe organizing things, and Jay Lovestone sent the money. ...
Seite 157
Tom Braden nahm an, es seien das State Department, das ja auch noch nach Gründung der CIA einige Zeit offizieller Träger des OPC blieb, oder das OSS gewesen ...
Seite 159
Ab Sommer 1949 begannen die Kontakte der AFL zur jungen CIA. Dies scheint auf eine Idee Browns zurückgegangen zu sein, der im Februar 1948 Lo- vestone und ...
Seite 160
... Abläufe informierte.204) Der CIO kam erst später in Verbindung mit der CIA als seine Konkurrenten, hatte allerdings gleichfalls schon länger versucht, ...
Seite 161
Er komme sich als .Hausmeister der Firma" vor.218) Brown war der CIA gegenüber feindselig eingestellt, mußte mehrfach von Lovestone beschwichtigt werden und ...
Seite 162
Auch die CIA mißtraute den Gewerkschaftern. Die Counterintelligence Abteilung unter James Jesus Angleton überwachte die Ausgabe der Summen, die Lovestone ...
Seite 163
Nicht durch Vertreter der amerikani- 223) Gregory F. Treverton kommt zu einem ganz ähnlichen Ergebnis für die Zusammenarbeit von AFL-CIO und CIA in ...
Seite 255
266) foitzik: Revolution und Demokratie, S. 322. 267) Van Arkel wurde im September 1944 unter Allan W. Dulles, den späteren CIA-Chef, ...
Seite 454
Gemeinsam mit dem alten Verbündeten der frühen 1950er Jahre, der CIA, begann Lovestone eine Kampagne zur Unterstützung ...
Seite 461
Die Arbeiterbewegung erhalte $ 100 Millionen im Jahr von der CIA und: .No money is spent without ...
Seite 477
... CGIL Confederazione Generale Italiana del Lavoro CIA Central Intelligence Agency CIG Central Intelligence Group CIO Congress of Industrial Organizations ...
Seite 513
Radosh, Ronald: American Labor and United States Foreign Policy, New York 1969. Ranelagh. John: The Agency, The Rise and the Fall of the CIA, 2. Aufl. ...
Seite 516
Saunders. Frances Stonor. Who Paid the Piper? The CIA and the Cultural Cold War, London 2000. Sautter, Udo: Three Cheers for the Unemployed. ...
Seite 518
OSS and the the Origins of the CIA, New York 1983. Smith, Tony: America's Mission. The United States and the Worldwide Struggle for Demo- cracy in the ...
Seite 527
Institutionen 124-133 Unterstützung durch Regierungsbehörden 157, 159, 162 - - Ziele 112-123 - und CIA 156-163 - Department of International Relations 124, ...
Seite 528
356, 359 Central Intelligence Agency (CIA) 143, 147. 1 53 f., 454 - Abteilungen 154, ...
Seite 530
John Kenneth 6 1 , 90 Gefeller, Wilhelm 378, 432 Geheimdienste - britischer 254, 348, 372 - Central Intelligence Agency (CIA) s. dort ...
Seite 531
... Operations (OSO), CIA 157 - Office of Strategie Services (OSS) 150, 154, 252-257, ...

zu Jay Lovestone
a Covert Life by Ted Morgan
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51R1A37PKDL._AA240_.jpg