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21 April 2011

Soldaten - Abhoerprotokolle - Krieg ist Spass am Mord

in nur 4 Tagen zur Mordbestie

zitat aus dem DW Beitrag
http://tvone.vo.llnwd.net/encoder/audio/mitschnitt/Kanal3-deu-mag.mp3  (heute runterladen, ich habe eine kopie)

KRIEG MUSS VERBOTEN WERDEN
:
http://www.berlin-gegen-krieg.de/perdana.html

http://www.berlin-gegen-krieg.de/im/wii.JPG
http://www.war-is-illegal.org/
http://www.war-is-illegal.org/pdfs/german.pdf

Am Ende vergleichen die Forscher das Wehrmacht-Material mit dem von Wikileaks veröffentlichten Protokoll des tödlichen Beschusses einer Gruppe von Zivilisten in Bagdad durch US-Hubschrauber. Es zeigen sich erstaunliche Ähnlichkeiten.


video Titel Thesen Temperamente - AB MINUTE 6:20
http://www.youtube.com/watch?v=CrtXEkoXyBY


Zeitgeschichte | 20.04.2011  (Hitler's Geburtstag - Fuehrergeburtstag)
Beruf Soldat: Bestürzende Inneneinsichten

http://www.dw-world.de/image/0,,1464595_4,00.jpghttp://www.fightbacknews.org/sites/default/files/Still_19.jpg
 
Wehrmachtssoldaten bei einer Exekution - US pilot ermordet Zivilisten im Irak.


In einem Archiv entdeckt ein Historiker Abhörprotokolle von Wehrmachtssoldaten. Es sind so einmalige wie schockierende Dokumente: Soldaten sprechen unbefangen über Kämpfen, Töten - und ihre unverhohlene Freude daran.
 

Als Historiker Sönke Neitzel 2001 im britischen Nationalarchiv auf ein nahezu unberührtes Aktenbündel stößt, kann er kaum glauben, was er da in den Händen hält: Abhörprotokolle deutscher Wehrmachtssoldaten in Kriegsgefangenschaft. Also Aufzeichnungen von intimen Gesprächen zwischen Soldaten, die nicht wussten, dass ihnen ein Dritter zuhörte und alles akribisch aufschrieb.

 

Die Briten und später auch die US-Amerikaner hofften, auf diesem Weg an geheime Kriegsinformationen zu kommen. Von Waffenlagern oder Geheimwaffen hörten sie wenig. Dafür aber jede Menge über den Alltag des Krieges, übers Kämpfen, Töten und Sterben.

 

"Es ist mir ein Bedürfnis geworden, Bomben zu werfen. Das prickelt einem ordentlich, das ist ein feines Gefühl. Das ist ebenso schön wie einen abzuschießen."

 

Vorrückende Wehrmachtssoldaten marschieren am 6. September 1939 in Polen an kriegsgefangenen polnischen Soldaten vorbei, die ihre verwundeten Kameraden in ein Feldlazarett tragen. Am 1. September stiessen Heeresverbaende der Wehrmacht in zwei Angriffskeilen mit insgesamt 1,5 Millionen Soldaten und unterstuetzt von der Luftwaffe Richtung Warschau vor. Bis zum 6. Oktober wurde die polnische Armee von der technisch hochgeruesteten Wehrmacht vernichtend geschlagen
 

Insgesamt findet Sönke Neitzel 150.000 Seiten Abhörprotokolle und beschließt gemeinsam mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer dieses seltene Material auszuwerten. "Wir haben sehr darauf geachtet, dabei nicht bewertend vorzugehen. Wir wollten uns nicht einfach nur empören, wie schrecklich das ist, was die Soldaten getan haben." Vielmehr sei es den beiden Wissenschaftlern darum gegangen, zu verstehen, was diese Männer gedacht haben und wie es dazu kommen konnte, dass sie derartige Verbrechen begehen.

 

Deutsche Soldaten in Afghanistan

Deutsche ISAF Soldaten stehen mit Maschinengewehren vor einem Panzer in Mazar-e-Sharif, nördlich von Kabul, Afghanistan (Foto: AP Photo).


Spaß am Morden

 
Dennoch gehen den beiden Wissenschaftlern die nachzulesenden Gespräche unter die Haut. Hier erzählen sich Soldaten gegenseitig, welchen Spaß ihnen das Morden machte oder wie viele Frauen sie vergewaltigt haben. Selten äußern die anwesenden Gesprächspartner Widersprüche oder Kritik an diesen befremdlichen Prahlereien. Normale Männergespräche über Arbeit seien das, sagt Harald Welzer. Doch ihre Arbeit war nun einmal der Krieg.
 

Als der Historiker Neitzel dem Sozialpsychologen Welzer von den Abhörprotokollen erzählte, war auch ihm schnell klar, was für ein einzigartiges Material hier vorliegt. Sonst liegen über die Innensichten von Soldaten in der Regel nur Feldpostbriefe oder Memoiren vor - aus wissenschaftlicher Sicht ein eher begrenztes Material, sagt Welzer. "Wenn jemand an die Mama zu Hause schreibt, erzählt er natürlich nicht, dass er Frauen vergewaltigt hat." Die nun entdeckten Dokumente seien daher eine Sensation: "So ein Material haben wir nicht einmal für zeitgenössische Kriege wie in Afghanistan, weil erstens solche Dialoge wohl nicht aufgezeichnet werden und zweitens käme man an solche Akten als Wissenschaftler auch gar nicht dran."

 

In dem Buch geht es also auch um generelle Fragen: Welche Mentalität haben Soldaten, wie ist ihre eigene Sicht auf den Krieg? Aufgefallen ist den Autoren, dass es bei den Gesprächsinhalten keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich der Herkunft, des Alters oder des Dienstgrades gibt.

 

"Krieg ist ein Handwerk"

 
Sozialpsychologe Harald Welzer
Portraitfoto Harald Welzer (Foto: S. Fischer Verlag).
Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  Sozialpsychologe Harald Welzer


Nach Durchsicht der Abhörprotokolle sind die beiden Wissenschaftler überzeugt, dass sich von den Gesprächen der Wehrmachtssoldaten Rückschlüsse auf alle weiteren Kriege ziehen lassen. Eine bestürzende Innenschau, die deutlich zeigt: Die Logik des Krieges lässt Soldaten verrohen. So ist in einem Abhörprotokoll zu lesen:

 

"Am ersten Tag ist es mir furchtbar vorgekommen. Da habe ich gesagt: Scheiße, Befehl ist Befehl. Am zweiten und dritten Tag habe ich gesagt: das ist ja scheißegal, am vierten Tag, da habe ich meine Freude daran gehabt."

 

Der Krieg sei ein Handwerk, sagt Sönke Neitzel. "Und je besser Soldaten in diesem Handwerk sind, desto eher überleben sie, desto eher haben sie Erfolg, und mit Hilfe dieses Erfolges definieren sie sich auch." Hinsichtlich dieses Handwerkes habe sich nicht viel geändert. "Ein Scharfschütze der Wehrmacht und ein Scharfschütze der Bundeswehr in Afghanistan haben letztendlich dieselbe Aufgabe. Zwar sehen das Gewehr und die Uniform heutzutage anders aus, aber ihre Aufgabe, jemanden zu erschießen, ist ein und dieselbe."

 

Neitzel ist überzeugt, dass Soldaten in solchen Momenten nicht über Ideologie nachdenken, weder der Wehrmachtsoldat über die NS-Ideologie, noch der Bundeswehrsoldat über das Grundgesetz.

 

Jeder Krieg macht Männer zu Mördern

 
Historiker Sönke Neitzel

Portraitfoto Sönke Neitzel


Sicher habe es auch stramme Nationalsozialisten unter den Soldaten gegeben, die aus voller antisemitischer Überzeugung Juden ermordeten. Dies sei aber die Minderheit gewesen. Neitzel und Welzer spitzen ihre These sogar zu: Nationalsozialistische Gewalt sei nicht gewalttätiger als jede andere. Prägender für die Gräueltaten sei weniger eine Ideologie wie beispielsweise die des Nationalsozialismus, sondern ein militärisches Wertesystem, das Männer zu Mördern mache.

 

Sozialpsychologe Harald Welzer findet es daher auch verlogen, wenn sich die Öffentlichkeit über Kriegsverbrechen empört. Schließlich seien diese systemimmanent. "In jedem modernen Krieg passieren genau diese Dinge, über die diese Wehrmachtssoldaten sprechen. Wenn man etwas daran ändern will, dann muss man den Krieg abschaffen und stattdessen zwischenstaatliche Konfliktregelungen finden, die nicht des Tötens bedürfen."

 

Autorin: Nadine Wojcik

Redaktion: Aya Bach
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6507921,00.html


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Bei der Recherche über den U-Boot-Krieg im Atlantik stieß der Militärhistoriker Sönke Neitzel vor sechs Jahren erstmals auf Abhörprotokolle deutscher Wehrmachtoffiziere, in der diese in unerhörter Offenheit über ihre Kriegserfahrungen sprachen. einestages veröffentlicht Auszüge der Protokolle (die Bilder zeigen nicht die protokollierten Personen, sondern nur die in den Gesprächen beschriebenen Zusammenhänge).

Zivilisten im Visier:
Budde: "Zwei Störangriffe habe ich geflogen, also Häuser beschossen."
Bartels: "Aber nicht wie wir Zerstörangriffe, also mit bestimmtem Ziel?"
Budde: "Nein, nur Störangriffe. Was uns in die Quere kam, so Villen auf einem Berg, waren die schönsten Ziele. Wenn man so von unten anflog, dann wupps, so ringehalten, dann rasselten die Fenster, und oben das Dach ging hoch. Da war mal Ashford. Auf dem Marktplatz, da wurde eine Versammlung gehalten, Haufen Leute, Reden gehalten, die sind vielleicht gespritzt! Das macht Spaß!"

Kampfpiloten mähen Dorfbewohner nieder, Landser erschießen Frauen und Kinder: Zwei Forscher haben Abhörprotokolle ausgewertet, in denen Wehrmachtssoldaten über Töten und Sterben im Zweiten Weltkrieg berichteten. Der Sensationsfund zeigt, wie Männer zu Mordmaschinen wurden. Von Jan Fleischhauer

Die Literatur über den Zweiten Weltkrieg ist nahezu unüberschaubar, kein anderer bewaffneter Konflikt ist von der Forschung so gut ausgeleuchtet worden. Doch wie die Soldaten selber das mörderische Ringen um die Herrschaft in Europa erlebten, wie sie die Dauerpräsenz von Tod und Gewalt veränderte, was sie fühlten, fürchteten, aber am Waffengang eben auch genossen - all das hat die Wissenschaft bislang eher am Rande interessiert.

Schon bei aktuellen Militäroperationen ist es schwer, sich ein akkurates Bild vom Krieg aus Sicht der Teilnehmer zu machen. Wer als Soldat offen über das Erlebte berichtet, muss fürchten, auf Ablehnung zu stoßen, zumal, wenn er sich nicht immer so verhalten hat, wie es die Haager Landkriegsordnung eigentlich vorschreibt. Im Einzelfall droht ihm sogar ein Verfahren wegen einer Beteiligung an Kriegsverbrechen. So geben die Selbstzeugnisse in aller Regel nur einen geschönten Ausschnitt der Kriegswirklichkeit wieder.

Man darf also wohl von einem Sensationsfund reden, der zwei deutschen Wissenschaftlern jetzt in britischen und amerikanischen Archiven gelungen ist. Bei der Recherche über den U-Boot-Krieg im Atlantik stieß der Militärhistoriker Sönke Neitzel vor sechs Jahren erstmals auf Abhörprotokolle deutscher Wehrmachtoffiziere, in der diese in unerhörter Offenheit über ihre Kriegserfahrungen sprachen. Je weiter er grub, desto mehr Material fand er, insgesamt 150.000 Seiten an Originalquellen, die er zusammen mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer auswertete. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Buch mit dem schlichten Titel "Soldaten", das ab kommender Woche im Handel liegt und eine Innenansicht des Zweiten Weltkriegs erlaubt, die wohl endgültig den Mythos von der sauberen Wehrmacht erledigen wird.

Einzigartige Dokumentation der Kriegswahrnehmung

Etwa eine Millionen Angehörige von Wehrmacht und Waffen-SS gerieten bis Frühjahr 1945 in britische oder amerikanische Gefangenschaft. Die meisten kamen nach ihrer Festsetzung in normale Kriegsgefangenenlager. Über 13.000 deutsche Gefangene aber wurden zur näheren "Beobachtung" in spezielle Abhörlager überstellt, deren Zellen mit versteckten Mikrofonen verwanzt waren. Aufgabe dieser Einrichtungen, die die Alliierten erst im Herrensitz Trent Park nördlich von London, dem Latimer House in der Grafschaft Buckinghamshire und von Sommer 1942 auch in Fort Hunt in Virginia eingerichtet hatten, war es, den Soldaten militärische Geheimnisse zu entlocken.

Weil die Lauscher aber naturgemäß sehr viel mehr protokollierten als Gespräche über Ausrüstung, Bewaffnung oder taktische Erwägungen, hinterließen sie eine einzigartige Dokumentation der Kriegswahrnehmung in historischer Echtzeit, die auch eine Antwort auf die Frage zulässt, was es braucht, um aus braven Familienvätern kaltblütige Gewalttäter zu machen. Wer die Abhörprotokolle liest, die Neitzel und Welzer aufbereitet haben, muss zu dem Schluss kommen, dass es dazu keiner besonderen Anleitung bedarf. Bei vielen dauert die Gewöhnungsphase gerade einmal ein paar Tage, dann geht ihnen das Tötungsgeschäft leicht von der Hand. Nicht wenige empfinden sogar offen eingestandenes Vergnügen dabei. Der Gebrauch von Gewalt ist ganz erkennbar eine reizvolle Erfahrung, sie liegt den Menschen sehr viel näher, als wir uns nach 65 Friedensjahren zu denken angewöhnt haben.

Krieg ist das umfassendste Sozialexperiment, wozu Menschen fähig sind, wenn sich die Lebensumstände ändern, an die sie sich anpassen müssen. Das Opfer gibt es nur noch als Ziel, das es zu treffen und zu vernichten gilt, als Schiff, Haus, Eisenbahn oder eben Radfahrer, Fußgänger und Frau mit Kinderwagen. Ein Bedauern über das Schicksal Unbeteiligter zeigt sich in ganz wenigen Fällen, Mitgefühl praktisch nie. Manche der abgehörten Soldaten sind sogar besonders stolz, wenn sie möglichst viele Zivilisten getötet haben, was allerdings noch lange nicht heißt, dass sie sich als gewissenlose Mordbestien sehen.

Tatsächlich hebt Krieg die Bedeutung moralischer Kategorien nicht auf, wie man vermuten sollte, er verschiebt lediglich ihren Gültigkeitsbereich. Solange sich der Soldat innerhalb der Grenzen bewegt, was als notwendig gilt, empfindet er sein Handeln als legitim, das kann durchaus Akte äußerster Brutalität einschließen. Deshalb bereiten ihm auch Handlungen, die in Friedenszeiten sofort Abscheu hervorrufen, keine besonderen Gewissensqualen.

http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/22555/abhoerprotokolle.html

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US-Abhörprotokolle dokumentieren Abgründe der Wehrmacht
13.04.2011, 13:53 Uhr

Die Alliierten haben im zweiten Weltkrieg Abhörprotokolle deutscher Gefangener gesammelt. Auszüge aus den Dokumenten wurden nun als Buch veröffentlicht - „Soldaten" gewährt unheimliche Blicke in die Köpfe der Wehrmacht.

BerlinDie Lektüre des Buchs „Soldaten" kostet Überwindung, ist fast unerträglich: „Es ist mir ein Bedürfnis geworden, Bomben zu werfen", erzählt da ein Wehrmachtssoldat. „Richtig auf die Fresse, die kriegten die Schüsse alle ins Kreuz und liefen wie wahnsinnig", sagt Leutnant Pohl. „Die SS hat eingeladen zum Judenschießen ... Hat sich jeder aussuchen können, was für einen er wollte", erzählt Oberstleutnant von Müller-Rienzburg.

Der Historiker Sönke Neitzel machte bei Recherchen in London und Washington sensationelle Funde: Er stieß auf insgesamt rund 150.000 Seiten Abhörprotokolle der Alliierten von gefangenen Wehrmachtsoldaten. Sie wurden in speziellen Lagern von Briten und Amerikanern belauscht. Die Soldaten ahnten nichts und sprachen so unverstellt vom Töten, Vergewaltigen, Foltern und von Massenhinrichtungen, wie sie es in Feldpostbriefen, Verhören oder Memoiren niemals getan hätten.

Krieg „in Echtzeit" liefern die Protokolle, die Neitzel zusammen mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer auswertete und jetzt als Buch vorlegte. Da breitet sich das Alltagsleben der Wehrmachtssoldaten in unzähligen Gesprächen und Plaudereien aus. Es wird auch mal geprotzt, Massenvergewaltigungen sind ebenso Thema wie Preise in Bordellen. Besonders erschütternd sind die Berichte über „technische Optimierungen" bei Massenerschießungen und Stapeln von Leichen in Massengräbern.

Die Forscher räumen dabei gründlich mit dem Klischee auf, dass jeder Soldat im Krieg eine Phase der Brutalisierung benötige. Die Gewöhnung an brutalste Gewalt dauerte oft nur wenige Tage. „Am dritten Tag war es mir gleichgültig und am vierten Tage hatte ich meine Lust daran", erzählt Leutnant Pohl. „Es war unser Vorfrühstücksvergnügen, einzelne Soldaten mit Maschinengewehren durch die Felder zu jagen."

Die Gespräche hören sich manchmal an wie Party-Plaudereien - immer wieder kommt auch das Wort „Spaß" vor: „Dann haben wir hineingeschossen in die Stadt, du, auf alles was herumrannte, auf Kühe und Pferde... auf Straßenbahnen ... alles, das macht Spaß", erzählt der Bomberbordschütze Küster im Januar 1943.

Auch Frauen und Kinder mit Kinderwagen wurden „umgelegt". Keine noch so extreme Gewaltgeschichte bringe die Männer aus der Fassung, resümieren die Autoren. Dies spreche die deutlichste Sprache über den Alltag der Gewalt. Gemeinsam lacht man über die Erzählung des Obergefreiten Sommer, der das Verhalten seines Oberstleutnants beschreibt: „Auch in Italien, in jedem Ort, wo wir hinkamen, sagte der immer: „Erst mal ein paar umlegen ...Also, zwanzig Mann umlegen, dass wir erst mal Ruhe haben hier, dass die nicht auf dumme Gedanken kommen..."".

Auch Kinder werden zu Terroristen gezählt. So berichtet der Obergefreite Dieckmann über Erschießungen in Frankreich kurz nach der Invasion der Alliierten: „Wir haben mal 30 Terroristen geschnappt, da waren Frauen und Kinder dabei, die haben wir in den Keller gesteckt ...an die Wand gestellt und abgeknallt." Die Wissenschaftler verweisen auf vergleichbare Aussagen von Soldaten im Vietnamkrieg, die selbst Babys für Vietcong hielten.

Das Buch wirft damit die entscheidende Frage auf, wie ideologisch und wie nationalsozialistisch der Krieg der Wehrmacht geprägt war. Nach Ansicht der Autoren spielt Ideologie eine eher untergeordnete Rolle. Viele Soldaten hatten nach ihren Erkenntnissen detaillierte Kenntnis über die Judenvernichtung. Sämtliche Details des Massenmordes, bis hin zur Tötung durch Abgase in Lastwagen, kommen in den Protokollen vor.

Am Ende vergleichen die Forscher das Wehrmacht-Material mit dem von Wikileaks veröffentlichten Protokoll des tödlichen Beschusses einer Gruppe von Zivilisten in Bagdad durch US-Hubschrauber. Es zeigen sich erstaunliche Ähnlichkeiten.

Und sie spannen einen Bogen nach Afghanistan: „Es ist eine Illusion zu glauben, dass sich ein Scharfschütze der Wehrmacht und ein Scharfschütze des Kommandos Spezialkräfte (KSK) groß unterscheiden", sagt Neitzel im dpa-Interview. Krieg ist nach Ansicht der Wissenschaftler vor allem Arbeit, ein Job. „Soldaten töten, weil das ihre Aufgabe ist", beschließen sie ihr Buch.

http://www.google.com/search?q=abhoerprotokolle+welzer+neitzel

Was tun?

Krieg-ist-illegal.de

Vor dem Hintergrund zunehmender ökologischer Krisen und trotz der Tatsache, dass große Teile der
Weltbevölkerung weiterhin extremer Armut, inhumanen Arbeitsbedingungen und wachsenden sozialen
Spannungen ausgeliefert sind, werden für das Militär weltweit jährlich fast 1000 Milliarden Euro ausgegeben.

Der militärisch industrielle Komplex einiger weniger G8 Länder ist für den überwiegenden Teil dieser Ausgaben
verantwortlich, welche unkalkulierbare soziale und ökologische Konsequenzen haben.

Die ungerechte Verteilung von Ressourcen, zunehmend kontrolliert von großen multinationalen Konzernen, die
globale Schuldenpolitik sowie grundlegend unfaire internationale Handelsbedingungen wären letztendlich ohne
militärische Sicherheit nicht aufrechtzuerhalten. In vielen Ländern wird das Militär zudem zur Unterdrückung der
kritischen Opposition eingesetzt.

Die Anschläge des 11. September werden vermehrt dazu benutzt, die systematische Überwachung der
Bevölkerung und die Aushöhlung von Verfassungsrechten zu rechtfertigen. Sogar europäische Staaten haben beim
Aufbau von Geheimgefängnissen im Stil von Guantanamo mitgeholfen, in denen wahrscheinlich Folter stattfindet.
Der Irak wurde auf der Grundlage von gefälschten Beweisen angegriffen, inzwischen starben hunderttausende
Menschen und das Land ist zu großen Teilen zerstört, destabilisiert und mit krebserregender Uranmunition
kontaminiert.

Jetzt gibt es bereits öffentliche Äußerungen über Pläne für einen Angriff auf den Iran und die Möglichkeit eines
neuen Weltkrieges, was selbst bei gemäßigten Kräften innerhalb des Militärs wegen der unabsehbaren
Konsequenzen auf Widerstand stößt.

Konfrontiert mit der Alternative zwischen einem Krieg, der nach Aussagen einiger westlicher Staatsmänner viele
Jahre andauern wird, oder einer möglichen friedlichen Transformation unterstützen wir folgende Forderungen.

1) Anklageerhebung vor dem Internationalen Gerichtshof gegen G. W. Bush, R. Cheney und andere
Verantwortliche in verschiedenen Ländern wegen Beteiligung an völkerrechtswidrigen Angriffskriegen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gefordert in Solidarität mit großen Teilen der US-Bevölkerung und
einer Gruppe von US-Kongressabgeordneten.

2) Internationale Untersuchung der Terroranschläge des 11. September 2001. Diese bilden die zentrale
Rechtfertigung für den "Krieg gegen den Terror", aber eine ganze Kette von Indizien zeigt, dass die
offizielle Darstellung des 11. September nicht stimmen kann. Internationale Persönlichkeiten aus
Wissenschaft, Politik und Kultur einschließlich hoher Militärs im Ruhestand haben neue Untersuchungen
gefordert.

3) Truppenabzug aus Afghanistan und Irak und kein Krieg gegen den Iran. Krieg als Mittel der
Konfliktlösung sowie Militäreinsätze im Ausland und Waffenexporte müssen international geächtet
werden. In einer zivilisierten Gesellschaft muss Folter in jeder Form verboten sein.

4) Konversion der Rüstungsindustrie für zivile Zwecke und die Entwicklung von Technologien ökologischer
und nachhaltiger Energieerzeugung. Mit einem Bruchteil der jährlichen globalen Rüstungsausgaben, so die
Umweltbehörde der UNO, könnte gewährleistet werden, dass weltweit alle Menschen Zugang zu sauberem
Wasser und eine Grundversorgung in Nahrung und Gesundheit erhalten könnten.
Grundlage dieser Forderungen ist das Bekenntnis zu Gewaltlosigkeit und Toleranz gegenüber Menschen gleich
welcher Herkunft und Religion.

Zwei verheerende Weltkriege und geschichtliche Katastrophen wie der Naziholocaust als letzte Konsequenz von
Nationalismus, Rassismus und Kriegstreiberei müssen immer im Bewußtsein der Menschen gegenwärtig bleiben.

Wir bitten, diese Erklärung zu unterschreiben und weiter zu verbreiten.

Was immer wir tun können. Es liegt an uns.

War-is-illegal.org