Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts
dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung
ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen
zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.
Karl Barth
Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts
Der erste Lebenszyklus der modernen Gesellschaft nähert sich ihrem Ende.  
Seit über zweihundert Jahren, von der Französischen Revolution bis in die  
Gegenwart, hat die menschliche Gattung die beiden großen Wege der  
Evolution, die ihr zur Verfügung standen, durchschritten: den  
industriellen Kapitalismus und den historischen (real existierenden)  
Sozialismus. Keinem von beiden ist es gelungen, die drängenden Probleme  
der Menschheit wie Armut, Hunger, Ausbeutung, Unterdrückung ökonomischer,  
sexistischer und rassistischer Natur, die Zerstörung der natürlichen  
Lebensgrundlagen und das Fehlen einer real teilhabenden Demokratie zu  
lösen.
Unser Zeitalter steht daher unter der Deutung zweier weltgeschichtlicher  
Vorzeichen: der Erschöpfung der gesellschaftlichen Projekte des Bürgertums  
und des historischen Proletariats sowie des Übergangs der gegenwärtigen  
Bourgeois-Zivilisation zu einer nichtkapitalistischen Weltgesellschaft:  
der universalen Basisdemokratie.
Als die Bourgeoisie ihr Historisches Projekt ausformte, ließ sie dieses  
auf vier theoretisch-praktischen Grundpfeilern ruhen:
- der auf dem Tauschwert basierenden nationalen Markt- oder  
Bereicherungswirtschaft (Chrematistik);
- der formalen, repräsentativ-parlamentarischen Demokratie;
- dem der ökonomischen Elite verpflichteten Klassenstaat und
- dem liberalen Besitzbürgertum.
Mit diesem System gelang es ihr zwei Jahrhunderte lang als vorherrschende  
Klasse die globale Gesellschaft zu dominieren und auszubeuten. Aus der  
Negation des Programms der Bourgeoisie durch den wissenschaftlichen  
Sozialismus von Karl Marx und Friedrich Engels erwuchs das erste  
strategische geschichtliche Projekt der Arbeiterbewegung, welches durch  
die Oktoberrevolution in Russland (1917) aus der Planungsphase in die  
Realisierungsphase übertrat - unter den widrigsten objektiven Bedingungen,  
die möglich waren.
Dieser Realisierungsversuch wäre weder in Form noch Inhalt denkbar  
gewesen, ohne das Einschwenken der sozialdemokratischen und  
sozialistischen Arbeiterparteien Europas auf die „patriotische Linie" der  
Bourgeoisie in der Frage der Kriegskredite (1914) und den darauf folgenden  
1. kapitalistischen Weltkrieg.
Beide Ereignisse machten deutlich, dass sich die europäische  
Arbeiterbewegung entlang zweier großer Entwicklungslinien schon seit  
Jahrzehnten auseinanderentwickelt und praktisch gespalten hatte.
Der von Lenin geleitete Implantationsversuch des wissenschaftlichen  
Sozialismus in Russland machte den Bruch nicht nur für alle sichtbar,  
sondern zeigte ebenfalls die Unmöglichkeit, ihn über eine neue Einheit  
beider Bewegungen und Weltanschauungen zu vermitteln. Während Lenins  
Versuch an der ursprünglichen, radikalen Programmatik von Marx und Engels  
festhielt und unter seinen Erben schließlich im „real existierenden  
Sozialismus" endete, entfernte sich hingegen die sozialdemokratische  
Tendenz von dieser Programmatik und ihrer revolutionären Vollfüllung und  
übernahm Schritt um Schritt das Historische Projekt der Bourgeoisie.
Trotz der dramatisch unterschiedlichen weltanschaulichen und objektiven  
Ausgangslagen zeigten in der Praxis beide, von Sozialismus und Bürgertum  
herausgebildeten Gesellschaften und Staatsgebilde am Ende des 20.  
Jahrhunderts erstaunliche Parallelen. Die Erklärung für dieses  
erstaunliche Phänomen liegt darin, dass die es gestaltenden politischen  
Kräfte einander ähnlichen übermächtigen objektiven Entwicklungsbedingungen  
unterworfen waren – wie etwa bestimmten Notwendigkeiten der  
Kapitalakkumulation, der industriellen Massenproduktion (Fordismus),  
beschränkten Entwicklungsgraden der Arbeitsproduktivität und der  
Wissenschaft, den Imperativen des Weltmarktes und der Systemkonkurrenz  
sowie undemokratischen vertikalen Partei-, Gesellschafts- und  
Staatsstrukturen – welche die Freiheitsgrade der Entwicklung beider  
Systementwürfe gegen den Willen ihrer Protagonisten gnadenlos einengten.
Heute ist die Arena der Geschichte, in der sich eineinhalb Jahrhunderte  
lang beide sozialen Subjekte mit ihren jeweiligen Entwürfen, Utopien und  
Armeen gegenüberstanden, in welthistorischer und erkenntnistheoretischer  
Dimension freigeräumt. Die großen Konturen der Zukunft, jenseits von  
Trümmern und Ruinen, sind erneut am Horizont zu erkennen und die neue  
Zivilisation, lang schon in ihrem Werden, manifestiert sich als  
subjektiver Machtfaktor der Gegenwart. Die letzte zeitgeschichtliche  
„Schonfrist" des Kapitals geht damit ihrem Ende zu, ebenso wie die  
universale Agonie der Menschheit vor der Dekadenz der Bourgeoisie: die  
politische Ökonomie des Bürgertums und ihre Überwindung wird erneut zum  
Gravitationszentrum öffentlichen Denkens und Handelns.
Niemand, der diese erste Etappe der modernen Gesellschaft in ihrer  
Entwicklungslogik verstanden hat, kann glauben, dass der Kapitalismus ein  
System für die Zukunft ist, welches der Menschheit das geben wird, was sie  
schon immer gefordert hat: Frieden, Würde, reale Demokratie und soziale  
Gerechtigkeit.
Die weitestentwickelte Sozialform des Systems, der keynesianische  
Wohlfahrtsstaat, war in geschichtlicher Perspektive, nicht mehr als ein  
von der Weltwirtschaftskrise und dem 2. kapitalistischen Weltkrieg  
hervorgerufenes Ausnahmeprodukt. Und als solches wird es nicht mehr  
zurückkehren. Dabei vollführt die Geschichte wieder einmal einen ihrer  
unvorhergesehenen Bocksprünge, der die großen Bewegungen des  
gesellschaftlichen Magmas voraussagt.
Die Bedingungen der nun im wesentlichen vollendenten realen Subsumtion des  
Planeten unter das Kapital verweisen den Keynesianismus in das, was die  
bürgerliche Ökonomie „Dogmengeschichte" nennt, also ins Archiv des  
Vergangenen – und holen die millionenfach als tot beschwörten Marx und  
Engels entstaubt aus dem Präteritum zurück. Unter diesen Umständen sind  
die herrschenden Klassen nicht mehr davon überzeugt, den „Luxus" des  
Sozialstaates weiter finanzieren zu müssen, angesichts der  
„Demokratiemüdigkeit" der Massen, der Auflösung der riesigen  
Proletarierkonzentrationen und ihrer Gewerkschaften in den früheren  
industriellen Ballungszentren und der 3. industriellen Revolution, die die  
Basis wie die Überbaustrukturen der nationalen fordistischen  
Industriegesellschaften für immer qualitativ verändert hat. Lafontaines  
und Gysis keynesianischer Wahlversuch ist daher aus taktischen Gründen zu  
unterstützen, bietet jedoch mittel- und langfristig keinerlei Möglichkeit,  
dem faschistoiden Weltkapital entgegenzutreten.
In dieser neuen und letzten Epoche des Kapitals verändert sich das System  
auf allen seinen Ebenen. Im Arbeitsprozess wird der subjektive Faktor, die  
lebendige Arbeit, in immer größerem Maß vom objektiven Faktor der  
Produktionsmittel ersetzt. Im Verwertungsprozess des Kapitals findet diese  
Entwicklung in der ständig wachsenden Bedeutung des konstanten  
Kapitalanteils gegenüber dem variablen ihren Ausdruck und auf der Ebene  
des staatlichen Überbaus ist jede Prätension wirklicher Demokratie für die  
Mehrheiten längst zynisch aufgegeben, zugunsten zunehmend faschistoider  
Weltkontrollsysteme.
Ist von der liberalen Demokratie und dem ihr zugrundeliegenden  
privatkapitalistischen Wertverhältnis also nichts Fortschrittliches mehr  
zu erwarten, so kann andererseits niemand der realistisch ist denken, dass  
der vergangene „real existierende" Sozialismus noch eine Alternative  
darstellt, die fähig wäre, den Kapitalismus mittels einer Massenbewegung  
über den Haufen zu werfen. Der „real existierende Sozialismus" ist ein  
Fakt der Vergangenheit, nicht eine Möglichkeit der Zukunft.
Nun, da die Protagonisten vergangener Zeiten vor den Ruinen ihrer großen  
historischen Experimente stehen, gibt die Geschichte grünes Licht für die  
2. Etappe der Moderne, der die Lösung jener Aufgaben zuteil wird, zu deren  
Bewältigung ihre Vorgänger nicht imstande waren: die Errichtung der 4  
grundlegenden Institutionen der neuen Wirklichkeit der  
postkapitalistischen Zivilisation:
der auf dem Gebrauchswert und der Werttheorie basierenden  
nicht-marktwirtschaftlichen, demokratisch von den unmittelbar  
Wertschaffenden bestimmten Äquivalenzökonomie;
der Mehrheiten-Demokratie, die in den wesentlichen  
gesamtgesellschaftlichen Fragen plebiszitär verfährt;
dem basisdemokratischen Staat als Repräsentant der Allgemeininteressen mit  
angemessenem Minderheitenschutz und
dem kritisch-verantwortlichen Subjekt, dem rational-ethisch-ästhetisch  
selbstbestimmten Staatsbürger.
Unschwer ist zu erkennen, dass es sich hierbei um die grundlegende  
Institutionalität handelt, die dem Historischen Projekt von Marx und  
Engels seine strategische Richtung wies. Da revolutionäres Handeln  
bedeutet, die existierende Institutionalität einer Gesellschaft durch eine  
qualitativ andere (systemkonträre) zu ersetzen, ist das Programm des  
Sozialismus des 21. Jahrhunderts notwendig revolutionär.
Auf dieser Erkenntnis aufbauend, haben sich 2 Forschungsrichtungen  
entwickelt, deren Arbeiten das Neue Historische Projekt des  
Antikapitalismus über die im Westen allgemein vorherrschende Kritikphase  
hinausgetrieben haben. Robert Kurz hat die vielleicht brillantesten  
kritischen Analysen des gegenwärtigen Kapitalismus geschrieben, doch gilt  
für sein Werk, abgesehen von partikulären Defizienzen, wie dem  
Missverstehen der nationalen Frage für die Befreiungskämpfe in der Dritten  
Welt, die Marx'sche Sentenz, dass die Waffe der Kritik die Kritik der  
Waffen nicht ersetzen kann. Seine Beiträge erlauben nicht die Organisation  
der Massen, da sie in der kritischen Negation des Bestehenden verharren.  
Sie sind somit eine notwendige Bedingung für die Entwicklung der neuen  
Philosophie der Praxis, aber keine hinreichende. Und das gleiche gilt für  
das enzyklopädische Essay des Georg Lukacz Schülers, István Mészáros,  
„Beyond Capital", welches versucht, „eine Theorie der Transformation" der  
modernen Gesellschaft im Rahmen der Marx'schen Theorie zu formulieren,  
oder auch für Hal Drapers Werk, „Karl Marx's Theory of Revolution", das  
ohne Zweifel die beste hermeneutische (geschichtsbewusste) Interpretation  
des Marx/Engels-Werkes ist, die seit Lenin geschrieben wurde. Der  
slowenische Philosoph Slavoj Zizek geht einen Schritt weiter in Richtung  
auf antibürgerliche Praxis, indem er auf intelligente und mutige Weise  
versucht, den notwendigen revolutionären Bruch mit dem kapitalistischen  
System aus einer leninistischen Perspektive heraus zu denken, doch fehlt  
seinen Reflexionen die wissenschaftliche Dimension und das konkrete  
institutionelle Programm der postbürgerlichen Zivilisation.
Die hinreichende Bedingung der Entwicklung der neuen Theorie und der ihr  
entsprechenden gesellschaftlichen Praxis ist, wie gesagt, am weitesten  
fortgeschritten in den Arbeiten der Schottischen und der sogenannten  
Bremer Schule. „Towards a New Socialism" ist das brillante Hauptwerk des  
Computerspezialisten Paul Cockshott und des Ökonomen Allin Cottrell, die  
das Schwergewicht ihrer Untersuchungen auf die materielle technische  
Möglichkeit einer postkapitalistischen demokratisch bestimmten Ökonomie  
und direkten Demokratie konzentrieren. Die Bremer Schule, welche auf einem  
eher institutionell-historischen Ansatz beruht, entstand im wesentlichen  
im Umkreis der Arbeiten des Bremer Polyhistorikers Arno Peters, des  
kubanischen Physik- und Mathematikwissenschaftlers Raimundo Franco, des  
deutschen Mathematikers Carsten Stahmer, des argentinisch-mexikanischen  
Philosophen Enrique Dussel und meiner eigenen sozialwissenschaftlichen  
Beiträge. Obgleich beide Gruppen unabhängig voneinander gearbeitet haben,  
sind ihre Forschungsergebnisse über die neue nichtkapitalistische  
Zivilisation im wesentlichen gleich, was in wissenschaftsmethodischer  
Hinsicht als Indikator für die Richtigkeit (Validität) der erarbeiteten  
Schlussfolgerungen über das Neue Historische Projekt gewertet werden darf.
Das hier vorgelegte Werk, das in einer ersten Fassung in Lateinamerika gut  
ein Jahrzehnt nach dem Fall der Berliner Mauer veröffentlicht unter dem  
Titel „Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts und die Mehrheitsdemokratie"  
wurde, versucht den Lehren der sozialen Praxis der letzten Jahrhunderte,  
den neuen Erkenntnissen der fortgeschrittenen Wissenschaft und der  
Entwicklung der Produktivkräfte Rechnung zu tragen. Es ist also weder ein  
Produkt der Utopie noch der Nostalgie; weder Frivolität noch fehlendes  
historisches Bewusstsein liegen ihm zugrunde. Sein Erscheinen wird  
vielmehr durch die Dynamik der weltgesellschaftlichen Evolution und ihrer  
augenscheinlichen Tendenz zur Zeitenwende markiert. Und deren mächtigstes  
Indiz, das Indiz der strukturellen Erschöpfung der bürgerlichen  
Zivilisation, ist die nach ihrem Abbild geschaffene Realität. In ihrer  
Agonie entsubstantiiert die bürgerliche Gesellschaft die menschliche  
Daseinsweise immer weitgehender ihres Lebenssinns und reduziert sie durch  
die kapitalistische Verwertungslogik auf ihre absurdesten und  
entwürdigsten Existenzformen.
Bedrückt durch die existentielle tägliche Angst um seine ungesicherte  
Reproduktion, ohne geistige Transzendenz in einem Meer trivialisierenden  
Konsumismus navigierend und ständig weiter um sich greifender Tendenzen  
religiösen und magischen Obskurantismus ausgesetzt, kann das entfremdete  
Subjekt seiner Situation innerhalb der ehernen Strukturen bürgerlicher  
Gesellschaft keine Erlösung verschaffen. Diese wird nur möglich sein in  
einer Form qualitativ andersartigen Zusammenlebens in einer neuen  
Wirklichkeit: der demokratischen Wirtschaft und Gesellschaft der  
nachkapitalistischen Geschichtsphase, in deren Übergang wir uns befinden.
Die qualitativen Sprünge in der Entwicklung der Menschheit werden immer  
durch historische Projekte hervorgerufen, welche Produkte der Interessen  
und Durchsetzungsweisen der großen sozialen Akteure und Klassen sind. Der  
Kampf gegensätzlicher historischer Projekte in ihrer dialektischen  
Bewegung ist es, welcher den Lauf der Geschichte stets bestimmt hat und  
bestimmen wird, solange es Klassengesellschaften gibt. Dieser Satz steht  
der genialen Erkenntnis von Marx, dass die Geschichte stets die Geschichte  
von Klassenkämpfen ist, nicht entgegen – im Gegenteil. Er nimmt ihn auf  
und konkretisiert ihn in einer weniger abstrakten Fassung. Erst in der  
Konfrontation der von den Hauptklassen und sonstigen Akteuren der  
Gesellschaft entworfenen und praktizierten historischen  
Gesellschaftsprojekte, deren Mittelpunkt die Produktion und Aneignung des  
Mehrproduktes bildet, wird die Dynamik des Geschichtsprozesses sichtbar  
und kausal erklärbar. Daraus folgt, dass die Klasse oder das soziale  
Subjekt, das einer systematisierten Zukunftsvision entbehrt und folglich  
spontan, ohne historisches Projekt agiert, niemals Eigner seiner Zukunft  
sein wird, sondern immer nur Wegbereiter und Handlanger der  
triumphierenden Klasse. Der Aufbruch zur neuen Zivilisation bleibt dann in  
der Rebellion stecken, ohne zur tiefgreifenden bewussten Veränderung  
vorzudringen, da das zielbewusste Wirken Einzelner wie programmatisch  
Verbundener fehlt.
Gorbatschows berühmter Appell an das Zentralkomitee der Kommunistischen  
Partei der Sowjetunion, im Januar 1987, in dem er erklärt, dass der  
sowjetische Sozialismus die Demokratie und die umfassende Teilnahme der  
Werktätigen an der demokratisch-sozialistischen Entwicklung braucht, „wie  
die Luft zum Atmen", ist ein gutes Beispiel dafür. Obwohl in Diagnose und  
abstrakter Zielsetzung völlig richtig, war die Losung der Demokratie und  
Einbeziehung der Werktätigen in die Umgestaltung zum Scheitern verurteilt,  
solange beide Kategorien nicht kohärent in ein konkretes historisches  
Projekt des Sozialismus des 21. Jahrhunderts eingebettet waren, also in  
eine Konfiguration nachbürgerlicher Demokratie, Wirtschaft, Kultur und  
Militärwesen. Ein der Mystik progressiv verfallender Ex-KGB-Funktionär und  
eine alkoholisierte Randfigur der Lumpenbourgeoisie konnten so dem  
grandiosen Experiment Lenins und der heroischen Aufbauarbeit des der  
Demokratie systemisch entwöhnten russischen Volkes ein ungewöhnlich  
schmachvolles und tragisches Ende bereiten, welches zugleich die  
gattungsgeschichtliche Evolution weit zurückwirft.
Die Menschheit hat sich seit ihrer Entstehung bis vor etwa 5.000 Jahren  
unter den Prinzipien der bedarfsdeckenden Lokalwirtschaft, des intuitiv  
äquivalenten Produktentausches und der Solidargemeinschaft reproduziert  
und organisiert. Dann brach die durch privates Bereicherungsstreben  
gekennzeichnete Marktwirtschaft (Chrematistik) in die zivilisatorische  
Entwicklung ein und zerstörte die Prinzipien solidarischer Bande,  
wertgleichen Gütertauschs und gebrauchswertorientierter Arbeit und  
Produktion. Seitdem lebt die Gattung unter der privaten Tyrannei der  
Produktionsmitteleigner und ihrer repressiven Staatsapparate in  
hierarchischen und antidemokratischen Klassengesellschaften.
Erst jetzt hat die Menschheit die objektiven Bedingungen dafür geschaffen,  
das Joch der fünftausendjährigen privaten Tyrannei zu brechen. Möge dieses  
Essay zur kollektiven Konstruktion des neuen Sozialismus und der  
Mehrheitendemokratie beitragen und als Geburtshelferin für das neue  
Subjekt universaler Emanzipation willkommen sein.




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