BND falsche Flagge Terrorismus Rote Armee Fraktion
Udo Schulze 16.06.2010
Deutsche Behörden schweigen bis heute zum Ausmaß der Zusammenarbeit
Ilich Ramirez Sanchez, besser bekannt unter dem Namen "Carlos, der Schakal", galt in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als der gefährlichste und meistgesuchte Terrorist der Welt. Der Mann, der als Terror-Söldner quer über den Erdball eine blutige Spur zog, hatte auch enge Verbindungen zu deutschen Terrororganisationen. Doch über das wahre Ausmaß dieser Zusammenarbeit schweigen die Sicherheitsbehörden bis zum heutigen Tag. Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart lagernde Akten des BKA beweisen: RAF und Carlos hatten auch ein Attentat auf Walter Scheel (FDP) geplant.
Wie in deutschen Ämtern und Behörden üblich, geben auch heute noch Bundeskriminalamt und Bundesinnenministerium immer nur jene Informationen an die Öffentlichkeit, die sich sowieso nicht mehr verbergen lassen. Darüber hinaus herrscht das berühmte Schweigen im Walde. So auch im Fall Carlos. Dass der Venezulaner mit deutscher Terroristen-Hilfe am 12. Dezember 1975 in Wien die Konferenz der Minister der Erdöl exportierenden Länder, OPEC, u.a. zusammen mit Gabriele Kröcher-Tiedemann und Hans-Joachim Klein (beide Revolutionäre Zellen) überfiel, drei Menschen erschoss und mit 33 Geiseln per Flugzeug in Richtung des arabischen Raums flüchtete, ist hinreichend bekannt.
Bild Walter Scheel: Bundesarchiv (Bild 146-1989-047-20). Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Auch der durch Carlos' palästinensischer Stammorganisation PFLP initiierte und durchgeführte "Fall Entebbe" fand unter wesentlicher deutscher Beteiligung statt und ist der Öffentlichkeit nicht verborgen geblieben. In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1976 endete auf dem Flughafen der ugandischen Hauptstadt Entebbe die Entführung einer Air-France-Maschine auf ihrem Weg von Tel Aviv nach Paris blutig. Nachdem die Entführer die Freipressung von 35 Terroristen aus der Haft gefordert hatten (unter ihnen auch die Stammheimer RAF-Gefangenen), dirigierten sie die Maschine nach Uganda, wo ein israelisches Spezialkommando die Geiseln in einer wilden Schießerei befreite. Dabei kamen die deutschen Terroristen Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann von den RZ ums Leben.
Auch der Sprengstoffanschlag auf das Maison de France am 25. August 1983 in Berlin (West), bei dem zwei Menschen ums Leben kamen und über zwanzig verletzt wurden, ging von Carlos aus. Sein deutscher Intimus Johannes Weinrich sitzt dafür noch heute in Berlin-Moabit. Er hatte den für das Attentat benötigten Sprengstoff in Ost-Berlin zwischengelagert und anschließend über die Grenze zum Kurfürstendamm gebracht. Genau an diesem Punkt enden - offiziell - die Aktivitäten der Carlos-Gruppe in der Bundesrepublik. Was der Mann aus Carracas in Deutschland sonst noch alles trieb, halten die Sicherheitsbehörden geflissentlich zurück.
Dazu lohnt sich ein Blick in ein amtliches Dossier mit dem Titel "Der Fall Carlos", 75 Seiten stark und als geheime Verschlusssache gestempelt. In diesem Papier, geschrieben vom BKA und gespickt mit französischen und britischen Geheimdiensterkenntnissen, wird die gesamte Rolle Carlos' in Deutschland deutlich. Demnach hatte der Terrorist im Juni 1975 im Pariser Studentenviertel Quartier Latin, Rue Toullier 9, eine konspirative Wohnung, in der er in diesem Sommer einen Komplizen und einen französischen Kriminalbeamten erschoss. Nur Minuten danach, Carlos befand sich bereits auf der Flucht und die Polizei in der Wohnung, wurde klar, dass der Venezulaner auch in der französischen Hauptstadt enge Verbindungen zu Deutschen aus der Terror-Szene unterhielt.
Vor der Wohnungstür stand plötzlich eine Ulrike S. aus Tuttlingen im Schwarzwald und wollte Carlos besuchen. Weil ihre Erklärung, sie habe Carlos in einem Pariser Cafe kennen gelernt und sei über seine wahren Aktivitäten nicht orientiert, so das Dossier, doch eher widersprüchlich klang, wurde die Frau mit Verbindungen zu deutschen Terroristen zunächst einmal festgenommen. Über Ermittlungen zu ihrer Person stießen die französischen Behörden schließlich auf ein ganzes Netz, dass der "Schakal" in der Bundesrepublik unterhielt, und leiteten die Erkenntnisse von Paris aus ans BKA in Wiesbaden weiter.
Freunde und teilweise deren verwandtschaftlichen Beziehungen hatten dafür gesorgt, dass Carlos in Deutschland Fuß fassen konnte. So legt "Der Fall Carlos" das genaue Gegenteil dessen dar, was die deutschen Sicherheitsbehörden der Bevölkerung bis dato noch immer verkaufen: Es habe nie ein Netz des Südamerikaners hierzulande gegeben, und abgesehen von den oben geschilderten Aktionen seien Deutsche nicht in seine Anschläge und Aktivitäten involviert gewesen. Immerhin waren die Aufenthalte Carlos' in Deutschland derart selten, dass er bereits Mitte der 70-er Jahre im "Hotel Cafe Europa" auf der Baseler Straße 17 in Frankfurt/Main einen Stammplatz hatte. Es war der Tisch Nummer 6, an dem der untersetzte Terrorist Platz zu nehmen pflegte, wenn er Freunde aus der linksradikalen Szene der hessischen Metropole traf, aus der auch einer seiner besten Männer, Hans-Joachim Klein, stammte. In diesem Cafe, so der Bericht BKA SO/TE-6885, Tagebuchnr. 300/75 VS V, wurde denn auch eine Kooperation zwischen Carlos und den Deutschen vereinbart. Er versorgte sie über einen Mittelsmann mit Geld und sie unterstützten ihn bei Aktionen.
Seine ausgezeichneten Verbindungen bestanden u. a. zu einem arabischen Arzt, der in einem Krankenhaus in Oberhausen (NRW) arbeitete und zu einer gewissen Karoline K. in Alsdorf, einem unscheinbaren Dorf bei Aachen. K. war ehemaliges KPD-Mitglied und unterhielt beste Kontakte zur DDR, indem sie Reisen von Jugendgruppen zur FDJ (Freie Deutsche Jugend) organisierte. Auch Ralph Reinders, eines der bekanntesten RAF-Mitglieder, traf sich häufig mit Carlos. Bei einem Besuch in Paris heckten beide den Plan aus, einen Anschlag auf den heutigen Alt-Bundespräsidenten Walter Scheel zu verüben. Doch bei der Ausspähung Scheels wurde das Vorhaben wieder fallen gelassen. Die Sicherheitsvorkehrungen für ihn waren zu scharf.
Der Clou der Kontakte des Top-Terroristen nach Deutschland war allerdings eine Deckadresse im schwäbischen Schwaigern. Dort, in der Sollenbergstraße, wohnte der ahnungslose Schwiegervater eines Carlos-Freundes aus Paris. Urlina Luis Angel Urdaneta von der feinen Rue du Montparnasse, der auch bei der Schießerei in der Wohnung Rue Toullier 9 anwesend war, hatte die Tochter des Mannes geehelicht. Für Carlos ein gefundenes Fressen. Bevor dieser zu einer Reise nach oder durch die Bundesrepublik aufbrach, bildete Urdaneta eine Art Vorauskommando, prüfte, ob die Luft in Schwaigern rein war und ließ seinen Chef nachkommen.
Bundesdeutsche Behörden waren auch darüber orientiert, dass der "Schakal" per Auto ungehindert vom Gebiet der DDR in die Bundesrepublik fahren konnte. Laut einer Stasi-Unterlage diente ihm die RAF-Terroristin Juliane Plambeck in einem Wagen mit französischem Kennzeichen dabei als Chauffeuse. Als Plambeck 1981 zusammen mit Wolfgang Beer auf einer Kreisstraße bei Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) tödlich verunglückte, trug der rote Golf, in dem sie fuhren, Pariser Kennzeichen. Im Fahrzeuginneren fanden Polizisten eine Maschinenpistole der Marke Heckler & Koch, ein HK 93 mit abgesägtem Schaft und Lauf, das Spuren aus dem Tatkomplex Buback trug.
Carlos verfügte offenbar auch über Detailkenntnisse aus dem deutschen Sicherheitsapparat. So soll er nach Angaben des britischen Autors David Yallop ("Die Verschwörung der Lügner", 1994) nach dem OPEC-Überfall im Flugzeug erklärt haben, dass es zwischen RAF und Bundesregierung ein Abkommen gegeben habe. Der Inhalt: Dafür, dass die Nachfolgegeneration Baaders und Ensslins keine Lufthansa-Maschinen entführe und keine Aktionen auf deutschen Flughäfen durchführe, habe die Regierung jährlich 2,5 Millionen D-Mark (etwa 1,25 Millionen Euro) Schutzgeld gezahlt. Tatsächlich griff die RAF weder Lufthansa-Flugzeuge noch deutsche Flughäfen an. Die Entführung der "Landshut" im Herbst 1977 war das Werk arabischer Terroristen, nicht der RAF.
Ilich Ramírez Sánchez
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Ilich Ramírez Sánchez (* 12. Oktober 1949 in Caracas), auch bekannt als Carlos, der Schakal, ist ein zu lebenslanger Haft verurteilter Terrorist und selbsternannter "professioneller Revolutionär".
Jugend
Ramírez Sánchez' Vater war ein marxistischer Anwalt. Seinen drei Söhnen gab er die Namen Wladimir, Ilich und Lenin, nach Wladimir Iljitsch Lenin. Ramírez besuchte eine Schule in Caracas und schloss sich 1959 der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei an. 1966, nach der Scheidung seiner Eltern, zog er mit seiner Mutter und seinem Bruder nach London, wo er das Stafford House Tutorial College in Kensington besuchte. Ab 1968 studierten Ramírez und sein Bruder, auf Wunsch ihres Vaters, an der Patrice-Lumumba-Universität in Moskau, von der Ramírez 1970 wegen "ausschweifenden Lebensstils" ausgeschlossen wurde. Außer seiner Muttersprache Spanisch konnte er zu diesem Zeitpunkt neben Arabisch und Russisch auch etwas Englisch und Französisch.
Anscheinend besuchte er danach ein Trainingslager der "Volksfront zur Befreiung Palästinas" (PFLP) in Amman (Jordanien), wo er das Pseudonym Carlos bekam. Als er Jordanien verließ, ging er nach London, wo er an Universitätsvorlesungen teilnahm und wahrscheinlich für die PFLP arbeitete.
Terroranschläge
1973 verübte Carlos seinen ersten Terroranschlag für die PFLP, einen gescheiterten Mordanschlag auf den jüdischen Geschäftsmann Joseph Sieff. Ramírez Sánchez übernahm auch die Verantwortung für einen gescheiterten Bombenanschlag auf die Hapoalim-Bank in London und einen Autobombenanschlag auf drei französische Zeitungen, denen man pro-israelische Berichterstattung vorwarf. Außerdem behauptete er, einen Anschlag auf ein Pariser Restaurant verübt zu haben, bei dem zwei Menschen starben und 30 verletzt wurden. Am 13. und 17. Januar 1975 nahm er an zwei gescheiterten Panzerfaust-Anschlägen auf El-Al-Flugzeuge auf dem Pariser Flughafen Orly teil.
Am 27. Juni 1975 wurde Ramírez Sánchez' PFLP-Kontakt Michel Moukharbal verhaftet und erfolgreich verhört. Als drei Polizisten versuchten, Ramírez in einem Pariser Haus während einer Feier festzunehmen, erschoss er zwei der Polizisten und Moukharbal, floh und schaffte es, über Brüssel nach Beirut zu flüchten. Später stellte sich heraus, dass Michel Moukharbal in Wirklichkeit für den Mossad gearbeitet hatte.
Von Beirut aus nahm Carlos an der Planung des Angriffs auf das OPEC-Hauptquartier in Wien teil. Im Dezember 1975 führte er das sechsköpfige Team, das die Attacke auf das Treffen der OPEC-Führer durchführte, drei Personen tötete und 60 Geiseln nahm. Am 22. Dezember bekamen die Terroristen ein Flugzeug und flogen mit 42 Geiseln nach Algier, wo 30 der Entführten freigelassen wurden. Daraufhin flog die Douglas DC-9 nach Tripolis, wo weitere Geiseln freikamen, und kehrte wieder nach Algier zurück. Hier wurden auch die restlichen Geiseln freigelassen; den Terroristen wurde Asyl gewährt. Ramírez Sánchez verließ kurz darauf Algerien, ging nach Libyen und darauf in den Jemen, wo er in Aden an einem Treffen führender PFLP-Mitglieder teilnahm. Hier musste er sich dafür rechtfertigen, dass er zwei der Geiseln, den saudi-arabischen und iranischen Ölminister, nicht exekutiert hatte. Angeblich hatte er auch Teile des Lösegeldes unterschlagen. Daraufhin wurde er von den Führern der PFLP, George Habash und Wadi Haddad, aus der Organisation ausgestoßen.
Im September 1976 wurde Ramírez Sánchez kurzzeitig in Jugoslawien verhaftet und floh danach nach Bagdad. Hier entschied er sich, eine eigene Gruppe, die "Organization of the Armed Arab Struggle - Arm of the Arab Revolution" (OAAS), in Aden aufzubauen, die aus syrischen, libanesischen und deutschen Terroristen bestand. Ramírez stellte außerdem Kontakte mit dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR her, das seine Gruppe unter dem Decknamen "Separat" führte. Aufträge erhielt er auch vom rumänischen Geheimdienst Securitate, für den er zusammen mit der CIA prosowjetische Politiker attackieren sollte, da Sanchez für einen "linksnationalistischen" Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus eintrat. Möglicherweise mit Unterstützung der irakischen Regierung bot Ramírez seine Dienste verschiedenen Gruppen, wie zum Beispiel auch der PFLP, an.
Den ersten Anschlag verübte die OAAS erst 1982: einen gescheiterten Angriff auf das im Bau befindliche französische Kernkraftwerk Superphénix. Als zwei Mitglieder, darunter Carlos' Frau Magdalena Kopp, in Paris verhaftet wurden, verübte die Gruppe mehrere Bombenanschläge als Vergeltung: im August 1983 auf das französische Kulturzentrum "Maison de France" in Berlin und im Dezember zwei Anschläge auf das französische TGV-Netz. In Folge dessen stieg der Druck auf Staaten, die Ramírez Sánchez tolerierten: 1985 wurde er aus Ungarn ausgewiesen, nachdem er einige Jahre in Budapest im 2. Bezirk gelebt hatte. Außer seinem Freund Weinrich waren noch einige Deutsche dabei, unter anderem Dietmar C., der den Kontakt zu Gaddafi und George Habash hielt, einige der Hauptgeldgeber von "Carlos". Auch der Irak, Libyen und Kuba verweigerten ihre Unterstützung. Erst in Damaskus (Syrien) konnte er sich mit Kopp und ihrer Tochter Elba Rosa niederlassen.
Allerdings zwang ihn die syrische Regierung, seine Aktivitäten einzustellen; seitdem wurde Ramírez Sánchez nicht mehr als große Bedrohung angesehen. Im September 1991 wurde er auch aus Syrien ausgewiesen und kam kurzzeitig in Jordanien unter. Danach zog er nach Khartum (Sudan).
Ramírez Sánchez ist für den Tod von mindestens acht Menschen verantwortlich, andere Quellen gehen von mindestens 83 Opfern aus.
Verhaftung und Prozess
Die französischen und US-amerikanischen Geheimdienste machten den sudanesischen Behörden mehrere Angebote für seine Auslieferung. Ausschlaggebend war möglicherweise Carlos' playboyhaftes Leben, das einige islamische Fundamentalisten erzürnte. Am 14. August 1994 wurde er an französische Agenten übergeben, die ihn nach Paris überstellten. Er wurde wegen seiner Pariser Morde von 1975 angeklagt und wartete im Gefängnis La Santé in Paris auf seinen Prozess. Dieser begann am 12. Dezember 1997; am 23. Dezember wurde er schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt.[1]
Ramírez Sanchez wurde im Pariser Gefängnis La Santé in einer Isolationszelle untergebracht. Im Dezember 1998 protestierte er mit einem zwanzigtägigen Hungerstreik gegen die Isolationshaft, brach den Streik aber auf Bitten seiner Eltern und seines Weggefährten George Habash ab.[2]
Während seiner aktiven Zeit wurde von westlichen Stellen immer wieder behauptet, dass Carlos ein KGB-Agent sei, obwohl dies nie bewiesen werden konnte. Er war weder am Anschlag auf die Olympischen Spiele 1972 in München noch an der Entführung einer Air-France-Maschine nach Entebbe 1976 beteiligt. Einige Anschläge wurden ihm wahrscheinlich aus Ermangelung der Kenntnis der wahren Täter zugeschrieben. Dass sich Sánchez auch mit wahrscheinlich fiktiven Attentaten brüstet, erschwert die genaue Zuordnung.
Als rechte Hand von Ramírez Sanchez galt der deutsche Terrorist Johannes Weinrich.[3]
In der Haft trat Ramírez Sanchez in einen Briefwechsel mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez ein und veröffentlichte im Juni 2003 das Buch Revolutionärer Islam, in dem er versucht, Terrorismus als ein Mittel des Freiheitskampfes zu erklären und zu verteidigen. Er äußerte auch seine Unterstützung für Osama bin Laden und die Terroranschläge am 11. September 2001.[4]
Ramírez Sánchez ist seit 2004 mit seiner Anwältin Isabelle Coutant-Peyre verlobt.
Seit 2005 schreibt er unter seinem muslimischen Namen, Salim Muhammed, Artikel für die illegale Monatszeitschrift Ayl?k der türkischen militant-islamistischen Organisation IBDA-C.
In einer Individualbeschwerde wandte er sich vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen seine Haftbedingungen. Die Beschwerde wurde allerdings auch in zweiter Instanz abgewiesen. "Angesichts der Persönlichkeit und außerordentlichen Gefährlichkeit" des Häftlings könne die Maßnahme nicht als menschenunwürdige Behandlung eingestuft werden.[5]
Er befindet sich zurzeit in der Haftanstalt Clairvaux in Ville sous La Ferté. In ihrem Buch beschreibt Magdalena Kopp, wie er lange Zeit aus der Haft für sie albern anmutende Postkarten mit seinem Foto schickte. Einziger Inhalt der Texte waren Ziele, die seiner Meinung nach angegriffen werden sollten, um ihn wieder frei zu bekommen.
Schakal
Vor allem im englischen Sprachraum wurde Ramírez Sanchez oft als Carlos the Jackal (Carlos, der Schakal) bezeichnet. Dies geht auf das Gerücht zurück, bei der polizeilichen Durchsuchung eines Quartiers des Terroristen in Paris sei 1975 ein Exemplar des 1971 erschienenen Romans The Day of the Jackal (Der Schakal) von Frederick Forsyth gefunden worden.
"Carlos" als Filmfigur
1997 wurde eine größtenteils fiktive Geschichte mit dem Titel The Assignment - Der Auftrag (The Assignment) um den langjährigen Versuch verfilmt, Carlos zu fassen. Carlos wird von Aidan Quinn gespielt. In weiteren Hauptrollen sind Donald Sutherland und Ben Kingsley als CIA- bzw. Mossad-Agenten zu sehen.
Im polnischen Film Kiler 2 (in der Hauptrolle Cezary Pazura) kam ein südamerikanischer Auftragsmörder vor, der den Beinamen "Szakal" trug.
Im Spielfilm Drei gegen Drei der Band Trio werden drei südamerikanische Generäle von einem Terroristen namens Carlos getötet.
2009 wird unter der Regie von Olivier Assayas ein TV-Dreiteiler, von dem es auch eine Kinofassung geben wird Ilich - The Story of Carlos gedreht. [6]
Literatur
* Magdalena Kopp, Hanne Reinhardt: Die Terrorjahre. DVA 2007, ISBN 978-3-421-04269-9
Magdalena Kopp aus Neu-Ulm lernte Carlos in den 1970er Jahren kennen, wurde für 13 Jahre seine Lebensgefährtin und Ehefrau, folgte ihm nach Bagdad und Damaskus. 1986 wurde dort die gemeinsame Tochter, Rosa, geboren. Kopp war an mehreren terroristischen Aktionen beteiligt, für die sie eine mehrjährige Haftstrafe in Frankreich verbüßte. 1994 sagte sie sich von Carlos los und kehrte wieder nach Neu-Ulm zurück.
* David Yallop: Die Verschwörung der Lügner. Droemer Knaur Verlag 1993, ISBN 3-426-26291-6.
Der Autor sammelte eigenen Angaben zufolge sieben Jahre lang Material über den Weg von Carlos. Dabei interviewte er Politiker wie Arafat und Gaddafi. Er berichtet über seine Erfahrungen im Gazastreifen, im Westjordanland und im Bürgerkrieg in Beirut. Dem Leser will Yallop Einblicke in die Arbeitsweise von Geheimdiensten bei Desinformationsoperationen vermitteln. Es werden Terroranschläge in den 1970er und 1980er Jahren untersucht, die Carlos zugeschrieben, aber von anderen Gruppen ausgeführt wurden.
* Robert Ludlum: Bourne-Trilogie
In der Bourne-Trilogie des US-amerikanischen Schriftstellers Ludlum ist Carlos der Gegenspieler des fiktiven Romanhelden Jason Bourne. Die Verfilmungen mit Richard Chamberlain und später auch mit Matt Damon halten sich nur grob an den Romanstoff.
* Tom Clancy: Operation Rainbow
In diesem Buch hat Carlos eine kleine Nebenrolle. Baskische Terroristen versuchen ihn durch eine Geiselnahme freizupressen, scheitern dabei aber.
Weblinks
* Literatur von und über Ilich Ramírez Sánchez im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Ilich Ramírez Sánchez - PICA-Datensatz - Apper-Personensuche)
* Carlos erstmals vor Gericht, Rhein-Zeitung 11. Dezember 1997
* Stephan Alexander Weichert: Der verklärte Terrorist, über die Medienreaktionen auf Terrorismus, unter anderem auf "Carlos"
* "Ich bin kein Mensch, der andere töten kann", Interview mit Carlos' Ehefrau Magdalena Kopp, Spiegel Online 29. August 2007
* Treibjagd auf den "Schakal", über die Fahndung und Festnahme von "Carlos" auf einestages.spiegel.de
Quellen
1. ? http://www.dieterwunderlich.de/Carlos.htm
2. ? http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/bb5dd4275781b24fc1256aa00042cf98?OpenDocument
3. ? http://www.saag.org/papers6/paper529.html
4. ? Die Verschwörung der Lügner von David A. Yallop (Autor), Andrea Galler (Übersetzer), Renate Weitbrecht Verlag: Droemer Knaur (1993) ISBN 3-426-26291-6
5. ? http://www.sbg.at/wschin/presse/sonst/sanchez.pdf
6. ? Ankündigung des Films auf IMDB [1]
Quellen & Tatwerkzeuge <Q-TW> Stand der Nu10J~Ermittlungen: 20.08.2009
_.____Tod in Berlin
__.._______von Peter Niggl
Bekannt wurde Herausgeber Peter Niggl durch
seine Artikel in der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung _FAZ. Fuer die Sammlung kompetenter
Texte zu mysterioesen Morden in der Dreieinhalb ~
Millionenstadt Berlin gewann er Autoren wie Ber-
lins ehemaligen Polizeipraesident Klaus Huebner.
Sie schildern manch verzwickten Kriminalfall aus
5 Jahrzehnten in der Hauptstadt.
In fast allen Kapiteln tritt jener besondere Einfluss
ans Tageslicht den die Spaltung Berlins in Ost &
West zwischen 1945 und 1989 auf Welt & Wege
von Wanderern durch den wilden Garten Gesetzloser nahm.
Allein schon dem <von Westen her> jederzeit
moeglichen schnellen & unkontrollierten Wechsel
zwischen den "Sektoren" verdankte das Spree -
Athen im Herzen Mitteleuropas seine Einstufung
als "idealer Standort" bedeutender Head _Quarters der Unterwelt.
Das von den Weltkriegs -Alliierten Frankreich,
Grossbritannien & USA unter militaerischem
Besatzungs -Regime verwaltete "Westberlin"
bildete einen mit der Bundesrepublik zwischen
Rhein, Weser und Donau eng verbundenen aber
keineswegs in allen Gesetzen & Gepflogenheiten
identischen 3. deutschen Staat.
Auf der anderen, Moskau zu gewandten Seite
der Mauer suchte die "Hauptstadt der DDR" in
den Ostbezirken nach weltweiter Anerkennung.
Rang im Wettkampf der gesellschaftlichen Systeme
& Sozialen Siebe von Elitebildung um einen Spitzenplatz.
Bei der Schreibweise "Westberlin" oder "Berlin -
West" handelte es sich damals um eine wichtige
Glaubensfrage: Mir wurde im legendaeren "Post-
amt 120" einmal die Annahme eines Pakets ver-
weigert, das im Absender die falsche Bezeichnung trug.
Man bedenke: Die Stadt_ Regierung im Rathaus
Schoeneberg konnte damals keinen Berliner Polizisten
befoerdern, ohne dass der US- Militaer_ Kommandant
im Alliierten Kontrollrats _Gebaeude, dem heutigen
Sitz vom Verfassungsschutz an der Potsdamer
Strasse und die CIA an der Clayallee ihren "Kaiser Wilhelm" dazu gaben!
Die lang andauernden juristischen Auseinander-
setzungen um den Tod von Benno Ohnesorg am
2.6.1967 finden in einer Anschaulichkeit Platz im
Buche, die man mit diesem Reichtum an Details
nirgends sonst findet [Autor : Klaus Huebner].
Dass allerletzte Erkenntnisse des Jahres 2008 in
dem 1995 erstmals erschienenen Buch noch nicht
verarbeitet werden konnten, macht es aufgrund
einer gewissen Unbefangenheit des Autors & Dem
reizvollen Gefuehl des Lesers, der ja inzwischen
eine Nasenspitze mehr weiss sogar noch interessanter.
Affairen um die "Gladow-Bande" und "Kampf-
gruppe gegen Unmenschlichkeit" leiten in den
Wirren der Nachkriegszeit die Kriminalgeschichte
der 50er Jahre ein.
In einem Kapitel versucht sich der Autor am
Geschehen rund um den 25. August 1983 :::
Dem Attentat auf das "Maison de France" am
Kurfuerstendamm 211, Ecke Uhlandstrasse.
Aus diesem Grunde spielt auch das Buch selbst
in unseren Gerichts- Reportagen zum Prozess
gegen Johannes Weinrich und die OIR vor
der 35. Strafkammer am Landgericht Berlin
eine gewisse Rolle.
Hinter der Reklame zur Mitte dieses Textes
folgen laengere Zitate aus "Tod in Berlin",
die erkennen lassen wie sehr der Autor mit
seiner Taschenlampe bis in Details herum
fuchtelt, die man in der Berichterstattung von
Presse & Fernsehen nie einer Erwaehnung Wert fand.
Als Provisorium erstmal einen Groben Ueberblick
zum Autor Peter Niggl @ google.
"Pos d' Lioth":
Die 1. Auflage [1995] von "Tod in Berlin" aus
dem Verlag Das Neue Berlin ziert Buchregale
in beiden Sektoren der Stadt.
Im neuen Gross ~ Bezirk Mitte : ZLB Breite Strasse
Bibliothek am Luisenbad / Badstreet Wedding / Gesundbrunnen
Philipp Schaeffer Bibliothek am Cluster of Service Brunnenstrasse
Bruno Loesche Bibliothek an der Perleberger / Ecke Havelberger Strasse zu Moabit
Heinrich Schulz Bibliothek in der Otto Suhr Allee /
Richard Wagner Platz @ Charlottenburg ~ Wilmersdorf
Buecherei im Ortsteil Kladow von Spandau ! ! !
Anlass fuer ne schoene Tour raus annen Wannsee & Nach Sakrow ! ! ! !
Reinickendorf : Humboldt ~ Bibliothek ~ U Tegel
Janusz Korczak Bibliothek & Bibliothek Karow in Pankow/Prenzlauer Berg
Friedrichshain ~ Kreuzberg / Kreuzfidel :: :
Bibliothek "Bona Peiser & Andi 80" in der Oranienstrasse
Anton Saefkow Bibliothek in Lichtenberg ~ Hohenschoenhausen
Mark Twain Bibliothek, Ehm Welk Bibliothek, Erich Weinert Bibliothek
sowie die Buchnische Kaulsdorf : Nord in Marzahn - Hellersdorf
Steglitz ~ Zehlendorf :::
Ingeborg Drewitz Bibliothek @ Schloss ~ Strasse / Grunewaldstrasse
sowie am S-Bahnhof Zehlendorf die Gottfried Benn Bibliothek
~ : Zentrale Landes ~ Bibliothek [ZLB] : : :
Berliner Stadtbibliothek [BStB] Breite Strasse in Mitte ~ AGB niX ~
Sowie fuer besonders intensive Studien im dortigen Separee
der Forscher ~ Szene : Zentrum fuer Berlin ~ Studien
Eine nochmals ueber_arbeitete 2. Auflage 2001
kann man gleichfalls 2009 nicht mehr als
Taschenbuch im Buchhandel beziehen sondern
muss auf Bibliotheken oder Antiquariate ausweichen.
Reinickendorf : : :
Buchdorfanger Reinickendorf : Ost & Zeilenquadrat Maerkisches Viertel
Bibliothek am Wasserturm : Prenzlauer Berg in Pankow
So Baal will auch in der Bertolt Brecht Bibliothek @ Mitte
Beate & Bodo Uhse Bibliothek in Hill's Lightning
https://www.voebb.de/aDISWeb/app;jsessionid=4BAEA56BDBE01D7C15CB7E3CC1F2A125
Eine 3. Auflage wird vemutlich mit dem
weiteren Verlauf des Fingerhakelns um die
Freiheit von OIR-Vize "Heinrich Schneider"
alias "Steve" alias Ali Bin Ali bin Thabet in Moabit faellig.
Peter Niggl & Hari Winz ::: Tod in Berlin /// Kriminalfaelle aus der Metropole
Ausserhalb Berlins halt mal die regionalen
Internet ~ Kataloge der Bibliotheken abkaspern.
Auch per Fernausleihe bekommt man schnell
einen Eindruck von "Tod in Berlin" & Anderswo
oder muss warten bis unser Report zum 1. Pro-
zess gegen Johannes Weinrich fertig gestellt ist.
1998 wurde der "Carlos-Statthalter fuer Europa"
wegen seiner angeblichen "geographischen
Zustaendigkeit" fuer den Anschlag am Kur-
fuerstendamm 211 zu 24 Jahren Haft verurteilt.
"Lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld".
Der Bundesgerichtshof [BGH] hat dieses Urteil
im Jahre 2000 gegen die eingelegte Revision
am Leben erhalten.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Aktuelle" Situation ab dem 9.9.2004 :::
Buchmarkt reagiert auf Sozialnetz -Prognose
Wie wir in dieser Besprechung des Titels bereits
vor einem Jahr voraus sagten, wird mit dem am
23.08.2004 zu Ende gegangenen 2. Weinrich -
Prozess bei "Tod in Berlin" die Einarbeitung
neu hinzu getretener Gesichtspunkte erforderlich.
Die bereits einmal renovierte 2. Ausgabe gibts seit
einigen Tagen bei Wohlthat fuer 2 Euro fuffzich.
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Bisheriger Stand der Ermittlung im Cyberspace :
~ **** ~~~ **** ~~~ **** ~~~ **** ~~~ **** ~~~ **** ~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Tod in Berlin" ~ Leseproben.
Zitate aus des Buches 1. Auflage, Kapitel :::
Geheimdienste bomben mit
Spuren fuehren nach Ost und West
Nach Feuerwehr & Polizei trafen Innensenator
Heinrich Lummer, Polizeipraesident Klaus
Huebner sowie Manfred Kittlaus vom Polizei-
lichen Staatsschutz am Ort des furchtbaren Geschehens ein.
Es war eine demonstrative Geste.
Zur Erhellung dessen was hier vor:gegangen
war, konnten die hohen Herren wenig beitragen.
Die Ermittler gingen zunext von einer Gas ~
Explosion aus. [...]
... Am 26. Maerz 1979 bezieht ein Mann im
Inter_ Hotel "Stadt Berlin" am Alexanderplatz
das Zimmer 3507. In Fachkreisen wegen der oft
unberechenbaren gelegentlichen Namenswechsel
auch "Hotel 37 Stufen" genannt.
Geruechte, er weise seinen Zimmer ~ Nummern
Postleitzahlen & Auto ~ Kennzeichen tiefere
Bedeutungen zu muss man entschieden dementieren:
In Algier logierte er bereits auf Zimmer 55 und
im Pariser Nobel ~ Hotel Sante belegte er die
komplette Suite 34 ohne dass sich daraus irgend-
welcher Zusammenhang zu irgendwas ergibt.
Es weist sich per Diplomatenpass der Volksdemo-
kratischen Republik Jemen als Ahmed Adil Fawaz aus.
Der Diplomatenstatus ist ein nicht zu unter-
schaetzender Schutz vor allerlei Unwaegbarkeiten.
Rezeptionschef Thilo empfindet es nie als
Stoer_ Faktor, dass ausser dem Geburtsjahr
an der Identitaet des Mannes nichts stimmt.
Der geheim & Geheimnisvoll Reisende ist Gast
des 1. Sekretaers der Botschaft von Suedjemen.
Begleitet wird er von einem Mann, der sich mit
dem Jemenitischen Sonderpass Nr. 003 102 als
Ali Bin Ali Thabet ausweist. Dieser irritiert das
Ostberliner Hotelpersonal in den folgenden Jahren
durch immer neue Passnamen ebenso wie gelegent-
liche Wechsel der Nation, fuer die er seine Mission betreibt.
Am Flughafen Schoenefeld erwartet ihn beim nexten
Besuch denn auch prompt der Vertreter eines ganz
anderen Landes. An der Gangway steht Durgham
Abdullah al Dbak, irakischer Botschaftsrat in der DDR [...]
[...] Am 28. Maerz 1986 werden am Kottbusser Tor,
Zentrum des Berliner Bezirkes Kreuzberg die Bueros
der "Deutsch Arabischen Gesellschaft" Ziel eines Bomben ~ Attentats.
Ein exklusiver Club, dem Jahre darauf FDP _Vize
"Mr. 18%" aus Muenster Juergen Moellemann
als Vorsitzender dient.
Verurteilt wird fuer diesen Anschlag der Jordanier
Ahmed Hasi, Bruder eines in London aufgefallenen Airjet _Piraten.
Erheblicher Irrtum bei Ermittlern und lancierte
Falschmeldungen von "Nachrichtenbeschaffern"
positionieren Hasi zugleich als "Bombenleger in
der Berliner Diskothek La Belle" ganz weit oben
auf der informellen Verdachtsliste.
Er kassiert deshalb wegen der eher harmlosen
Verpuffung am Kottbusser Tor 14 Jahre Zuchthaus.
Der Mitangeklagte Palaestinenser Faruk Salameh
zahlt mit 13 Jahren.
Auftraggeber auch dieser Tat ist nach Schluss-
folgerungen von Staatsanwalt Detlev Mehlis
der syrische Geheimdienstmann Said Haitham,
Major beim Militaerischen Nachrichtendienst
der Luftwaffe zu Damaskus... ...
In Sachen "La Belle" absolvieren Jahre darauf
gaenzlich andere Personen einen Marathon
der Gerichtsbarkeit. Auf Hasi kommt man in
diesem Zusammenhang nicht mehr zu sprechen.
Einige Tage spaeter bekommt Stasi _Vize General
Gerhard Neiber einen Vermerk auf den Tisch.
Zusammengefasst wird darin ein Gespraech,
das DDR- Spionage _Chef Markus Wolf mit dem
Leiter der ungarischen Aufklaerung "Allavedelmi
Hatosag" <AVA>, Generalmajor Janos Bogye
ueber Carlos @ Budapest fuehrte.
Das Ministerium fuer Staatssicherheit <MfS>
verschafft sich in den kommenden Monaten ein
Bild von dem, was es in seinen Akten als "Carlos _
Gruppierung" bezeichnet.
Eine am 26. Juni 1980 mit dem Stempel
"Streng geheim!" versehene Vorlage beinhaltet
handschriftliche Kommentare von Erich Mielke,
dem "Minister fuer Staatssicherheit" und damit
oberstem Geheimdienstler der Deutschen Demokratischen Republik.
Das Papier skizziert das geplante weitere Vorgehen.
Man will die "Gruppe Separat" unter Kontrolle
bringen, ihre Absichten erkunden... ...
US-Minister Alexander Haig seinerseits macht
das Thema Terrorismus zum Ausgangspunkt
einer internationalen Propagandakampagne.
Bereits am 15. Mai 1981 scheint die Weltoeffent-
lichkeit seine These bestaetigt zu sehen.
Auf dem Petersplatz zu Rom veruebt der in
Ankara als Rechtsextremist und Gefolgsmann
von Abdullah Catli "aktenkundige" Mehmet Ali
Agca einen Anschlag auf den Papst.
Johannes Paul II. kommt knapp mit dem Leben
davon, die Kugel verfehlt lebenswichtige Organe
um Bruchteile von Millimetern.
Als Hintermann des Anschlages wollen italienische
Geheimdienste in trauter Gemeinsamkeit mit der
CIA den in Rom arbeitenden Angestellten eines
Reisebueros aus Bulgarien namens Sergej Antonov
geortet haben. Ueber den soll Russlands KGB am
Faden der Pistole Agcas gezogen haben.
Einblick in deren Dossiers, die genaueres
ueber Zustandekommen & Inneren Zusammen-
hang dieser behaupteten Spuren vermitteln bleibt
der Oeffentlichkeit bis heute verwehrt {... }
[...]Auch ueber Gerhard Heinrich Albartus aus
Papenburg im Emsland, der einst als Lehramts-
anwaerter ins Berufsleben startete weiss das MfS Einzelheiten:
"Seit seiner Freilassung steht er unter Kontrolle gegnerischer Organe".
Gerd Albartus sass bis 1981 in Haft, nachdem
ihm am 3. Januar 1977 unter laufender Observation
die Durchfuehrung eines Brandanschlages auf das
Kino Gloria -Palast in Aachen gelang, ohne dass
die polizeilichen Beschatter dies verhindern konnten.
Sie liessen sich sogar als Helfershelfer einspannen!
Auf des Lichtspielhauses Leinwand lief ein Film
namens "Unternehmen Entebbe", der eine Flug-
zeugentfuehrung schildert, die am 3. Juli des
Jahres 1976 blutig zu Ende ging.
Er verherrlicht die Toetung von Wilfried Boese
und Brigitte Kuhlmann, "Urmutter" der deutschen
OIR- Filiale "Revolutionaere Zellen" _RZ. Ein nicht
ganz gefahrloser Genuss fuer die Zuschauer,
wie sich heraus stellen sollte.
Albartus wird nach seiner Haftentlassung
unter dem Decknamen "Kai" sofort in die
"Gruppe Separat" aufgenommen. Er reist mit
falschen Papieren. Seinen bundesdeutschen
Reisepass mit der Nummer 2215832, ausgestellt
auf Hans -Juergen Buchholz nimmt das MfS
beim Genehmigen einer Transit -Reise genauer unter die Lupe.
Stasi -Abteilung 32 begutachtet :::
"Zur Nachahmung eines Dokuments in solcher
Qualitaet sind umfassende und spezielle Kenntnisse
und Fertigkeiten auf den Gebieten der Papier-
produktion und der Polygraphie, sowie technische
Ausruestungen fuer die Papierherstellung ... ...
und Maschinen fuer die buchbinderische Weiter-
verarbeitung notwendig."
Am 3. Maerz 1983 sind Wilhelm Borostowski
und seine Leute fuer genau 19 Minuten im
Zimmer 1120 vom Inter_ Hotel Metropol.
Weil das "Metropol" nur wenige Schritte vom
traditionellen Agenten _Grenzuebergang am
U- & S-Bahnhof Friedrichstrasse entfernt liegt
erfreut sich diese Herberge bevorzugter Buchung
durch die Separat_ Koordination zepta ... ...
Gegen 21 Uhr meldet sich Weinrich telefonisch
beim 3. Sekretaer der Botschaft Syriens in dessen
Privatwohnung an der Singerstrasse 80 zu Friedrichs-
hain. Er will eine Tasche in der diplomatischen
Vertretung deponieren, die immer auch als Waffen-
lager fuer allerlei Untergrundorganisationen und
Drehscheibe in deren Handelsnetzen diente.
Zusammen mit Nabil Chritah (Shritah) geht es
dann im Taxi "Unter den Linden" entlang zur
Otto Grotewohl Strasse, die heute wieder Wilhelmstrasse heisst.
Vorbei am Palast -Hotel, in dem am Abend des
selben Tages der jemenitische Diplomat Achmet
Saleh Obadi ein Zimmer bezogen hat. Hinter
"Obadi" verbirgt sich niemand anderes als
"Abul Hakam" alias Kamal Al Issawi ... [...]
... Sass El Sibai am 23. August 1983 im Cafe Moehring?
... Im Abhoerprotokoll einer Lauschaktion der Abteilung XXII [...]
Kurz nach 5 Uhr klingelt im Zimmer 1108 des
Metropol Hotel das Telefon. Mustafa El Sibai nimmt
ab. Am anderen Ende der Strippe spricht Weinrich.
Erkundigt sich, was Sibai heute noch tun will.
Das MfS protokolliert: "Dieser teilt mit, dass er
seit einer halben Stunde im Zimmer ist und zwei Souvenirs da hat."
Ein Lauschprotokoll des MfS vom 25.8.1983
verdient besondere Aufmerksamkeit.
Angezapft war die Botschaft Frankreichs in Ostberlin.
Botschaftsrat Vaugier (Paris) telefonierte
mit seinem italienischen Kollegen Serafini.
"Serafini hat von der soeben erfolgten Explosion
im franzoesischen Generalkonsulat gehoert.
Er moechte wissen, ob es "das" war, woran
Herr Vaugier gestern dachte.
Herr Vaugier bejaht diese Frage und unterstreicht,
dass es "dieselben" sind. Er berichtet, es seien
2 Tote und ueber 20 Verletzte zu beklagen.
Herr Serafini bemerkt, er habe gleich an Vaugier
gedacht, als die Meldung zu ihm durch drang."
[...] Am Vormittag des 9. Januar 1994 warten
zwei Beamte des Polizeilichen Staatsschutzes in
Berlin am Flughafen _Terminal Tegel auf die
Lufthansa Maschine 2404 aus Frankfurt am Main.
Um 10.45 Uhr nehmen sie den Passagier mit
dem syrischen Diplomatenpass 0.000.038 fest.
Es ist Nabil Chritah (Chretah). Enger Mitarbeiter
von Aussenminister Chaddam der sich 2 Jahrzehnte
darauf in Paris mit einer Exil ~ Regierung gegen
die Assad ~ Administration zu Damaskus etabliert.
Das ganze wirkt wie inszeniert.
Drei Tage darauf beginnt in der Turmstrasse 91
zu Moabit vor der 29. Grossen Strafkammer am
Landgericht Berlin ein Prozess gegen Oberstleutnant
Helmut Voigt, ehemals Leiter der MfS -Abteilung XXII/8.
Am Vortage liess Oberstaatsanwalt Detlev Mehlis
allen Prozessbeteiligten auf dem nicht alltaeglichen
Wege "durch besonderen Wachtmeister" die kurz
zuvor in Budapest [unter juristisch wenig erquick-
lichen Umstaenden] zustande gekommenen Aus-
sagen Shritahs zu kommen. [...] ~
Ueber die deutsche Botschaft in Jeddah (Djidda),
Saudi Arabien erreicht den deutschen Innenminister
Friedrich Zimmermann ein auf den Anti -Kriegstag
01.09.1983 datierter Bekennerbrief. Der freundlich
mit "Dear Excellence" startende Text wandelt sich
unvermittelt in ein Ultimatum und ist mit dem
Fingerabdruck von Carlos Ilich Ramirez Sanchez signiert.
Die OIR verlangt darin, die Bundesregierung solle
ein lauthals durch die Medien posauntes Ansinnen
nach Auslieferung der in Zuerich inhaftierten
"Nada" Gabriele Kroecher -Tiedemann sofort stoppen.
Der Generalbundesanwalt will die Begleiterin
von Pastor Heinrich Alberts auf seinem legendaeren
Flug mit dem Airjet "Peter Lorenz" in Sachen
OPEC- Besuch am 21.12.1975 vor Gericht stellen.
Zwei Jahre danach, im August 1985 gibt der aus
Bayern in die Bundespolitik vor gestossene CSU ~
Politiker Friedrich Zimmermann den "Verfassungs-
schutzbericht 1984" in Druck.
Darin geht die Pressestelle des Geheimdienstes
noch immer davon aus, dass der armenischen
ASALA die Urheberrechte am Anschlag auf
das Maison de France zu stehen:
"Die 1983 fest gestellten Ansaetze organisato-
rischer Strukturen unter den im Bundesgebiet
lebenden armenischen Extremisten haben sich verfestigt.
Damals war bei den Ermittlungen wegen des
Terroranschlages auf das franzoesische General-
konsulat im Maison de France Berlin (West) am
25. August 1983, fuer den vermutlich armenische
Terroristen verantwortlich sind Schriftmaterial
mit Hinweisen auf die Gruendung einer Unterstuetzergruppe..."
Guck-Rohr auf ASALA @ Sozialnetz.
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Peter Niggl verzichtet an dieser Stelle leider auf
eine Bewertung der von ihm aus Aktenvermerken
rekonstruierten Ereigniskette.
Immerhin war sich der gewiefte CSU_ Politiker
Friedrich Zimmermann darueber im Klaren,
dass neben der "Geheimarmee Armeniens" und
"Carlos" eine Reihe weiterer Varianten im Spiel sein konnten.
Was den fingerprinted signierten Brief aus Jeddah
vom 1.9.83 anging, konnte es sich durchaus auch
um eine spontane Nutzung der Angelegenheit zur
Trittbrettfahrerei handeln. Zumal niemand so recht
das Kuriosum zu erklaeren vermag, warum im
Bekennerbrief keine weiteren Anliegen mehr
in Richtung Paris formuliert wurden.
Wer sprengt denn ein General ~ Konsulat von
Frankreich in die Luft, wenn er der Auslieferung
einer Deutschen von der Schweiz in die BRD
Steine in den Weg legen will?
Fritze Zimmermann zeigte sich mit seiner
vorsichtigen Quellen ~ Interpretation einmal
mehr als umsichtiger Denker, der nicht fahr-
laessig ungepruefte Hypothesen und Spiegel ~
Fechtereien zum Leitstern von Grundsatz-
Entscheidungen der Innenpolitik erhob.
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Standorte & Anwendungen zum Buch Tod in Berlin auf Sozialnetz-Sites :
STPB-MdF & Issawi ~ ~ La Prol 4J6 "Entflammte Souvenirs" & "Die Souvenirs des Abul Hakam"
23_6 = MP WF im Juli 2004 ; deren spaetere Zieldatei wird MCA-SSRP_4J6 oder SCALET 4J4
Kamal Al Issawi @ 11-14_ Konstanz ~ ~ AWL Waffenkunde: Explodierende Kleinmunition
Guckrohr Niggl Allgemein & In Tateinheit mit Weinrich.
Issawi @ Nu10J @ mit Weinrich ; Konstanz @ SN ; Konstanzer @ SN ;
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LinX zum AWL ~ Lexikon ~ Eintrag weiterer Personen,
die im Text vor kommen: [Alamut Web Lexikon] :::
Moustapha El Sibai ; Carlos ; Abdullah Catli ;
Im Sommer 2009 nicht mehr bzw. noch nicht wieder online
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Wer Bibliotheks - Standorte selbst recherchieren will,
findet hinter dieser Klinke geeignete Drehscheiben.
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Bei all den vielen QTW die Uebersicht behalten -
Oliver Schroem's "Schatten des Schakals"; Diese Seite wird
in der Supanavy unter anderem mit folgenden Stichworten
verlinkt : OIR ~ Org ; Asala ; Berlin & Maison de France #
Gleichfalls zu erwarten sind mindestens :
Manfred Kittlaus ; Gas ; Unternehmen Entebbe ;
Papst;
Catli ; Agca ; Brigitte Kuhlmann ; Wilfried Boese ...
================ 1st site_pub: 2.7.2004 =================
URL of this Site ::: QtW.in/N/i/g/Qnig.Peter_Niggl_Harri_Winz.Tod_in_Berlin.htm
Alt : http://de.geocities.com/nu10j/Y_Peter-Niggl_Tod-in-Berlin_QTW-Carlos.htm
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~ esoz.eu & Sozialnetz & Blumenwiese
~ 999 Trittbretter & Der Name des Zuges ist das Geheimnis
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