Guerilla von Staats wegen.
ist die verharmlosende Schlagzeile. Die SZ wagt nicht die echte Schlagzeile:
Massenmorde an eigener Bevölkerung durch Geheimdienste.
Von Jonathan Stock
Es war ein Geheimnis vieler Nato-Länder: Untergrundarmeen sollten bei einem Einmarsch der Sowjetunion den Guerilla-Kampf aufnehmen. Die Spuren gehen zurück bis in die fünfziger Jahre - die Nato mauert noch heute.
Der italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti vor Gericht wegen Mordverdachts und Kontakten zur Mafia. Im Zuge der Verhandlungen enthüllt er die Existenz einer italienischen Geheimarmee. (Foto: dpa)
Deutschland im September 1952, Kanzler Adenauer treibt mit voller Kraft die Westintegration der jungen Bundesrepublik voran, eines seiner großen Ziele: die Aufnahme Deutschlands in die Nato. In diese Zeit platzt die unglaubliche Aussage eines ehemaligen SS-Offiziers. Eine Aussage, deren Folgen einen transatlantischen Skandal auslösen werden. Hans Otto erklärt der hessischen Kriminalpolizei, er gehöre "einer politischen Widerstandsgruppe an, deren Aufgabe es war, im Fall eines russischen Vormarsches Sabotageakte durchzuführen und Brücken zu sprengen".
Die politische Widerstandsgruppe ist der von Rechtsextremen dominierte "Bund Deutscher Jugend“, kurz BDJ. Otto sagt aus: "Etwa 100 Mitglieder der Organisation wurden politisch geschult, und in der Bedienung von amerikanischen, russischen und deutschen Waffen und in der Anwendung militärischer Taktik unterwiesen. Die Mitglieder dieser Organisation waren hauptsächlich ehemalige Offiziere der Luftwaffe, des Heeres oder der Waffen-SS."
Otto erzählt der Polizei, dass ein amerikanischer Geheimdienstmitarbeiter für das Geld und den größten Teil der Ausbildung und Ausrüstung sorgte. Die Männer seien in der Nähe von Wald-Michelbach, einer Gemeinde im hessischen Odenwald, unterrichtet worden, hätten ein Haus mit einer unterirdischen Schießanlage und einem Bunker ganz in der Nähe.
Otto selbst zeigte sich mit zunehmender Tätigkeit unwillig über die unterrichteten Methoden: "Er lehrte uns beispielsweise, wie man jemanden tötet, ohne eine Spur zu hinterlassen, wenn man ihn einfach mit Chloroform bewusstlos macht, ihn in sein Auto setzt und einen Schlauch benutzt, um die Abgase des Autos ins Wageninnere zu leiten. Er lehrte uns auch gewisse Vernehmungstechniken, wie man Gewalt anwenden kann, ohne Spuren zu hinterlassen.“ Es klingt wie die Aussage eines Spinners.
Aus einer Aussage wird ein Skandal
Doch vier Tage später, am 13. September 1952, stürmt die Polizei die Zentrale des BDJ im Odenwald. Sie verhaftet Mitglieder, konfisziert Waffen, Munition und Sprengstoff, ebenso jede Menge Akten. Eines der aufgefundenen Papiere überrascht die Ermittlungsbeamten besonders: "Diese Liste enthielt die Namen der Personen, die eliminiert werden sollten. Die Liste war nicht vollständig, weil daran immer noch gearbeitet wurde.“ Auf der Liste stehen die Namen vieler bekannter deutscher Kommunisten, die im Fall einer Invasion ermordet werden sollten - aber auch Namen gemäßigter Sozialdemokraten, wie der von Heinrich Zinnkann, damals Innenminister Hessens.
Der Vorfall sorgt in politischen Kreisen für einen Skandal. Eine geheime Organisation als Basis illegaler Tätigkeiten, außerhalb jeder legislativen Kontrolle und unter dem Einfluss amerikanischer Geheimdienste?
Der Journalist Leo Müller berichtet, dass, nachdem die Liste gefunden wurde, "die Überraschung so groß war, dass die meisten mit Unglauben reagierten". Bundeskanzler Konrad Adenauer behauptet, von der ganzen Affäre nichts gewusst zu haben, während Walter Donelly, der amerikanische Hochkommissar in Deutschland, erklärt, dass das Netzwerk ohnehin genau in diesem Monat aufgelöst werden soll. Schon am 30. September urteilt das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, dass alle verhafteten Mitglieder der Gruppe freizulassen sind.
Hessens Ministerpräsident Georg August Zinn reagiert verärgert: "Die einzige juristische Erklärung für diese Haftentlassung kann sein, dass die Leute in Karlsruhe einer amerikanischen Anweisung folgten.“ Er beschließt, die Öffentlichkeit zu informieren. Am 8. Oktober 1952 tritt er nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Adenauer vor das hessische Parlament: "Am 9. September 1952 erfuhr eine Außenstelle des hessischen Verfassungsschutzamtes von einer geheimen Organisation, die 1950/1951 von den Anführern des BDJ unter der Bezeichnung TD, 'Technischer Dienst', gegründet wurde.“
Nach einer Erläuterung ihrer Arbeitsweise fügt er hinzu: "Am 1. Oktober ordnete der Oberbundesanwalt die Freilassung der Verdächtigen an, da die Organisation auf Anordnung der amerikanischen Geheimdienste geschaffen wurde.“
Ein Aufschrei geht durch den Landtag, die New York Times schreibt von deutsch-amerikanischen Krisensitzungen, der Spiegel berichtet: "Die BDJ-Affäre hat in den verschiedenen Hauptquartieren des amerikanischen Geheimdienstes große Unruhe ausgelöst. Der 'Technische Dienst' in Deutschland ist eine Abteilung eines umfassenden Partisanennetzwerks, das von den Vereinigten Staaten unterstützt wird und sich über ganz Europa verteilt.“
Sabotage hinter feindlichen Linien
Zum ersten Mal erfährt die Öffentlichkeit etwas von einem deutschen sogenannten Stay-behind-Netzwerk. "Stay behind“ - der englische Begriff für "zurückbleiben" war die Taktik einer britischen Spezialeinheit, die im Zweiten Weltkrieg mit Fallschirmen hinter den feindlichen Linien absprang und Sabotageakte verübte. Nach der Niederlage Deutschlands im Jahr 1945 fürchten sich die USA und Westeuropa vor einer sowjetischen Invasion und bauen ähnliche Gruppen auf. An Antikommunisten und Erfahrung mit Waffen mangelt es kurz nach dem Krieg nicht. Doch nach der Auflösung des BDJ geraten die Netzwerke aus dem Blick der Öffentlichkeit - fast vierzig Jahre lang.
"Der Aufbau der Stay-behind-Organisationen der Nato-Staaten begann schon kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, bestätigt ein offizieller Bericht der deutschen Regierung im Dezember 1990: "Die Einheiten der von den allierten Geheimdiensten auf deutschem Territorium bis 1955 aufgebauten Nachrichtenbeschaffungs- und Schleusungsorganisation wurden 1956 vom BND übernommen.“ In dem Bericht heißt es auch, dass die Organisation nicht, wie versprochen 1952 aufgelöst wurde. 104 Personen arbeiteten noch mit dem BND zusammen.
Allerdings wolle der Geheimdienst - nach Vereinbarungen mit den Verbündeten - die Organisation bis zum April 1991 auflösen. Der Kalte Krieg ist vorbei, die Geheimarmeen werden nicht mehr gebraucht.
Als Andreotti auspackte
Dem Bericht vorausgegangen waren Enthüllungen des italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti im Oktober 1990. Um sich von Mordverdacht und Mafiatätigkeiten freizukaufen, enthüllt Andreotti die Existenz einer italienischen Stay-behind-Organisation namens "Gladio“, der lateinische Ausdruck für das römische Kurzschwert - auch ein Symbol des faschistischen Italiens unter Benito Mussolini. Die Gruppe bestehe aus Antikommunisten, unterhalte geheime Waffenlager und solle einen Untergrundkrieg im Falle einer sowjetischen Besatzung führen.
Andreotti verweist auch auf eine übergeordnete Befehlsstruktur der Nato - diesen Hinweis tilgt er aber wenig später aus dem Dossier. Das erste Mal seit den fünfziger Jahren erfährt man wieder etwas von einer Stay-behind-Organisation. Doch nicht nur Italien, auch die meisten anderen westeuropäischen Staaten räumen daraufhin zögerlich ein, dass ihre Länder geheime Armeen für den Fall der Fälle unterhalten würden.
Einen Monat später diskutiert das Europäische Parlament den "Gladio"-Skandal. Im Amtsblatt C 324/201 heißt es: "In der Erwägung, daß diese Organisation sich seit mehr als vierzig Jahren jeglicher demokratischer Kontrolle entziehen konnte, und daß sie von den Geheimdiensten der betreffenden Staaten in Zusammenarbeit mit der Nato geleitet wurde“, verurteilt das Europäische Parlament "die Einrichtung von geheimen Organisationen zwecks Einflußnahme und Durchführung von Aktionen" und fordert eine volle Aufklärung. Aber nur Belgien, die Schweiz und Italien richten parlamentarische Untersuchungskommissionen ein und veröffentlichen ihre Berichte.
» Es kann nicht hingenommen werden, dass Steuergelder dafür verwendet werden, Bürger zu töten. «
Der Schweizer Historiker Daniele Ganser über die "Stay-behind"-Truppen |
Erst 18 Jahre später publiziert der Schweizer Historiker Daniele Ganser eine umfangreiche Studie über die Arbeit der Stay-behind-Organisationen. In elf Nato-Staaten und in den neutralen Ländern Schweden, Schweiz, Österreich und Finnland seien die "Stay-behind"-Organisationen tätig gewesen, heißt es dort.
Außerdem hätten die Gruppen auch in einigen Ländern massiv innenpolitisch interveniert - zumindest in Belgien, Griechenland, der Türkei, Frankreich und Italien, etwa beim Bombenanschlag auf den Hauptbahnhof von Bologna 1980.
Ganser sieht in den geheimen paramilitärischen Stay-behind-Truppen der Nato zweierlei: Sie waren einerseits kluge Vorsichtsmaßnahme, aber auch Quelle des Missbrauchs und Terrors. "Es kann nicht hingenommen werden, dass Steuergelder dafür verwendet werden, Bürger zu töten", sagt er im Gespräch mit sueddeutsche.de.
Die Fakten zeigten, dass die Legislative "nicht in der Lage war, die Geheimarmeen wirksam zu kontrollieren. So etwas ist zwar aus totalitären Staaten bekannt - aber für Demokratien ist es zumindest überraschend", so Ganser weiter.
Eine umfassende Aufklärung scheitere aber daran, dass die Nato Protokolle und Aufzeichnungen über Stay-behind-Netzwerke bis heute nicht zugänglich mache.
Das Militärbündnis nahm offiziell im November 1990 zu den Vorwürfen Stellung, als ein Sprecher bestätigte, dass "die Nato niemals einen Guerillakrieg oder Geheimaktionen in Betracht gezogen hat. Sie hat sich immer mit den militärischen eigenen Angelegenheiten und der Verteidigung der allierten Grenzen“ beschäftigt. Einen Tag später erklärte ein anderer Sprecher, dass die Nato niemals zu geheimen militärischen Angelegenheiten Stellung nehme, und deshalb der Bericht vom Vortag falsch sei. Dies war die einzige und letzte Stellungnahme - bis heute. Also bleiben auch fast zwanzig Jahre nach Ende des Kalten Krieges die Stay-behind-Organisationen der Nato-Länder noch immer ein Rätsel.
www.sueddeutsche.de/politik/9/463615/text/3/
Eine uns alle dringend angehende Herausforderung:
Die Anschläge in Mumbai
Von Elias Davidsson
Die Wiedereröffnung der beiden durch die Anschläge in Mumbai vor drei Wochen zerstörten Luxushotels wurde am Wochenende auch in ARD und ZDF gefeiert. An der Darstellung Indiens, dass die Anschläge, bei denen 171 Menschen getötet wurden, von überwiegend pakistanischen Attentätern, durchgeführt wurden, zweifelt nicht nur die Regierung in Islamabad. Elias Davidsson empfiehlt, bei der Beurteilung der Attentate die Lehren zu berücksichtigen, die aus den immer noch unaufgeklärten Ereignissen vom 11. September 2001 in den USA sowie vom 7. Juli 2005 in London zu ziehen sind. Auch in Mumbai zeigen sich Widersprüche zwischen Fakten und Behauptungen in den Medien. – Die Redaktion.
Inzwischen wieder für Gäste geöffnet – Hotel Taj Mahal vor drei Wochen
Quelle: Mumbai Mirror
Um die richtigen Fragen zu den Anschlägen in Mumbai zu stellen, sollte man die Ereignisse des 11. September 2001 studieren, denn diese liefern mehr als irgendein anderer Terroranschlag den Schlüssel zur Enträtselung der verschiedenen Anschläge in der Welt. Bei dem des 11. September starben ca. 3.000 Menschen. Obwohl er nicht der erste in den USA war (schon 1993 wurden Bomben im World Trade Center zur Explosion gebracht), war es nicht nur der allergrößte Anschlag in den USA seit über 100 Jahren, sondern er wurde auch zum Anlass für tief greifende politische und militärische Maßnahmen seitens der USA, Europas und anderer Länder genommen, die unsere Welt verändert haben.
Aufgrund dieser vermeintlich aus dem Ausland kommenden Anschläge bombardierten die USA Afghanistan und versuchten sogar, damit den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Die USA setzten zugleich einen sogenannten Krieg gegen den Terror in Gang, dessen Endziel und Dauer unbestimmt bleiben. Im Innern wurden zahlreiche Gesetze geschaffen, die elementare Menschenrechte und die amerikanische Verfassung verletzen. Ähnliche Gesetze wurden in europäischen Ländern verabschiedet, die bürgerliche Rechte außer Kraft setzen und die ganze Bevölkerung wie potentielle Verbrecher behandeln. Jüngstes Beispiel: das am Freitag im Bundesrat mit einer Stimme Mehrheit durchgezogene BKA-Gesetz.
Lehren aus dem 11. September 2001 ziehen
Quelle: NRhZ-Archiv
Welche Lehre ist aus den Untersuchungen der Ereignisse des 11. September zu ziehen, die uns in der Bewertung der heutigen Ereignisse von Mumbai helfen könnten?
• Die erste Lehre ist: Vertraue nicht den Medien.
• Die zweite Lehre ist: Vertraue nicht den Politikern
• Die dritte Lehre ist: Im Zweifel stelle die 'cui bono'-Frage? Wer hat an einer bestimmten Entwicklung ein Interesse?
Zahlreiche amerikanische Bürger haben sich diese Axiome der Terror-Analyse bereits zueigen gemacht: Laut Meinungsumfragen vermutet etwa ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung - etwa 80 Millionen Menschen -, dass ihre eigene Regierung in die Anschläge des 11. September verwickelt war. Unter diesen Skeptikern befinden sich frühere hohe Beamte der Bush-Regierung, Offiziere, frühere Angestellte der Geheimdienste und Tausende von Akademikern, Wissenschaftlern, Ingenieuren, Piloten und berühmten Schauspielern. Diese Vermutungen zeigen, dass trotz einer gewaltigen Medienpropaganda gegen den "islamischen Terror" und der systematischen Vertuschung von zahlreichen Befunden über die Anschläge des 11. September, diese 80 Millionen Menschen weder den Medien noch der politischen Klasse vertrauen.
Empirische Befunde
Dass eine so große Diskrepanz zwischen der Volksmeinung und der Berichterstattung der Medien entstanden ist, ist nicht selbstverständlich. Normale Bürger lassen sich nicht "en masse" auf verrückte Verschwörungstheorien ein, schon gar nicht auf Theorien, welche die Grundlagen des herrschenden politischen Systems in Frage stellen. Der Grund für die immer größere Anzahl von 9/11-Skeptikern ist nicht in der Tiefenpsychologie zu suchen, sondern in ganz einfachen empirischen Befunden, wie sie hier kurz beschrieben werden.
1. Obwohl die Anschläge des 11. September der größte Massenmord in der Geschichte der USA waren, wollten die Behörden der USA keine Untersuchung dieser Ereignisse durchführen.
2. Kein einziger Mensch wurde wegen Beihilfe zu diesem Massenmord angeklagt und vor Gericht gestellt.
3. Die amerikanischen Behörden ließen es ungestraft zu, dass wichtige Beweise, die zur Enträtselung des Verbrechens notwendig waren, zerstört wurden, u.a. der Stahl der Zwillingstürme und auf Tonband aufgenommene Zeugenberichte.
4. Die amerikanischen Behörden haben der Welt keinen Beweis vorgelegt, dass das Verbrechen des 11. September in irgendeiner Weise mit Afghanistan zu tun hatte.
5. Die amerikanischen Behörden haben sich nicht besonders bemüht, den mutmaßlichen Anstifter des Verbrechens, Osama bin Laden, zu fangen. Er wurde nicht einmal für seinen Anteil am 11. September angeklagt. Die Webseite des FBI über Osama bin Laden erwähnt diese Ereignisse nicht einmal.
6. Die amerikanischen Behörden haben keinen Beweis vorgelegt, dass irgendwelche islamischen Terroristen in die Flugzeugen eingestiegen sind, die am 11. September abgestürzt sind.
7. Noch nie in der Geschichte sind stahlverstärkte Hochhäuser wegen Feuer eingestürzt. Am 11. September stürzten drei (nicht zwei) Hochhäuser senkrecht im freien Fall ein, davon zwei nach ca. einer Stunde Feuer. Ein großer Teil der Gebäude verwandelte sich noch im Fallen in ganz feinen Staub. Dieser Vorgang kann nur durch besondere Typen von Sprengstoff erzeugt werden. Und tatsächlich haben über 100 Feuerwehrleute Sprengstoff und Sprengungen bezeugt. Experten haben in dem Einsturz der Gebäude zehn Eigenschaften einer kontrollierten Sprengung erkannt.
Diese Befunde können von jeder Person durch eine Recherche in den amerikanischen Medien und offiziellen Berichten - die im Internet auffindbar sind - nachvollzogen werden. Keiner der oben genannten Befunde ist spekulativ oder beruht auf geheimen Quellen. Während diese Befunde sich alle auf offene Quellen beziehen, werden Hinweise auf sie arge Verschwörungstheorie abgetan. Die Angst vor der Wahrheit nimmt pathologische Züge an. Es bedarf immer mehr Anstrengungen und Verkrampfungen seitens der herrschenden Medien und Politiker, um dem Volk die Wahrheit über diese Ereignisse vorzuenthalten.
London, 7. Juli 2007
Auch in Großbritannien wird vermutet, dass die Geheimdienste hinter den Anschlägen des 7. Juli 2005 gestanden haben. Dafür gibt es einige Anzeichen. Davon werden hier nur zwei erwähnt:
1. Nichts ist zu erfahren über die merkwürdige "Übung", die am gleichen Morgen in London durchgeführt wurde: Das Sicherheitsunternehmen 'Visor Consultants' simulierte im Auftrag eines nicht identifizierten "Kunden" einen Terroranschlag, der sich in jenen U-Bahnstationen, wo das Blutbad stattfand, abspielen sollte. Dies erklärte niemand anders aufgeregt und bestürzt im BBC Radio als der Chef dieser Sicherheitsfirma, Peter Power, selbst. Dann schwieg er und antwortete dem Journalisten nicht mehr. Deutsche Medien schwiegen darüber. Keine Untersuchung der mutmaßlichen Zusammenhänge zwischen dieser "Übung" und den Anschlägen hat je stattgefunden.
2. Die mutmaßlichen Attentäter, vier junge Muslime aus Großbritannien, konnten nicht in der Untergrundbahn geortet werden, denn der Zug, der sie nach Euston Station bringen sollte, fiel aus. Damit hatten die Hintermänner offensichtlich nicht gerechnet. Die jungen Männer kamen also verspätet nach Euston und konnten die Untergrundstationen nicht erreichen, bevor die Bomben explodierten. Am selben Morgen, so einige Medienberichte desselben Tages, wurden bis zu drei Personen auf der Strasse in London von der Polizei erschossen. Man weiß nicht, wer erschossen wurde. Waren es diese junge Männer? Über diesen Vorfall wird geschwiegen.
Nichts Neues – siehe Operation Gladio
Dass Regierungen insgeheim Terroroperationen organisieren, die Gegnern untergeschoben werden, ist nichts Neues in der Menschheitsgeschichte. Solche Geheimoperationen wurden in Italien und Belgien in den 70-er Jahren unter dem Namen Operation Gladio und unter Aufsicht der NATO ausgeführt, um linksextreme Organisationen zu diskreditieren. Darunter war der Anschlag im Bahnhof von Bologna. Das europäische Parlament hat inzwischen einen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung von Operation Gladio eingerichtet, aber NATO-Regierungen bestehen darauf, Dokumente über diese Operation geheim zu halten. Solche Operationen bezeichnet man als "unter falscher Flagge" durchgeführt. Eine Sammlung von Artikeln (in englischer Sprache) über Operationen unter "falscher Flagge" gibt es inzwischen auf der Webseite: http://www.aldeilis.net/english/index.php?option=com_content&task=category§ionid=24&id=257&Itemid=141
Einige Befunde zu Mumbai
Und nun zu den jüngsten Anschlägen in Mumbai. Es gibt inzwischen Indizien dafür, dass die tatsächlichen Vorgänge in Mumbai in keiner Hinsicht mit der offiziellen Darstellung übereinstimmen. Einige Befunde sollten hier genügen:
In den ersten Tagen der Gefechte wurde in verschiedenen Medien in Großbritannien und Indien berichtet, einige der Terroristen seien festgenommen worden. Die Zahl der Festgenommenen variierte zwischen 2 bis 8. The Hindu sprach von dreien, Hindustan Times vom 28. November erwähnte zwei; Daily Telegraph vom 29 November sprach von acht. Jetzt aber wird behauptet, dass nur ein einziger mutmaßlicher Terrorist noch am Leben ist. Wenn alle diese Berichte richtig sind, folgt daraus, dass die anderen Terroristen in der Haft umgebracht wurden. Damit sie nichts ausplaudern?
Laut Times of India, sprach die Ansagerin von India TV in einer Live-Sendung mit einem der mutmaßlichen Terroristen, der sich als Shahadullah vorstellte und vom Hotel Oberoi in Mumbai telefonierte. Er behauptete aus Hyderabad in Indien zu stammen. Von ihm wurde später nichts berichtet. Als die Ansagerin ihn nach den Forderungen der Attentäter fragte, wusste er zunächst nichts zu sagen und musste jemanden in seiner Nähe fragen, bevor er ihr zögernd zur Antwort gab, es handele sich um die Forderung nach Freilassung islamistischer Gefangener in Indien. Wie glaubwürdig ist die Annahme, dass ein Mensch, der sein Leben aufs Spiel setzt, nicht mal den Grund seines Kampfes kennt? Eine Übersetzung der indischen Sendung befindet sich im Internet unter http://www.docstrangelove.com/2008/11/28/interview-with-mumbai-terrorist-translated/. Dort kann die Sendung auch in Originalsprache angehört werden.
Allerlei Geständnisse
Der einzig überlebende mutmaßliche Attentäter der Anschläge, ein 21jähriger Mann namens Kasav, soll schon allerlei Geständnisse gemacht haben, z.B. dass die Attentäter sich gewünscht hätten, mindestens 5.000 Menschen umzubringen. Bevor er von der Polizei gerettet wurde und seine Geständnisse machte, war er heftig von einem zornigen Publikum geschlagen worden, wie in einer Videoaufnahme zu sehen ist. Pakistan wird für die Anschläge hauptsächlich aufgrund seiner Geständnisse bezichtigt. Er behauptete u.a., er stamme aus dem abgelegenen Dorf Faridkot im Süden der pakistanische Provinz Punjab. Ein Korrespondent der britische Tageszeitung The Guardian besuchte dieses Dorf, um sich über Kasav zu erkundigen. Laut seinem Bericht vom 2. Dezember 2008 fand er im Dorf keine Anzeichen von Extremistentätigkeit. Niemand im Dorf wusste etwas von Kasav. Niemand erkannte sein Foto. Man weiß demnach nicht, wer Kasav wirklich ist, welche Rolle er bei diesen Anschlägen gespielt hat und ob er überhaupt daran beteiligt war.
Das jüdische Zentrum
Die Medien behaupten, die “Terroristen” kannten sich in den Hotels, wo die Gefechte stattfanden, ganz genau aus und wussten ganz genau, wie man das diskret gelegene jüdische Zentrum findet, von dem kaum ein Mensch in Mumbai weiß. Laut The Indian vom 30. November hätten einige der Attentäter schon vorher in diesem jüdischen Zentrum übernachtet. (Quelle: http://www.thaindian.com/newsportal/world-news/shock-in-israel-over-attack-on-mumbai-jewish-centre_100125556.html). Dabei stellt sich die Frage, ob in einer streng-orthodoxen jüdischen Pension Muslime zum Übernachten willkommen sind. Wenn dieser Bericht aber falsch ist, stellt sich eine andere Frage: Woher wussten die mutmaßlichen Pakistanis überhaupt, dass in Mumbai dieses jüdische Zentrum existiert und wo es sich befindet?
In zahlreichen Berichten wird die Vermutung geäußert, einige der Attentäter stammten aus Großbritannien. Der Londoner Daily Telegraph vom 29. November beruft sich auf Mumbai’s Minister Vilasrao Deshmukh. Diesem zufolge hätten sich zwei in Großbritannien geborene Pakistanis unter den acht (!) festgenommenen Terroristen befunden. Der Daily Mail vom 1. Dezember beruft sich auf indische Sicherheitsbehörden, die bis zu sieben Engländer (Briten) unter den festgenommenen Attentätern vermuteten. Hindustan Times hatte vorher – am 28. November – von zwei unter den Attentätern vermuteten Briten berichtet. Schon an diesem Tag berichteten Medien in Indien, Scotland Yard habe Ermittler nach Mumbai entsandt. Laut NewKerala.com vom 2. Dezember 2008 befanden sich bereits mindestens 9 Ermittler von Scotland Yard und der amerikanischen Bundespolizei (FBI) in Mumbai, um indischen Behörden bei den Ermittlungen zu helfen. Da die meisten Opfer der Anschläge Inder waren, stellt sich die Frage, warum die USA und Großbritannien sich für die Ermittlungen interessieren.
Laut einer ungenannten Quelle soll Israel die Entsendung von 40 Ermittlern nach Indien angeboten haben, die aber von Indien zurückgewiesen wurden. Da ein jüdisches Zentrum in Mumbai angegriffen wurde, und einige Israelis getötet wurden, wurde in Israel natürlich ausgiebig über diese Anschläge berichtet und auch darauf hingewiesen, dass Indien einer der größten Kunden der israelischen Waffenindustrie ist. Im Jahre 2006 z.B. kaufte Indien Rüstungsmaterial aus Israel für mehr als 1,5 Milliarden Dollar. (Jerusalem Post, 1. Dezember). In der arabischen Welt wird vermutet, dass Israel die Allianz zwischen Indien und Israel im Kampf gegen islamische Staaten stärken möchte. Aus dieser Sicht wäre für Israel ein Terroranschlag, der islamistischen Organisationen, bzw. einem islamischen Staat zugeschrieben werden kann, sehr nützlich. Ob tatsächlich irgendwelche Zusammenhänge zwischen den Anschlägen und den Beziehungen zwischen Indien und Israel bestehen, bleibt eine offene Frage.
Gaza 2008 - Israel's Mossad und Shin Beth werden vom Israelischen Volk mit Geld entlohnt.
„Inside jobs“
Ein ehemaliger Chef des militärischen Geheimdienstes Pakistans (ISI), General Hamid Gul, vertrat in einem Interview mit CNN vom 7. Dezember die Ansicht, die Anschläge von Mumbai wie „9/11“ seien beide „inside jobs“. Bei der Frage nach den möglichen Urhebern erklärte er, man wisse, „dass der Anschlag auf den Samjhauta Express ein ähnlicher Fall war, in welchem der pakistanische ISI beschuldigt wurde. Doch dann stellte sich heraus, dass es die militanten Hindus selbst waren, die 68 Passagiere in dem Zug töteten, und dass es ein inside job war.“ In dem Zug, der zwischen Lahore und Delhi verkehrt und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern stärken soll, wie schon sein Name besagt - Samjhauta bedeutet „Verständigung“ -, explodierten am 18. Februar 2007 zwei Bomben. Vier Monate später ergaben die Ermittlungen, dass Oberstleutnant Purohit, ein aktiver Offizier der indischen Armee mit Verbindungen zu militanten Hindus, für die Ausbildung der Täter gesorgt hatte.
Fragen zu Mumbai
Bisher bleiben die Ermittlungen der Anschläge in Mumbai im Nebel. Man muss leider davon ausgehen, dass wegen politischer und strategischer Erwägungen verschiedener Staaten die Wahrheit über die Anschläge geopfert wird. Dennoch können wir uns in der Zwischenzeit die folgenden Fragen stellen und Medienberichte im Licht dieser Fragen kritisch bewerten:
• Wer war daran interessiert, unschuldige Menschen in Mumbai willkürlich zu ermorden? Pakistan? Indien? Israel? USA? Großbritannien? Fanatische Muslime? Fanatische Hindus? Welche Auswirkungen der Anschläge konnten die Täter voraussehen?
• Von wo stammen die Informationen über den genauen Ablauf der Anschläge? Sind diese Quellen zuverlässig? Wurden Zeugen eingeschüchtert bzw. eliminiert?
• Wer genau sind (waren) die Attentäter? Wie wurde ihre Identität nachgewiesen? Wer hat sie trainiert, finanziert? Wann und unter welchen Umständen sind sie gestorben?
• Wird ein Gerichtsverfahren stattfinden? Kann man davon ausgehen, dass der einzige mutmaßliche Täter der Anschläge in Mumbai, Kasav, ein faires Gerichtsverfahren bekommen wird, und dass das Gericht der Wahrheit nachgehen wird?
• Haben sich die Attentäter als Märtyrer betrachtet? Wussten sie, dass sie ihr Leben gefährden werden? Sind sie irgendwo in der islamischen Welt als Märtyrer geehrt worden? Entsprechen Medienberichte der Wahrheit, dass die Attentäter unter Einfluss von Drogen, darunter LSD, handelten?
• Hat irgendeine politische Bewegung sich zu den Anschlägen bekannt? Hat diese politische Bewegung auch eine glaubwürdige zivile Dimension? Wie ist der Bekennerbrief dieser Organisation an die Öffentlichkeit gebracht worden? Hat die Bekennerorganisation sich schon früher für die oben genannte Forderung eingesetzt? Warum wusste ein Attentäter nicht, warum er kämpfte?
Nicht auf Godot warten!
Die Vermutung liegt - wie bei den Anschlägen des 11. September - nahe, dass derartige Ereignisse von Geheimdiensten für politische und strategische Zwecke angestiftet werden. Die bewusste Teilnahme der Medien an der Vertuschung der Wahrheit ist von größter politischer Bedeutung. Die Medien haben ihre Glaubwürdigkeit längst verloren. Die systematische politische Ausnutzung der angeblichen terroristischen Gefahr mit dem Ziel der Abschaffung bürgerlicher Freiheiten, drängt nach Aktionen der Zivilgesellschaft zur Aufklärung dieser Anschläge, insbesondere durch unabhängige internationale Untersuchungsausschüsse, die mit größter Transparenz arbeiten. Godot wird nicht kommen. Es gibt keinen Grund auf ihn zu warten. (PK)
Elias Davidsson ist Isländer, 1941 in Palästina als Sohn jüdischer, aus Deutschland geflohener Eltern geboren, lebt in Alfter bei Bonn und kann über seine Webseite erreicht werden.
http://www.juscogens.org/
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13291
Piazza Walter Rossi Militante Antifascista
INDONESIAN police or military officers may have played a role in the 2002 Bali bombing, the country's former president, Abdurrahman Wahid has said.
In an interview with SBS's Dateline program to be aired tonight, on the third anniversary of the bombing that killed 202 people, Mr Wahid says he has grave concerns about links between Indonesian authorities and terrorist groups. (well whaddya know -- deja vu -- same for Bush, CIA, and Al-Qaeda!)
"The orders to do this or that came from within our armed forces, not from the fundamentalist people," he says.
The program also claims a key figure behind the formation of terror group Jemaah Islamiah was an Indonesian spy.
Former terrorist Umar Abduh, who is now a researcher and writer, told Dateline Indonesian authorities had a hand in many terror groups.
"There is not a single Islamic group either in the movement or the political groups that is not controlled by (Indonesian) intelligence," he said.
(NOTE: CIA and US govt controls Indonesian Intelligence. The 1965 facist coup in Indonesia included the massacre of an estimated 1 million to 3 million civilians suspected of siding with the liberal-communist govt. This Islamic Wahabbi takeover was fully backed by the United States. Today it's a strict religious dictatorship, like Saudi Arabia. Christians in the minority are terrorized and killed, with US approval from Condoleeza Rice. In December 1975, Indonesia annexed East Timor just days after formally declaring Independence from Portugal. As Gerald Ford and Henry Kissinger waved goodbye to Jakarta, Indonesian troops invaded East Timor. CIA and Indonesian intelligence are a symbiotic operation, with CIA as the senior partner of course.)
Von Gerhard Fischer Zehn Jahre nach der Katastrophe ist noch immer nicht geklärt, warum die "Estonia" sank und 852 Menschen sterben mussten.
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Geborgen wurde nur der Bug der Fähre. Die meisten Toten liegen im Meer unter einer Betondecke. Angehörige und Wissenschaftler fordern eine neue Untersuchung. (Foto: AP)
Stockholm – Gegen 20.30 Uhr schlagen die Wellen der Ostsee immer höher. Einige Passagiere werden seekrank. Gegen 23.30 Uhr hat die Estonia die halbe Strecke zwischen Tallinn und Stockholm zurückgelegt.
Es ist immer noch sehr stürmisch. Um kurz vor Mitternacht knallt es im Bugbereich. Das Schiff wankt. Panik bricht aus. Um 0.22 Uhr wird das erste „Mayday“ der Estonia registriert.
14 Schiffe in der näheren Umgebung ändern ihren Kurs, um der Fähre zu Hilfe zu eilen. Um 0.24 Uhr meldet der Funker der Estonia: „Die Motoren sind stehen geblieben. Wir haben 20 Grad Schlagseite, nein 30 Grad.“
Dann reißt der Funkkontakt ab. Die Fähre sinkt in der Nähe der finnischen Insel Utö. Um 0.48 Uhr verliert die Militärbasis auf Utö die Estonia von ihrem Radarschirm.
In der Nacht zum 28. September 1994 ereignete sich die schlimmste zivile Schifffahrtskatastrophe der Nachkriegsgeschichte: 852 Menschen starben, nur 137 konnten gerettet werden, von Helikoptern und von den Schiffen, die zu Hilfe kamen.
Konstruktionsfehler
Warum sank die Estonia? Die Regierungen von Schweden, Finnland und Estland setzten eine Untersuchungskommission ein, deren Schlussbericht 1997 vorgelegt wurde: Demnach hätten stürmische Wellen dazu geführt, dass das Schloss des Bugvisiers weggebrochen sei, die Bugrampe sich geöffnet habe und Wasser ins Autodeck eingedrungen sei. Ein Konstruktionsfehler also.
Aber Kritiker werfen der Kommission bis heute vor, sie hätte viele Fragen nicht beantwortet: Warum sank die Estonia so schnell, in etwas mehr als 30 Minuten?
Warum wurden nicht alle Teile der Fähre untersucht – es könnte doch auch andere Gründe für den Untergang gegeben haben? War Kapitän Arvo Andresson, der das Unglück nicht überlebte, zu schnell gefahren, weil er einen Zeitrückstand aufholen musste?
War es ein Wartungsfehler der schwedischen Reederei? Warum wurden nicht alle Überlebenden angehört? Und schließlich: Warum wurde keiner vor Gericht zur Verantwortung gezogen, weder die Werft noch die Reederei noch die Behörden, die der Estonia allzu leichtfertig die Fahrerlaubnis gegeben haben sollen?
Überlebende, Techniker und Journalisten übernahmen die Aufgabe, diese Fragen zu beantworten. Sie schrieben Bücher und spekulierten, am weitesten ging die deutsche Reporterin Jutta Rabe. Sie hat ein sehr umstrittenes Buch verfasst („Die Estonia“) und einen Film drehen lassen („Baltic Storm“) mit den Protagonisten Jürgen Prochnow, Donald Sunderland und Axel Milberg.
"Deutliche Hinweise für einen Anschlag"
Rabe behauptet, es gebe deutliche Hinweise für einen Anschlag. Es habe vermutlich drei Explosionen an Bord gegeben, und der russische Geheimdienst könnte für das Attentat verantwortlich sein.
Auf der Estonia könnten sich nämlich „seltene Nukleargrundstoffe“ befunden haben, die nach Amerika geschafft werden sollten. Die USA hätten diese Stoffe für den Bau ihrer Weltraumwaffen gebraucht, „insbesondere hinsichtlich ihrer Ziele Richtung SDI-Programm“.
Es gebe dafür keine Beweise, räumt Rabe in ihrem Buch ein, aber Hinweise: „Dass die schwedische Regierung die Estonia unter Beton begraben wollte, ist meiner Ansicht nach das stärkste Indiz.“
Die Regierung in Stockholm hatte 2001 beschlossen, dass es keine weitere Estonia-Untersuchung geben werde. Würde man noch einmal zum Wrack tauchen, würde das bei den Angehörigen neue Wunden aufreißen, hieß es zur Begründung.
Die Politiker in Helsinki und Tallinn schlossen sich dieser Argumentation an. Aber gerade die Hinterbliebenen, die sich in zahlreichen Organisationen zusammengefunden haben, fordern bis heute, die Untersuchungen wieder aufzunehmen und nach dem Wrack zu tauchen, das nur 80 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.
Sie wollen zum einen die Wahrheit wissen. Zum anderen wollen sie, dass die Gründe für den Untergang zweifelsfrei aufgezeigt werden, damit sich eine ähnliche Katastrophe nicht wiederholt. Auf der Ostsee fahren derzeit 86 große Fähren, die 45 Millionen Reisende pro Jahr transportieren. Einige dieser Schiffe ähneln der Estonia.
Auch Wissenschaftler fordern eine neue Untersuchung, zum Beispiel Dracos Vassalos, Professor an der University of Strathclyde in Glasgow. Vassalos und sein Team sind führend in Europa, wenn es um Schiffsbautechnik geht; sie verwenden unter anderem moderne Computersimulationen.
In der schwedischen Fernsehsendung uppdrag granskning, die mit dem deutschen Magazin Panorama zu vergleichen ist, sagte Vassalos, dass die Experten der stark kritisierten Untersuchungs-Kommission nicht über die Technik verfügten, um alles zu ergründen.
So seien etwa große Teile des Sinkverlaufs bislang nur Spekulation. „Es wäre wichtig, herauszufinden, warum das Schiff so schnell gesunken ist“, sagte Vassalos, „wenn ein Schiff langsamer sinken würde, hätte man noch Zeit, die Menschen in Sicherheit zu bringen.“
Er verlangt, die Estonia-Katastrophe „auf internationalem Niveau systematisch zu untersuchen“. Dass sich die Politiker weigern, ist für ihn ein Rätsel: „Ich kann nicht verstehen, wie wir uns zur Ruhe setzen können, ohne exakt zu wissen, wie 852 Menschen gestorben sind.“