Sexuell kompatibel? Aroma Liebe
Digitale Duftmarke
Von Julia Mohr -- ZEIT ONLINE 25.4.2009 - 13:42 Uhr
Im Netz können Singles künftig ihren Körpergeruch als Zahlen-Code erfassen lassen. Ein Abgleich soll verraten, welchen potenziellen Partner sie gut riechen können
Aussehen, Hobbys, Beruf . Singles geben auf Datingplattformen im Internet vieles preis, um einen passenden Partner zu finden. Ob beim Foto oder im Profil geflunkert wurde, zeigt sich aber erst beim persönlichen Rendezvous. Dann entscheidet sich auch, ob sich das potenzielle Paar gut riechen kann. Denn der Körpergeruch eines Menschen ist entscheidend dafür, wie anziehend er auf das andere Geschlecht wirkt. Die Duftstoffe verraten dem Gegenüber etwas über das Immunsystem und die Gene.
Die Nutzer einer Schweizer Online-Datingplattform müssen mit dem Geruchsabgleich künftig nicht mehr bis zum ersten Date warten: Eine digital gespeicherte Duftmarke macht es möglich.
Dazu führen die Singles zu Hause einen Speicheltest durch. Nach 20 Minuten ist das Ergebnis da . in Form eines binären Codes. Der wird dann für jeden Nutzer zugänglich im persönlichen Online-Profil hinterlegt.
Gemeinsam mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Universität Lausanne hat das Schweizer Unternehmen www.basisnote.com diesen Schnelltest entwickelt. Die Nutzer sollen ihn bei der Online-Datingplattform bestellen können und innerhalb von zwei Tagen zugeschickt bekommen. Was der Körpergeruchstest kosten soll, ist noch unklar.
Das Ganze klingt wie ein Scherz, hat aber durchaus einen ernsten biologischen Hintergrund. Die menschliche Nase ist von sensiblen Rezeptoren durchsetzt. Evolutionsbiologen gehen davon aus, dass sie sondieren, ob das Immunsystem unseres Gegenübers sich vom eigenen unterscheidet. Denn je verschiedener die Erbanlagen, desto höher ist die Chance auf gesunde Nachkommen.
Die Stoffe, die dabei eine Rolle spielen, nennen Forscher Haupthisto- Kompatibilitätskomplexe (MHC). Sie sind im Körper dafür zuständig, fremde Eiweißmoleküle wie zum Beispiel Viren oder Bakterien zu erkennen. Je mehr unterschiedliche MHC-Moleküle jemand hat, desto besser ist sein Immunsystem gegen Krankheitserreger gewappnet. Das heißt, der Körperduft verrät auch etwas über die allgemeine Gesundheit eines Menschen. Hinzu kommt der Reiz des Unbekannten: Je stärker sich das Immunsystem unseres Gegenübers vom eigenen unterscheidet, desto angenehmer empfinden wir seinen Geruch.
Der Schnelltest, den die Schweizer Forscher entwickelt haben, misst die MHC-Determinanten im Speichel. Das Profil wird dann in Form von Einsen und Nullen übertragen. "Die Konfiguration der MHC-Determinanten ist charakteristisch für die Geruchskomponente, also für das Geruchsprofil, und bestimmt den Code", erklärt August Hämmerli, Biologe und Gründer von Basisnote.
Der Immungenetiker Andreas Ziegler vom Institut für Immungenetik der Charité Berlin steht dem Test kritisch gegenüber: "Ich halte es für Unsinn, den individualspezifischen Körpergeruch allein auf MHC-Moleküle zu beschränken, obwohl sie sicherlich eine wesentliche Rolle spielen." Ziegler sieht das Hauptproblem darin, dass nicht nur diese Moleküle Einfluss auf den Körpergeruch haben, sondern auch andere Moleküle, die entweder der Mensch selbst oder der Mikroorganismus produziert.
Dass Tiere ihre möglichen Paarungspartner über den Geruch auswählen, ist schon lange bekannt. "Der individualspezifische Geruch ist ganz sicherlich vorhanden, Hunde zum Beispiel können so etwas riechen. Aber warum das so ist, ist noch absolut ungeklärt. Bei der Maus weiß man zum Beispiel, dass die Hauptgeruchsbestandteile im Urin nicht die MHC-Moleküle sind, sondern, dass es ganz andere Proteine sind, die die Männchen insbesondere zur Markierung ihrer Territorien nutzen. Aber diese Moleküle gibt es beim Menschen gar nicht", sagt Ziegler.
Dass sich auch Menschen bei ihrer Partnerwahl unbewusst am Körpergeruch orientieren, hat in den neunziger Jahren der Biologe Claus Wedekind festgestellt. An der Universität Bern führte er eine Studie durch, bei der Studentinnen an getragenen T-Shirts männlicher Testpersonen riechen mussten. Die Frauen sollten angeben, welcher Duft ihnen am angenehmsten war. Das Ergebnis bestätigt die Idee hinter dem Schnelltest aus der Schweiz: Die Studentinnen wählten konsequent die Männer, deren Immunsystem sich am stärksten von ihrem eigenen unterschied.
Zweieinhalb Jahre dauerte die Entwicklungszeit des Körpergeruchstests. Auf welcher Online-Datingplattform der Test ab Herbst zum Einsatz kommen wird, ist noch geheim. Bis dahin müssen Singles ihre Internetbekanntschaften also weiterhin mindestens einmal persönlich treffen, um zu prüfen, ob die Chemie stimmt.
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Stimmt die Chemie?
Das Geruchs-Matching ermöglicht Ihnen, Ihr Geruchsprofil mit dem Ihrer Internetbekanntschaft zu vergleichen. Dass Nase und Hirn die Gerüche anderer Menschen unterschiedlich bewerten und die Gene bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle spielen, ist wissenschaftlich erwiesen. Die Geruchsprofile zweier Menschen passen am besten zueinander, wenn sich ihre Gene optimal ergänzen. Weitere Informationen finden Sie unter Forschung & Entwicklung.
Die Geruchstests von basisnote dienen dazu, Ihr individuelles Geruchsprofil anhand Ihrer Geruchspräferenz oder Ihren Genen zu ermitteln. Da, wo die Nase nichts riechen kann . z.B. bei der Partnersuche via Internet . ersetzen die Tests den menschlichen Geruchssinn und machen einen Geruchsvergleich möglich.
Das basisnote-Geruchs-Matching vergleicht jeweils zwei Profile miteinander und zeigt auf, wie gut sie zueinander passen und wie gross die Chance ist, dass zwischen zwei Menschen die Chemie stimmt. Ihr persönliches Profil können Sie . sobald Sie den Test gemacht haben . jederzeit online abrufen und mit anderen Profilen vergleichen.
A person's scent is decisive for whether we find that person atttractive or not. Whether there's «chemistry» between us is evident only through actual personal contact. In online dating this indicator is missing - and that's precisely what basisnote wants to change.
The basisnote scent tests makes it possible to establish a scent profile that replaces the function of the human nose on the Internet. Through «scent matching» you can compare your profile with the profiles of others and thus increase your chances of seeing sparks fly between you and your internet acquaintance offline as well.
Does the chemistry match?
Scent matching enables you to compare your scent profile with that of your Internet acquaintance. That the nose and brain evaluate the scent of other persons and that the genes play an important role in the choice of a partner is scientifically proven. The scent profiles of two individuals are best suited to one another if their genes complement each other optimally. Further information is available under Research & Development.
The basisnote scent tests serve to determine your individual scent profile by means of your scent preferences or your genes. In situations where the nose cannot smell anything - e.g. in the search for a partner via Internet - the tests replace the human sense of smell and make it possible to match individual scents.
The basisnote scent matching procedure compares two profiles at a time and reveals how well they are suited to each other and what the chance is that the chemistry between the two persons will match. Once you have taken the test, you can consult your personal profile online at any time and compare it with other profiles.
Opposites attract - at least as far as scent is concerned.
Scientists have discovered that every human being has his or her own scent profile and that the nose and brain - contingent on the person's individual genetic make-up - evaluate the scents of other people diversely. Thus the Bernese behavioral scientist Claus Wedekind demonstrated with a study already in 1995 that women and men prefer a scent that is as different as possible from their own. For the basisnote tests, this means that scent profiles which optimally complement one another are the most likely to be mutually suitable. With scent matching)), it is possible to predict through the comparison of two scent profiles just how well the chemistry will match between the two people.
basisnote is working closely with university partners in the development of its test procedures. The self-test and the laboratory test were developed and tested in the framework of a research project supported by the Swiss Commission for Technological Innovation and carried out jointly with the Federal Institute for Technology (FIT) Zurich and the University of Lausanne.
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