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14 Dezember 2007

Secret tv - BRD CIA MOSSAD

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Der Internet-Sender Secret.TV startet mit "Gegen den Strom" eine
ambitionierte Talkshow mit dem Dokumentarfilmer und TV-Journalisten
Michael Vogt.

Sein bekannter WDR-Dokumentarfilm "Geheimakte Hess" über Alliierte
Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg sorgte in Deutschland und Europa
für hitzige Diskussionen in der Medienöffentlichkeit. Ab Dezember ist
Michael Vogt nun einmal im Monat im Internet auf Sendung, teilte
Secret.TV am Dienstag mit. Vogt besucht für das Format angesehene
Menschen aus Politik und Gesellschaft, die nach kritischen Äußerungen zu
brisanten Themen in Ungnade geraten sind und diffamiert oder beschwiegen
werden.

Zum Auftakt am 12. Dezember zeigt der Sender ein Gespräch mit dem
Journalisten und Autoren Wolfram Baentsch. Thema der Sendung: Der
Doppelmord an Uwe Barschel. In der nächsten Folge am 12. Januar geht es
dann um "Die Lügen um 9/11 in Deutschland". Michael Vogt spricht mit dem
Minister a.D. Andreas von Bülow.

Secret.TV ist Deutschlands erster Sender für Hintergrundpolitik und
Grenzwissenschaften. Gegründet wurde der Internet-TV-Channel im Januar
2007 durch den Buchautor Jan Udo Holey, auch bekannt unter seinem
Pseudonym "Jan van Helsing". Über 300 Filme und Talk-Sendungen, davon
100 Eigenproduktionen, stehen derzeit auf dem Portal im
On-Demand-Verfahren zum Abruf bereit.

http://www.secret.tv/artikel4622948/Andreas_von_Buelow

Andreas von Bülow
Michael Vogt ist nicht nur Hochschullehrer und Historiker, sondern vor
allem ein erfahrener TV-Journalist. Sein bekannter Dokumentarfilm
"Geheimakte Hess" sorgte in Deutschland und Europa für aufgeregte
Diskussionen in der Medienöffentlichkeit. Ab Dezember 2007 sehen Sie
Michael Vogt regelmäßig einmal im Monat bei secret.TV mit seiner Sendung
"Gegen den Strom". Eine der ersten Aufzeichnungen fand...
am 8.11.2007 bei Andreas von Bülow (Minister a.D. und ehemaliges
Mitglied des Deutschen Bundestages) statt.

Er berichtete sachlich und auf Basis von fundiertem Hintergrundwissen
von Lügen rund um den 11. September 2001 und beleuchtet die Rolle der
Geheimdienste, allen voran der CIA.

Online ab 12.01.2008:
Die Lügen um 9/11 (in Deutschland)
Gespräch mit dem Minister a.D. Andreas von Bülow


Mord an Uwe Barschel. Wolfram Baentsch war Redakteur beim
Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«, war Chefredakteur u.a. bei...
der »Wirtschaftswoche« und erhielt für seinen Einsatz beim Aufbau
journalistischer Strukturen in den neuen Bundesländern das
Bundesverdienstkreuz. Erst kürzlich erschien sein Buch "Der Doppelmord
an Uwe Barschel" in dem er stichhaltig erklärt, dass Uwe Barschel nicht
Selbstmord begangen hatte.

Im Interview mit Michael Vogt legt er die wichtigsten Fakten kurz und
schlüssig dar und berichtet, wie es ihm seit der Veröffentlichung des
Buches ergangen ist.

online ab 12.12.2007:
Der Doppelmord an Uwe Barschel
Gespräch mit Journalist und Autor Wolfram Baentsch


Justus Frantz, der mit Barschel zusammen das Schleswig-Holstein Musik
Festival ins Leben gerufen hatte, erinnert sich laut Baentsch daran,
dass Barschel plante, sich Mitte der 1987 beginnenden Legislaturperiode
von der Politik zurückzuziehen und in die Wissenschaft zu gehen. Er
hatte seine Habilitationsschrift bereits fast fertig gestellt.[1]

Uwe Barschel war seit dem 7. Juli 1973 mit Freya von Bismarck
verheiratet und hatte vier Kinder.


Uwe Barschel musste sterben, weil er von einem Waffengeschäft zwischen
Israel und dem Iran erfahren hatte. So sieht es Buchautor Wolfram
Baentsch, der in der Netzeitung erläutert, wieso die Tat bis heute
vertuscht wurde.

Netzeitung: Herr Baentsch, was hat Sie eigentlich dazu gebracht, mehrere
Jahre Ihres Lebens zu investieren, um die Barschel-Affäre wieder
aufzurollen? Die liegt doch nun schon fast zwei Jahrzehnte zurück.

Wolfram Baentsch: Das große Rätsel, das dieser Affäre, die man
Barschel-Affäre nennt, anhaftet, hat mich damals schon gepackt. Von
vornherein hatte ich große Zweifel insbesondere an der offiziellen
Darstellung von Barschels Todesursache im Genfer Hotel Beau Rivage. Ich
habe mich dann schließlich entschlossen, dieses Buch zu schreiben und
über drei Jahre dafür recherchiert.

Netzeitung: Jeder erinnert sich an das Bild des toten Uwe Barschel in
der Badewanne. Sie sprechen im Titel Ihres Buches von einem Doppelmord.
Wie darf man das verstehen?

Baentsch: Zum einen ist Uwe Barschel in Genf physisch ermordet worden.
Zum anderen gab es aber auch einen Rufmord an ihm, der schon vor seinem
Tod eingesetzt hatte, und über viele Jahre, im Grunde bis heute
angehalten hat. Barschel ist diffamiert worden, als einer, der im
schleswig-holsteinischen Landtagswahlkampf von 1987 große Schuld auf
sich geladen hätte.

Netzeitung: Uwe Barschel, so schreiben Sie, musste sterben, weil er zu
einem untragbaren Risiko für die Geheimdienste geworden war. Sein Tod
habe den gleichen Hintergrund wie der Mord an Olof Palme.

Baentsch: In der Tat. Olof Palme ist im Februar 1986 auf offener Straße
erschossen worden, weil er Waffenlieferungen aus Schweden in
Kriegsgebiete verhindern wollte. Uwe Barschel ist aus dem gleichen Grund
aus dem Weg geschafft worden. Auch er hatte von Waffengeschäften
zwischen Israel und dem Iran erfahren, die über Schleswig-Holstein
abgewickelt worden waren. Der Ministerpräsident Barschel wusste davon
aber nur durch eigene Recherchen und durch die Informationen seiner
engsten Mitarbeiter.

Die Politiker, die damals die Waffenlieferungen betrieben haben, hatten
Barschel nicht informiert. Es gab deshalb im schleswig-holsteinischen
Parlament einen heftigen Zusammenstoß zwischen Uwe Barschel und seinem
Amtsvorgänger, dem damaligen Finanzminister Stoltenberg. Barschel
entrüstete sich da über die Waffengeschäfte hinter seinem Rücken. Diese
waren in der Regel mit tatkräftiger Mitwirkung und dem vollen Wissen der
Geheimdienste, also dem BND, dem Mossad und der CIA vonstatten gegangen.

Netzeitung: Waffengeschäfte zwischen Israel und dem Iran? Das liegt ja
zunächst einmal nicht auf der Hand.

Baentsch: Israel und die USA hatten ein gemeinsames Interesse daran, den
Krieg zwischen Iran und Irak mit Waffen zu füttern. Je länger und
verlustreicher er würde, desto besser. Gleichzeitig hatten sie natürlich
ein Interesse daran, nicht selbst als die Förderer dieses Krieges in
Erscheinung zu treten. Seit langem ist ja bekannt, dass Saddam Hussein
lange Zeit von Amerika mit Waffen beliefert worden ist. Hätte man nicht
nun auch den Iran mit Waffen versorgt, wäre der Krieg schnell zu Ende
gewesen.

Diese Aufgabe übernahm Israel und brauchte dazu Deutschland als
Vorposten. Die Waffen wurden in Lastwagen über Italien nach Deutschland
transportiert, zunächst nach Hamburg und dann nach Schleswig-Holstein.
Die ursprüngliche Route verlief über Dänemark . dort hatten sich aber
die Gewerkschaften geweigert, diese illegalen Transaktionen weiter zu
dulden. All diese Vorgänge hat ein ehemaliger Mossad-Agent namens Victor
Ostrovsky in aller Breite beschrieben, und er ist bis heute unwiderlegt
geblieben.

Netzeitung: Ostrovsky, dessen Buch «Geheimakte . Mossad» 1994 erschienen
ist, hatte ja auch die Erklärung für den Tod Uwe Barschels parat.

Baentsch: Er spricht von einem Mord und beschreibt ihn in den
allermeisten Punkten so, wie es die medizinischen, toxikologischen und
kriminalistischen Recherchen hinterher auch bestätigt haben. Ein
Killerkommando des Mossad, so sagt Ostrovsky, habe Uwe Barschel in Genf
ermordet.

Netzeitung: Dem stimmen Sie zu?

Baentsch: Ich finde das plausibel. Barschel ist von mehreren Personen
ermordet worden, das war nicht einer alleine. Dieser Mord lässt sich auf
verschiedene Arten beweisen. Die Beweise aber, und das ist das
erschreckende, sind zwar erbracht worden und sie liegen auch vor,
durften aber nie veröffentlicht werden. So hat zum Beispiel der Zürcher
Toxikologe Professor Brandenberger in einem Gutachten akribisch
nachgewiesen, dass das tödliche Gift Barschel erst verabfolgt worden
ist, als er schon bewusstlos war. Er hat es also gar nicht selbst
aufnehmen können.

Und schon gar nicht, wäre er danach in der Lage gewesen, die Spuren zu
beseitigen. Die Flasche Wein, die er am Abend zuvor bestellt hatte, fand
sich in dem Zimmer nicht mehr. Auch wäre er nicht mehr in der Lage
gewesen, die Verpackungen der vielen Medikamente, die in seinem Körper
gefunden wurden, zu beseitigen.

Barschel starb an einem Gift, Cyklobarbital, das dem bereits
Bewusstlosen in großer Menge verabreicht worden war. Während sich das
Cyklobarbital noch im Magen befand, waren drei andere Gifte bereits in
der Ausscheidungsphase begriffen. Diese Gifte hatten zuvor die
Bewusstlosigkeit bewirkt. So der toxikologische Befund von Professor
Brandenberger. Ich habe sein Gutachten nun übrigens über die Website
meines Verlages öffentlich gemacht.

Aus weiteren Indizien lässt sich etwa folgender Tathergang
rekonstruieren: Uwe Barschel ist unter dem Vorwand, man wolle ihm dort
Beweismaterial überreichen, das ihn in der Pfeiffer-Angelegenheit
entlasten würde, nach Genf gelockt worden. Dort traf er sich im
Hotelzimmer mit seinen Mördern.

Die haben ihn zunächst pharmazeutisch betäubt, aber auch körperliche
Gewalt angewendet, wovon Kopfverletzungen zeugen, die zunächst unbemerkt
geblieben sind. Das tödliche Gift ist dem Bewusstlosen schließlich mit
einem Schlauch durch die Nasenlöcher inturbiert worden. Auch das wird
durch Verletzungen der Nasenschleimhäute bewiesen.

Netzeitung: Die allgemeine Erinnerung führt Uwe Barschel aber bis heute
nicht als Opfer, sondern gemeinhin als skrupellosen Machtpolitiker, dem
seine kriminellen Machenschaften schließlich bis zum Tod in der
Badewanne über den Kopf gewachsen sind. Sein Kontrahent Björn Engholm
gilt hingegen als integerer Politiker, und kaum jemand vermag noch zu
sagen, warum er eigentlich am Ende zurücktreten musste. Wie kommt es zu
dieser Erinnerung?

Baentsch: Durch eine riesige und bis heute andauernde
Desinformationskampagne. Führen wir uns die Fakten vor Augen: Der erste
parlamentarische Untersuchungsausschuss, den der gerade ermordete
Barschel ja nicht mehr miterleben konnte, hat Barschel in allen Punkten
schuldig gesprochen.

Es ging, wie sie sich erinnern, um die Bespitzelungen und Intrigen, die
der Journalist Reiner Pfeifer im Auftrag Barschels gegen den politischen
Konkurrenten Björn Engholm gerichtet haben sollte. Dann aber gab es
einen weiteren parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Es war nämlich
herausgekommen, dass Pfeiffer von der anderen Seite, also von Engholms
SPD finanziert worden war.

Netzeitung: Die sogenannte Schubladenaffäre.

Baentsch: Genau. In dieser Schublade will der Parteivorsitzende der SPD
zweimal 25.000 Mark angespart haben, die dann Pfeiffer in zwei Tranchen
nächtens auf der Autobahn übergeben worden sind. Das kam damals durch
einen Zufall heraus. Eine zeitweilige Lebensgefährtin Pfeiffers hatte es
offenbart, und so gelangte die Geschichte in den Stern.

Der zweite Untersuchungsausschuss kam also zu einem ganz anderen
Ergebnis. Dass nämlich die SPD sehr frühzeitig mit Pfeiffer
zusammengearbeitet hatte und Barschel nicht der Auftraggeber von
Pfeiffer war. Heute ist sicher, dass Pfeiffer von den Geheimdiensten
instrumentalisiert worden ist, dass Engholm aber dann mit ihm
zusammengearbeitet hat, weil er dachte, Pfeiffer hätte auf Geheiß
Barschels gehandelt. Als der «Spiegel» diese Geschichte am Vorabend der
Wahl herausgebracht und das Ergebnis damit wohl maßgeblich zu Engholms
Gunsten beeinflusst hat, ist er beiden . Pfeiffer und Engholm . auf den
Leim gegangen.

Netzeitung: All das entschuldigt Uwe Barschel.

Baentsch: Im Grunde war das das Resultat des zweiten
Untersuchungsausschusses: Barschel hatte nicht die Schuld auf sich
geladen, unter deren Last er hätte zusammenbrechen und Selbstmord
begehen können. Schließlich war das Hauptmotiv für Barschels
vermeintlichen Suizid vom Tisch. Immer nur war nämlich zuvor von seiner
großen Schuld die Rede gewesen und von seiner Karriereversessenheit, die
ein Leben ohne politische Macht ihm sinnlos hätte erscheinen lassen.

Das ist aber blanker Unsinn. Freunde von Uwe Barschel wissen es übrigens
auch besser. Justus Frantz, der mit ihm zusammen das
Schleswig-Holstein-Festival ins Leben gerufen hatte, erinnert sich
daran, dass Barschel ohnehin plante, sich Mitte der 1987 beginnenden
Legislaturperiode von der Politik zurückzuziehen und in die Wissenschaft
zu gehen. Er hatte seine Habilitationsschrift bereits fast fertig
gestellt. Barschel war von der Politik maßlos enttäuscht.

Als er von den heimlichen Waffengeschäften, die hinter seinem Rücken
gelaufen waren, erfahren hatte, wollte er nicht weiter mitmachen. Das
Metier insgesamt war ihm suspekt geworden. Als er sich aber weigerte,
Grundgesetzbrüche auf seine Kappe zu nehmen, bekam er zunehmend große
Angst und fühlte sich bedroht. Das hat er auch wiederholt geäußert.

Netzeitung: Hatte Barschel auch objektive Anhaltspunkte für eine solche
Bedrohung?

Baentsch: Ganz sicher. Ich sehe es etwa durch viele Indizien als
erwiesen an, dass der Flugzeugabsturz, den Barschel am 31. Mai 1987 in
einer Cessna als einziger und schwerverletzt überlebt hatte, kein Unfall
war, wie damals behauptet wurde, sondern ein Attentat. Außerdem ist
erwiesen, dass zwischenzeitlich ein holländischer Killer auf Barschel
angesetzt worden war, der aber kurz darauf einen Herzinfarkt erlitt. Er
kommt also für den Mord in Genf nicht in Frage.

Der Mordauftrag ist zwar aktenkundig, wurde aber niemals öffentlich.
Überhaupt ist eine ganze Reihe kriminalistischer Ergebnisse der
Öffentlichkeit kategorisch vorenthalten worden.

Netzeitung: Mit Recht kann man sagen: Ihr Buch liest sich spannend wie
ein Krimi. Setzen Sie sich damit aber nicht auch einer Gefahr aus? Je
spektakulärer die politische Verstrickung, je finsterer ein
geheimdienstlicher Masterplan erscheint, desto eher werden Sie sich den
Vorwurf einhandeln, eine typische Verschwörungstheorie in die Welt zu
setzen.

Baentsch: Ich rechne schon damit, dass man mich als
Verschwörungstheoretiker bezeichnen wird. Doch fürchte ich diesen
Vorwurf nicht. Er wird in sich zusammen fallen, sobald man die Fakten
zur Kenntnis nimmt, die das Buch liefert. Ich habe ja keine
Spekulationen angestellt, sondern eine umfangreiche Faktenrecherche
dokumentiert.

Netzeitung: Besonders schnell wird von Verschwörungstheorien gesprochen,
wenn Israel oder der Mossad ins Spiel kommt. Zuletzt musste sich
ausgerechnet der Regisseur Steven Spielberg vorwerfen lassen, sein Film
«München» schlage antisemitische Töne an.

Baentsch: Wenn Sie schon Spielberg ansprechen: Es gibt doch so viele
Juden, die in beispielloser Hinsicht an Aufklärung und der Wahrheit
interessiert sind. Dazu zähle ich Victor Ostrovsky, über den wir
sprachen, oder etwa Uri Avnery, den ich voll und ganz bewundere und als
Vorbild verehre.

Mord, gezielte Erschießungen, also Staatsterrorismus . das sind doch
Dinge, die Israel in Verruf bringen. Und Leute wie Ostrovsky und Avnery
zeigen darauf, um das abzustellen. Das liefert auch uns einen Grund, mit
Israel ehrlich umzugehen und zu sagen, wo es nach unseren Überzeugungen
zu weit geht oder Dinge tut, die unserem Grundgesetz widersprechen. Wer
so etwas kritisiert, ist noch lange kein Antisemit.

Netzeitung: Sie richten Ihre Kritik ja auch gegen die deutschen
Verhältnisse.

Baentsch: Wir haben allen Grund unsere schöne Demokratie zu reparieren,
wo sie reparaturbedürftig ist. Und da gibt es zwei Ansatzpunkte. Zum
einen müssen die Geheimdienste kontrolliert werden: durch die Justiz und
durch die Parlamente. Das geschieht aber nicht.

Die Dienste können in Deutschland, wie sie wollen, abhören und
Verfassungsbrüche begehen, ohne dass sie dadurch irgendetwas zu
befürchten hätten. Ihre Abhängigkeit von ausländischen Geheimdiensten
ist ein völlig unkontrollierbares Feld und öffnet Tür und Tor für
Willkür und Verbrechen.

Das muss abgestellt werden. Dazu müssen aber auch unsere
Staatsanwaltschaften endlich frei ermitteln dürfen. Hierzulande sind die
Staatsanwälte ja weisungsgebunden, und je brisanter ein Fall in
politischer Hinsicht ist, desto massiver greift die Politik in die
Arbeit der Staatsanwaltschaft ein. Das ist illegitim.

Die Barschel-Affäre zeigt das mustergültig. Die Lübecker
Staatsanwaltschaft hat akribisch und genau ermittelt und äußerst
aufschlussreiche Ergebnisse erzielt. Sie wurde aber dann daran
gehindert, diese Ergebnisse auch öffentlich zu machen. Wenn mein Buch
mithelfen könnte, an diesen Zuständen etwas zu ändern . ich wäre stolz
darauf.

Netzeitung: Sie beleuchten die Barschel-Affäre als prototypisches
Resultat des Kalten Krieges. Welche Lehren kann man aus ihr für die
Gegenwart ziehen?

Baentsch: Der Kalte Krieg ist damals so kalt und so kriegerisch schon
gar nicht mehr gewesen. Tatsächlich haben die Geheimdienste glänzend
zusammengearbeitet. Oft wurde der Kalte Krieg einfach vorgeschoben, um
eine massive Aufrüstung zu legitimieren. Heute haben wir ja stattdessen
den Krieg gegen den Terrorismus.

Auch hier glaube ich, dass eine Gefahr systematisch übertrieben wird, um
ganz andere Zwecke zu erreichen. Geopolitik, Rüstungsgeschäfte . wo sich
gut verdienen lässt, haben vorgeschobene Feindbilder mitunter große
Vorteile. Täuschungsmanöver, wie das, was ich in meinem Buch beschreibe,
halte ich daher durchaus noch immer für möglich.

Mit Wolfram Baentsch sprach Ronald Düker.