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23 November 2010

Kriegsstrategien (I) NATO in Afghanistan; mitärische Präsenz auch nach Abzug

Newsletter vom 22.11.2010 - Kriegsstrategien (I)

KABUL/BERLIN (Eigener Bericht) - Hilfsorganisationen protestieren
gegen die am Wochenende bekräftigte Strategie der NATO für den Krieg
in Afghanistan. Mit der Aufrüstung lokaler Milizen gegen die
Aufständischen bereite das westliche Kriegsbündnis nur einem neuen
Bürgerkrieg den Boden, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme von
rund 30 afghanischen und internationalen NGOs. Langjährige
Entwaffnungsbemühungen der UNO würden dadurch binnen kürzester Zeit
zunichte gemacht; Profiteure seien insbesondere berüchtigte Warlords,
die bereits in den 1990er Jahren in der Bevölkerung Angst und
Schrecken verbreiteten. Entwicklungen der letzten Monate bestätigen
die Befürchtungen. Unabhängig vom künftigen inneren Zustand
Afghanistans will die NATO ihre militärische Präsenz in dem Land
verstetigen. Wie die Bundeskanzlerin am Samstag erklärte, werde die
Bundeswehr "sicherlich" auch nach dem Abzug der meisten Truppen im
Jahr 2014 am Hindukusch präsent bleiben. Experten verweisen etwa auf
den Bau einer US-Basis, die erst 2015 fertiggestellt werden soll.
Damit werden dem westlichen Kriegsbündnis für zukünftige
Auseinandersetzungen, wie sie die jetzt verabschiedete neue
NATO-Strategie vorausahnen lässt, Stützpunkte in Afghanistan zur
Verfügung stehen.


Homepage der Bundes-AG Globalisierung & Krieg:
www.attac-netzwerk.de/ag-globalisierung-und-krieg/
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